Michael Georg Conrad
Schicksal
Michael Georg Conrad

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In diesem Augenblick bog er, aus dem kühlen Laubengang des Marienplatzes über ein sonniges Plätzchen hinter dem alten Rathause schleichend, in das Petersgäßchen ein. Die Turmuhr schlug die achte Stunde. Unwillkürlich schaute er nach der hohen, grauen Kirche auf... Ja, da... Es war noch der nämliche Klang, der nämliche Ort, die nämliche Farbe, der nämliche Geruch. Chorknaben, Ministranten mit schwingenden Weihrauchbecken gingen vom Mesnerhause an ihm vorüber in die Kirche. Unter einer niedrigen Ladentür hockte ein altes Weib. Sie betete ihren Rosenkranz und beglotzte ihn mit geistesabwesenden Blicken. Er empfand eine Genugtuung, daß sich niemand um ihn kümmerte.

Hier stand das notierte Haus. Nachdem er über achtzig Stufen – er zählte mechanisch – durch vier Stockwerke geklettert war, zog er vor der einzigen Tür den altmodischen rostigen Klingeldraht. Es rührte sich nichts. Der kleine Treppenraum war sehr hell und sonnig. Die Bretter des Fußbodens aus weichem, wurmstichigem Holz waren blank gescheuert. Die Wände zeigten weißen, reinlichen Kalkanstrich, was die Helligkeit steigerte.

Er klingelte zum zweitenmal. Er hörte, wie eine ungeschickte Hand an der Tür herumtappte und endlich auch den Drücker hob.

Die Tür ging halb auf und ein kleines, etwa dreijähriges Mädchen mit allerliebsten blonden Zöpfchen, Kirschenlippen, Grübchen in Wangen und Kinn und leuchtenden blauen Augen blickte verwundert zu ihm auf. Es trug bloß weiße Strümpfchen – im übrigen war es gekleidet in Unschuld und Sonnenschein. Es war eine überraschend herzerfreuende Erscheinung wie aus einem wundersamen Märchen. Die naive Kleine wollte die Tür wieder schließen, da sagte der Fremde lächelnd: »Warum sperrst du mich hinaus, Engel? Laß mich eintreten!«

Gleichzeitig ertönte eine wohllautende Frauenstimme mit einem Anflug von Ängstlichkeit:

»Mali, Mali! Du wirst doch die Tür nicht aufgemacht haben? Was treibst du? Wer ist da? Willst du gleich hereinkommen?«

Das bannte den Fremdling auf die Schwelle. Die Tür war zugegangen, die liebliche Vision verschwunden.

Es währte einige Minuten, bis die Tür sich wieder öffnete und eine niedliche blonde Frau im Morgenhäubchen erschien, um unter wortreichen Entschuldigungen den Fremden nach seinem Begehr zu fragen.

»Bitte, treten Sie herein. Hier ist die Stube, hier der Alkoven. Nicht wahr, es ist alles geräumig und wenn auch bescheiden, so doch sauber. Reinlichkeit ist der beste Schmuck. Und hell und sonnig, sehen Sie. Wir haben immer Künstler hier gehabt. Sie sind wohl auch einer, wenn ich fragen darf?«

Der Fremde nickte.

»Ich hab' es gleich erraten. Da werden wir uns gut vertragen. Man muß Übung im Umgange mit diesen Herren haben; denn die sind nicht wie andere Menschenkinder zu behandeln. Aber ich bin ja sozusagen von der Gilde. Wollen Sie nicht Platz nehmen?«

Der Fremde setzte sich. Wo nur die kleine Mali stecken mag? fragte er sich.

»Sehen Sie, mein Großvater strich die Baßgeige im Hoftheater unter Max Joseph, mein Vater blies die Posaune unter Ludwig I., mein Schwiegervater war Dekorationsmaler und mein Mann selig Kupferstecher.«

Jetzt schwieg ihr beredter Mund, dafür fragten ihre Augen: »Und Sie?« Allein der Fremde übersah die Frage und schwieg.

