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Drittes Kapitel

Als Hans zur späteren Nachmittagsstunde wieder die Thüre des Gastzimmers in der Landpenne öffnete, fand er nur einen einzigen Menschen im Zimmer. Ein verkümmertes, mageres Männchen saß fröstelnd in einen langen Havelock eingehüllt da, preßte die Kniee schaudernd unter dem durchlöcherten Mantel zusammen und klapperte leise mit den Zähnen. Es musterte den Eintretenden mit einem hungrigen und hoffnungsvollen Blicke und sagte schaudernd: »Ach, die Kälte, ach, die Kälte! Und keinen Pfennig in der Tasche und nicht einmal ein halbes Hemd auf dem Leibe!«

Das Männchen sprach in gemütlicher sächsischer Tonart, und Hans setzte sich von einem Gefühle grenzenlosen Mitleids, erfüllt, zu dem Fröstelnden an den Tisch. Ein Blick voll Dankbarkeit lohnte ihn, und der Magere flehte unter neuen Frostschauern: »Ach, Bruder Kunde, kauf mir einen Schockelmei, daß mir warm wird, nur ein bischen!«

»Schockelmei willst du?« Hans hatte keine Ahnung, was das wäre, da er aber den Wirt durchs Küchenfenster hinter dem Schnapsschank hineinschielen sah, so rief er entschlossen: »He, Penneboos, bringen Sie einen Schockelmei!« Das magere Männchen rückte neugierig näher an ihn heran und frug vertraulich: »Hast wohl noch Asche, guter Bruder? Geh', laß mir auch ein Lorchen dazu bringen.«

»Ein Lorchen?! – He, Wirt, auch ein Lorchen!« rief Hans mit Todesverachtung hinaus, neugierig, was da kommen werde. »Was bist du denn eigentlich, Bruder Kunde?!« frug er den Ausgefrorenen, indem er eine leutselige Stimme annahm und sich recht handwerksburschenmäßig mit breiten Armen auf die Tischplatte auflegte. »Und ein Hemd hast du auch nicht auf dem Leibe?«

»Nichts, als was ich hier drunter habe,« sagte der andere, indem er von neuem zusammenschauderte und seinen Mantel auseinanderschlug. Da wurde ein dünnbeiniger, engbrüstiger Mensch in einem fleischfarbenen Kunstreitertricot sichtbar, welches mir um die Lenden die übliche dichtere Verwahrung zeigte, im übrigen aber wie eine abgezogene Haut um die Beine, Brust und Arme hing und durch unterschiedliche Löcher, welche das nackte, arme Leben durchschimmern ließen, recht erbärmlich wirkte. – »Ein Hemd und ein Tricot, das geht doch nicht,« meinte der Unglückliche etwas verschämt. »Ich bin ja wohl Kunstreiter, Bill Will, Truppe für höhere Gymnastik, und vor drei Tagen da habe ich für sechzig Pfennige meinen letzten Rock und meine letzten Hosen versetzen müssen auf 'ner Penne, die zehn Stunden weit von hier liegt. Ach, was ist der Mensch, wenn er auf seinen Naturzustand zurückgeworfen wird mitten in einer greisenhaften, überreichen Kulturwelt.«

Diese philosophische Betrachtung kam auch im reinsten Sächsisch von seinem Munde, und Hans frug den leckgewordenen Kunstreiter mitleidsvoll: »Na, warum hast du denn nicht lieber das Tricot verkauft?«

Der Künstler warf einen wehmütigen Blick auf seine Tracht und meinte kläglich: »Ach, wo werd ich! Das ist ja meine einzige Geschäftsempfehlung! Wenn man nur nicht so an den Beinen fröre! Und außerdem die Angst auf der Straße, daß die Leute merken könnten, daß man unter seinem Mantel auch nichts weiter darunter hat, als den falschen Adam!«

Er schlug bei diesen Worten mit einem gewissen Schamgefühl den Mantel langsam wieder zusammen und blickte bekümmert um sich. In diesem Augenblicke trat der Wirt ein und brachte einen warmen, rauchenden Kaffee mit ein paar Brödchen und über das bleiche Antlitz des Hungrigen ging ein leiser Ausdruck der Verklärung, als er ausrief: »Ei, eichen, jetzt kommt der Schockelmei und Lorchen dazu – lohn's Gott tausendmal, daß du an einem armen Künstler das gethan hast!« Damit machte er sich gierig über den Kaffee und die Brödchen her, schlürfte und kaute wie einer, der in diesem Punkt viel versäumt hat.

