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Zweiter Akt.

Speisezimmer im Hause des Kapitäns Perella. Im Hintergrunde Veranda mit weiter Sicht auf das Meer. Zwei Türen links; die vordere ist der allgemeine Auftritt; die andere Tür führt in das Schlafzimmer des Kapitäns. Zwischen den beiden Türen ein Blumentisch mit fünf deutlich sichtbaren Blumentöpfen. Auf der rechten Seite eine Tür. Glasschränke mit Tafelgeschirr, eine Kredenz, ein Diwan mit einem Spiegel über der Lehne, ein Sessel, ein kleines Tischchen, der Tisch in der Mitte ist mit Sorgfalt für vier Personen gedeckt. An der Wand Marinebilder, alte Photographien und hier und dort exotische Gegenstände, Reiseerinnerungen des Kapitäns Perella. Spielt am selben Tage wie der erste Akt. Nachmittags. Nach und nach wird es Abend, gegen Ende des Aktes fällt von der Veranda heller Mondschein in das Zimmer.

Erste Szene

Paolino, Nono, dann Grazia.

Paolino sitzt mit Nono am Tischchen, blättert in einem Schulheft und zeichnet mit Rot- und Blaustift die Zensuren ein.

Paolino: Und hier können wir eine schöne 1b einsetzen.

Nono: Wieder eine 1b? Klatscht vor Freude in die Hände. O wie fein. Jetzt habe ich: drei 2a, eine 1 und zwei 1b!

Paolino: Und du wirst dem Papa nach seiner Ankunft das Heft sofort zeigen, nicht wahr?

Nono: Natürlich! Natürlich! Beginnt an den Fingern zu zählen.

Paolino: Denn hör mal, Nono, du mußt heute alles tun, um den Papa zu erfreuen …

Nono ohne darauf zu achten, zählt weiter: Ja, ja …

Paolino fortfahrend: Und du darfst ihm nicht den geringsten Anlaß zum Ärger geben. Aber was zählst du denn da?

Nono: Wart' mal … Drei, er hält sich mit der rechten Hand drei Finger der linken, dann vier und fünf, er zeigt die fünf Finger der linken, sechs und sieben, er zeigt den Zeigefinger und den Daumen der rechten. Eine halbe Lira! Eine halbe Lira!

Paolino: Was soll das heißen: eine halbe Lira?

Nono: Ja, eine halbe Lira. Das ist fein! Papa gibt mir doch einen Soldo für jede 2a,; das sind also drei, drei Soldi; dann zwei Soldi für jede 1b, sind zwei, vier Soldi, drei Soldi für jede 1, also drei und vier ist sieben und drei ist zehn, macht eine halbe Lira.

Paolino: Großartig! Bist du nun zufrieden?

Nono: Oh, und wie! Das kannst du dir doch denken. Aber er nicht!

Paolino stutzt: Was? Er wird nicht zufrieden sein?

Nono: O nein … Zuerst gab er mir drei Soldi für jede 1b und fünf für jede 1, als er aber sah, daß du mit den Einsen sehr freigebig wurdest …

Paolino: Hat er etwas darüber geäußert?

Nono: Ja, das letzte Mal hat er das Heft genommen und brummig auf den Tisch gehauen … sieh mal so … er tut es, und hat geschrien: Verflucht noch mal, dieser Professor schmeißt ja mit den Einsen nur so um sich herum …

Paolino: So, er ist wütend geworden?

Nono: Und wie! Und mir hat er den Tarif heruntergesetzt.

Paolino plötzlich: Ja, dann … er nimmt nochmals das Heft und blättert überstürzt darin, wart' mal … wart' mal, mein lieber Nono … dann wollen wir die Zensuren doch lieber etwas einschränken … Schreiben wir also 3a … 2b … 2 …

Nono schreit jäh heraus, als ob ihm ein Zahn gezogen würde: Nicht doch, wo bleibt dann meine halbe Lira?

Paolino: Die werde ich dir geben, Nono. Hier … hier … er zieht die Börse aus der Tasche, da gebe ich sie dir …

Nono: Nein … nein …

Paolino: Doch, doch, mein Kleiner. Ich dachte, der Papa würde sich freuen, wenn du mir aber sagst, daß er sich ärgern wird! – Da, nimm nur … für dich ist es doch gleich, ob du sie von mir oder von Papa bekommst.

Nono stampft mit den Füßen: Nein, nein, ich will drei 2a, zwei 1b und eine 1!

Paolino: Hör mal: genau genommen verdienst du sie gar nicht, mein Lieber! Nein, nein, du verdienst sie wirklich nicht.

Nono: Warum hast du sie mir denn dann gegeben?

Paolino: Ja, weil ich nicht gewußt habe, daß ich damit dem Papa Ärger und Geldkosten verursachen würde! Mein lieber Nono, wir dürfen dem Papa keinen Ärger bereiten! Und zumal heute müssen wir allesamt ganz besonders fröhlich sein! Auch du mit deiner halben Lira, die dir dein Professor heimlich zur Belohnung gibt; um Gottes willen sage nur nichts dem Papa davon, verstanden? Ich gebe sie dir, denn wenn du auch nicht die Einsen und 1b-en verdienst, verdienst du doch immerhin eine Belohnung für die Fortschritte, die du inzwischen gemacht hast …

Nono: Wie du mir ins Buch geschrieben hast.

Paolino: Sehr richtig, wie ich dir ins Buch geschrieben habe.

Durch den allgemeinen Auftritt Grazia, eine mürrische Alte; sie sieht aus wie ein Droschkengaul.

Grazia: Ist die gnädige Frau nicht hier?

Paolino zeigt auf die Tür rechts: Ich glaube, sie ist dort, Grazia.

Grazia: Dann mag der Junge mal hineingehen, auf Nono zeigend, und ihr sagen, daß der Matrose gekommen ist.

Nono plötzlich aufspringend: Der Matrose! Oh, Papa ist angekommen! Oh, jetzt gehe ich an Bord! Er läuft durch den allgemeinen Auftritt ab.

Paolino: Nicht doch, was machst du, Nono? Komm mal sofort zurück. Wir müssen es erst der Mama sagen.

Nono: Die Mama weiß es ja. Im Begriff hinauszugehen.

Paolino: Bleib' doch hier, sag' ich. Zu Grazia: Bitte, sagen Sie es der gnädigen Frau.

Nono: Mein Gott, sie weiß es ja.

Grazia geht zur Tür rechts und murmelt: Diese Umstände! Diese Umstände! Klopft und tritt ein ohne die Antwort abzuwarten.

Zweite Szene.

Die Vorigen, Frau Perella, der Matrose.

Nono der an dem allgemeinen Ausgang stehen geblieben ist, ruft hinaus: Matrose! Matrose! Komm mal her!

Matrose sofort eintretend: Da bin ich! Er beugt sich nieder, öffnet die Arme, um Nono aufzufangen, der ihm mit einem Satz an den Hals springt. Ah, es lebe der Admiral!

Nono: Bring' mich zu Papa, aber sofort, sofort!

Frau Perella kommt aus der Tür rechts. Sie ist wieder sehr sorgfältig, aber auch wieder mit verdammt wenig Geschmack gekleidet.

