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Der Sieger

Auf dem großen Platz vor dem alten Rathaus, das jetzt dem Armee-Oberkommando als Amtsgebäude diente und die drei zauberkräftigen Buchstaben A. O. K. wie ein kabbalistisches Zeichen auf der Stirne trug, konzertierte auf Befehl Seiner Exzellenz, von drei bis vier Uhr nachmittags, täglich eine Militärkapelle. Es sollte der Zivilbevölkerung für die vielen Unannehmlichkeiten, die das Einquartieren von mehreren hundert Stabsoffizieren und einer Reihe niederer Kommandostellen unvermeidlich im Gefolge hat, dieses kleine Vergnügen als Entschädigung geboten werden. Auch trugen – nach Ansicht des Exzellenzherrn – derartige Veranstaltungen viel zur Beliebtheit des Militärs bei und förderten den Patriotismus der Schuljugend und der kompakten Masse. Für die Stimmung im Publikum zu sorgen und für gutes Einvernehmen zwischen den Militär- und Zivilbehörden hielt der gestrenge Herr Oberkommandierende – bei aller Wahrung seiner Vorrechte – im Interesse der Kriegführung für dringend geboten. – Nebenbei aber hatte der Umstand, dass die Herren des Generalstabes, mit Exzellenz an der Spitze, um diese Zeit ihren Schwarzen einnahmen, nicht unwesentlich zu der Einführung dieser Nachmittagskonzerte beigetragen.

Unter den hundertjährigen Platanen, die mit ihren riesigen, ineinandergreifenden Kronen den ganzen Platz wie ein Kirchenschiff überwölbten, saß es sich sehr angenehm. Die Herbstsonne lag mit mattem Glanz auf den Mauern ringsum, streute, wie durch Butzenscheiben, goldene Ringe durch das dichte Laub auf die kleinen, runden Tische, die in langen Reihen vor dem Kaffeehaus standen. Für die Herren vom Generalstab war eine Extrareihe da, schneeweiß gedeckt, mit kleinen Blumenvasen und frischen, knusprigen Kuchen, die ein Verpflegsfeldwebel, täglich Punkt drei, aus der großen Feldbäckerei herüberbrachte, wo sie für Exzellenz und seine Kaffeegesellschaft eigens und mit entsprechender Sorgfalt unter persönlicher Aufsicht des Kommandanten verfertigt wurden.

Es war ein schönes, lustiges Bild, ein buntes, richtiges Großstadttreiben um den Musikpavillon, so lebendig und sorglos fröhlich wie auf dem Graben in Wien, an einem schönen Frühlingssonntag, im tiefsten Frieden. Die Kinder umstanden andächtig das Orchester, schlugen den Takt und klatschten begeistert Beifall nach jedem Stück. In den Straßen, die auf den Platz mündeten, zirkulierte die heranwachsende Jugend, kichernde Backfische mit buntbemützten Gymnasiasten; während die haute-volée, die Damen der ortsansässigen Beamten- und Kaufmannschaft, in der benachbarten Konditorei auf der Lauer saßen, um sich emsig zu entrüsten über die unternehmungslustigen Hüte, durchschimmernden Strümpfe und fast kniefreien Röcke einer gewissen zugereisten Weiblichkeit, die da, trotz aller Proteste und Verfügungen, bei helllichtem Tage schamlos ihr Unwesen trieb.

Die Hauptnote aber gaben doch die durchreisenden Offiziere. Alles, was auf Urlaub ging oder wieder zur Truppe einrückte, musste durch die Stadt und genoss in vollen Zügen den ersten oder letzten freien Tag. Jeder geringste Mangel draußen an der Front, ob es nun Hufnägel, Sattelseife, Sanitätsmaterial oder Flaschenbier zu holen galt – alles konnte hier am nächsten und raschesten besorgt werden, in dieser ersten kleinen – großen Stadt. Wer Pech hatte oder unbeliebt war, erhielt eine Auszeichnung für seine Heldentat, und damit basta. Wer aber die Gunst seines Kommandanten genoss, wurde vor allem hierher zum Einholen geschickt, als Lohn. Eine unglaubliche Findigkeit im Entdecken dringender Bedürfnisse hatte sich allmählich herausgebildet, und ein geheimnisvolles, arithmetisches Verhältnis waltete unverkennbar zwischen dem Aufwand der einzelnen Truppenteile an Holzkohle, Wagenfetten und so weiter und der Entfernung ihres Standortes von der beliebten Etappenstation.

Lange währte das Vergnügen ja nicht. Gerade die Zeit, ein heißes Wannenbad zu nehmen, seine besten Uniformstücke, frisch aufgebügelt, einige Mal in den Hauptstraßen herumzuzeigen, zwei Mahlzeiten an weißgedecktem Tisch und eine kurze Nacht in einem richtiggehenden Bett, mit oder – wenn's durchaus sein musste – ohne Zärtlichkeit; – dann ging es wieder betrübt und in nervöser Reizbarkeit hinaus zum rasend überfüllten Bahnhof und zurück zur Front, in das feuchte Erdloch oder sonnendurchglühte Blockhaus.

