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Von der Ruhr.

Es ist nur gar zu gewöhnlich, daß man einen starken Durchfall mit der Ruhr verwechselt, und daß man die Arten der Ruhr nicht genug unterscheidet.

Beyde Fehler bringen in der Kur und Diät einen großen Schaden. Ein starker heftiger Durchfall, mit starken Schmerzen, öftern Stuhlgängen, und mit Abgange des Bluts, wird fälschlich eine Ruhr genennet, die das zu ihrem wesentlichen Unterscheidungszeichen hat, daß sie ein zuweilen geringes, am öftesten aber sehr heftiges Fieber mit sich verbunden hat, ganz über die Maaßen häufige Stuhlgänge wirket, und mehrentheils epidemisch graßiret (ansteckend herrscht und ist). Gemeiniglich ist ein wenig Blut in den Stuhlgängen. Aber dies findet man nicht immer, und ist folglich kein wesentlicher Umstand bey der Ruhr. Wenn dieser Zufall gleich nicht da ist, so ist doch das Uebel eben so gefährlich, als auf die andere Art.

Die Ruhr ist, wie ich schon gemeldet habe, gemeiniglich epidemisch. Sie fängt bisweilen am Ende des Julius, öfter im Augustmonate an, und endigt sich, wenn der Frost eintritt. Die große Hitze macht das Blut und die Galle scharf; so lang sie anhält, geht die Ausdünstung von statten, aber sobald sie sich legt, insonderheit des Abends und Morgens, ist diese Ausleerung geringer, um so viel mehr, da die Säfte durch die große Hitze sehr verdickt worden. Alsdann fällt diese zurückgehaltene Feuchtigkeit auf die Gedärme, und reizt dieselbige; worauf die Schmerzen und Ausleerungen erfolgen.

Diese Gattungen von Ruhr findet man zu allen Zeiten und in allen Ländern.

Diese Krankheit fängt vielmehr mit einem allgemeinen Frost von einigen Sekunden, als mit einem Schauder an; der Kranke verliert gar bald seine Kräfte; er fühlt lebhafte Schmerzen im Unterleibe, welche bisweilen verschiedene Minuten anhalten, ehe die Ausleerungen anfangen. Er bekommt Schwindel, und Trieb zum Erbrechen; und wird blaß; endlich erfolgen die Stuhlgänge. Die ersten sind oft nur dünne und gelblicht, aber bald hernach werden sie mit einem zähen Schleim vermengt, der oft mit Blut gefärbt ist. Ihre Farbe ist verschieden, sie sind braun, grün, schwarz, mehr oder weniger flüßig, und stinkend. Vor jedem Stuhlgange vermehren sich die Schmerzen, und die Stuhlgänge werden sehr häufig, so daß der Kranke oft in einer Stunde fünfzehnmal zu Stuhle gehen muß; in diesen Umständen wird der Mastdarm stark gereizet, der Stuhlgang, oder der Trieb zur Oeffnung, ob gleich keine Materie da ist, verbindet sich mit der Ruhr, und veranlasset oft einen Vorfall des Mastdarms; der Kranke wird von den heftigsten Schmerzen gemartert. Zuweilen sieht man Würmer, einen dicken Schleim, welcher Stücken von Gedärmen ähnlich ist, ja bisweilen gar Klumpen von geronnenem Blut abgeben.

Wird das Uebel sehr schlimm, so entzünden sich die Gedärme, es erfolgt eine Eiterung und Brand; der elende Kranke giebt Eiter, und schwarzes stinkendes Wasser durch den Stuhlgang von sich; dann kommt das Schlucksen, der Kranke phantasiert, sein Puls wird schwach, er fällt in kalte Schweiße und Ohnmachten, die sich mit dem Tode endigen.

Viele Kranke haben gar kein Fieber, auch keinen Durst.

Der Abgang des Harns ist bisweilen nicht häufig, und verschiedene Kranke haben vergebliche Bemühungen, ihn zu lassen, welches für sie eine Quelle der heftigsten Schmerzen und Bangigkeit wird.

