Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

DER TEPPICH

Hier schlingen menschen mit gewächsen tieren
Sich fremd zum bund umrahmt von seidner franze
Und blaue sicheln weisse sterne zieren
Und queren sie in dem erstarrten tanze.

Und kahle linien ziehn in reich-gestickten
Und teil um teil ist wirr und gegenwendig
Und keiner ahnt das rätsel der verstrickten..
Da eines abends wird das werk lebendig.

Da regen schauernd sich die toten äste
Die wesen eng von strich und kreis umspannet
Und treten klar vor die geknüpften quäste
Die lösung bringend über die ihr sannet!

Sie ist nach willen nicht: ist nicht für jede
Gewohne stunde: ist kein schatz der gilde.
Sie wird den vielen nie und nie durch rede
Sie wird den seltnen selten im gebilde.

Urlandschaft

Aus dunklen fichten flog ins blau der aar
Und drunten aus der lichtung trat ein paar
Von wölfen · schlürften an der flachen flut
Bewachten starr und trieben ihre brut.

Drauf huschte aus der glatten nadeln streu
Die schar der hinde trank und kehrte scheu
Zur waldnacht · eines blieb nur das im ried
Sein end erwartend still den rudel mied.

Hier litt das fette gras noch nie die schur
Doch lagen Stämme · starker arme spur ·
Denn drunten dehnte der gefurchte bruch
Wo in der scholle zeugendem geruch

Und in der weissen sonnen scharfem glühn
Des ackers froh des segens neuer mühn
Erzvater grub erzmutter molk
Das schicksal nährend für ein ganzes volk.

Der Freund der Fluren

Kurz vor dem frührot sieht man in den fähren
Ihn schreiten · in der hand die blanke hippe
Und wägend greifen in die vollen ähren
Die gelben körner prüfend mit der lippe.

Dann sieht man zwischen reben ihn mit basten
Die losen binden an die starken schäfte
Die harten grünen herlinge betasten
Und brechen einer ranke überkräfte.

Er schüttelt dann ob er dem wetter trutze
Den jungen baum und misst der wolken schieben
Er gibt dem liebling einen pfahl zum schutze
Und lächelt ihm dem erste früchte trieben.

Er schöpft und giesst mit einem kürbisnapfe
Er beugt sich oft die quecken auszuharken
Und üppig blühen unter seinem stapfe
Und reifend schwellen um ihn die gemarken.

Gewitter

Die irren flämmchen allerwege sind erloschen
Ein jäher donner hat die hohe saat gedroschen
Der sturm der nacht zerspaltet das geäst im forste
Er stört der eber lager und der geier horste.

Der strenge könig sprengt aus seinem wolkenschlosse
Er folgt auf goldgeschirrtem pferd mit grossem trosse
Der falschen gattin die sich tummelt in den wettern
Und preisgegeben ist den zügellosen rettern.

Oft glaubt er mit der rauhen faust sie zu versichern
Doch sie entwindet sich mit einem leisen kichern –
Bis er sie festet... zwischen seines gürtels spangen
Und dem genick des pferdes ist sie quer gefangen.
Bezwungen schluchzend regt sie ihre blanken zähne
Und schüttelt zürnend ihre aufgelöste mähne
Um ihre nackten glieder spült der schiefe regen
Ihr kalter busen sieht gefasst der haft entgegen.

Die Fremde

Sie kam allein aus fernen gauen
Ihr haus umging das volk mit grauen
Sie sott und buk und sagte wahr
Sie sang im mond mit offenem haar.

Am kirchtag trug sie bunten staat
Damit sie oft zur luke trat..
Dann ward ihr lächeln süss und herb
Gatten und brüdern zum verderb.

Und übers jahr als sie im dunkel
Einst attich suchte und ranunkel
Da sah man wie sie sank im torf –
Und andere schwuren dass vorm dorf

Sie auf dem mitten weg verschwand..
Sie liess das knäblein nur als pfand
So schwarz wie nacht so bleich wie lein
Da sie gebar im hornungschein.