Die Lebensgier dieser jungen Offiziere, die so mit hungrigen Augen durch das Städtchen bummelten – ein Hasten im Blut, wie der Taucher, der in einem Augenblick die Lunge sich vollsaugt –, hatte allmählich das ganze, langweilige Provinznest angesteckt. Es prickelte, schäumte, bereicherte sich und wurde leichtlebig; konnte gar nicht genug haben an Sensationen, nun es einmal im Mittelpunkte des Weltgeschehens stand und einen Anspruch hatte auf Ereignisse.

Kopf an Kopf wogte die Menge auch an diesem Wochentage an der Musik vorbei, festlich gekleidet und festlicher Laune, durchzuckt von den Rhythmen des Blauen-Donau-Walzers, den das Orchester mit Trommelwirbel und Tschinellenschlag hinreißend exekutierte. Wie hinter den Kulissen eines ganz großen Festspielhauses, während der Aufführung einer Tragödie mit Chören und Massenaufzügen, ging es eigentlich zu. Von dem blutig ernsten Stück, das vorne gespielt wurde, sah und hörte man nichts. Das Gesicht der Akteure entspannte sich hier auf der Hinterbühne; sie rasteten, warfen sich hinein in den farbigen Rummel, herzlich froh, nichts zu wissen von dem Fortgang des Trauerspiels; genau wie richtige Schauspieler auch in ihr bürgerliches Dasein zurückfallen bis zum nächsten Stichwort.

Wer da, im Schatten der alten Bäume sitzend, bei Kaffee und Zigarre diesem Treiben zusah, konnte leicht von der Illusion erfasst werden, auch das Drama, das vorne an der Front gespielt wird, sei nur ein lustiges Spektakelstück. Der ganze Krieg präsentierte sich, von hier aus gesehen, wie ein lebenspendender Strom, der Musikkapellen heranschwemmt, Geld und Frohsinn unter die Leute bringt und, von promenierenden Offizieren betrieben, von gemächlich verdauenden Generalstäblern dirigiert wird. Von seiner blutigen Seite war nichts zu sehen! Kein Geschützdonner schlug ans Ohr, kein Verwundeter trug sein persönliches Elend als störende Note in die allgemeine Lebenslust hinein.

Das war freilich nicht immer so gewesen. In den ersten Tagen, als das tägliche Kaffeekonzert noch den Reiz der Neuheit hatte, ergossen sämtliche Sanitätsanstalten, alle Ergänzungs-, Not- und Reservelazarette ihren ungeheuren Bestand an Rekonvaleszenten und Leichtverwundeten in die Stadt hinein auf die Promenade. Aber das dauerte nur zwei Tage. Dann befahl Seine Exzellenz der Oberkommandierende den Garnisonschefarzt zu kurzer Audienz und erklärte dem zerknirschten Sünder in scharfen Worten, wie ungünstig ein solcher Anblick die Stimmung im Publikum beeinflusste. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass alles, was Verbände trägt, verstümmelt ist oder sonstwie geeignet erscheint, deprimierend auf die allgemeine Kriegsbegeisterung einzuwirken, künftighin in den Spitälern konsigniert bleiben werde.

Und seine Hoffnung wurde nicht enttäuscht! Nichts Unerfreuliches trübte mehr sein Vergnügen, wenn er, mit der geliebten Virginia zwischen den Zähnen, über die lange Reihe seiner Untergebenen hinweg, auf die Straße hinaus sah. Niemand ging da vorbei, ohne einen ehrfurchtsvoll scheuen Seitenblick auf den allmächtigen Schlachtenlenker zu werfen, der wie andere gewöhnliche Sterbliche seinen Kaffee schlürfte, trotzdem er der berühmte Generaloberst X. war, unbeschränkter Herr über Hunderttausende von Menschenleben, in den Zeitungen mit Vorliebe »Der Sieger von ***« genannt. Kein Schicksal gab es in dieser Stadt, das er nicht mit einem Federstrich hätte umbiegen, nichts, was er nicht nach Gutdünken hätte fördern oder vernichten können. Seine Gunst bedeutete Lieferungen und Reichtum oder Auszeichnung und Avancement; seine Ungnade Aussichtslosigkeit oder eine Marschroute in den sicheren Tod.