Die in jeder Ruhr allgemein schädliche Nahrungsmittel sind folgende:

§1. Alles Fleisch, Fleischbrühen, Eyer, Butter, Fett, Käse. Alle diese Dinge faulen leicht im Magen, vermehren die Fäulniß der Ruhrmaterie und des Bluts, verstärken das Fieber.

§2. Alle harte schwerverdauliche Speisen, worunter auch die Mehlspeisen mitbegriffen sind. Diese Dinge verursachen in der Ruhr schädliche Verstopfungen, weil die äußerst geschwächten und beynahe gelähmten Gedärme sie nicht durcharbeiten und fortstoßen können.

§ 3. Die Milch und der Milchrahm. Beyde gerinnen in einem schwachen und unreinen Magen, und werden zu einem dicken Quarke. Die Milch vermehret das Bauchgrimmen in der Ruhr, sie erregt Brechen, macht schmerzhaftes Würgen und Magendrücken, vermindert die Stuhlgänge, oder stopfet die Ruhr ganz, daß der Tod darauf erfolgt, oder andere gefährliche Krankheiten entstehen. Sie hilft freylich zur Genesung von Durchfällen, aber in der wahren Ruhr nützt sie nichts.

§ 4. Die anhaltenden stopfenden, und zusammenziehenden Mittel. Sie vermindern die Stuhlgänge, ja sie hemmen die Ruhr, aber sie halten die giftige Materie im Leibe zurück, sie vermehren durch ihre Natur die Entzündung. Daher verschlimmern sie das Bauchgrimmen, das Fieber und die Hitze. Sie erregen Herzweh, Schlucksen, Geschwüre im Munde, Blutbrechen, Entzündung in den Gedärmen, und einen tödlichen Brand; sie stürzen den Kranken in ein anhaltendes Bauchgrimmen mit der äußersten Verstopfung, in die Gicht, Auszehrung, Windsucht, wässerichte Geschwulsten, Wassersucht, und völlige Lähmung. Diese Uebel und den vielfältig daraus entstehenden Tod sieht man bey Ruhrepidemien sehr oft auf dem Lande, wo das Landvolk noch immer so unsinnig ist, mit erwähnten Mitteln die Ruhr zu stopfen.

§ 5. Die Gewürze, der Wein und Brandwein. Sie sind eben so gefährlich und tödtlich, als die vorigen. Sie erwecken bey denen, die an der Ruhr krank sind, einen gefährlichen Reiz in den Gedärmen. Sie vermehren die Schmerzen und das Fieber, und wenn sie als zusammenziehende Sachen wirken, welches doch nicht immer geschieht, so haben sie auch alle die in vorigem §. erzählten schlimmen Wirkungen. Sie verwandeln den blutigen Abgang in einen dünnen Eiter. Insbesondere erzeuget der Wein eine sehr gefährliche Empfindung von Beängstigung in der Herzgrube, die sehr oft die Entzündung der Gedärme begleitet, oder dieser und dem Brande vorgeht. Der Brandwein ist vollends ein Gift. Die Muscatnüsse, Muscathblüth, Lorbeer, der Ingwer, Pfeffer, Wein und Brandwein, halten freylich die Ruhr eine Weile zurück, aber sie stürzen bald darauf den Kranken in die gefährlichsten Uebel. Auch zu Ende der Krankheit, und bey Genesenden, erwecken die Gewürze und geistigen Getränke höchst gefährliche Rückfälle.