Lämmer

Zu dunkler schwemme ziehn aus breiter lichtung
Nach tagen von erinnerungschwerem dämmer
In halbvergessner schönheit fahler dichtung
Hin durch die wiesen wellen weisser lämmer.

Lämmer der sonnenlust und mondesschmerzen
Ihr keiner ferngeahnten schätze spürer!
Lämmer ein wenig leer und eitle herzen
Stolz auf die güldnen glocken eurer führer!

Alternde uns! in eurem geiste junge!
Lämmer von freuden die für uns erkühlen
Lämmer mit schwerem schritt mit leichtem sprunge
Mit einem heut kaum mehr begriffnen fühlen!

Vorsichtige! vor keinen hängen scheue!
Lämmer der wolumfriedigten zisternen
Lämmer zu alter doch bewährter treue
Lämmer der schreckenlosen fernen!

Herzensdame

In enger gasse winkelreichem düster
Lief aus der Kirche angsterfüllt der küster
Und rief den frommen frauen seiner pfarre
Dass jezt das gnadenbild nach oben starre

Dass seine lippen redend offen stünden..
Sie kamen denkend ihrer lezten sünden
Sie warfen sich zu boden vor dem wunder –
Auch die gerechten zitterten jetzunder.

Es wurde nacht und tief erschauernd wallten
Sie aus dem tor.. nur sie in weissen falten
Die als die erste kam und deren name
Getreue ist und schöne herzensdame

Sie hatte nur das zeichen wahr gesehen
Ganz offen war es nur vor ihrem flehen –
Sie schritt mit leicht geneigtem haupt in blauer
Verzückung und in wunderbarer trauer.

Die Maske

Hell wogt der saal vom spiel der seidnen puppen.
Doch eine barg ihr fieber unterm mehle
Und sah umwirbelt von den tollen gruppen
Dass nicht mehr viel am aschermittwoch fehle.

Sie schleicht hinaus zum öden park · zum flachen
Gestade · winkt noch kurz dem mummenschanze
Und beugt sich fröstelnd übers eis .. ein krachen
Dann stumme kälte · fern der ruf zum tanze.

Keins von den artigen rittern oder damen
Ward sie gewahr bedeckt mit tang und kieseln
Doch als im frühling sie zum garten kamen
Erhob sich oft vom teich ein dumpfes rieseln.

Die leichte schar aus scherzendem jahrhundert
Vernahm wol dass es drunten seltsam raune..
Nur hat sie sich nicht sehr darob gewundert
Sie hielt es einfach für der wellen laune.

Die Verrufung

Geht ein weg noch hinter den weidenstümpfen
Wo die halme sich vor dem wetter ducken?
Führt dieser fluss dich nicht fort zu den giftigen sümpfen
Wo die grünlichen lichter zusammenzucken?

Schlangen erheben sich · ihre verderblichen schlünde
Recken entgegen die schnellen und glühenden zungen
– Reiter! lebe nur über der einen sünde –
Hasse den einen bis dein hass ihn bezwungen!

Nur der tote löst dich vom wilden drange
Bricht das grollen der erstickenden stimme
Kühlt den brand auf der verlezten wange..
Rufe bis er hier vorüber schwimme!

Lippe bleich die keinen zwist mehr schaffe!
Arme schlaff die nie mehr schlagen mögen!
In dem busen noch die blanke waffe
Treibt er durch die höhlen brückenbögen..

Der Täter

Ich lasse mich hin vorm vergessenen fenster: nun tu
Die flügel wie immer mir auf und hülle hienieden
Du stets mir ersehnte du segnende dämmrung mich zu
Heut will ich noch ganz mich ergeben dem lindernden frieden.

Denn morgen beim schrägen der strahlen ist es geschehn
Was unentrinnbar in hemmenden stunden mich peinigt
Dann werden verfolger als schatten hinter mir stehn
Und suchen wird mich die wahllose menge die steinigt.

Wer niemals am bruder den fleck für den dolchstoss bemass
Wie leicht ist sein leben und wie dünn das gedachte
Dem der von des schierlings betäubenden körnern nicht ass!
O wüsstet ihr wie ich euch alle ein wenig verachte!