Mollig zurückgelehnt in den großen Korbstuhl, der einmal historisch zu werden versprach, saß lächelnd der Gewaltige und scherzte mit der Frau seines Generalstabschefs. Er wies mit der Hand hinaus auf die Straße, wo im grellen Sonnenschein die Menge wogte, und sagte mit einer satten, triumphierenden Heiterkeit in der Stimme:

– Da! Dieses Treiben möchte ich einmal den Herren Pazifisten zeigen, die immer so tun, als wäre der Krieg nichts als ein scheußliches Gemetzel. Sie hätten dieses Nest im Frieden sehen sollen, gnädige Frau. Zum Einschlafen! Der Dienstmann an der Ecke verdient heute mehr Geld als früher der größte Kaufmann. Und haben Sie sich schon die jungen Leute angesehen, die von der Front hereinkommen? Sonnenverbrannt, gesund und vergnügt! Die meisten sind im Frieden in irgendeiner Kanzlei gehockt; schlapp, käsig, verbummelt. Glauben Sie mir, die Welt ist noch nie so gesund gewesen wie heute. Nehmen Sie aber eine Zeitung in die Hand, dann lesen Sie von einer Weltkatastrophe; vom Verbluten Europas und was die Herren sonst noch zusammenschmieren. –

Die buschigen, weißen Brauen glitten hoch hinauf bis zur Mitte der stark gewölbten Stirne; die kleinen, stechend schwarzen Augen huschten beobachtend über die Gesichter der Anwesenden.

Die Anregung des Exzellenzherrn wurde sofort emsig aufgenommen. An allen Tischen flammte das Gespräch auf, wurde die segensreiche Wirkung des Krieges abgewandelt, ergingen die Spaßmacher sich in witzigen Bemerkungen über das Schreibergeschwätz der Friedensfreunde. Nicht ein einziger saß in der ganzen Gesellschaft, dem der Krieg nicht wenigstens zwei Auszeichnungen, materielle Sorglosigkeit und eine herrschaftliche Lebensführung beschert hatte, wie sie in Friedenszeiten nur vielbeneideten Geldmagnaten beschieden ist. Der Krieg trug, in diesem Kreise, die Maske Knecht Ruprechts, einen Sack voll guter Gaben auf dem Rücken und eine Anweisung auf glänzende Karriere in der Hand. Wohl hatte der eine oder andere der Herren einen Trauerflor auf dem Ärmel, für den Bruder oder Schwager, der als Truppenoffizier das andere, das todbringende Gorgonenantlitz des Krieges geschaut. Aber dieses Antlitz war so weit – über sechzig Kilometer in der Luftlinie; und ein gelegentlicher Ausflug in seine Nähe war kurzer Nervenkitzel, spannendes Erlebnis. In einer Stunde raste das Auto wieder in die Sicherheit zurück, zur Badewanne; und man ging wieder in Stiefeletten über asphaltierte Straßen. Wer hätte da nicht einstimmen mögen in das Loblied der Exzellenz? ...

Der hohe Herr lauschte eine Weile noch befriedigt dem Stimmengewirr, das seine Worte entfesselt hatten, und zog sich dann allmählich wieder in seine Gedanken zurück. Er blickte ernsthaft vor sich hin, sah die Sonnenringe, die durch das bewegliche Laubdach wie durch ein Sieb auf ihn herabfielen, glitzernd mit den Kreuzen und Sternen spielten, die in drei dichtgesäten Reihen seine linke Brusthälfte bedeckten. Alles, was die Herrscher vier mächtiger Reiche für Heldenmut, Todesverachtung und hohe Verdienste als sichtbares Dankeszeichen zu vergeben hatten, war vollzählig da in der reichen Sammlung. Es gab keine Ehrung, die der Sieger von *** noch hätte erstreben können. Und das alles hatten ihm elf kurze Kriegsmonate an den Hals geworfen; war die Ernte eines einzigen Kriegsjahres. Neununddreißig Dienstjahre hatte er vorher in öder Gleichmäßigkeit, in ewigem Kampfe mit schäbigen Alltagssorgen abgehaspelt; hatte sich müde gerungen mit all den Nöten eines hoffnungslosen Kleinbürgerdaseins, das den kläglichen Bemühungen eines verschämten Armen gleicht, der einen Defekt seiner Kleidung mit tausend Kniffen zu verbergen sucht und das verräterische Loch immer wieder hervorlugen sieht aus der krampfhaft drapierten Verhüllung. Neununddreißig Jahre lang hatte er sich unentwegt auf Enthaltsamkeit trainiert, mit sehr viel Gold auf der Uniform und sehr wenig in der Tasche; war eigentlich längst schon bereit gewesen abzugehen, gründlich satt des billigen Vergnügens, als Nero auf dem Exerzierfeld den Krampus zu machen für junge Offiziere. Und da kam das Wunder! Im Handumdrehen war aus dem grantigen alten Herrn eine Art Nationalheld, eine europäische Berühmtheit, war er »der Sieger von ***« geworden. Genau wie im Märchen, wenn die gütige Fee erscheint, der verwunschene Prinz in strahlender Jugend der garstigen Hülle entsteigt und, von Lakaien und Rittern umringt, sein prächtiges Schloss bezieht.