Matrose zu Nono, den er auf dem Arm hält: Wir wollen warten, was die Mama dazu sagt. Nimmt die Mütze ab: Was steht zu Befehl, gnädige Frau?

Frau Perella: Ist der Dampfer schon angekommen?

Matrose: Er lief gerade ein; jetzt wird er schon angelegt haben.

Nono: Also gehen wir flink. Ich will das doch sehen.

Matrose: Bis sie die Landungsbrücke herunterlassen, das dauert ein Weilchen.

Frau Perella: Sei aber um Gottes willen vorsichtig, Nono! Ich verlasse mich auf Sie, Filippo.

Matrose: Durchaus, Gnädige! Ich passe schon auf. Auf Wiedersehn! Komm, mein kleiner Admiral. Er geht mit Nono im Arm ab.

Dritte Szene.

Frau Perella und Paolino.

Kaum sind Nono und der Matrose fort, so wendet sich Paolino stracks zu Frau Perella, die in ihrem Sonntagsstaat züchtig und geknickt dasteht.

Paolino: Um Gottes willen, meine Liebe, was hast du denn da hervorgesucht? Das geht doch nicht.

Frau Perella: Was denn? Ich habe mich schön gemacht!

Paolino: Wie meinst du? Schön gemacht? Nein, nein, das muß ganz anders sein!

Frau Perella besieht sich: Warum?

Paolino: Weil es anders sein muß. So geht das nicht.

Frau Perella: Noch mehr? … Gott weiß, wie schwer mir das schon gefallen ist.

Paolino: Das sieht man! Aber so geht es wirklich nicht, meine Beste. Vielleicht hängt alles von der ersten Begegnung ab! Er kann jeden Augenblick kommen … er muß dich einnehmend finden! So geht es wirklich nicht … Ich verstehe ja, wie schwer dir's fällt, aber das genügt bei weitem nicht.

Frau Perella: Mein Gott, was denn noch?

Paolino: Mein Liebling, das Opfer, das du Keusche, du Reine bringst, um dich einem solchen Tier begehrlich zu machen, ist natürlicherweise außerordentlich groß, aber es muß doch nun einmal sein!

Frau Perella zögernd, mit niedergeschlagenen Augen: Ach, du meinst, noch mehr ausgeschnitten?

Paolino: Aber natürlich, natürlich, noch viel mehr.

Frau Perella: Ach, mein Gott, lieber nicht.

Paolino: Aber ich bitte dich, ja, ja! Du hast Reize, die du gar zu eifersüchtig hütest, du mußt etwas mehr aus dir herausgehen.

Frau Perella: Aber nein, um Gottes willen, Paolino, was sagst du da? Das wäre auch ganz unnütz, denn er hat nie darauf geachtet.

Paolino: Dann müssen wir ihn mit der Nase darauf stoßen. Solch ein Tier hat ja keine Ahnung von der Schatzkammer köstlicher weiblicher Reize, die ein so schönes keusches Wesen in sich birgt. Weißt du, das muß ihm dargeboten werden – laß mich nur machen –, das muß ihm ganz deutlich vor Augen gestellt werden … Er hebt die Hände in die Höhe. Erlaube mal … sieh mal, so! …

Frau Perella weicht entsetzt zurück und hält schützend die Hand vor ihren Busen: Nicht doch! Er kennt sie, mein lieber Paolino!

Paolino dringend: Wir wollen ihn wieder daran erinnern.

Frau Perella wie oben: Aber wenn er sich nun gar nicht darum kümmert?

Paolino: Das weiß ich ja. Und woher kommt das, mein Liebling? Das kommt daher – in meinen Augen selbstverständlich ein Vorzug – weswegen ich dich liebe, dich anbete –, weil du es niemals verstanden hast, ihm diese Schätze ins rechte Licht zu setzen …

Frau Perella beinah fassungslos: Ins rechte Licht zu setzen? Wie denn?

Paolino: Wie denn? Nun ja, du denkst gar nicht einmal an so etwas, das mußt du aber. Andere Frauen verstehen das sehr gut.

Frau Perella wie oben: Was machen sie denn? Wie machen sie es denn?

Paolino: Höchst einfach! Sie verbergen nicht so viel, das ist alles. Und dann … o Gott, mache mich nicht rasend! Glaubst du denn, daß das nur dir schwer fällt? Auch für mich ist es, zum Teufel noch mal, keine Kleinigkeit, dich soweit zu bringen, daß du diesem anderen gefallen mußt. Hebt die Arme zum Himmel. O Gott, die Tugend dem Tier in die Arme zu treiben! Aber dein Heil und auch mein Heil hängt davon ab. Laß mich nur machen! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Vor allen Dingen mal fort mit dieser Bluse! Das ist ja eine Trauerfahne! Violett, das ist ja die Farbe der Entsagung! Eine grell rote mußt du haben!

Frau Perella: Die habe ich aber nicht.

Paolino: Dann die aus Japanseide, die dich so gut kleidet.

Frau Perella: Die ist ja am Halse so geschlossen.

Paolino: Zum Teufel auch, dann schneiden wir sie aus! Das ist ganz leicht … schlage die beiden Ecken hier vorn nach innen und hefte ringsherum eine Spitze darauf … aber schneide sie ja weit aus, wenigstens so weit … Er deutet mit dem Finger einen tiefen Ausschnitt an.

Frau Perella entsetzt: So weit? Nein!

Paolino: Jawohl, so weit. Höre nur auf mich!

Frau Perella wie oben: Ach, bitte nein, nicht so weit!

Paolino: Doch! Das ist noch wenig, sage ich dir. Und eine keckere Frisur, ich bitte dich. Mit ein paar Löckchen auf der Stirn. Eine lange Locke z. B. hier in der Mitte, so geringelt, verstehst du? Und zwei andere hier, die auf die Wangen fallen, auch geringelt.

Frau Perella wie oben: Locken hier und hier? Zeigt auf Stirn und Wangen. Warum denn?

Paolino: Höre nur auf mich! Laß uns die Zeit nicht mit Erklärungen verlieren! Diese Locken sind so, er zeigt es mit dem Finger, wie ein umgekehrtes Fragezeichen. Eine hier, eine hier und eine hier, er zeigt auf die Stirn, auf die rechte und linke Wange, wenn sie dir nicht gelingen, will ich sie machen. Aber schnell, schnell meine Liebe … Er schiebt sie zum rechten Ausgang. Und die Bluse ja weit ausschneiden! Ich werde inzwischen den Tisch prüfen, ob zur Fütterung des Raubtieres nichts fehlt.

Frau Perella geht rechts ab, läßt die Tür offen. Paolino begibt sich zum gedeckten Tisch in der Mitte zurück, er prüft ihn und rückt mehrmals an den Bestecken und Gläsern.

Paolino bei der Ausführung: So …so …so … aber wo bleibt nur der Toto, diese Schlafmütze! In fünf Minuten wollte er hier sein! Das nennt der Herr Apotheker fünf Minuten! Eine ganze Stunde ist inzwischen vergangen!

Frau Perella von innen schreiend: Au!

Paolino läuft zur Tür: Was hast du gemacht?