Hans benutzte diesen Augenblick, um verstohlen sein Notizbuch hervorzuholen und hineinzuschreiben: »Schockelmei« und »Lorchen« gleich »Kaffee« und »Brödchen«, wobei der andere bemerkte: »Schreiben kannst du auch noch? Das hab ich nun ganz verlernt. Siehst ja noch recht gut aus. Bist wohl auch so etwas wie ein Künstler?«

Den Nationalökonomen faßte eine gewisse gute Laune über das schöne wissenschaftliche Ergebnis, das ihm zu anderen dieser Tag auch in der Person dieses armen Kunstreiters brachte und er fühlte sich daher zum Scherzen aufgelegt.

»Na, freilich, bin ich auch ein Künstler,« meinte er. »Besonders zu Pferde. Einen Gaul habe ich, der macht die wunderbarsten Kunststücke. Sätze kann er machen, die manchmal so lang sind, daß man zwei oder drei kürzere daraus machen kann, was ich auch sehr oft thue. Eine ganz besondere Rasse.« Diese Anspielung bezog er darauf, daß er in Mußestunden gelegentlich wohl auch einmal das bekannte, geflügelte Götterpferd geritten hatte, und da er als Redner in öffentlichen Versammlungen zu glänzen pflegte, so setzte er noch hinzu: »Übrigens bin ich auch sonst in der Kunst zu Hause, und was ich mache, weißt du, das versetzt mich immer in die höheren Regionen, denn in allen Rezensionen, die man über mich geschrieben hat, werden meine Leistungen wegen ihres Schwunges gelobt.«

»Was? Am Trapez arbeitest du auch?!« frug der andere. Er hatte jetzt seinen Kaffee ausgetrunken und blickte sich begehrlich um, als könnte er noch mehr vertragen. »Ach, Brüderchen, denke dir nur, wie mir's gegangen ist. Erst war ich doch Parforcereiter, durch feurige Reifen gesprungen, und zog auf allen Kaffs Dörfern. herum mit der Truppe. Schlechte Zeiten, da krepiert mein Pferd. Kein Geld, ein neues zu kaufen. Stelle dir das Elend vor, wenn man in der Kunst vom Notwendigsten entblößt ist und ohne Pferd auf die Arbeit gehen soll. Ich versuche also als Exzentrik und Jongleur mit Flaschen zu gehen. Ich kannte 'mal einen Exzentrik, der verdiente monatlich allein zweitausend Mark damit. Überhaupt, was meine besser situierten Kollegen anlangt, die in den großen Städten in den Zirkussen und großen Vergnügungsanstalten auftreten, Gott, die Güter dieser Welt sind ungleich verteilt. Die stehen sich im Jahre auf 20 000, ja 30 000 Mark, und mancher, der nur zu bescheiden ist, kann ebensoviel, aber hat nicht mal 'n Hemd auf dem Leibe.« Bill Will sprach mit einem gewissen Tone kollegialischer Bewunderung und Geringschätzung zugleich von seinen glücklicheren Vorbildern und fuhr fort: »Und nun sehen Sie, ich brachte's in meiner Schwermut doch nicht fertig, trotz allen Übens, die Flasche auf der Nase zu balancieren. Und wie ich die erste Vorstellung in Schönau bei den Bauern gebe und mich auf den Flaschenhals stellen will, fliege ich doch der Länge lang hin. Nach der Vorstellung erklären meine zwei Mitglieder, sie wollten nicht mehr mitthun, weil man sich nur lächerlich machte mit mir. Ich sagte also, ich wollte da lieber als Clown gehen. Ich machte bekannt in meiner Herzensangst und in meiner Sorge um Weib und Kind, der weltberühmte Clown Bobadill würde sich einem geehrten Publikum präsentieren. Ich malte mich auch ganz verrückt an, wie ich aber in die Arena per Kopfsprung hereinkomme, fällt mir in meiner schrecklichen Not auch gar kein Witz ein, die Leute lachten nicht, ich mochte sagen, was ich wollte. – Ach, Kollege, das ist schrecklich, sag ich dir, wenn man als Künstler keinen Erfolg und kein Glück mehr hat.«

Er hielt inne und seufzte tief. Hans meinte nachdenklich: »Ja, das sagten alle großen Künstler.«

»Also, und weil der Applaus ausblieb, liefen mir meine zwei Mitglieder ganz davon. – Natürlich, ein Pferd hatten wir ja nicht – und meine Sachen haben sie für die rückständigen Gagen mitgenommen. – Und das Schrecklichste: mir ist, als sei mir alles Talent zur Kunst verflogen. Schon seit vierzehn Tagen probiere ich daran herum auf der Flasche zu stehen – siehst du wohl, so –«