Die strahlende Jugend blieb ihm wohl versagt; aber er war doch wieder elastisch geworden, das ereignisreiche Jahr hatte ihn aufgerüttelt, Lebenslust und Arbeitskraft eines Vierzigjährigen pulsierten, neu erwacht, in seinen Adern. Als Herrscher saß er da, im Schatten der Platanen; das Glück an seiner Brust spiegelte leuchtend die Sonne – und eine Stadt lag ihm zu Füßen! Nichts, gar nichts fehlte, um das Märchen vollkommen zu machen. Vor dem Kaffeehaus schlummerte das riesige, graue Tier, von zwei strammen Unteroffizieren bewacht, mit der Lunge von hundert Pferden im Brustkasten, des Kurbelschlages harrend, der es weckt, um den Herrn mit Windeseile hinauszufahren auf sein Schloss, hoch über Stadt und Tal. Wo war die Zeit, da man, mit Generalsstreifen auf der Hose, noch mit der Trambahn nach Hause fuhr, in die standesgemäße Sechszimmerwohnung, die eigentlich eine Fünfzimmerwohnung war mit einer Kammer? Wo war das alles? ... Jahrhunderte hatten ihre edelsten Kräfte, Generationen ihren Kunstsinn aufgeboten, um das Schloss – das jetzt für Seine Exzellenz den Oberkommandierenden der ...ten Armee requiriert war – mit den erlesensten Schätzen zu füllen. Sonne und Zeit hatten unermüdlich ihre Arbeit getan, bis der laute Glanz des aufgestapelten Reichtums, zu wohltemperierter Pracht gedämpft, wie durch einen feingewobenen Schleier schimmerte. Wer da täglich, als Herr des Hauses, die mächtige Freitreppe hinanstieg, seinen Willen laut durch die vornehm schlummernden Räume hetzte, musste sich als König fühlen, konnte den Krieg nur wie ein herrliches Märchen erleben. Oder gab es je einen Hofhalt, der näher das Wunder streifte? In der Küche regierte ein Meister seiner Kunst: der Chef des ersten Hotels im Lande – sonst mit doppeltem Generalsgehalt nicht zufrieden – für einen Lohn von fünfzig Heller täglich; und wandte doch seine ganze Kunst auf, hatte nie angstvoller gestrebt, dem Gaumen, dem er diente, zu schmeicheln! Der Braten, den er servieren ließ, war das schönste Stück Fleisch, das zweihundert Ochsen, die täglich im Armeebereich ihr Leben fürs Vaterland ließen, bei sorgfältigster Wahl zu vergeben hatten! Die würdigen Männer, die ihn auf silbernen Schüsseln – von Schülern Benvenutos für den Ahn des Hauses geschmiedet – auftrugen, waren Generäle des Kellnerstandes, ließen, im Frieden, den Frack in London bauen und lauerten jetzt, wie verprügelte Pikkolos, zitternd auf jeden Wink des Gebieters! Und dieser ganze Train, dieser ganze fürstliche Haushalt funktionierte automatisch und – ganz ohne Geld! Ohne dass der Herr, für den alles sich mühte, jemals den sonst so unvermeidlichen Griff zur Brieftasche tat. Unerschöpflich zirkulierte das Benzin in den Adern der drei Kraftwagen, die Tag und Nacht auf den Marmorquadern des Schlosshofes sich rekelten; wie von Feenhänden gespendet strömte alles herbei, was Mund und Auge begehrten. Kein Bedienter forderte seinen Lohn, alles schien selbstverständlich da zu sein wie in Märchenschlössern, wo jeder Wunsch Schöpferkraft besitzt.