Frau Perella: Ich habe mich mit der Nadel in den Finger gestochen.

Paolino: Blutet es?

Frau Perella: Ach nein. Ich habe gar kein Blut mehr in den Adern.

Paolino: Oh, ich weiß es! Und du müßtest gerade jetzt sehr viel davon haben, mein Liebling, damit deine blassen Wangen etwas mehr Farbe bekämen.

Frau Perella: Keine Sorge, lieber Paolino, die färbt schon die Scham rot.

Paolino: Auf die ist in diesem Falle kein sicherer Verlaß. Denn deine Angst ist ja so groß, daß deine Scham nicht den Mut finden wird, zu erröten. Gehen wir sicherer: hier ist das Nötige. Aber nun wirklich keine Angst. Ich habe alles mitgebracht. Er zieht aus der Tasche eine Schachtel mit Puder und verschiedenen anderen kosmetischen Mitteln und legt alles auf das Tischchen. So, das hätten wir … Aber mein Gott, wo bleibt nur dieser Schafskopf von Toto? Ich sitze wie auf Nadeln … wie dumm, sich auf so einen verlassen! Wenn er sich nicht beeilt, ist alles verloren, er sagte ausdrücklich: in fünf Minuten werde ich bei dir sein …

Frau Perella von innen, weinend: O Gott … o Gott … o Gott …

Paolino: Was ist denn los? Hast du dich wieder gestochen? Du weinst? Er schaut von der Schwelle hinein und weicht zurück. Ach! Du machst ja schon wieder den Mund auf!

Frau Perella wie oben: Ich kann doch nichts dafür …

Vierte Szene.

Der Vorige, Grazia und Toto.

Man hört links klopfen.

Grazia hinter der Szene: Ist es erlaubt?

Paolino: Herein!

Grazia tritt ein; mit unhöflichem Ton: Draußen ist ein Herr mit einem Paket, der nach Ihnen fragt.

Paolino: Ah, Toto … na, endlich … Lassen Sie ihn schleunigst eintreten.

Grazia: Hier?

Paolino: Jawohl, hier … wenn Sie nichts dagegen haben.

Grazia: Was soll ich denn dagegen haben? … Sie sagen, er soll eintreten, und ich lasse ihn eintreten. Gut.

Paolino: Na also, entschuldigen Sie nur …

Grazia: Oh, diese Umstände! Geht ab.

Paolino: Paolino, jetzt nimm dich zusammen! Er geht schnell zum Ausgang rechts, den er schließt, dann ruft er rechts hinaus: Wo steckt er denn, der langweilige Peter?

Toto hinter der Szene: Ist es erlaubt?

Paolino: Komm doch endlich herein, Toto. Sind das fünf Minuten, was?

Toto tritt ein und trägt ein verschnürtes Paket oben am Faden mit bis zum Kinn erhobenem Arm und zurückgebeugtem Hals.

Toto: Du mußt Geduld haben, das ist eine sehr, sehr delikate Geschichte, Paolino. Überlege dir mal, ich bin stark dabei beteiligt … und auch mein Bruder … Und schließlich der Unschuldige hier …

Paolino fährt auf ihn los: Was? Ein Unschuldiger? Wer? wer ist der Unschuldige? Du wagst es, mir zu sagen, daß es sich hier um einen Unschuldigen handelt? Erlaube mal: wenn wir alle, du auch, uns vereinigen zu dem einen Zweck, nämlich, daß er seine Pflicht tut, nichts anderes als seine Pflicht, selbst auf die Gefahr hin, daß mir darüber das Herz zerspringt vor Wut und Angst und Verzweiflung … dann sprichst du von einem Unschuldigen? … Was soll man dazu sagen? – Und das schlimmste ist, daß ein Mensch wie ich, der niemals geheuchelt hat, der den Leuten immer die Wahrheit ins Gesicht gesagt hat, nun gezwungen ist, einen solchen Betrug zu machen, und zwar mit Hilfe eines Schafskopfes wie du!

Toto: Nicht doch! Was denkst du denn? Ich meinte den Knaben, Paolino. Hier im Hause ist doch ein Knabe, nicht wahr?

Paolino: Ach, du sprachst von dem Knaben?

Toto: Freilich! Wenn ich sage, ein Unschuldiger, erlaub' mal …

Paolino: Dann entschuldige, mein Lieber … entschuldige tausendmal … ich bin nämlich in einer Verfassung …! Hast du das Bewußte mitgebracht?

Toto: Ja, und im Anschluß daran wollte ich dir gerade sagen … weil doch ein Knabe mit dabei ist … da dachte ich … Gott verhüte, daß …

Paolino verstehend: Ach so … so …

Toto: Und ich wollte auf keinen Fall …

Paolino einfallend: Wie? Du wolltest nicht? Was hast du denn gemacht?

Toto: Die Kuchen habe ich gegessen.

Paolino: Was, die hast du gegessen? Alle vierzig?

Toto: Die Hälfte, die andere Hälfte bekommt mein Bruder heute abend.

Paolino: Und weiter: was hast du mir hier mitgebracht?

Toto: Du hast nichts dabei verloren, im Gegenteil, gewonnen. Eine Cremetorte, hervorragend, unübertrefflich!

Paolino: Natürlich, natürlich, zum Fingerlecken. Das wird allerdings ein Fest für mich werden.

Toto: Nein, das meine ich nicht, ereifere dich nur nicht! Ich will dir doch alles erklären, damit du weißt, woher die Verzögerung kommt. Ich habe sie ja erst präparieren müssen … Schau an … Er stellt sie auf das Tischchen und packt sie aus.

Paolino: Ja, aber … hast du sie auch …? Er wirft ihm einen verständnisvollen Blick zu.

Toto: Sei unbesorgt. Er zeigt sie. Mit allen Schikanen präpariert. Irrtum ausgeschlossen. Sieh mal her: die eine Hälfte weiß, die andere schwarz. Die weiße ist für den »Unschuldigen«, auch für dich natürlich, wenn du magst. Die schwarze mit Schokoladencreme ist nichts für den Jungen, verstehst du? Vergiß das nicht, nicht wahr?

Paolino: So, so, das Schwarze? Zeichen des Einverständnisses, wie oben.

Toto: Sei ganz ruhig.

Paolino: Du hast gut reden! Plötzlich losbrechend: Und der ist jetzt auch noch mein Mitwisser! Schrecklich!

Toto: Du kannst an mir zweifeln?

Paolino: Nein, nein, du bist mein Freund … und jeden Morgen kriegst du deinen Kaffee, darauf kannst du dich verlassen. Aber nun geh.

Toto: Jawohl, jawohl, ich danke. Auf Wiedersehen, Paolino. Er geht links ab.

Paolino nimmt die Torte, um sie feierlichst wie auf einen Altar auf den Tisch zu stellen. Lieber Gott, möge sie wirken! Das Schicksal einer ganzen Familie, das Leben, die Ehre einer Frau, ja, mein eigenes Leben, alles hängt davon ab!

Sechste Szene.

Szenennumerierung im Buch falsch. »Fünfte Szene« fehlt. Re für Gutenberg

Frau Perella und der Vorige.