Er fuhr mit der Hand in seine Manteltasche, zog eine alte, grüne Glasflasche langsam hervor und stellte sie vor sich auf die Diele. Er warf den Mantel ab, dehnte sich und versuchte sich auf den Flaschenhals zu stellen. Er kam auch richtig oben zum Stehen, indem er die Zehen des Fußes krampfhaft zusammenkrümmte, benutzte die Arme als windmühlenartige Gleichgewichte und sagte: »Manchmal stehe ich ganz gut oben, aber wenn ich nun das linke Bein aufheben will – siehst du, so –« er hob langsam das linke Bein in die Höhe, um es sich in der Kniekehle über die rechte Schulter zu schlagen – »siehst du, so, da krieg ich auf einmal – bums, da lieg' ich.«

Er lag wirklich mit wunderlich verschlungenen Gliedmaßen vor Hans auf der Diele, denn die Glasflasche war ihm unter dem Fuße umgeschnappt. Es dauerte ein Weilchen, ehe er sich aus der eigenen Verschlingung befreit hatte, dann erhob er sich langsam, schüttelte wehmütig den Kopf und sagte mit einem Ausdruck stiller Verzweiflung in seinen ausgehungerten Augen: »All mein Talent und mein Genie ist futsch; stets geht mir im letzten Moment die Kourage ans. Ich breche sicher noch das Genick.« Und mit einer Art von stillem Ingrimm des Wehes nahm er jetzt die Flasche auf und begann sie heftig auf und ab zu werfen, zu fangen und sich in allerhand verzweifelten Künsten zu üben.

Hans fühlte ein lebhaftes Bedürfnis, den armen Kerl zu trösten, da er aber gleichzeitig ein höchst interessantes Beobachtungsobject in ihm sah, so wollte er doch auch wieder nicht verhindern, daß der Mann in der ganzen Unbefangenheit seines Schmerzes vor ihm des weiteren sich entwickelte. »Na, tröste dich nur,« sagte er. »Alle Künstler haben so ihre Zeiten. Ich bin auch einmal mit meinem Pferde verunglückt. Stelle dir dies Pferd vor, ein Göttergaul sag ich dir, der aus der Manege von dem bekannten Pferdezüchter Jovissohn stammt.«

»Jovissohn? War das ein Jude?« meinte Bill Will traurig. »Mit mir ists doch aus. Auf dem Pferde, ja, wenn ich ein Pferd hätte! Da war ich stets der Tollste, aber jetzt gelingt mir gar nichts. Natürlich, die mangelhafte Ernährung, der viele Schnaps –!«

Er legte sich jetzt der Länge lang auf den Tisch hin und zog die Beine nach dem Kopfe herauf. Siehst du, sagte er gepreßt, während er den Kopf nach der Gegend seiner Kehrseite durchzuzwängen versuchte, so studiere ich schon seit vier Wochen, den Kopf hier zwischen den Beinen durchzubringen und allemal, wenn ich durchkomme, schnappt mir das Bein zurück.« Er war krebsrot im Gesicht geworden bei dieser Arbeit, sank aber ermattet zurück, worauf er sich wehleidig zusammenkauerte und mit einem vorwurfsvollen Blick gen Himmel ausrief: »Was ist das Leben für ein Elend, wenn einen alle natürlichen Talente aus Mangel an passender Ernährung verlassen.«

»Na, vielleicht könnte ich aufhelfen ein bischen!« meinte Hans gutmütig, ohne zu ahnen, welche Folgen er dadurch auf sich heraufbeschwor. Denn mit einem Satz erneuter Hoffnung und Lebenslust sprang der Unglückliche vom Tische herunter und rief außer sich: »Was?! helfen? – He, Penneboos! Darauf müssen wir jeder noch einen Wachtmeister trinken! He, Penneboos!« Der Wirt brachte das Gewünschte und Bill Will rückte nun dem Privatdocenten vertraulich näher, schlug ihn auf die Schulter und machte ihm einen Vorschlag: »Du, weißt du, Draht will ich nicht von dir, aber da du auch von der Kunst bist, so wollen wir zusammen gehen. Topp! Prosit! Dein Pferd wird uns wieder aufhelfen. Du giebst das Geld her, machst den Ausschreier und ich produziere mich auf deinem Pferde. Ist es ein Paßgänger? Eine Stute? Ein Hengst? Sind wir erst zu zweien, habe ich wieder ein Pferd, so kriege ich auch die richtige Kourage wieder und verliere das schreckliche Lampenfieber, das mich so sehr heruntergebracht hat.«

Hans sah nicht ohne geheime Verlegenheit, was er angerichtet hatte. Der Pegasus drohte ihm gefährlich zu weiden. Er sah gar nicht ab, wie er aus der gutmütigen Lüge, in die er sich verstrickt hatte, herauskommen sollte und suchte Zeit zu gewinnen, indem er gönnerhaft bemerkte: »Wollen sehen, wollen sehen –!«