Denn auch ihr freunde redet morgen: so schwand
Ein ganzes leben voll hoffnung und ehre hienieden..
Wie wiegt mich heute so mild das entschlummernde land
Wie fühl ich sanft um mich des abends frieden!

Schmerzbrüder

So zieht ihr im düster und euer geleit
Ist lächelnder strahl – ihr die sinkende zeit.
Da alles gesagt ist in stummem verein
Ihr fühlet gefasst die unwendbare pein:

Wer ganz sich verschenkt wie er wenig empfängt
Und blühende stirn in die fernen nur drängt.
So zieht ihr im düster und euer geleit
Ist lächelnder strahl – ihr die sinkende zeit.

Und manchmal noch wenn euch ein milderer ton
Ein engeres schmiegen wie rührung und lohn
Und wenn euch ein deutendes schweigen umfliesset
Erscheint es dass leis eine hoffnung euch spriesst:

Mit zitternden armen am busen gepresst
So haltet den ziehenden abend ihr fest
Ob er für die einzige stunde nun säumt..
Doch euer geleit hat vom morgen geträumt.

Der Jünger

Ihr sprecht von wonnen die ich nicht begehre
In mir die liebe schlägt für meinen Herrn
Ihr kennt allein die süsse · ich die hehre ·
Ich lebe meinem hehren Herrn.

Mehr als zu jedem werke eurer gilde
Bin ich geschickt zum werke meines Herrn
Da werd ich gelten · denn mein Herr ist milde
Ich diene meinem milden Herrn.

Ich weiss in dunkle lande führt die reise
Wo viele starben · doch mit meinem Herrn
Trotz ich gefahren · denn mein Herr ist weise
Ich traue meinem weisen Herrn.

Und wenn er allen lohnes mich entblösste:
Mein lohn ist in den blicken meines Herrn.
Sind andre reicher: ist mein Herr der grösste
Ich folge meinem grössten Herrn.

Der Erkorene

Sie grüssen dich laut zur schönern geburt
Den dunkel umfing verherrlicht ein schein.
Was schwer sich erwirbt ward früh dir bestimmt
Dir gaben den preis die meister im lied.

Was huldigt erhöht du nahmest es zag
Die stirne geneigt doch froh dir bewusst
Wie jeglichem ding in ehrfurcht genaht –
So zogest du gern dem leben entlang

Mit prüfendem blick und liebend allein
Und griffest nur zu mit lauterer hand
In frommer beschau mit rühmlicher scheu:
Dem reicheren trieb des edleren tiers.

Was heute dich krönt wird dornige last
Dem jemals es welkt. der selbst sich nicht wahrt.
Nur wenn du noch ehrst bist du dir noch treu
Dann bleibt wie du dir o jüngling der kranz!

Der Verworfene

Du nahmest alles vor: die schönheit grösse
Den ruhm die liebe früh-erhizten sinns
Im spiel · und als du sie im leben trafest
Erschienen sie verblasst dir nur und schal.

Du horchtest ängstlich aus am weg am markte
Dass keine dir verborgne regung sei..
In alle seelen einzuschlüpfen gierig
Blieb deine eigne unbebaut und öd.

Du fandest seltne farben schellen scherben
Und warfest sie ins wirre blinde volk
Das überschwoll von preis der dich berauschte..
Doch heimlich weinst du – in dir saugt ein gram:

Beschämt und unstät blickst du vor den Reinen
Als ob sie in dir läsen.. unwert dir
So kamst du wol geschmückt doch nicht geheiligt
Und ohne kranz zum grossen lebensfest.

Rom-Fahrer

Freut euch dass nie euch fremdes land geworden
Der weihe land der väter paradies
Das sie erlöst vom nebeltraum im norden
Das oft ihr sang mehr als die heimat pries.