Frau Perella kommt von der Tür rechts wieder herein, noch verschämter als vorher, die eine Seite mit emporgezogener Schulter gegen Paolino gewendet, den Kopf gesenkt, die Augen zur Erde, beide Hände bereit, den Busen zu verbergen. Sie ist sehr weit ausgeschnitten, und hat sich die drei verwegenen Löckchen gemacht, eine mitten auf der Stirn, die beiden anderen auf den Wangen.

Frau Perella: Paolino!

Paolino eilt ihr entgegen: Ah! Hast du es gemacht? Brav, brav … Laß dich ansehen!

Frau Perella abwehrend: Nein, nein … ich sterbe vor Scham … nein …

Paolino: Mit dieser Zimperlichkeit willst du dich ihm zeigen? Warum hast du dich dann dekolletiert? Nimm doch bitte die Hände weg!

Frau Perella wie oben: Nein … nein …

Paolino: Aber verstehst du denn nicht, daß er das sehen muß?

Frau Perella verbirgt hierauf das Gesicht in den Händen und hebt dabei abwechselnd die Arme, um den Ausschnitt am Busen zu zeigen.

Frau Perella: Da hast du es …

Paolino: So … so … so ist's gut. Trotzdem bricht Frau Perella mit verhülltem Gesicht in Weinen aus. Was, du weinst? Aber nicht doch! Schöne Geschichte! Jetzt fängst du an zu weinen. Bringe dir auch nur noch die Augen um! Sofort wird er zärtlich und umarmt sie. Mein Liebling, verzeih mir, glaube mir, ich leide mehr als du, mehr als du, unter dieser Tortur, die du durchmachen mußt. Glaube mir, ich möchte mich umbringen, damit ich nicht dieses Schauspiel der Tugend auf dem Präsentierteller anzusehen brauchte! Also Mut, du mußt da hindurch! … Du mußt dieser Marter die Stirn bieten, und ich muß dich anfeuern, damit du es vollbringst!

Frau Perella: Wenn es nur wenigstens etwas nützte!

Paolino: Zweifle doch nur nicht! Du mußt fest davon überzeugt sein! So hilft es gar nichts! Nein! Lächelnd … lächelnd, meine Liebe! Versuche es, zwinge dich zum Lächeln!

Frau Perella: Wie kann ich das, Paolino?

Paolino: Wie? Sieh mal … so … Er lächelt gezwungen, grimmassierend.

Frau Perella: Das kann ich nicht.

Paolino: Versuch's nur mal … Was soll ich machen, damit du lachst? Denk mal an den kleinen Affen im Zoologischen Garten. Er macht ein paar äffische Bewegungen. Sieh mal, so … Siehst du … nun lache doch! Ich kratze mich … da … so … so … Frau Perella lacht krampfhaft durch die Tränen hindurch. Na, siehst du, jetzt lachst du ja! So ist's gut! Und jetzt, sieh mal, werfe ich mich auf die Erde wie eine Katze. Er macht es und Frau Perella lacht noch mehr. Ausgezeichnet! Jetzt lachst du ja … Und jetzt springe ich wie ein Bock! Er macht es und das krampfhafte Lachen der Frau Perella erreicht nun den Höhepunkt. Es lebe das Tier! Es lebe das Tier!

Frau Perella während Paolino immer mehr Bocksprünge macht, windet sie sich vor Lachen: Hör doch auf … ich bitte dich … ich kann ja nicht mehr! … Und sofort geht sie wieder vom Lachen zum Weinen über.

Paolino hört sofort auf zu springen und läuft zu ihr hin, wild: Was? Schon wieder fängst du an zu weinen? Du hast so schön gelacht! … Ich weiß wohl, daß du aus Verzweiflung weinst. Aber nun ist es genug. Um Gottes willen höre jetzt auf damit. Du machst mich wahnsinnig. Von einem Wutanfall gepackt, schüttelt er sie wütend und hebt sie in die Höhe wie eine Puppe, die gefühllos die einzelnen Glieder sinken läßt. Du machst mich wahnsinnig! Los! Los! Hör auf mit weinen! Ich will, daß du dich zusammennimmst – – So, so, ich muß dich ja noch schminken.

Frau Perella fast ohnmächtig vom Schütteln: Schminken?

Paolino: Aber natürlich. Trockne dir zunächst mal die Augen und die Wangen. Du siehst ja leichenblaß aus. Glaubst du, daß das Tier für solche Nuancen der Betrübtheit und der melancholischen Schönheit irgendein Verständnis hat? Ich muß dich unbedingt schminken! Zeig mal das Gesicht! … Nun? … Sie sieht ihn voll an.

Frau Perella bleibt wie ein Automat mit erhobenem Gesicht stehen, während Paolino an dem kleinen Tischchen mit den kosmetischen Mitteln beschäftigt ist: Meinethalben mach' mit mir, was du willst …

Paolino beginnt sie rot zu schminken, ihr die Lippen zu färben, die Augenbrauen mit Schwarz nachzuziehen und darauf sie zu pudern, alles mit Übertreibung: So, siehst du! Zunächst die Wangen … so! So … Er kennt ja nichts anderes, also mußt du dich auf seinen Geschmack einstellen. So! … Jetzt der Mund! … Wo ist denn das Rot? Ah, da ist es … Mach mal die Lippen ein wenig auseinander … So, nun wart' mal … so … aber um Gottes willen nicht weinen! Du bringst sonst alles um! … So … Und jetzt die Augen! Ich werde dir die Wimpern schwärzen … es ist alles dazu da … schließ mal die Augen … so … so … so. Laß dich jetzt mal ansehen!

Frau Perella zeigt fast willenlos ihr Gesicht, das wie das einer Straßendirne bemalt ist.

Paolino ist von dem Erfolg seines Machwerkes wie berauscht und zeigt das mit triumphierender Miene: Jetzt soll mir der Herr Kapitän Perella einmal sagen, ob seine Dame in Neapel mehr wert ist!

Frau Perella die eine Weile wie eine Jahrmarktspuppe still dagestanden ist, begibt sich zum Spiegel über dem Diwan und fährt entsetzt zurück: Um Gottes willen, ich bin ja eine Vogelscheuche!

Paolino: Du bist, wie du für ihn sein mußt! Inzwischen schafft er die Kosmetika beiseite.

Frau Perella: Das bin ja gar nicht mehr ich! … Er wird mich überhaupt nicht wieder erkennen!

Paolino: Er darf dich gar nicht wiedererkennen! So muß er dich sehen!

Frau Perella: Aber das ist eine entsetzliche Maske.

Paolino: Die, die für ihn paßt.

Frau Perella: Und Nono …? Nono …? Paolino, ich bin eine arme Mutter!

Paolino zu Tränen gerührt, umarmt sie: Ja, ja … du hast recht, mein armer Liebling! Aber was willst du machen? Er will dich doch so! Er will in dir nicht die Mutter sehen! Sein animalisches Verlangen kann nichts anderes als diese Maske wünschen. … Im Grunde genommen bleibst du doch, wer du bist, eine schöne, bezaubernde Märtyrerin, für dich und für mich bleibst du immer dieselbe! Unserer Liebe tut das nicht den geringsten Abbruch!