Bill Will aber, begierig den Strohhalm der Rettung ergreifend, den ihm das Schicksal zuzuwerfen schien, schlug freudig auf den Tisch und rief: »Was, du sagst zu?! Na, dann gieb mir nur gleich ein Draufgeld, dann machen wir nicht mehr Dallas und Compagnie, sondern Bill Will und Comp., artistische Truppe, Spezialitätenkünstler in höherer Reitkunst und Gymnastik. Weiter brauche ich ja nichts.« Er hielt ungeduldig die Hand hin, um sogleich durch Annahme des Draufgeldes den Vertrag festzulegen. Hans überlegte, daß er unter dieser Form noch am ersten ein gutes Werk thun könnte, um dem armen Kerl wenigstens über die Not des Augenblickes wegzuhelfen, wenn er ihm ein solches Handgeld schenkte. Entpuppte er sich dann als ganz gewöhnlicher reisender Schlossergeselle, statt des Kunstreiters, so konnte der andere das Handgeld von Rechtswegen behalten, ohne doch geradezu durch ein Almosen gedemütigt zu sein. Und so griff Hans mit einer großmütigen Gebärde in die Tasche und legte dem Anderen einen runden, harten Thaler auf den Tisch hin.

»Was?! Ein ganzes Rad giebst du mir?!« rief Bill Will selig aus. »'Nen Thaler?! – Na, prosit! Ich engagiere dich also bei mir, das steht fest. Nächsten Sonntag fangen wir an. Gieb deinem Pferd nur nicht zu viel Brod, mehr Hafer, es geht dann besser im Ringe. Die Saalmiethe bezahlst du.«

»Wollen sehen, wollen sehen –!« sagte Hans mit hinhaltender, herablassender Miene, unter der er seine höllische Verlegenheit zu verbergen suchte, während er zugleich nachdachte, wie er sich mit Anstand aus dieser Geschichte herausziehen könnte. Bill Will aber war lebhaft geworden und hielt seinen Thaler in der Hand, augenscheinlich, weil er nicht wußte, wo er ihn hinstecken sollte, sintemalen in dem Tricot keine einzige Tasche war. Er stellte sich herausfordernd und aufmunternd vor Hans hin und sagte: »Na, denn zeige aber auch einmal, was du kannst! Dann schlage einmal die Volte in der Luft! Eins, zwei, drei – los –!«

Hans blickte den Mann verblüfft an. Er sollte hier den Augenbeweis für seine erlogene, seine mißverstandene Kunstreiterschaft liefern und sich in einem Luftsprung überschlagen. Das hatte er nicht vorausgesehen. Er nahm seine ganze Geistesgegenwart zusammen und machte den Einwand: »Ich kann doch nicht so – ohne Tricot –!«

»Ach, was ein rechter Voltigeur ist,« meinte der andere aufmunternd, »der überschlägt sich in der Luft sogar in Unterröcken! Also los! Über mich weg! Eins, zwei –« Er stellte sich mit verschränkten Armen und geducktem Kopfe in einiger Entfernung von Hans auf in der Erwartung, das neuengagierte Mitglied werde ihm sogleich über die Schultern wegfliegen. Es war ein Glück für Hans, daß in diesem Augenblicke der Wirt in Begleitung eines anderen seltsamen Individuums eintrat, und so zog er mit großer Geistesgegenwart den Kunstreiter bei Seite und sagte:

»Ein ander mal! Es kommen ja Leute. Wir werden denen doch nichts gratis vormachen.« –

»Nee, gratis nicht,« erwiderte Bill Will, der dieses Argument als ein geschäftliches und der Würde ihrer Stellung angemessenes ohne weiteres anerkannte, das ist wahr!« Er neigte sich zu seinem neuen Mitarbeiter und flüsterte: »Und daß die Sache unter uns bleibt, verstehst du! Ich gehe nun hinauf, um mir ein Zimmer von dem Schlummerpech hier für mich und Frau und Kind zu bestellen, denn meine Frau kommt mit dem Handwagen nach.« Plötzlich faßte den neu Ermutigten eine ungeheure Seligkeit; er warf seinen Mantel rasch um, blickte den Wirt herausfordernd an und rief begeistert aus: »Und heute Abend, Penneboos, heute wird zur Feier des Tages Unvernunft mit Feldhühnern geachelt!« Damit sprang er, einen eleganten Satz ausführend, wie einer, der in die Arena springt, um sich vor den Zuschauern für geneigten Beifall zu bedanken, zur Thüre hinaus.