Allein nicht nur das »Tischlein deck dich« war Ereignis, war ernste, greifbare Wirklichkeit geworden. Das Wunder war nicht erschöpft, wenn es neunundzwanzig Tage lang alle Vorratskammern gefüllt hatte. Es trieb am dreißigsten Tag auch den Esel, der sich streckt und Reichtum spendet, noch auf, und an Stelle der leidigen Lieferantenrechnungen flatterten Banknoten ins Haus. Statt Ärger, Streit, notwendige Knauserei seufzend zu tragen, stopfte man sich die Taschen gelangweilt mit den Scheinen voll, die ja doch gänzlich überflüssig waren in dem Schlaraffenland, das der Krieg seinen Vasallen erschlossen hatte. Eine einzige finstere Wolke nur huschte ab und zu über das strahlende Firmament dieses Wunderlandes, und ihr Schatten streifte die Stirne Seiner Exzellenz. Der Gedanke, das Märchen könnte der Wirklichkeit weichen, die Angst, eines Tages erwachen zu müssen aus diesem herrlichen Traum, störte zuweilen die reine Freude. Nicht vor dem Frieden war es dem Exzellenzherrn bange. An den dachte er gar nicht. Aber wie, wenn die Mauer, aus Menschenleibern kunstvoll gebaut, eines Tages doch ins Wanken geriete? Wenn der Feind alle Riegelstellungen durchstößt, die Disziplin der Panik weicht und die mächtige Mauer in ihre Bestandteile zerfällt, sich in angsterfüllte, um ihr Leben jagende Menschen auflöst? ... Dann würde der Sieger von ***, der allmächtige Märchenkönig wieder in den schäbigen Alltag zurücksinken, müsste irgendwo, in einem stillen Nest, unbemerkt seine Pension verzehren, seine Trophäen in eine bescheidene Etagenwohnung pfropfen und, unter andern Ausrangierten, als Stammtischgröße sich bescheiden! Ein Misserfolg – und die Welt vergisst im Nu ihre Begeisterung; ein anderer zieht ins Schloss hinauf, ein anderer rast im Kraftwagen als Herrscher durch die Stadt, der ganze riesige Tross blickt demütig zum neuen Herrn empor, und der alte wird zur Anekdote, eine entlarvte Vogelscheuche, die jeder Spatz frech besudelt!

Die kleine, fleischige Hand ballte sich unwillkürlich zur Faust, und die gefürchtete Querfalte über der Nasenwurzel, das »Gewitterzeichen«, das die eigenen Soldaten wie der Feind fürchten gelernt, grub sich, für einen Augenblick, in die hochgewölbte Stirne. Dann hellte sich das Gesicht wieder auf, und Exzellenz sah sich stolz im Kreise um.

Nein! Der Sieger von *** hatte keine Angst. Seine Mauer stand fest und wankte nicht. Drei Monate hatte jede Nachricht, die in der Abteilung für Kundschafterdienste einlief, von den ungeheuren Vorbereitungen im feindlichen Lager berichtet. Drei Monate lang hatten sie drüben Munition gehäuft und Kräfte zusammengezogen für den Monstreangriff, der nun, seit heute Nacht, entfesselt war. Der General wusste, was die Menschenmenge, die da lustig in der Sonne wimmelte, erst am nächsten Morgen aus den Zeitungen erfahren sollte, dass draußen an der Front seit zwanzig Stunden eine erbitterte Schlacht im Gange war; dass, kaum sechzig Kilometer von dem Promenadenkonzert, die Geschütze ohne Atempause tobten, ein dichter Hagel von glühendem Eisen zischend auf seine Soldaten niederprasselte. Drei restlos abgewiesene Infanterieüberfälle hatten die Morgenberichte schon gemeldet, und jetzt hämmerte mit rasender Wut die Artillerie, als Einleitung zu neuen Kämpfen während der Nacht.

Nun, sie sollten nur kommen!

Mit einem Ruck richtete sich der Exzellenzherr auf und sein Blick bekam einen gespannten Ausdruck, als könnte er während seine Finger auf der Tischplatte nervös den Takt zum Donauwalzer trommelten – das Trommelfeuer hören, das draußen an der Front wie Sturmwind brüllte. Seine Vorkehrungen waren getroffen: das Menschenreservoir bis zum Überlaufen aufgefüllt! Zwei Mal Hunderttausend junge, kräftige Burschen, die erlesensten Jahrgänge, lagen rückwärts bereit, um im geeigneten Moment vor die Walze geworfen zu werden, bis sie in einem Sumpf von Blut und Knochen steckenblieb. Sie sollten nur kommen, je stärker, desto besser. Der Sieger von *** war bereit, seinen Lorbeeren einen neuen Zweig hinzuzufügen, und seine Augen blitzten wie die vielen Tapferkeitszeichen an seiner Brust.

Da erhob sich am Nachbartisch sein Adjutant, kam zögernd heran und flüsterte Exzellenz einige Worte zu.

Der hohe Herr schüttelte ablehnend das Haupt.

– Es ist eine wichtige ausländische Zeitung, Exzellenz! – drängte der Adjutant und fügte, als der Gebieter immer noch energisch abwinkte, bedeutungsvoll hinzu: – Der Herr hat ein Empfehlungsschreiben aus dem Hauptquartier mitgebracht, Exzellenz.

Da gab der General den Widerstand endlich auf, erhob sich seufzend und sagte, halb scherzhaft, halb ergrimmt zu seiner Nachbarin: – Ein rechtschaffenes Kartätschfeuer wär' mir lieber! – Dann folgte er ergeben dem Adjutanten, reichte dem kahlköpfigen Zivilisten, der stürmisch hochschnellte und in der Mitte auseinanderbrach wie ein zuklappendes Federmesser, jovial die Hand und lud ihn zum Sitzen ein.