Siebente Szene

Die Vorigen, Nono, der Kapitän Perella, dann Grazia.

(Hinter der Szene hört man die Stimme Nonos, die näherkommt.)

Stimme Nonos: Der Papa ist da! Der Papa ist da!

Paolino löst sich sofort aus der Umarmung und entfernt sich von Frau Perella: Da ist es! Also jetzt gib acht!

Frau Perella: O mein Gott … mein Gott!

Paolino: Nun lache doch! Lache doch, meine Liebe! Lache doch!

Nono immer noch hinter der Szene: Er ist angekommen, der Pa! … Der Kapitän schleudert ihn mit derber Faust auf die Szene, so daß ihm das Wort im Munde stecken bleibt.

Perella tritt auf, er sieht aus wie ein wutschnaubendes Wildschwein.

Perella zu Nono: Halt's Maul! Ich brauche keine Trompeter!

Frau Perella schreit auf, als sie sieht, daß Nono hinfällt, und geht hinzu, ihn aufzuheben: Mein armer Nono.

Paolino läuft ebenfalls hinzu, um ihn aufzuheben. Nono weint: Hast du dir wehgetan, mein kleiner Nono?

Perella: Ach Unsinn! Zu Nono: Sei ruhig! Hör auf zu heulen! Nono hört sofort auf zu weinen. Zu Paolino: Wissen Sie, lieber Professor, was mein Vater mit mir machte, als ich kaum sechs Jahre alt war, um mich dafür zu bestrafen, daß ich noch nicht schwimmen gelernt hatte? Er packte mich beim Schlafittchen und warf mich, wie ich da war, mit allen Kleidern ins Meer und rief mir nach: »Schwimm oder stirb!«

Paolino: Und Sie sind nicht gestorben!

Perella: Ich habe schwimmen gelernt; damit wollte ich Ihnen nur sagen, lieber Professor, daß ich mit Ihrer Lehrmethode keineswegs einverstanden bin. Sie sind mir zu sanft, mein Lieber.

Paolino: Sanft? Ich? Aber nein, entschuldigen Sie, warum? Wenn es nötig ist, so können Sie versichert sein, so bin auch ich …

Perella: Ach, wenn es nötig ist! Immer! Strenge schadet nie! Sie sind viel zu weich und verderben mir damit den Bengel!

Paolino plötzlich mit Wärme: O nein! Entschuldigen Sie … das dürfen Sie mir wirklich nicht sagen, Herr Kapitän; das wahre Übel, wenn Sie es wissen wollen, liegt ganz wo anders; und ich wundere mich eigentlich, daß Sie es nicht schon längst selbst gefunden haben.

Perella: Die Mutter?

Paolino: O nein, nicht die Mutter! Erlauben Sie, es ist ja gar nicht anders möglich, als daß der Knabe verdorben wird: er ist ja der einzige Sohn!

Perella: Ach Unsinn! Der einzige! Das sagen Sie!

Paolino: Wie, entschuldigen Sie, er ist nicht der einzige?

Perella laut und erregt: Man muß es nur verstehen, ihn zu erziehen!

Paolino: Gewiß … aber wenn es zwei wären!!!

Perella wütend, mit blutunterlaufenen Augen: Sagen Sie das nicht noch einmal, auch nicht im Scherz, verstanden! Ich habe an einem genug!

Paolino plötzlich nachgebend: Regen Sie sich nur nicht so auf, ich bitte Sie! Ich sagte das nur zu meiner Entschuldigung …

Perella: Noch einen Jungen! Das fehlte gerade noch!

Während dieses Gesprächs zwischen Perella und Paolino entspinnt sich hinten ein anderes stummes zwischen Nono und der Mutter. Nono, der unter der Einschüchterung des Vaters mit Weinen aufgehört und bei der Mutter Schutz gesucht hat, steht nun plötzlich, Augen und Mund geöffnet, da, als er bemerkt, wie sie hergerichtet ist. Darauf hat die Mutter inbrünstig die Hände gefaltet, um ihn zu bitten, sein Staunen und Entsetzen ja nicht laut zu äußern; dann muß sie auf einmal wieder den Mund wie ein Fisch öffnen, hält sich schnell das Taschentuch vor den Mund und läßt Nono vor Bestürzung mit den Händen in der Luft herumfuchteln.

Perella ruft bereuend: Komm mal hierher, Nono! Er dreht sich um und sieht die Handbewegungen Nonos. Was machst du denn da? Dann sieht er seine Frau an: Und was ist denn das? Bemerkt jetzt ihren geschminkten und dekolletierten Zustand. Was? – Du? – Er bricht in ein endloses, schallendes, erzwungenes Gelächter aus, während dessen Paolino hinter seinem Rücken die Fäuste ballt, die er dann öffnet, von der Versuchung gereizt, sich auf ihn zu stürzen und ihn zu erwürgen. Frau Perella steht wie vernichtet da und sieht zur Erde. Wie hast du dich denn hergerichtet? Lacht. Wie ein angeputzter Affe auf der Drehorgel … mein Ehrenwort! Er geht auf sie zu, nimmt sie bei der Hand und betrachtet sie, immer lachend. Uhhhh! Sieh mal an! … Sieht ihren ausgeschnittenen Busen. Uhhh … dieser Überfluß! … Schau mal einer an! Zum Professor: Nun, lieber Professor, was sagen Sie denn zu dieser großartigen Parade?

Paolino bezwingt sich nur mühsam mit krampfhaftem Lächeln: Oh … gar nichts! Entschuldigen Sie, warum? Ich sehe … ich sehe … daß die gnädige Frau sich immerhin mit Sorgfalt und Geschmack – –

Perella: Geschmack! – Das nennen Sie Geschmack? Das ist ja eine Maskerade! Er zeigt auf ihren entblößten Busen: Wer macht denn so etwas? Lacht.

Frau Perella: Aber Franz, ich bitte dich …

Perella: Ist dieser Aufzug etwa für mich bestimmt? Nein, nein, nein, nein, da muß ich denn doch danken! Nein, nein, nein, nein! Auf ihren Busen zeigend: Mach nur deinen Laden wieder zu! Ich kaufe nichts! Zu Paolino: Tempora mutantur, Aeneas, mein lieber Professor, das kitzelt mich nicht mehr. Zu seiner Frau: Ich danke dir, meine Liebe, ich danke dir. Geh, wasche dir das Gesicht wieder ab. … Ich habe Hunger, ich möchte mich baldigst zu Tisch setzen.

Frau Perella: Lieber Franz, es ist alles bereit …

Perella: So, es ist alles bereit? Um so besser. Wir können uns also setzen? Sie speisen mit uns, lieber Professor?

Paolino: Ich … glaube wohl …

Frau Perella: Ja, lieber Franz, ich habe den Herrn Professor eingeladen …

Perella: Sehr angenehm. Also kommen Sie, kommen Sie, lieber Professor … setzen Sie sich! Aber nehmen Sie mir's nicht übel, ich esse tüchtig … Nicht wahr, man sieht's? Er zeigt auf seinen Bauch, dann zu seiner Frau, die sich ihm gegenüber setzen will: Ach nein, meine Liebe, tu mir den Gefallen. … Wenn du dich zunächst nicht waschen willst, dann setze dich aber auch in diesem Aufzuge nicht mir gegenüber. Ich fange dann wieder an zu lachen, und infolgedessen könnte, was Gott verhüten möge, mir ein Bissen in die falsche Kehle geraten. … Sag mir nur, wie bist du auf den Einfall gekommen?