Daß die §en 4 und 5 erwehnte zusammenziehende, stopfende, hitzige und geistige Mittel bisweilen zu helfen scheinen, rührt nur daher, daß man einen Durchlauf von der Ruhr, oder die nichts bedeutenden Ruhren von den wichtigen, nicht zu unterscheiden weiß. In einem Durchlaufe ohne Materie läßt sich die Wirkung dieser Sachen gar wohl begreifen, weil der Durchlauf geheilet ist, sobald man die Schlappigkeit der Gedärme geheilet hat. Durchlauf und Ruhr erscheinen oft zu einerley Zeit, und was man für den Durchlauf gut befunden hat, will man sodann auch auf die Ruhr ausdehnen, welches doch wieder alle Erfahrung und selbst wider gesunde Vernunft ist. Bey einem blossen Durchlaufe ist der Wein eine sehr gleichgültige Sache, und man trinkt denselben mit Nutzen. Eben so weniges Bedenken darf man sich im Durchlaufe wegen dem Gewürze machen. Aber dieses alles beweißt in Absicht auf die eigentliche Ruhr nichts. Es giebt auch nichts bedeutende Fälle der Ruhr. Dahin sind insbesondere solche zu zählen, bey denen die Galle keine Schuld hat, wo keine Entzündung, und sehr wenig Fieber, vorhanden ist und die also äußerst gutartig sind. In solchen Ruhren hat man sich der anhaltenden und erwärmenden Mittel ohne Nachtheil bedienet. Aber dieses alles würde man mit größten Schaden auf die sogenannten faulen oder gallichten Ruhren, und auf Ruhren mit Entzündung, anwenden.

Viele große Aerzte haben den Wein in der Ruhr mit größtem Nutzen gebraucht, weil er der Fäulniß widersteht, die Gedärme stärkt, die verlornen Kräfte wieder herstellt. Aber wie haben sie ihn gebraucht? Sie haben ihn nicht wie das Landvolk unbesonnener weise thut, in Menge trinken lassen; sie haben ihn nicht in allen Ruhren ohne Unterschied gegeben: sondern sie verordneten ihn sparsam löffelweise, als eine Arzney, und nur in gewissen Umständen. Auf die Einschränkungen kommt vieles an, so bald in der Ruhr von der Schädlichkeit oder Heilsamkeit des Weins die Rede ist.

Gesunde präserviren (verwahren) sich zu der Zeit wann die Ruhr graßiert dadurch, daß sie wenig Fleisch, viel reifes Obst, und lauter leichtverdauliche Speisen essen. Dabey können sie etwas Wein trinken; denn er ist ein Mittel wider die Furcht, und er macht den Gebrauch der kühlenden Vorbeugungsmittel so gar Schwachen erträglich. Dem Landvolk kann ich es nicht genug einprägen, daß sie nach geschehener Erhitzung das kalte Wasser nicht gar zu geschwind und gar zu häufig in den Leib gießen. Ich habe durch vielfältige Erfahrung bemerkt, daß diejenigen entweder gar nicht von der Ruhr befallen worden sind, oder solche nur sehr leicht hatten, welche wenig und gar nicht kalt getrunken hatten, und der Körper in einer starken Ausdünstung, sowohl des Tages als insonderheit des Nachts im Bette, unterhielten. Ich finde auch nöthig zu erinnern, daß man zur Zeit einer graßirenden Ruhr diejenigen Nahrungsmittel nicht in Menge genieße, die leicht einen Durchfall erregen, als unreifes Obst, saures und junges Bier und dergleichen. Denn ob sie gleich für sich keine Ruhr hervorzubringen im Stande sind; so können sie doch bey Körpern, die ein scharfes hitziges Blut, oder eine faule verderbte Galle haben, durch den erregten Durchfall und damit verbundenen Reiz das Blut zu sehr nach den Gedärmen leiten, eine entzündliche Stockung verursachen, oder die gallichte Unreinigkeit in Bewegung setzen, und also auf eine oder die andere Art eine Ruhr hervorbringen.

Die Wahl der Mittel, welche die Kur der Ruhr bewerkstelligen, befördern und erleichtern, richtet sich nach der besondern Gattung der Ruhr, und muß bey überhand genommener Krankheit einem geschickten Arzte überlassen werden, weil dieses nicht die Sache des gemeinen Mannes ist.

