Horaz
Epoden
Horaz

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3. An Mäcenas.

        Wer seinem Vater frevelhaft mit eigner Hand
    Die Greiseskehl' einst umgedreht,
Dem reichet Knoblauch, ätzender als Schierlingssaft;
    Ha, Schnittermagen sind von Stahl!
Welch arges Gift doch raset mir die Brust herab?
    Hat eingekochtes Natternblut
In diesen Kräutern mich getäuscht? hat zauberreich
    Canidia schlimme Kost gemengt?
Als aus der Argonautenschar Medea einst
    Des Führers Reiz bewunderte,
Da ward, bevor er fremdes Joch den Stieren band,
    Hiermit Jason eingesalbt.
Hiermit Gebeiztes schenkte sie der Afterbraut
    Zur Rach' und floh im Schlangenflug.
Nicht tobte jemals so die Glut des Sirius
    Dem ausgedörrten Appuler,
Nicht fraß des Ehrenkleides Brand dem Herkules
    Die Heldenschultern zischender.
Doch wenn dich jemals solch Gelust, o scherzender
    Mäcenas, reizet, wünsch' ich dir,
Das Mädchen strecke deinem Kuß die Hand zur Wehr,
    Und rück' im Lager bis zum Rand.

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