Frau Perella: Aber mein Gott, das ist gar kein Einfall, lieber Franz …

Perella: Ja, was denn sonst? Er macht mit der Hand eine Gebärde, als ob er sagen wollte, daß es eine Verrücktheit ist, und lacht. Lieber Professor, ist es möglich, daß Sie dieses …

Paolino unterbricht ihn: Aber gewiß! Ich sage nochmals, Sie müßten wenigstens anerkennen, daß die gnädige Frau äußerst reizvoll aussieht.

Perella: Reizvoll, allerdings … Ich sage ja nicht das Gegenteil, aber sie müßte eine andere sein, eine andere, verstehen Sie mich denn nicht? Nur nicht meine Frau, um Gottes willen. Das ist ja ein Fastnachtsscherz! Seien Sie aufrichtig, ein Fastnachtsscherz! Er fängt von neuem an zu lachen. Ich lache, lieber Professor, haben Sie Geduld, bitte: lassen Sie sie auf Ihren Platz setzen, und Sie setzen sich mir gegenüber.

Paolino steht auf und wechselt mit der Frau den Platz: Meinetwegen, ganz wie Sie wollen …

Perella: Danke sehr, entschuldigen Sie … Zu seiner Frau: Nun kann es losgehen! Zu Nono, der sich schmollend auf den Diwan hingelümmelt hat: Nun los, zu Tisch.

Nono: Nein, ich komme nicht.

Perella schlägt mit der Faust auf den Tisch: Zu Tisch, sage ich dir! Auf der Stelle! Du gehorchst ohne Widerspruch!

Paolino: Nono, komm mal sofort her!

Perella schlägt wieder auf den Tisch: Nichts da, ich bitte Sie, lieber Professor!

Paolino: Entschuldigen Sie.

Perella: Sie verziehen ihn mir, ich habe es ja schon gesagt. Er muß schleunigst gehorchen. Ich habe gesagt: zu Tisch, also muß er kommen. Er steht auf und hebt ihn vom Diwan in die Höhe.

Frau Perella inzwischen leise, fast weinend zu Paolino: Mein Gott … mein Gott …

Paolino leise wie oben zu Frau Perella: Mut! … Geduld! … Lache nur! … Lache nur! Sieh mich doch an!

Perella setzt Nono mit Gewalt an den Tisch: So, da sitzst du, aber essen darfst du nichts zur Strafe. Gerade sollst du sitzen, sag ich dir, oder ich … er droht mit der Faust. Nono erschrickt, richtet sich in die Höhe. So, und nun bist du mäuschenstill! Wieder zu seiner Frau: Also essen wir oder nicht? Frau Perella sieht, wie Grazia durch den allgemeinen Auftritt mit der dampfenden Suppe hereinkommt: Das Essen kommt ja schon, lieber Franz.

Grazia bedient von der Anrichte aus den Tisch und geht während des Essens mehrere Male ab und zu.

Perella: Endlich! Zu Paolino, der nach dem der Frau Perella gegebenen Rat noch mit einem auf den Lippen erstarrten Lächeln dasitzt: Hören Sie mal, lieber Professor, ich muß Ihnen etwas sagen, und zwar, weil ich Sie als Freund behandle. Es gefällt mir wirklich durchaus nicht, daß Sie dasitzen und lächeln, während ich meine Frau und meinen Jungen tadle!!

Paolino fällt aus den Wolken: Ich lächeln? Ich?

Perella: Ja, Sie, wie mir scheint! Sie lächeln ja immer noch!

Paolino: Ich lächele wirklich?

Perella: Allerdings, allerdings.

Paolino: Ich bin mir dessen gar nicht bewußt, Herr Kapitän, ich schwöre es, ich fürchte, ich bin gar nicht mehr ich selbst … denn ich schwöre es, ich lächle nicht!

Perella: Aber wie, Sie lächeln nicht, wenn Sie lächeln?

Paolino: Ach so! Immer noch! Das bin ja nicht ich! Sie können mir glauben, das bin gar nicht ich! Mir ist in diesem Augenblick gar nicht zum Lachen. Wenn ich lächle, dann sind es, ja, wie soll ich sagen, dann sind es meine Nerven, ja die sind schuld daran …

Perella: Haben Sie lächelnde Nerven?

Paolino: Offenbar, wie es scheint.

Perella: Ich habe so etwas nicht, wissen Sie.

Paolino: Für gewöhnlich ich auch nicht … aber heute ist es nun mal so … Er lacht. Komische Nerven! Er fängt an zu essen, Pause.

Nono, dem Grazia schon eine Weile den Suppenteller hingestellt hatte: Darf ich essen, Papa?

Perella: Ich habe dir gesagt: nein! Zu seiner Frau: Wer hat ihm denn die Suppe hingestellt?

Frau Perella: Grazia, lieber Franz …

Perella: Das sollte sie nicht.

Paolino: Vielleicht wußte sie es nicht.

Perella zeigt auf seine Frau: Dann hätte sie es ihr sagen müssen. Zu Nono: Genug! Diesmal kannst du essen!

Nono räkelt sich auf dem Sessel hin und her, ohne die Suppe zu essen.

Frau Perella: Iß doch, Nono.

Nono macht seine gewöhnliche Handbewegung.

Perella, der es bemerkt: Was bedeutet denn das?

Nono: Ich meinte die Suppe, nicht Papa.

Perella: Was meinst du denn? Jetzt wird die Suppe gegessen!

Nono verschmitzt, zögernd: Ahhh … ich sehe was …

Frau Perella in vorwurfsvollem Jammerton: Aber was denn, Nono …

Paolino wie auf Kohlen: Mein lieber Junge, der Papa wünscht …

Nono zeigt mit zurückschnellendem Finger auf die Torte in der Mitte des Tisches Da!

Perella: Was ist da? Er sieht hin. Eine Torte, ah!

Paolino: Ja … ich … ich habe mir erlaubt, Herr Kapitän …

Perella: Ah, die haben Sie mitgebracht?

Paolino: Ja … erlauben Sie … Ich habe mir erlaubt …

Perella: Warum soll ich es nicht erlauben? Das ist ja etwas sehr Schönes! Ich soll Sie entschuldigen, daß Sie mir eine Torte schenken? Im Gegenteil, ich muß Ihnen doch dankbar dafür sein, lieber Professor.

Paolino: Aber was sagen Sie? Ich bitte Sie … ich, ich habe Ihnen zu danken, Herr Kapitän …

Perella: Weil ich Sie zu Tisch eingeladen habe? Also schön: am Schluß werden wir uns gegenseitig bedanken.

Paolino mit einem Ausruf, der ihm plötzlich entwischt: Das wollen wir hoffen!

Perella: Hoffen? Wie?

Paolino bemüht, sich zu verbessern: Ich meine … wir wollen hoffen, daß sie Ihnen schmeckt.

