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IV.
Notturno.

I ch habe in mein dunkles Haar
einen Kranz von weissen Rosen gedrückt,
Ich bin so schön, wie ich niemals war, – –
zum Opfer hab' ich mich geschmückt.

Es steht mein Mund in rotem Brand;
in meinen Augen träumt ein Licht;
zu Boden gleitet mein Gewand, – –
ich warte! – Warum kommst du nicht? –

Und willst du, dass ein andrer kühlt
die Glut, die du in mir entflammt,
und dass ein andrer zittern fühlt
meiner jungen Glieder weissen Sammt.

Und sollen eines andern sein
die Blüten, die ich dir geweiht?
Ich starre in die Nacht hinein,
und meine Seele schluchzt vor Leid. – –

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