Hans stand ziemlich verwundert da und sagte mehr vor sich selbst hin, als um die anderen zu fragen: »Unvernunft mit Feldhühnern! Ja, was ist denn das?!«

Er hatte nicht bemerkt, daß der mit dem Wirt Eingetretene ihn aufmerksam von der Seite betrachtet und beobachtet hatte. Das war ein Mensch mit ein paar hiebgerechten Schmarren über dem Gesicht; er hatte eine alte, verschossene studentische Verbindungsmütze schief auf dem Kopfe sitzen und rauchte aus einer langen Pfeife einen sehr übel duftenden Knaster. Er schien ganz ins Lesen eines Buches versunken, das er aus der Tasche gezogen hatte; beobachtete aber über die Zeilen schielend den Neuling und erhob sich jetzt, indem er außerordentlich höflich und in sehr gewähltem Deutsch Hans anredete. »Erlauben Sie, mein Herr«, bemerkte er, »Unvernunft ist soviel wie Wurst, mit dem Namen Feldhühner bezeichnet man dagegen in diesen Gesellschaftskreisen, in welchen wir uns augenblicklich befinden, die Kartoffeln. Jener Herr wünschte also nichts anderes, als Wurst mit Kartoffeln zu speisen. – Gestatten Sie, daß ich bei Ihnen ein wenig Platz nehme.«

Er rückte bei diesen Worten einen Stuhl heran und lud Hans mit herablassender Gebärde gleichfalls zum Niedersitzen ein. Er hatte in letzterem einen sogenannten »Silberfasan« erkannt, den er ganz gehörig zu rupfen sich vorbereitete. Hans dagegen war sehr überrascht, angenehm überrascht sogar, den Mann eine so gebildete Sprache reden zu hören, den er etwa auf dreißig Jahre schätzte, und verneigte sich daher sehr höflich mit einem zuvorkommenden »Bitte, bitte!«

»Sie sind doch mein Gast, wenn ich hoffen darf?« begann der höfliche Mann, indem er sich mit Hans niedersetzte. – »Herr Wirt,« rief er diesem zu, »zwei Wachtmeister! Kreiden Sie es für den Herrn an!« – Er wendete sich wieder an Hans indem er seine Mütze rückte und erwähnte beiläufig: »Sie haben die Güte, die Kleinigkeit einstweilen auszulegen, ein andermal bin ich Ihr Gast.« Er blickte sich mit einer gewissen Ortsvertrautheit im Zimmer um und nahm einen lehrhaften Ton an, als er bemerkte: »Ein recht interessanter Ort für Sprachstudien. Man lernt die deutsche Sprache von einer ganz neuen Seite kennen. Was für ein merkwürdiger Ausdruck für ›Augen‹ ist z. B. das Wort ›Scheinlinge‹, ›Deetz‹ ist der Kopf.« –

Hans zog unwillkürlich sein Notizbuch, um sich diese Ausdrücke aufzuzeichnen, ohne zu bedenken, daß er dadurch schon einen Verdacht hervorrufen mußte.

»Wie sagen Sie? Scheinlinge?! Das ist sehr gut!« meinte er.

Der andere versetzte mit einer Miene des Entgegenkommens: »Da Sie hier noch neu scheinen, will ich Sie gleich etwas einweihen, Sie entgehen dadurch manchen Unannehmlichkeiten. Den Barbier nennen wir auf der Herberge Verschönerungsrat, den Maurer Dreckschwalbe, Schornsteinfeger sind Schwarzkünstler, der Tischler heißt Hobeloffizier.«

Hans fand das alles sehr drastisch und ansprechend und suchte sich diese Worte einzuprägen, um bei Gelegenheit das eine oder andere einmal gesprächsweise einfließen zu lassen. Mit einigem Staunen sah er in seinem Zechgenossen einen entschieden gebildeten Mann und als dieser mit diskreter Miene die Frage an ihn stellte: »Der Herr sind vielleicht Grammatiker und Germanist,« fuhr ihm das rasche Bekenntnis heraus: »Nein, ich bin lediglich Sozialpolitiker. Ich wünsche die hiesigen Verhältnisse zu studieren.« Er hatte das kaum gesagt, als er es auch schon bereute, sein Inkognito gelüftet zu haben und er fügte hinzu: »Übrigens bitte ich Sie, das als vertraulich zu betrachten«, worauf der andre »selbstverständlich« hinzufügte, da er hierin sofort ein Mittel sah, den Mann nach Herzenslust zu schröpfen. Er wollte sein Schweigen nicht unerkauft lassen. Hans aber hatte sich wieder in seine Lage gefunden und sagte scherzhaft: »Mein Name ist Hans Finke, Landtagsabgeordneter für Greiz-Schleiz-Lobenstein.« Er meinte, sich dadurch mit einem neuen Inkognito umgeben zu haben, denn den letzteren Zusatz würde dieser helle Bruder ja doch nicht glauben.