Nono: Ich bekomme doch ein recht großes Stück, nicht wahr? Er kniet sich auf den Stuhl. Sieh mal hier, ich möchte hier von der schwarzen Seite mit Schokolade.

Perella: Setz dich nieder, zum Donnerwetter! Nono tut es.

Paolino, dem es heiß und kalt wird: Jetzt keine Geschichten, Nono! Mit dem Schwarzen dürfen wir unmöglich anfangen, sonst tut es mir leid, daß ich sie überhaupt mitgebracht habe. Von dem Schwarzen darfst du überhaupt nichts kosten.

Nono: Warum?

Paolino: Weil die Mama mir heute gesagt hat, daß du etwas Hitze hattest; nicht wahr, gnädige Frau? Hitze, die aus dem Magen kommt … und daher ist in diesem Augenblick Schokolade nichts für dich.

Nono: Nein, das stimmt nicht … die Mama leidet am Magen, nicht ich.

Paolino sofort: Nono!

Frau Perella mit natürlicher Stimme: Nono!

Perella laut: Also Schluß, Nono!

Paolino: Darum habe ich sie ja absichtlich so halb und halb machen lassen, mein Sohn …

Nono: Mir gefällt aber gerade die Seite mit Schokolade.

Perella: Du kriegst welche mit Schokolade, sei nur ruhig! Ich esse sowieso nichts davon –

Paolino plötzlich erschrocken: Wie? Sie mögen keine Schokolade?

Perella: Ich mache mir gar nichts daraus … ab und zu esse ich ein Stückchen … heute ziehe ich die andere vor.

Paolino , dem die Luft ausbleibt: Allmächtiger!

Perella: Was haben Sie?

Paolino: Oh, nichts, nichts! Ich sehe, daß ich eine Dummheit gemacht habe … und …

Perella: Das macht nichts! Ich esse alles! Ich esse alles! Aber mir scheint, hier wird mehr geschwätzt als gegessen! Zum Donnerwetter, wo steckt denn Grazia? Was macht sie denn? Warum kommt sie nicht? Er rüttelt am Tisch.

Grazia tritt mit einem anderen Gericht ein.

Frau Perella: Da ist sie ja schon, lieber Franz.

Perella zu Grazia: Ich wünsche flott bedient zu werden! Ich habe es dir tausendmal gesagt, daß ich bei Tisch nicht warten will! Gib her! Er entreißt ihr das lange Tablett aus den Händen mit solcher Heftigkeit, daß der Inhalt beinah auf ihn fällt; er springt auf, wirft das Tablett auf den Tisch und zerbricht, wenn möglich, dabei ein paar Teller und Gläser. Zum Donnerwetter, wie ungeschickt stellst du dich wieder an!

Grazia: Sie reißen mir es ja aus den Händen.

Perella: Und du blöde Gans schüttest es mir ja beinah auf den Schoß! – Da, eßt allein! Ich habe genug! Er macht Miene, in sein Zimmer zu gehen.

Paolino läuft ihm nach: Aber Herr Kapitän – ich bitte Sie …

Frau Perella läuft ihm auch nach: Aber lieber Franz, bedenke doch, wir haben einen Gast …

Perella zu Paolino: Lieber Professor, man macht mir dieses Haus zur Hölle! Sehen Sie das nicht?

Paolino: Ich bitte Sie, haben Sie etwas Geduld.

Perella: Ach was Geduld! Das machen sie immer absichtlich.

Frau Perella: Wir versuchen ja, dich in allem zufrieden zu stellen …

Perella , der auf ihr scheußlich angestrichenes Gesicht von neuem aufmerksam wird: Sieh nur deine Visage an … sieh nur deine Visage an!

Paolino: Ach kommen Sie doch … seien Sie doch friedlich … tun Sie mir den Gefallen, Herr Kapitän … Ich bin ja hier kein Fremder, aber … immerhin bin ich doch von Ihnen eingeladen …

Perella nachgebend: Gut, Ihretwegen! Aber nur Ihretwegen! Allerdings ohne Garantie, für wie lange.

Paolino: Ach, sagen Sie das nicht … wir wollen hoffen, daß Sie keinen Grund zur Klage mehr finden werden.

Perella: Ach was hoffen! Seit Jahren ist es mir nicht mehr gelungen, in meinem Hause ruhig zu Ende zu essen. Zu seiner Frau: Du brauchst mich gar nicht darauf aufmerksam zu machen, daß wir einen Gast bei Tisch haben! Lieber Professor, Sie müssen entschuldigen, wenn ich in Rage komme, dann geht es mit mir durch, und ich achte einfach nicht mehr darauf, ob jemand da ist oder nicht! Damit ich nun nicht in Versuchung gerate, Dummheiten zu begehen, mache ich mich lieber beizeiten aus dem Staube!

Während dieser Szene hat Nono sich ganz sachte über den Tisch gelegt und, mit den Knien auf dem Stuhl wie ein Kätzchen, von der Torte und zwar von der Schokoladenseite genascht.

Perella , der das bemerkt: Da sehen Sie! Sehen Sie! Ist das die richtige Art, den Jungen zu erziehen? Er packt Nono beim Ohr und schleift ihn zur Tür rechts. Auf der Stelle ins Bett, verstanden? Ohne Essen! Kaum an der Tür angelangt, schleudert er ihn mit Vehemenz hinaus. Vorwärts marsch! Geht wieder zum Tisch zurück. Ich kann mich nicht beherrschen! Ich kann mich nicht beherrschen! Das passiert mir nun jedesmal beim Essen.

Frau Perella: Der arme Junge! Zu Paolino: Er hat wohl viel davon gegessen?

Paolino: Seien Sie unbesorgt, gnädige Frau! Nur ein winziges Stückchen hier … Sehen Sie!

Perella: Lieber Professor, ich bitte Sie, ich will nichts mehr davon sehen! Ich habe Lust, sie zu nehmen und zum Fenster hinauszuwerfen! Er packt die Torte und weist auf die Veranda.

Paolino besänftigend: Um Gottes willen! Nein! Wollen Sie mich so beleidigen, Herr Kapitän?

Perella: Dann wollen wir sie nur gleich verzehren!

Paolino: Aber natürlich! Sofort! Ausgezeichnet! Das ist ein vorzüglicher Gedanke! Und wenn Sie erlauben, schneide ich die Stücke … Also zunächst für die gnädige Frau! Bitte sehr, hier!

Frau Perella: Das ist zuviel!

Paolino: I bewahre! Das ist nicht zuviel. Zum Kapitän: Und darf ich nun … für Nono … das heißt, nur wenn Sie wollen, sonst natürlich nicht; weil ich sein Lehrer bin … wollte ich …

Perella: Das soll Nono bekommen?

Paolino: Heute nicht. Heute nicht. Sie haben ihn gezüchtigt, und zwar mit vollem Recht! Aber wenn Sie erlauben, heben wir ihm seine Portion für morgen auf. Hier die ganze weiße Seite. Ich habe es ihm als Belohnung versprochen in meiner Eigenschaft als sein Lehrer …

Perella klopft mit dem Finger auf den Tisch in dem zufriedenen Gefühl des Tadels, den er aussprechen will: Sehen Sie? Sehen Sie? Ich habe es Ihnen doch gleich gesagt, daß Ihre Methode viel zu sanft ist, viel zu sanft.