In der entzündlichen Ruhr, welche nämlich mit einer Entzündung der Gedärme und einem heftigen Entzündungsfieber verknüpft ist bedient man sich der Diät, wie in hitzigen Fiebern und innern Entzündungskrankheiten. In diesem Falle ist das häufige lauwarme Getränke von vielfältigem Nutzen. Gewiß dieser Nutzen ist in der Ruhr überhaupt, und vornämlich in der entzündlichen Ruhr so groß, daß man Beispiele von Heilungen dieser Krankheit hat, die lediglich und allein durch den Genuß des blosen lauwarmen Wassers oder der Molken, bewirket wurden.

Man läßt davon, oder von einem Gerstentranke, oder einer lauwarmen Mandelmilch, alle Viertelstunden eine Theetasse voll trinken. Das kalte Trinken ist in dieser Krankheit höchst schädlich.

In der faulen und galligten Ruhr, wo nämlich eine erhitzte scharfe Galle mit einem faulen Fieber den Grund der Krankheit ausmacht, sind nun die eben genannten Getränke zur Ausspülung und Entwickelung der scharfen Materie nothwendig, und sie müssen zu diesem Endzwecke auch häufig getrunken werden. Daneben ist aber auch der Gebrauch der säurelichen Dinge nicht zu unterlassen, welche die faule Eigenschaft der Galle verbessern, und das faule Fieber schwächen. Hier zeigt nun das wässerigte säuerlichte Obst seine herrlichste Wirkung, als das unvergleichlichste Präservativ (Vorbauungs-) und Heilungs- oder Kurativmittel in der Ruhr.

Nach so vielen über die Unschädlichkeit, ja über die Vortreflichkeit des reifen Obstes von berühmten Aerzten beygebrachten Exempeln und Beweisen ist nun das alte Vorurtheil zimlich verloschen, daß das Obstessen die Ruhr hervorbringe. Man hat dargethan, daß in solchen Jahren, wo das Obst recht häufig vorhanden und recht wohlfeil gewesen, keine graßirende Ruhren bemerkt worden sind. Ich habe mehr als einmal gesehen, daß die, welche aus Vorurtheil nicht das geringste Obst genossen, und mit den Kranken keine Gemeinschaft gehabt haben, von der Ruhr befallen wurden; dagegen diejenigen frey davon geblieben sind, oder doch nur einen leichten Anfall bekamen, welche täglich viel Obst assen, ob sie gleich mit den Kranken umgiengen. Man hat viele Beispiele, daß die Kranken durch den blosen täglichen Genuß des Obstes die Genesung sehr geschwind und leicht wieder erhielten.

Das beste Obst zu diesem Endzwecke sind die Kirschen, Melonen, Zitronen, säuerliche Pomeranzen, Heidelbeeren, Maulbeeren, Johannisbeeren, Weintrauben, auch Kukummern sind diensam.

Zur Präservation genießt man auser dem auch die Aepfel, Birnen, Pflaumen, mit Nutzen, die aber in der Ruhr selbst nicht so annehmlich sind, weil sie weniger saftig, mehr derb und fleischig sind, und daher mehr Verdauungskräfte erfordern.

In Ermangelung des hinlänglichen Obstes bedient man sich mit großem Vortheile der säuerlichen Getränke, als Limonade, der säuerlichen Molken, der Molken mit Borsstorferäpfel, der Molken mit Wein, des säuerlichen Habertrankes.

Molken mit Borsstorferäpfeln.

Nimm zwey Stück große und in dünne Scheibchen geschnittene Borsstorferäpfel; Koche sie eine kleine Viertelstunde lang in einer Maaß Molken, seige sie durch, und mische einen beliebigen Saft darunter.

Molken mit Wein.

Mische unter eine Maaß kochende Milch zwölf Loth weissen sauern Wein, verrichte damit die Scheidung, und seige die Flüßigkeit durch.

Säuerlicher Habertrank.

Nimm vier Loth geschälten Haber, koche ihn in einer halben Maaß Wasser eine halbe Stunde lang, seige es durch, mische Limoniensaft und Maulbeersaft, von jedem zwey Loth darunter.