Dort gaukelt vor euch ein erhabnes ziel
Durch duft und rausch in marmor und paneelen
Dort lasset ihr vom besten blute viel
Und ewig fesselt eure trunknen seelen

Wenn euch verderbenvoll der schöne buhle ..
Wie einst die ahnen denen dürftig schien
Die kalte treue vor dem fürstenstuhle:
Wunder der Welt! Und sänger konradin!

Durch euer sehnen nehmt ihr ewig teil
An froher flucht der silbernen galeeren
Und selig zitternd werfet ihr das seil
Vor königshallen an den azur-meeren.

Das Kloster

Mit wenig brüdern flieht die lauten horden
Eh eure kraft verwelkt im kalten gift
Erbaut nach jungem wunsch das friedensstift
In einem stillen tal für euren orden.

Gewiegt von gleicher stunden mildem klang
Ist euch der keuschen erde arbeit heilig
Der tag verrinnt im wirken siebenteilig
Euch und der reinen schar die ich euch dang.

Umschlungen ohne lechzende begierde
Gefreundet ohne bangenden verdruss –
So flieht im abend schluchzend wort und kuss ..
Und solches ist der frommen paare zierde:

Von ebnem leid von ebner lust verzehrt
Zur blauen schönheit ihren blick zu richten
Geweihtes streben göttlichstes verzichten –
Wie einst ein mönch aus Fiesole gelehrt.

Wahrzeichen

So ist bei euch das los: nach kurzen fristen
Der stolzen blüte hausen lichtverächter
Mit rohem schwärmen und die vipern nisten
Nur heimlich sind dem zarten keime wächter.

Dann sucht der frühen bildner herbe wonnen
Und holt euch rates wie sich mut gewinne
Vorm keuschen zauber heimischer madonnen
Und eurer ganzen schönheit höchster zinne

Holbeim dem einzigen .. im rauen sturme
Beschützt die glorienschar vom Rhein und Maine ..
Und dorrt das land vom unfruchtbaren wurme:
Das heilgtum steht unberührt im haine.

Bescheidet euch mit alten leidensregeln!
Der glanz der war bringt wenn auch späte spende
Die geister kehren stets mit vollen segeln
Zurück ins land des traums und der legende.

Jean Paul

Wenn uns Stets-wandrern und die heimat schmälend
Zu ihr die liebe schönerer nachbar würgt
So rufst du uns zurück – verlockend quälend
Du voll vom drange der den Gott verbürgt.

In dir nur sind wir ganz: so wirkt kein weiser
Der grauen gaue zwischen meer und kolk ..
Du sehnenvoll des heitren südens preiser –
Wie unser breites etwas schlaffes volk

In trübem dämmer bergend stahl und zunder
Draus gluten fahren grell und schillernd mild
Du bist der führer in dem wald der wunder
Und herr und kind in unsrem saatgefild.

Du regst den matten geist mit sternenflören
Dann bettest du den wahn auf weichem pfühl..
Goldharfe in erhabnen himmels-chören
Flöte von Maiental und Blumenbühl!

Standbilder · die beiden ersten

Im maasse mit der landschaft wuchs dein haus
Nicht höher als der nahe baum es sinnt.
Hier weihen töchter dir ihr reines haar
Und söhne schliessen glühend grossen bund.

Du siehst in blauer klarheit deine schar
Stets für dein heiter tiefes fest bereit
Die ihres leibes froh und seiner lust
Und stolz und lächelnd zwischen blüten geht. –

In wolkige nebel deuten deine türme
Beflügelt floh der geist die schwere scholle
Der körper muss zermalmt zum himmel streben
Der spröde stein in immer zartern rosen.

Wenn dein kasteiter über-spitzer finger
Sich faltet weiss dein weit erhobnes auge
Dass sich im frommen rausch die kniee lösen
Das ganze volk vorm wunder schluchzt und zittert.

Standbilder · das dritte

Wie dacht ich dich mir schön – verhüllte frau!
Von weichem zauber dass du durch jedweden
Betrübten tag hindurch noch an ein eden
Den glauben wecktest hinter berg und bau!