Der Journalist stammelte einige Worte der Verwunderung, schlug erwartungsvoll sein Notizbuch auf, eine Reihe von Fragen auf den Lippen. Allein der Exzellenzherr ließ ihn gar nicht erst zu Worte kommen. Er hatte sich für derlei Fälle – im Laufe der Zeit – einige wohlüberlegte, unverfängliche Äußerungen zurechtgelegt und sagte nun seine Rede, mit scharfer Betonung und kurzen Denkpausen, gehorsam her.

Vor allem gedachte er rühmend seiner braven Soldaten, lobte ihre Tapferkeit, ihre Todesverachtung, ihre über alles Lob erhabenen Leistungen. Sodann sprach er sein Bedauern aus über die Unmöglichkeit, jeden einzelnen dieser Helden nach Gebühr zu belohnen, und forderte vom Vaterlande – mit erhobener Stimme – unvergängliche Dankbarkeit für so viel Treue und Selbstverleugnung bis in den Tod. Er erklärte, mit einem Fingerzeig auf den dichten Ordenswald, die Auszeichnungen, die ihm zuteil geworden waren, für eine Ehrung, die seinen Soldaten galt. Endlich flocht er noch einige maßvoll lobende Worte über den Gefechtswert der feindlichen Soldaten und die Umsicht ihrer Führung ein und schloss mit der Äußerung seines unerschütterlichen Vertrauens in den Endsieg.

Der Journalist lauschte andächtig und warf nur ab und zu ein kurzes Stichwort zu Papier. Die Hauptsache war ja doch das Auftreten des Gewaltigen, seine Art zu reden, seine Gesten zu beobachten, seine Persönlichkeit in wenigen, markanten Zügen einzufangen.

Der Exzellenzherr legte, nachdem er seine Rede geschlossen, den Feldherrn gleichsam ab, wandelte sich aus dem Sieger von *** zum Weltmann. – Sie gehen jetzt an die Front, Herr Doktor? – frug er mit verbindlichem Lächeln und antwortete auf das begeisterte »Ja« des Schriftstellers mit einem schweren, melancholischen Seufzer. – Sie Glücklicher! Ich kann Sie nur beneiden. Sehen Sie, das ist der tragische Zug im Leben des Feldherrn von heute, dass er seine Truppen nicht mehr selbst ins Feuer führen darf! Ein ganzes Leben lang hat er sich auf den Krieg vorbereitet, ist Soldat mit Leib und Seele und kennt die Aufregungen des Kampfes nur vom Hörensagen. –

Hoch erfreut über die subjektive Äußerung, die er nun doch noch ergattert hatte und die ihm durchaus geeignet erschien, den allmächtigen Befehlshaber in der gewinnenden Rolle des Entsagenden, der auch nicht immer konnte, wie er mochte, zu zeigen, hatte der Journalist sich für einen Augenblick über sein Notizbuch gebeugt und fand, als er wieder aufblickte, das Gesicht der Exzellenz – zu seinem Erstaunen – gänzlich verändert. Die Stirne lag in drohenden Falten, die Augen starrten, weit aufgerissen, erwartungsvoll über den Interviewer hinweg. Der wandte sich rasch um und sah einen blassen, abgemagerten Infanteriehauptmann, mit merkwürdig schlotterndem Gang, grinsend auf die Exzellenz zusteuern. Immer näher kam er – starrte mit gläsern glotzenden Augen und lachte ein hässliches, stumpfsinniges Lachen. Schon sprang der Adjutant erschrocken auf von seinem Tisch – die Adern Seiner Exzellenz schwollen wie Taue auf der Stirne –, der Journalist sah ein Attentat kommen und erblasste. Bis auf einen halben Schritt wankte der unheimliche Hauptmann an die beiden heran. Dann blieb er stehen, kicherte blödsinnig und griff – wie ein Kind, das nach dem Lichte hascht – in die dichtgehäuften Orden der Exzellenz hinein.

– Sehr schön – – – glänzt schön! – lallte er mit schwerer Zunge; wies mit seinem endlos dünnen, zitterigen Zeigefinger zur Sonne hinauf, grölte: – Sonne! –, dann, wieder nach den Orden greifend, noch einmal: – Glänzt schön! – Dabei wanderte sein unruhiger Blick, wie suchend, hin und her, und das hässliche, vertierte Lachen wiederholte sich nach jedem Wort.

Die Rechte des Exzellenzherrn war in die Höhe geschnellt, um den Kerl, der da so respektlos auf ihn loskam, vor die Brust zu stoßen. Nun legte sie sich dem armen Narren begütigend auf die Schulter.

– Sind wohl aus dem Spital hereingekommen, Herr Hauptmann, zur Musik? – sagte er und winkte seinem Adjutanten mit den Augenbrauen. – Es ist weit hinaus zum Spital mit der Trambahn! Setzen Sie sich in mein Automobil, das fährt schneller.