Sie fuhr fort: »Wir sind hier in meinem elterlichen Hause. Ich kann Ihnen noch uralte Einrichtungsgegenstände und interessante Erbstücke zeigen. Man muß auf seine Familientradition stolz sein. Das gibt Halt in den Stürmen des Lebens. Die Baßgeige und die Posaune... Ist Ihnen nicht wohl? Sie sind plötzlich so bleich!«

»O es ist nichts. Die Hitze, das schnelle Gehen, das Steigen...«

»Warten Sie, ich will die Fenster schließen und lieber die Tür öffnen, dann haben wir frischere Luft. Die Lage der Stube ist sonst ganz günstig. Alle Herren waren entzückt von der Aussicht. Keiner ist gern von hier fortgegangen. Zuletzt war ein Herr Zickert hier, Zeichner und ein bildschöner Mensch, den hat eine vornehme Dame entführt. Dergleichen ist ja in München nicht selten. Sie wollten etwas sagen?« Der Fremde verneinte, stand auf und blickte durchs Fenster.

»Finden Sie nicht, eine höchst romantische Aussicht? O da hätten Sie den Herrn hören sollen, den wir vor dem Herrn Zickert hier hatten! Wie der den Petersturm anschwärmte! Oft hat er in die halbe Nacht hinein zum Fenster hinausgesungen. Der hat auch sein Glück gemacht, aber anders wie Herr Zickert. Denn von den Damen mochte Herr Deixlhofer nicht viel wissen. Das war seine schwache Seite oder seine starke, wie man's nimmt.«

»Hans Deixlhofer?« fragte der Fremde überrascht.

»Kennen Sie ihn?«

Er faßte sich und antwortete gleichgültig: »Nur dem Namen nach.«

»Der wohnte lange bei uns. Jetzt ist er zu seinem Schwager ins Geschäft getreten. Wissen Sie, der die berühmte Kunstschmiede hat... Schropper, Hasselmann und Kompagnie. Es ist das ja eine der ersten Firmen im hiesigen Kunstgewerbe. Jawohl, der Deixlhofer hat sein Schäfchen im Trockenen. Er verdient's aber auch. Einen so braven, tüchtigen Menschen wird man selten finden. Und was der für geniale Sachen zeichnet! Wenn Sie's interessiert...«

»Ein anderes Mal.«

»Ich habe noch Sachen von ihm da. Er besucht uns zuweilen, das heißt in erster Linie unsere kleine Mali, die ist sein Herzblatt... Mali, Mali, wo steckst du denn? Bist immer noch nicht präsentabel?«

Sie hatte zur Tür hinausgerufen. Nun kam sie wieder zurück: »Sie wird gerade gebadet.«

»Ist Herr Deixlhofer noch unverheiratet?« fragte der Fremde sonderbar verlegen, und machte dann eine Miene, als ob er über seine eigene Kühnheit erstaune.

Die blonde Witwe erwiderte etwas diplomatisch und gar nicht in ihrem seitherigen Plauderton: »Gewiß ja, zur Zeit noch. Wissen Sie, der ist bedächtig und übereilt sich nicht. Ein gründlicher Mensch... aber er bringt noch eine unter die Haube.«

Der Fremde hatte offenbar mehr vernommen, als er für den Augenblick ertragen konnte. Er wurde sehr unruhig und wandte sich zum gehen.