Hat oft das allzu träge blut gestockt
Wie wusstes du mit einem blitz die untern
Die müden kranken irren zu ermuntern!
Wie ist die macht die stets uns fürder lockt? ..

Du kind bemerktest nie: was euch befahl
So fortzuschreiten sei nur not und schauer..
Sie färbten dir die fernen hügel blauer
Und qualen löst ich meist mit frischer qual.

Da du nicht länger säumen magst so heb
Die hülle – sie wird jezt dir nicht mehr frommen..
Nun sieh was du die jahre hin genommen
Für demant-tüpfel schimmernd durchs geweb!

Standbilder · das vierte

Wenn heut sie naht mit würdig festem gange
Und strengem blick trifft sie nicht mehr enteiler –
Ihr ist nun auch im marmorbau ein pfeiler
Und beter beugen wir uns edlem zwange.

Denn früher schauderten wir ihr zu dienen
Gespielen! weisst du? Zweig von fremdem stamme
Du Kuss der dämmerung! du des morgens Flamme!
Sobald sie mit den starren kalten mienen

Die bucht betrat wo unsre reigen schwangen
So rafften wir soviel vom farbigen tande
Als lustverwöhnte arme nur umschlangen
Und stiessen ab vom heimgesuchten strande

Mit unsrem überquellend vollen kahne
Mit wimpel sang und klang mit frau und knabe
Aufs helle meer wo sich für unsre habe
Der weg zum nächsten frohen eiland bahne!

Standbilder · das fünfte

Ich bin es einzig die auch euch die klugen
Zur irre reisst · wenn meine lider schlugen
Sind eure festen bauten mürb und öd
Ihr ziehet hinter mir wie kinder blöd.

Euch selber fremd seid ihr nur meine knechte
Vergesset eure taten wünsche rechte ..
Ihr traget meine qual und nennt kein wie
Ein göttlich rasen zwinget euch ins knie.

Erfind ich euch die grausamsten gesetze
Dass keinen meiner lippe süsse letze
Der eine gunst genoss in meinem schoss:
Ihr fraget nicht.. ihr glaubt und duldet bloss.

Ich bins die eure engen himmel ändert
Einmal in weite blut- und strahlumrändert..
Dass euch der abgrund hallt wie schwacher schrei
Und todes fluch wie klingen der schalmei.

Standbilder · das sechste

Dreh ich in meinen händen die rötlichen urnen
Dann spähe ich durch den rest der verwitterten krust
Glieder der stattlichen die in kämpfen turnen
Spiele der badenden und ihre lust.

An den engeln mit quälendem glanze verglast
Such ich die pochenden adern und drängenden rippen
Brenne von gluten die in ihren bildnern gerast
Heiligen marmor befeuchten die frevelnden lippen.

Angst und verlangen erwecken die klingenden namen
Prächtiger fürsten und führer in gold und rubin –
Ihre köpfe beschaun mich aus rissigem rahmen
In ihrem silbrigen dunkel und blassen karmin..

Und ich frage: wie hat dieser haare zier
Und dieses blickes die früheren wesen umzingelt!
Wie dieser mund hier geküsst zu dem die begier
Sinnlos hinan als rauch ohne flamme sich ringelt!

Der Schleier · das siebente

Ich werf ihn so: und wundernd halten inne
Die auf dem heimischen baumfeld früchte kosten ..
Die ferne flammt und eine stadt vom Osten
Enttaucht im nu mit kuppel zelt und zinne.

Einst flog er so empor: und öde schranken
Der häuser blinkten scheinhaft durch die nässe
Es regte sich die welt in silberblässe –
Am vollen mittag mondlicht der gedanken!

Er wogt und weht: und diese sind wie hirten
Der ersten tale · jene mädchen gleiten
Wie sie die einst im rausch der Göttin weihten..
Dies paar ist wie ein schatten unter mirten.

Und so gewirbelt: ziehen sie zu zehnen
Durch dein gewohntes tor wie sonnenkinder –
Der langen lust · des leichten glückes finder..
So wie mein schleier spielt wird euer sehnen!


 << zurück weiter >>