»Sehr angenehm, sehr angenehm,« entgegnete mit einer höflichen Verbeugung jener, indem er Hans vollständig Glauben zu schenken schien. »Max Leberecht, cand. phil.«, stellte er sich nun selbst vor. »Sie sind doch mein Gast zu einem Glase Bier, Herr Landtagsabgeordneter? Penneboos, zwei Kutscher! Der Herr legt's aus!« Und nachdem sie vorher die zwei starken Schnapsgläser ausgetrunken hatten, wurde nunmehr tüchtig dem Biere zugesprochen. Als sie das erste Mal mit ihren Gläsern angestoßen hatten, bemerkte der Studiosus Leberecht, jetzige Fechtbruder und Walzer mit einem Tone, der aus Herablassung und Vertrauenswürdigkeit gemischt schien: »Was mich anlangt, Herr Landtagsabgeordneter, so sehen Sie in mir ein Opfer der sozialen Frage.«

Hans entgegnete zuvorkommend: »Ah – sehr interessant! Der sozialen Frage!« Dieses neue Beobachtungsobjekt versprach noch merkwürdiger zu werden, als alles vorher Erlebte.

»Jawohl,« erklärte der Mann mit den Schmarren im Gesicht; »ich bin lediglich das Opfer der sozialen Verhältnisse und der verfehlten Staatskunst einer früheren Zeit. Ich bildete mich anfangs auf der Universität Leipzig als Philolog. Ich absolvierte das Examen nicht im Einklang mit den mittelalterlichen Begriffen dieser veralteten Institution« –

»Sie fielen durch?« schaltete Hans mit schonungsvollem Tone ein.

»Sehr richtig, ich entsprach nicht den Anschauungen die dort noch herrschen. Ich warf mich daher auf die Sozialpolitik, hörte Nationalökonomie, und volkswirtschaftliche Interessen nahmen mich vollständig in Anspruch. Als ich aber bei einem Ausflug der sozialistischen Parteigenossen einst ihren Führer leben ließ, wurde ich durch die Polizei festgenommen. Es war unter der Herrschaft des Ausnahmegesetzes. Der Schulrat bedeutete mich, daß ich auf keine Staatsanstellung mehr rechnen könnte. Ich gründete daher ein sozialistisches Blatt, indem ich für die Reformation der menschlichen Gesellschaft an Haupt und Gliedern eintrat, ich konnte aber die Druckerei nicht bezahlen, mußte nach drei Wochen das Blatt eingehen lassen und wurde gepfändet. Nachdem mir nichts mehr übrig geblieben war, als mein Geist und die verhältnismäßig vollständigen Kleider, die ich auf dem Leibe trage, handelte es sich für mich darum, einen regelmäßigen Beruf zu ergreifen. Miete konnte ich ebenso wenig bezahlen wie Essen und Trinken; auf Pump zu leben und mich bei Kommilitonen hinzuschmarotzen, dazu war ich, offen gestanden, zu stolz. Meine Familie hatte sich von mir losgesagt, und so blieb mir nichts übrig, als eines Tages über Land zu gehen und auf der Walze eine entsprechende Verwertung meiner Fähigkeiten zu versuchen. Das glückt mir denn auch einigermaßen. Im Ganzen bin ich mit meinem Loose zufrieden. Die sozialpolitische Einsicht mitleidiger Nebenmenschen hilft mir durch Verabreichung des Obolus, den man mir armen Sharon in der Unterwelt schenkt, meine vergängliche Existenz zu fristen. Die neue Generation, mein Herr, hat es besser. Sie kennt keine Ausnahmegesetze, keine gesellschaftliche Verfemung aus wirtschaftlich-politischen Gründen.«

»Es ist eine schwere Zeit, eine schwere Zeit!« bemerkte Hans, tief aufatmend in der Erinnerung so mancher schweren Schäden, die auch er am Staatskörper zu bemerken glaubte.

Der andere legte heftig sein Buch auf den Tisch, schlug die Hand darauf und rief mit gehobener Stimme aus: »Da sitzt man nun mit dem ganzen Ballast altklassischer Bildung als künstlich aufgezüchtetes Gelehrtenproletariat – sehen Sie, sogar meinen Horaz trage ich noch mit mir herum – dulce est desipere in loco – und vermag nichts mehr zum Nutzen der menschlichen Gesellschaft zu thun –!«

Während er dieses sagte, war Hasenklau, abgetrieben und ermüdet anzusehen, in die Stube getreten und setzte sich, wie zustimmend, mit einem schweren Seufzer an den Nebentisch. Von dort aus musterte er den neuen Eindringling, der mit seinem Busenfreund Leberecht so tiefsinnige Gespräche führte, und suchte seine Menschenkenntnis an der Enträtselung des neuen Problems zu üben.