»Nun, und unser Geschäft, Herr... Herr...? Vor lauter Erzählen habe ich vergessen, nach Ihrem werten Namen zu fragen.«

»Ich werde später wiederkommen, um... um auch eine andere Beleuchtung zu sehen... Morgen oder übermorgen...«

»Ich bitte, spätestens bis übermorgen. Sonst nehme ich an, es sei nichts.«

»Jawohl, es sei nichts. Inzwischen danke ich Ihnen. Leben Sie wohl.«

»Adieu Herr... Herr... Nun weiß ich ja Ihren werten Namen noch immer nicht?«

Der Fremde hörte nicht mehr. Er war bereits die Treppe hinab geeilt. »Aber wie ist mir denn! Ist das ein Sonderling!... Nein, der paßt nicht in unser Haus. Warum hab' ich denn das nicht gleich bemerkt? Das muß ich dem Hans erzählen, sobald er kommt... Er guckte mich ordentlich mit Gespensteraugen an, wie er so zur Tür hinausflog... Hans wird mich auszanken, daß ich wieder zu viel geplaudert habe... Nein, das war dumm von mir...«

*

Es verstrichen mehrere Tage, ohne daß der Einsame zur Entwerfung eines festen Planes sich aufzuraffen vermochte.

Sollte er sich seinen Jugendfreunden zu erkennen geben, vor ihnen seinen gesellschaftlichen und moralischen Notstand enthüllen und ihre gütige Mitwirkung zu seiner und seines Kindes Rettung in Anspruch nehmen?

»Ihre gütige Mitwirkung!« Und er lachte bitter. »O ich danke für das Mitleid dieser korrekten, tugendhaften Philister, die ihr Schäfchen ins Trockene gebracht. Der biedere Hans Deixlhofer, der Mustermensch und Kunstgewerbsmeister, ja, der hat seinen Weg gemacht, der Liebling der niedlichen blonden Witwe und, wer weiß, der Vater der kleinen Märchenprinzeß Mali... Ich wünsche dir Glück, mein gediegener Vetter; ich gratuliere dir zu allen Erfolgen, die dein Ameisenfleiß, deine Eselsgeduld, deine Hundetreue, dein Murmeltierblut errungen haben und noch erringen werden... Ich verstehe ganz gut, daß dich diese geschwätzige, von Wohlbehagen und Familiendünkel triefende Witwe vergöttert... Sokrates hat einst eine Frau gefunden, wie er sie brauchte; Hans Deixlhofer hat eine gefunden, wie er sie braucht. Die Xanthippe trieb den atheniensischen Gassenphilosophen aus seinem falschen Berufe heraus und in seinen eigentlichen Beruf immer mehr hinein, und die niedliche Blondine wird den Münchner Stubenkünstler und Kochtopfgewerbsmeister gleichfalls auf dem rechten Weg zur irdischen und himmlischen Seligkeit zu führen und zu erhalten wissen. Jede tut im Extremen ihr Bestes. Mir ist's versagt geblieben, ein Weib zu finden – ich fand nur Weiber. Keine ist mir begegnet, die eine beschwichtigende, ölgleiche Wirkung auf das aufgepeitschte Meer meiner Sinne und meines Geistes ausgeübt hätte, keine! Und doch soll es die naturgemäße Neigung des Weibes sein, wie diese Blondine ein gleichmäßiges, glücklich zusammenstimmendes Dasein dem Manne zu vermitteln... Und was dem einen das Weib leistet, das leistet dem andern die Partei, diese mütterliche Teufelshure! Korbinian Schmetterer ist Professor geworden; da steht die Nachricht schwarz auf weiß im Blatt, umrankt mit den betäubend duftenden Lobesblumen der Parteireklame... Auch der ist jetzt ein gemachter Mann und hat sein Huhn im Topf... Wie soll gegen euch der Einsame aufkommen!«

Inzwischen hatte er sich zweimal in den Hofgarten geschlichen, um sein Kind zu sehen. Jede Bemühung, sich auf eine unauffällige Art dem Mädchen zu nähern, eine vertrauliche Besprechung mit ihm herbeizuführen, war fehlgeschlagen. Franziska war ihm scheu ausgewichen. Ein anderes Schenkmädchen hatte ihn bedient und mit eigentümlich mißtrauischer Miene verstohlen betrachtet. Er hatte auch bemerkt, daß die Mädchen bei seinem Kommen und Gehen jedesmal zusammen geflüstert und bedeutungsvolle Blicke gewechselt hatten. Es wäre ja nicht unmöglich, daß sie seine Beklemmung ahnten, den wundersamen Zug des unerkannten Vaterherzens zu seinem Kinde errieten... Schlichte Naturen bewähren oft ein unglaubliches Feingefühl, einen göttlichen Spürsinn und ein reines Mitleid! Wie, wenn er ein anderes Mädchen erst ins Vertrauen zöge und zur Vermittlerin machte?