– Auto – – – schneller! – – – echote der Irrsinnige mit seinem grässlichen Lachen, ließ sich geduldig unter den Arm fassen und wegführen. Noch einmal wandte er sich grinsend nach den glitzernden Ordenskreuzen um; dann zog ihn der Adjutant mit sich.

Der General folgte mit den Blicken, bis die beiden das Auto bestiegen hatten. Zwischen seinen Augenbrauen stand, unheildrohend, das »Gewitterzeichen«. Er kochte vor Zorn über die unerhörte Nachlässigkeit, so einen Menschen frei herumlaufen zu lassen! Aber der Zivilist an seiner Seite fiel ihm noch rechtzeitig ein; er bezwang sich und sagte achselzuckend:

– Ja! Das sind so die traurigen Seiten des Krieges. Sehen Sie, schon darum muss der Führer heute weit rückwärts bleiben, wo nichts zu seinem Herzen spricht. Kein Feldherr brächte sonst die nötige Härte auf, wenn er alles Elend in der vordersten Reihe mitansehen müsste.

– Sehr interessant! – hauchte dankbar der Journalist; machte sich rasch eine kurze Notiz und klappte das Heft zu. Er musste befürchten, die kostbare Zeit Seiner Exzellenz bereits allzu lange in Anspruch genommen zu haben. Nur eine einzige Frage bat er sich noch erlauben zu dürfen:

– Für – – – wann glauben Euer Exzellenz, dass wir den Frieden erhoffen dürfen?

Der General zuckte zusammen, biss sich in die Unterlippe und sah beiseite, mit einem Blick, vor dem jeder Generalstäbler der ... ten Armee sich in die Erde verkrochen hätte. Mit sichtbarer Mühe setzte er noch einmal das verbindliche Lächeln auf, wies mit der Hand quer über den Platz, auf das offene Portal der alten Basilika: – Da kann ich Ihnen nur raten, dort hinüberzugehen und den Herrn im Himmel zu fragen! Er ist der einzige, der Ihnen diese Frage beantworten kann. Ein freundliches Nicken, ein kräftiger Händedruck – dann ging er, ehrfurchtsvoll gegrüßt von der Menge, mit großen Schritten zu Fuß in sein Amt hinüber.

Als er das Gebäude betrat, stand die gefürchtete Querfalte fingertief auf seiner Stirne. Eine angehaltene Ordonnanz führte ihn zitternd vor das Zimmer des Garnisonschefarztes. Dann hielt das ganze Haus einige Minuten lang den Atem an, während die Stimme des Gewaltigen durch alle Korridore donnerte. Er kommandierte den würdigen, alten Oberstabsarzt wie einen Schreiber an seinen Tisch und diktierte ihm einen Erlass in die Feder, der allen Spitalinsassen, ohne Unterschied der Charge, gleichviel ob krank oder verwundet, das Verlassen der Anstaltsmauern strengstens untersagte. – Denn – so schloss der Befehl, – wer krank ist, gehört ins Bett; und wer sich genügend kräftig fühlt, um in die Stadt zu gehen und im Kaffeehaus zu sitzen, der melde sich an die Front zurück, wohin die Pflicht ihn ruft. –

Das Auf-und-ab-Gehen mit klingenden Sporen, das Hinabdonnern auf den zusammengekauerten alten Doktor hatte seinen Zorn besänftigt. Schon galt das Unwetter für überstanden, da spielte ihm ein unglücklicher Zufall die Meldung der Brigade in die Hand, die, am stärksten vom Feinde berannt, schwere Verluste erlitten hatte und nur noch weiter auf ihrem Platze belassen wurde, um dem Gegner in verzweifeltem Ringen das Vordringen möglichst kostspielig zu machen. Hinter ihr lauerten schon die Flatterminen, hockte – seit gestern schon – eine ganze frische Division in unterirdischen Kasematten, um dem siegesfroh heranflutenden Feinde eine kleine Überraschung zu bereiten. Natürlich hatte es der Oberkommandierende dem Brigadier nicht auf die Nase gebunden, dass er auf einem verlorenen Posten stand und keine andere Aufgabe hatte, als seine Haut teuer zu verkaufen. Je länger das Ringen dauerte, desto besser! Und die Leute schlugen sich viel zäher, wenn sie bis zum letzten Augenblick auf Entsatz hofften.

Das alles hatte der Exzellenzherr eigenhändig so verfügt; war im Grunde hoch erfreut, dass die Brigade nach drei übermächtigen Infanterieangriffen immer noch standhielt. Aber nun lag da eine Meldung vor ihm, die allen soldatischen Traditionen widersprach und den schon verebbten Sturm jäh neu entfesselte.