»Haben Sie nie versucht, wieder in Stellung zu kommen?« frug Hans teilnehmend den verkommenen Studenten. Dieser trommelte herablassend mit den Fingern auf dem Tische herum und bemerkte: »Ich habe definitiv darauf verzichtet. Spernere mundum, spernere se sperni ist mein Wahlspruch. Die Mönche und die Heiligen lebten auch so. Wozu ist das Christentum in der Welt, als daß die Auserkorenen von den Gaben der christlichen Liebe leben. Es muß doch einen Zweck haben. In unserer Zeit des Egoismus muß man etwas neues von der Art der bettelnden Mönchsorden schaffen, damit die Tradition der guten Werke nicht gänzlich untergeht. Mögen die Regierungen ernsthaft an der Lösung der sozialen Frage arbeiten, als deren unwiederbringliches Opfer ich mich betrachte. Um mich aber etwas nützlich zu machen, sammle ich für solche frühzeitig krank und siech gewordene Waisenknaben, welche infolge der Überbürdung auf Gymnasien in Ferienkolonien geschickt werden müssen. Auf diese Weise helfe ich die Schulfrage lösen, an der ich selbst gescheitert bin, um dadurch auch die soziale Frage zur endgültigen Explosion zu treiben. – Dürfte ich vielleicht bitten?!« Er erhob sich dabei mit zuvorkommender Miene und hielt seine Mütze, die er vom Kopfe nahm, dem Angeredeten höflich entgegen. Hans begriff sofort, griff in die Tasche, legte Geld in die Mütze und sagte verbindlich: »O, sehr gern, mein Herr,« indem er im stillen darüber lächelte, daß der Mann ihn für dumm genug halte, er glaube an die Geschichte von den armen Waisenknaben. Er war aber nicht wenig verwundert, als Leberecht mit der Miene eines Beleidigten auf das Geld in seine Mütze herabschielte und gekränkt bemerkte: »Nur zwei Flachs? Zwei Mark nur, mein Herr? – Ich gestehe, für den edlen Zweck ist das nicht gerade viel,« und mit besonderer Betonung fügte er hinzu: »Besonders, wenn man in gewissen Punkten der Verschwiegenheit anständiger Mitmenschen bedarf.« – –

Hans fühlte mit einiger Betroffenheit, daß hierin eine ziemlich unverhüllte Erpressung lag. Er sah ein, daß er vollständig in der Hand dieses Burschen war, der ihn nur als Sozialpolitiker zu verraten brauchte, um ihm jedes unbefangene Studium dieser Penne und ihrer Gäste zu verderben. Es wurde ihm etwas bänglich zu Mute, auch fühlte er, daß er für seine Verhältnisse schon allzuviel Schnaps getrunken hatte, und daß seine geistige Widerstandskraft schwächer wurde. Er machte daher gute Miene zum bösen Spiele und verbesserte seinen Irrtum, indem er nochmals in die Tasche griff und einen Thaler zulegte. »Bitte, mein Herr, um Entschuldigung, nehmen Sie, bitte!« fügte er höflich hinzu.

Leberecht steckte das Geld ein, verneigte sich herablassend und sagte befriedigt: »Ah – danke im Namen der armen Waisenknaben. Das ist etwas. Gestatten Sie mir, Ihnen einen Salamander zu reiben, mein Herr!« Er nahm sein Glas, kommandierte sich selbst »ad exercitium salamandris!« und trommelte mit dem leergetrunkenen auf dem Tische herum, augenscheinlich, um seine studentische Vergangenheit dadurch über jeden Zweifel zu erheben. Er war mitten in dieser Beschäftigung begriffen, als Hasenklau von seinem Tische nun auch näher herankam, wie der zweite Rabe, der dem ersten fraßgierig folgt, wenn irgendwo ein verheißungsvoller Kadaver liegt. Er schlenderte nachlässig um den Tisch herum und sagte mit einer Verneigung: »Mein Herr, gestatten Sie, daß ich mich vorstelle. Fritze Hasenklau, unter dem Namen Orbassany in der Kunstwelt bekannt. Sie kennen Orbassany?« –

»Nein, Sie verzeihen –« bemerkte Hans unsicher.

»Sie kennen nicht?« meinte der Schauspieler verstimmt. »Orbassany, dessen Macbeth, Hamlet und Lear im ›Wochenblatte für Oberlausa und Umgegend‹ als die bedeutendste Darbietung in diesem Fache seit Garrick gerühmt wurde?!« Er sank mit einer trostlosen Miene auf einen Stuhl neben Hans, blickte düster auf seine durchlöcherten Schuhe und auf seine zerrissenen Beinkleider, schüttelte wehmütig das Haupt und sagte: »O, mein Herr, ich bin nur noch das Ding an sich. Der schlechtste Bettler hat bei der größten Not noch Überfluß. Aber ich, mein Herr, ich bin ein Mann, an dem man mehr gesündigt, als er sündigte.«

Hans hatte sich nie viel mit Poesie und mit Shakespeare abgegeben; dennoch hatte er eine gewisse Ahnung, daß der Schauspieler in Zitaten spräche und er frug daher mit einiger mitleidiger Ironie: »Und wie sind Sie in diese bedauernswerte Lage gekommen?«