Er war ratlos, der unglückliche Mensch. Seine fixe Idee, das Kind an seine Vaterbrust zu ziehen und durch die Erfüllung seiner heiligsten Pflicht neue Liebe und neues Leben zu gewinnen, hatte dermaßen sein Denken und Empfinden bis in alle Fasern überwuchert und in Fesseln gelegt, daß er keiner vernünftigen Erwägung der alltäglichen Verhältnisse mehr fähig war. Die naheliegende Frage, wie er, der Verschollene, einem weltfremden Kinde seine Vaterschaft überzeugend dartun wolle und ob dasselbe überhaupt Lust und Bedürfnis verspüre, von einem Abenteurer in ihre Existenz eingreifen und sich »retten« zu lassen, diese naheliegende Frage hatte sich anfangs zwar in seinem Verstande schüchtern geregt, aber er hat sie sofort mit der Gegenfrage abgefertigt: Gibt es keine Stimme des Blutes, keinen unwiderstehlichen Herzensdrang, wenn die Schranke des Nicht- oder Falschwissens gefallen, keinen Weckruf der Pflicht, der das Verworrenste wie ein göttliches »Es werde!« zu lieblicher Klarheit und Rechtschaffenheit ordnet? Und die fixe Idee siegte und zauberte auf das vergrämte Antlitz des Unglücklichen ein verklärtes Lächeln. Aber es war das Lächeln des Wahnsinns.

Wieder war ein Tag vergangen, der ihn seinem Ziele um keinen Schritt nähergebracht. Es war zum Verzweifeln. Kaum, daß er noch essen und trinken mochte. Er hatte sich die neuesten Zeitungen vom Kellner geben lassen und sich den ganzen Tag in seine enge, dumpfe Stube eingeschlossen. Gegen Abend war er in den Hofgarten geschlichen. Unter den Arkaden spazierten mehrere junge Leute. Sie lachten und rissen schlechte Witze. Im Vorübergehen hörte er:

»Du meinst, daß er das mündliche Verfahren schon gegen sie eingeleitet habe?«

»Du willst sagen, daß er sie geküßt? Wenn ja, dann jedenfalls mit strengem Ausschluß der Öffentlichkeit.«

»Ich habe alle Schenkmädchen bestochen; sie sind auf unsrer Seite. Weder der Professor noch der Pommer kann etwas unternehmen, ohne daß wir prompt Kundschaft erhalten.«

»Das Kamel müssen wir ordentlich eingehen lassen. Eine famose Hetz'!«

»Aber mit Vorsicht.«

»Jemine, der hat schon wieder seinen Moralischen!«

»Gar nicht. Nur hoff' ich, daß ihr Schmetterers Einfluß nicht unterschätzt. Er soll gehörig geleimt werden, jedoch so, daß wir nicht schließlich selber hängen bleiben. Also heraus mit der Katz' und eine Schelle an ihren Schwanz!«

Dem Einsamen brannte der Kopf, so oft er den Namen eines Bekannten hörte. Dieses Gesprächsfragment schlug ihm wie eine Flamme ins Ohr. Schenkmädchen – Schmetterer, wie reimt sich das? Handelt sich's um ein Schülerkomplott gegen den neugebackenen Professor? Und er stierte blöde vor sich hin, bis ihm der Nacken steif wurde.

Die jungen Leute waren verschwunden. Der Einsame blieb eine gute Stunde auf der nächsten Bank unter einem Kastanienbaum sitzen. Es ereignete sich nichts, was seinen Plan hätte fördern können. Es wurde immer dunkler um ihn und in ihm. Der nächste Tag brachte ihm einen guten Gedanken. Sein Gehirn schien sich zu lichten.