Dieser Generalmajor – seinen Namen wollte sich Exzellenz, auf alle Fälle, genau merken – schilderte, mit einer durchaus unmilitärischen Gesprächigkeit und Nervosität, die furchtbare Wirkung des Trommelfeuers, erklärte – statt sich auf zahlenmäßige Angaben zu beschränken – seine Brigade für dezimiert, die Widerstandskraft der Mannschaft für erschöpft und bat zum Schluss dringend um Verstärkung, da er, mit den Resten seines Bestandes, den Abschnitt gegen die bevorstehenden Nachtangriffe unmöglich halten könne. – Unmöglich halten? ... Unmöglich? ... – Wie eine Fanfare schmetterte der Exzellenzherr diesen Satz seinen regungslos dastehenden Herren immer wieder in die Ohren. – Unmöglich?! – Seit wann hatte sich denn der Oberkommandierende von seinen Abschnittskommandanten darüber belehren zu lassen, was »möglich« war? ...

Purpurrot vor Empörung nahm er die Feder in die Faust und schrieb als Antwort den einzigen Satz auf die Meldung: – Der Abschnitt wird gehalten! – und darunter seinen Namen, mit den großen steilen Strichen, die jedes Schulkind im Lande von den Postkarten mit dem Bildnis des Siegers von *** her kannte. Er selbst drückte den Umschlag dem Motorradler in die Hand, zur Beförderung an die Funkstation, da die Telefondrähte der betreffenden Brigade längst schon in Grund und Boden getrommelt waren. Dann brauste er wie eine Gewitterwolke durch alle Räume, blieb eine halbe Stunde im Kartenzimmer, hatte eine kurze Besprechung mit seinem Generalstabschef und erbat sich die Abendmeldungen ins Schloss hinauf. Als er endlich sein dröhnendes – Gute Nacht, meine Herren – in den großen Kuppelsaal hineinrief, seufzte alles erleichtert auf. Die Wache trat unters Gewehr; der Chauffeur warf den Motor an; und die große Maschine stürzte aufknurrend wie ein wildes Tier auf die Straße los. Fauchend, mit Sirenengeheul, wandte sie sich blitzschnell durch die engen Gassen hinaus ins Freie, wo das Schloss mit der Perlenreihe seiner erleuchteten Fenster, wie ein Feenpalast, in das dunstdurchzogene Tal hinabsah.

Fest in seinen Kragen gehüllt, saß der Exzellenzherr nachdenklich im Wagen und ließ – wie immer um diese Zeit – alle Ereignisse des Tages noch einmal an sich vorbeiziehen. Auch der Journalist fiel ihm wieder ein und seine tolpatschige Frage: – Für wann hoffen Exzellenz auf den Frieden? – »Hoffen?« ... War das zum Glauben, dass so ein Mensch, der doch schon was Besseres sein musste in seinem Beruf – sonst hätte er kein Empfehlungsschreiben aus dem Hauptquartier mitgebracht –, mit einer solchen Ahnungslosigkeit jedem soldatischen Gefühle gegenüberstand? Auf den Frieden hoffen? Was hatte denn ein Feldherr vom Frieden Gutes zu erwarten? Konnte denn so ein Zivilist gar nicht begreifen, dass ein Kommandierender General eben nur im Krieg wirklich kommandierte und wirklich General war, im Frieden aber nur so was wie ein strenger Herr Lehrer mit goldenem Kragen; ein Ölgötze, der sich aus Langeweile zuweilen heiser schreit. Und nach dieser öden Tretmühle sollte er sich zurücksehnen? Sollte – den Herrn Zivilisten zuliebe – die Zeit herbei »hoffen«, die den siegreichen Führer der ... ten Armee wieder nur zu Inspizierungen verwenden würde; sollte er nicht erwarten können, wieder jenen anderen aussichtslosen Kampf leiten zu müssen, zwischen einer zu knappen Gage und einer auf Glanz polierten Lebensführung, in welchem von Monat zu Monat doch immer der Geldmangel Sieger blieb? ...

Ärgerlich lehnte sich der General in die Kissen zurück und fuhr erstaunt auf, als das Auto mit einem plötzlichen Ruck mitten auf der Landstraße hielt. Eben wollte er den Chauffeur fragen – da prasselten schon die ersten großen Tropfen auf sein Mützenschild. Es war dasselbe Gewitter, das denen an der Front eine kurze Feuerpause beschert hatte am Nachmittag.

Die beiden Unteroffiziere waren abgesprungen und spannten mit raschen Griffen das Dach über den Wagen. Der Exzellenzherr hatte sich aufgerichtet, hielt ein Ohr in den Wind und lauschte gespannt. In das Brausen mischte sich ganz deutlich, aber ganz, ganz leise, ein dumpfes Brummen, ein hohles, kaum hörbares Pochen wie das ferne Echo der Holzfäller im Wald. Das Trommelfeuer! ...

Die Augen der Exzellenz leuchteten auf. Über das eben noch verärgerte Gesicht huschte ein Schein innerer Befriedigung. Gott sei Dank!

Noch gab es Krieg.


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