Die bösartige Ruhr, die nämlich mit einem die Kräfte schnell niederwerfenden bösartigen Fieber begleitet ist, erfordert stärkende Nahrungsmittel. In dieser Gattung allein halte ich die Fleischbrühen für nothwendig, so sehr ich sie auch in der gallichten Ruhr misrathe. Hühnerbrühe oder Kalbfleisch-Brühe mit Scorzornerwurzeln, Möhr- oder Gelbenrüben, oder Sellery, Petersilienwurzeln und dergleichen, sollen die einzige Nahrung dieser Kranken seyn.

Sieht man aber, daß es nöthig ist, die Kräfte noch nachdrücklicher zu erheben; so läßt man noch etwas Brodkrume oder Schmolle mit diesen Brühen abkochen, und giebt sodann alle vier Stunden einen Eßlöffell voll alten weissen Wein.

Nachfolgender stärkende Trank, oder Brey, leistet auch in diesem Falle die herrlichste Wirkung.

Stärkender Trank.

Nimm eine Maaß Gerstenwasser, ein Quart Wein, zwey Loth Zimmetwasser, und eben so viel Zucker, und gieb davon alle 2 Stunden eine Schale voll.

Stärkender Brey, oder Mus.

Nimm zwey Loth von dem frisch ausgepreßten Safte der Maulbeeren, oder Johannisbeeren, oder Kirschen, oder, wenn es in einer Jahrszeit ist, wo man diese Früchte frisch haben kann, so nimm zwey Loth von dem ausgepreßten Mus dieser Früchte, thue das Gelbe von einem Ey, ein Quintlein Limoniensaft, zwey Loth Rheinwein, und so viel fein zerriebenes Brod und Zucker hinzu, daß es ein dünner Brey wird.

Oft zieht sich eine durch ganz verderbte Kurart traktirte oder durch Diätfehler verschlimmerte Ruhr sehr in die Länge, oder sie widersteht auch den beßten Mitteln so hartnäckig, daß sie viele Monate lang dauret. Diese Ruhr wird daher niemals ohne eine ausnehmende Geduld, Folgsamkeit und Beständigkeit des Kranken geheilet.

Ein solcher Kranker muß sich mit einer dünnen Diät begnügen, und außer etwas weichen Fleische und schwachen Fleischbrühen, sich meistens mit Milch, weichen Wurzeln, Reis, Gries und der gleichen nähren.

Ist eine große Schwäche und Erschlaffung der Gedärme an der Langwierigkeit dieser Krankheit Schuld, so ist das kalte Wasser ein herrliches Mittel.

Man giebt nämlich einem solchen Kranken alle vier Stunden ein Glas voll recht kaltes Wasser zu trinken, und giebt ihm zur Nahrung nichts anders als lauwarme Milche.

Auch der rothe Wein ist in langwierigen Ruhren ein vortreffliches Mittel, wenn die Abführungen hinlänglich geschehen sind. Man läßt ihn mit vielem Wasser vermischt trinken.

Wenn gleich Anfangs, da sich die Ruhr zeigt, vernünftiger Gebrauch von einem gelinden Brechmittel gemacht wird, so kann diese fatale Krankheit, wo nicht gleich in ihrer Geburt ersticket, doch solche so geschwächet werden, daß man die Ankunft des Arztes, der allezeit muß gerufen werden, ruhig erwarten kann.

Ueberhaupt hüte man sich für aller Erkältung, nachdem man stark erhitzt war, halte sich reinlich und trinke nicht zu viel kalte, saure u. hefige Getränke, so wird man von der Ruhr wohl verschont bleiben.

Die Auflösung vom arabischen Gummi ist zur Minderung des Reizes in den Gedärmen von herrlichen Nutzen, so auch Klistiere von Stärkmehl oder Haarpuder; versteht sich, wenn die Ruhr hartnäckig ist und sich auf alle andere Mittel nicht wollte stellen oder vertreiben lassen.


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