»Bin ich ein Esel, nicht gleich darauf gekommen zu sein! Ich werde an Franziska schreiben. Das ist eine erste große Tat!«

Diese erste große Tat nahm fast den ganzen Tag in Anspruch, bis sie ihre feste, letzte Form gefunden. Zehnmal überlas er das lange Schriftstück, änderte und setzte zu, dann schrieb er dasselbe deutlich ab und trug's auf die Post. Für die Rückantwort, die er sich postlagernd Bahnhof unter dem Zeichen »Schicksal« erbeten hatte, fügte er eine Freimarke bei. Jetzt konnte sie ihm nicht mehr entrinnen. Der Brief war mit seinem Herzblut geschrieben; er mußte wie ein Evangelium wirken. Der Aushändigung sicher zu sein, ließ er den Brief einschreiben.

Nun legte er sich strenge Haft auf, um der Versuchung zu widerstehen, in den nächsten vierundzwanzig Stunden unnützerweise die Bahnhofspost abzulaufen oder gar im Hofgarten herumzuschleichen und, wenn er gesehen würde, den Eindruck seines Briefes durch sein persönliches Verhalten abzuschwächen. Eine vierundzwanzigstündige Frist hatte er seiner Geduld – und Franziskas Entscheid gesteckt.

Von Stunde zu Stunde wuchs seine Aufregung. Er glaubte, die Wartezeit nicht überleben zu können. Aber diesmal wollte er stark sein, koste es was es wolle. Nicht einmal die Zeitungen sollten ihm Zerstreuung gewähren. Er hatte dem Kellner gesagt, daß er krank sei und das Zimmer hüten müsse. In seinem Kopfe summte es wie in einem Bienenkorb.

Endlich schlug die Erlösungsstunde. Er meinte der Schlag müsse ihn treffen, als ihm der Postbeamte nach zweimaliger Durchmusterung eines dicken Stoßes Briefe bestimmt versicherte, es sei absolut nichts mit »Schicksal« vorhanden.

Er schwankte dem Hofgarten zu. Es war die nämliche bleierner erstickende Abendluft wie damals, als er vor acht Tagen zum erstenmal den müden Fuß unter die Arkaden setzte.

»Schicksal!« murmelte er. »Jetzt muß persönlich Hand angelegt werden.« Seine Augen starrten wie die eines Irrsinnigen. Vor der Kaffeehaustür standen die Schenkmädchen und der Wirt in eifriger Verhandlung mit einem Polizeimann. Der Fremde schritt mit phantastischen Gebärden auf sie zu. Seine Haltung wurde mit jedem Schritt drohender.

»Das ist er!« schrien die Mädchen wie aus einem Munde.

»Mein Herr, Sie sind verhaftet. Im Namen des Gesetzes, folgen Sie mir!« sprach der Polizeibeamte und legte seine Hand auf den Arm des Fremden.

Am nächsten Tag brachten die Lokalblätter folgende Mitteilung:

»Schon seit einiger Zeit laufen im Publikum böse Gerüchte über skandalöse Vorgänge im Hofgarten um. In den Abendstunden sollen sich unheimliche Individuen vor den Kaffeehäusern unter den Arkaden herumtreiben, die Schenkmädchen belästigen und sonstigen unqualifizierbaren Unfug verüben. Mit großer Reserve wird beigefügt, daß sich zwei angesehene hiesige Künstler in diese Händel gemischt und infolge einer nicht ausführlicher zu schildernden Eifersuchtsszene geohrfeigt hätten. Seit drei Tagen ist ein bis dahin unbescholtenes, sehr junges und hübsches Schenkmädchen spurlos verschwunden. Die Annahme einer verbrecherischen Tat, welcher das Mädchen zum Opfer gefallen, liegt nahe. Die Polizei ist endlich eingeschritten und hat gestern abend ein verdächtiges Individuum unter den Arkaden verhaftet.«


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