Hasenklau hatte aus dem vorher geführten Gespräche gesehen, mit welchen allgemeinen politischen Betrachtungen Leberecht bei dem Neulinge Geld erpreßte. Er versuchte es auf dem gleichen Wege und sagte finster: »Die scheußliche Zeitkrankheit des Antisemitismus hat mich soweit gebracht. Obwohl ich kein Jude bin, hielt man mich doch für einen solchen. Infolge dessen stellte mich kein Theater in Deutschland mehr an. Der Rest ist Schweigen. Was Sie in mir sehen, ist lediglich das Werk der Antisemiten.« Ein Gran Wahrheit war in seiner Rede; er war wirklich einmal in einer kleinen Stadt, wo große Judenfeindschaft herrschte, ausgepfiffen und mit Eierschalen beworfen worden, weil man ihn für einen jüdischen Schauspieler gehalten hatte. Das war aber schon lange her. Er spielte längst nicht mehr.

»Und womit könnte ich dienen?« frug Hans etwas anzüglich, da er die Komödie durchschaute, die dieser bramarbasierende Kerl spielte.

»Ich will nur Wahrheit, Wahrheit so blank, als wenn sie Münze wäre,« bemerkte der ehemalige Schauspieler mit den Worten Nathans des Weisen. Er betonte die Worte »blank« und »Münze« dabei besonders, rümpfte dann aber die Nase und rief aus: »Pfui, Mammon, erleuchte nicht so prächtig den Palast! Aber wenn Sie zur Bekämpfung jener antisemitischen Zeitströmung einen Fond bei mir niederlegten, wenn auch wenig, daß ich in der Lage wäre, ein eigenes semitisch-nationales Theater zu gründen!« Er unterbrach sich, streckte Hans den geöffneten Handteller entgegen und sagte, indem er stolz das Haupt zurückwarf: »Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!«

Diese neue Art eines Marquis Posa empörte indessen den Angebettelten nicht wenig, er vergaß über diese Unverschämtheit gänzlich seine Studienzwecke, erhob sich entrüstet und sagte mit starker Stimme: »Aber, meine Herren, ich finde es auffällig, daß Sie beide –!«

Er kam nicht zum Ende, denn gänzlich untheatralisch und mit höchst natürlicher Grobheit schrie Hasenklau ihn plötzlich an: »Na, denn bezahlen Sie wenigstens einen Wachtmeister für mich, wenn Sie so ein alter, schundiger Geizkragen sind! Penneboos, der Herr wünscht noch zwei Wachtmeister, aber schnell!« Darauf drehte er Hans den Rücken zu, um angelegentlich sich mit Leberecht im Flüstertone über den Neuling zu unterhalten und irgend ein Plänchen zu bereden, durch das man dem »Silberfasan« die blanken Neugroschen ans der Tasche locken könnte.

Hans setzte sich von den unheimlichen Brüdern weg und als er über das Zimmer ging, merkte er, daß er ganz leise schwankte, schon allzusehr mit dem gefährlichen Weingeiste vollgeladen. Allerhand Wünsche und seltsame Empfindungen schossen ihm durch den Kopf. Es war ihm so unbehaglich – wenn er nur wieder hier heraus gewesen wäre – dieser Schauspieler schien ein Schwindler – und der viele Schnaps – er durfte entschieden nichts mehr trinken – er hatte eine Empfindung, als säße er auf dem Pegasus, von dem er vorher gesprochen und dieser Pegasus wäre in ein Jahrmarktskarussel eingespannt, auf dem es immer im Kreise herumginge. Diese Kerle bestellen in einem fort – mögen sie, mögen sie – es ist ja alles nur Studium! – Plötzlich erschrak er bei der Frage, ob er wohl noch all sein Geld habe. Er griff in seine Tasche und atmete erleichtert, als er da noch alles in Ordnung zu finden glaubte. Er lächelte über den guten Erfolg des Tages, der ihm schon so viele wertvolle, interessante Studienobjekte zugeführt hatte und mit leise berauschtem Lächeln setzte er sich auf die Ofenbank hin, um von weitem, leise den Kopf neigend, die anderen zu beobachten und zu überlegen, wie er etwaigen Gaunereien durch gleiche Schlauheit entgegentreten könnte. Er hatte ein dunkles Gefühl von Angst vor der Nacht, wenn es ihm hier geschehen sollte, daß er etwa einschliefe von allzu reichlichem Fuseltrunke, und schaute mit etwas unklar gewordenen Augen umher, um zuletzt den Entschluß zu fassen, ruhig weiterzutrinken, womit er sich noch am ersten munter und bei klarem Willen zu erhalten hoffte.


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