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Vorwort

Lagardes »Deutsche Schriften« habe ich im Jahre 1892 kennengelernt. Das Buch hat ganz eigenartig auf mich gewirkt; ich fühlte mich aus der gewohnten geistigen Umgebung, unter der ich litt, gleichsam hinausgerückt in eine kräftige, gesunde, frische Luft. Da redete in einer schlichten und doch so eindrucksvollen, zur Nachfolge treibenden Art ein charaktervoller Mensch, von imponierender Selbständigkeit, innerer Klarheit und unbestechlicher Lauterkeit. Wie innerlich heilend und kräftigend wirkte das gegenüber der Überschätzung des Äußerlichen und Materiellen, gegenüber dem Scheinwesen, dem Bildungsdünkel, der Unnatur und der Verkünstelung, die in dem damaligen Deutschland sich breitmachten!

Wenn ich mir auch durchaus nicht alle Anschauungen Lagardes zu eigen machen konnte, so bin ich doch seitdem dauernd in einem Treuverhältnis zu ihm geblieben. So glaube ich eine Pflicht der Dankbarkeit gegen ihn zu erfüllen, wenn ich dazu mithelfe, daß sein Geist weiter und tiefer in unserem Volke zur Wirksamkeit komme. Und wie könnte ich diesem Volke besser dienen, als daß ich seinen Blick lenke auf einen Mann, der nicht nur Führer von Massen, sondern auch Führer von Führern sein kann, weil Führer zu innerer Selbständigkeit, zu verantwortungsbewußtem eigenen Denken und Beurteilen!

So meine ich auch selbst im Geiste Lagardes zu handeln, wenn ich bei dieser Auswahl (die übrigens nicht nur die »Deutschen Schriften« berücksichtigt) meine Selbständigkeit auch ihm gegenüber gewahrt habe, indem ich mich auf das beschränkte, was ich für positiv aufbauend halte, für geeignet, der religiös-sittlichen Erneuerung zu dienen, der die Sehnsucht der Besten, vor allem in unserer Jugend gilt.

August Messer


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