Paolino: Gewiß … gewiß … Sie haben vollkommen recht, ich bekenne mich dazu und werde mich bessern … und dafür erweisen Sie mir die Ehre und essen die andere Hälfte …

Perella: Was? Das alles für mich?

Paolino: Jawohl, ich denke …

Perella: Aber nein!

Paolino: Bitte sehr, bitte sehr. Nehmen Sie nur, denn wissen Sie, mir bereiten solche Cremetorten immer Beschwerden, ich bekomme danach immer Sodbrennen … je weniger ich davon nehme, um so besser. Sie haben ja bis jetzt noch fast gar nichts gegessen.

Perella ißt in großen Happen: Gut … gut … ausgezeichnet … bravo, Herr Professor.

Paolino: Sie wissen gar nicht, wie ich mich darüber freue.

Frau Perella: Auch mir macht es große Freude, wenn ich ihn mit so großem Appetit essen sehe.

Paolino: Wollen Sie nicht noch dieses andere Stück? Bitte sehr, ich habe es noch gar nicht berührt.

Perella: Nein, nein, ich danke.

Paolino: Aber meinetwegen ohne Umstände … mir bekommt es nicht, ich versichere es Ihnen …

Perella: Wenn ich noch etwas esse, dann nehme ich ein Stück von Nonos Portion, das ist überhaupt für ihn zuviel.

Paolino: Ach nein, machen Sie mir doch das Vergnügen und essen Sie mein Stück.

Perella: Nun, wenn es Ihnen nicht bekommt, geben Sie es her. Er nimmt und ißt es. Mir macht es nichts, mir wird es schon gut bekommen. Ich könnte zweimal, dreimal so viel essen, das würde mir gar nichts machen. Zu seiner Frau: Was gibst du mir dazu zu trinken?

Frau Perella: Ja … ich weiß nicht.

Perella: Was, du weißt nicht? Ist kein Marsala da?

Frau Perella: Nein, lieber Franz.

Perella wütend, zu Paolino, um seine Frau sitzen lassen und in die Kammer verschwinden zu können: Da sehen Sie's! Sie ladet sich einen Gast zu Tische und sorgt nicht einmal dafür, daß Marsala im Hause ist.

Paolino: Oh, meinetwegen.

Perella: Nein, an und für sich. An allen Ecken und Enden fehlt es hier an Sorgfalt, an Ordnung, an gewissenhafter Führung des Haushaltes! Die Gnädige denkt lieber daran, sich aufzudonnern wie ein Pfingstochse.

Frau Perella beleidigt: Ich?

Perella: Etwa nicht? Kannst du das leugnen?

Frau Perella: Es ist das erste Mal, lieber Franz …

Perella reißt mit einem Ruck das Tischtuch und alles, was darauf ist, herunter und springt auf: Himmelkreuzdonnerwetter!

Paolino: Herr Kapitän! Herr Kapitän!

Perella: Sie wagt mir zu widersprechen! Verdammt noch mal!

Frau Perella: Was habe ich denn gesagt?

Perella: Es ist das erstemal? Es soll das letzte sein, verstanden! Denn die Mühe kannst du dir sparen. Auf den Leim krieche ich nicht! Da stürze ich mich lieber zum Fenster hinaus! Scher dich zum Teufel! Bei diesen Worten läuft er Hals über Kopf in sein Zimmer und schiebt mit aller Gewalt den Riegel zu. Beim Spiel stark zu übertreiben.

Achte Szene.

Paolino, Frau Perella, dann Grazia.

Beide bleiben wie vor den Kopf geschlagen zurück und schauen sich bei der wachsenden Dämmerung lange an. Durch den allgemeinen Auftritt kommt Gratia, sieht sofort die Bescherung und die Scherben an der Erde, schlägt die Hände in der Luft zusammen und schüttelt den Kopf.

Grazia: Wie gewöhnlich!

Frau Perella reagiert kaum auf das Schütteln des Kopfes, dann sagt sie: Geh nur, Grazia, du räumst das morgen auf … Zeigt auf die Tür des Gatten: Mach nur ja kein Geräusch …

Grazia: Soll ich Licht machen?

Frau Perella: Nein, nein, laß nur … laß nur.

Grazia beim Abgehen: Immer dieselbe Geschichte! … Geht durch den allgemeinen Auftritt ab.

Neunte Szene.

Die Vorigen, ohne Grazia.

Immer stärker fällt von der Veranda der Mondschein ins Zimmer und trifft hauptsächlich die fünf Blumentöpfe zwischen den beiden Türen.

Frau Perella: Hast du es gehört? Er sagt, er würde sich lieber aus dem Fenster stürzen!

Paolino: Nur Geduld …

Frau Perella: Du hoffst noch? Ich nicht, Paolino.

Paolino: Beide Brüder haben mir gesagt: Versagen ausgeschlossen … ich könnte ganz sicher sein.

Frau Perella: Schon gut! Aber sie kennen ihn nicht, und du kennst ihn auch nicht, Paolino … Er würde sich wirklich lieber aus dem Fenster hinausstürzen …

Paolino: Ja, wenn du dem Beweise so zaghaft entgegensiehst …

Frau Perella: Nein, nein, ich bleibe die ganze Nacht hier.

Paolino: Aber du mußt mit vollem Vertrauen warten.

Frau Perella: Doch es wird vergeblich sein.

Paolino: Du mußt Vertrauen haben, dann wird es dir auch gelingen, ihn anzuziehen. Denn ich glaube unbedingt an eine höhere geistige Macht … die mußt du gebrauchen, mein Liebling. Denke nur, wenn es dir nicht gelingt, stehen wir vor dem Abgrund! Ich wüßte wirklich nicht, was ich morgen machen sollte … weiß es Gott, meine Liebe!

Frau Perella: Also gut, ich setze mich hierher. Sie nimmt Platz auf einem alten Armsessel gegenüber der Tür des Zimmers des Kapitäns, und zwar so, daß, wenn er sie öffnen sollte, er sie vor sich in der Haltung der »Ecce Ancilla Domini«, obendrein vom Mondlicht umflossen, finden würde.

Paolino: So, so … so ist gut, meine Liebe, o mein Engel! … Morgen in aller Frühe gib mir bitte ein Zeichen … Heute Nacht werde ich nicht schlafen. Beim Morgengrauen werde ich vor deinem Hause sein. Wenn es gelungen ist, so lasse mich ein Zeichen finden – und dieses Zeichen wird, gib wohl acht, folgendes sein: Du stellst einen von diesen Blumentöpfen dort an das Fenster der Veranda, so daß ich ihn sofort von der Straße aus sehen kann. Verstanden?

Frau Perella: Gut.

Paolino betrachtet sie: Oh, du siehst wirklich wie eine Heilige aus! Geht langsam zum Ausgang.

Frau Perella: Auf morgen, Paolino …

Paolino schon am Ausgang, faltet die Hände: So sei es, Amen!

Vorhang.


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