Joachim Wilhelm von Brawe
Der Freigeist
Joachim Wilhelm von Brawe

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Siebenter Auftritt.

Clerdon, Granville, Henley.

Henley (der zugehört hat, für sich). Ha! mein Opfer entgeht mir. (Zum Granville.) Schreiben Sie es meiner Ungeduld, Sie zu sehen, zu, daß ich Sie in einem vielleicht wichtigen Gespräche überfalle. Ich vernahm eben itzt Ihre Ankunft.

Granville. Ich kann es nicht leugnen, mein Herr, unser Gespräch war sehr ernsthaft. (Für sich.) Das ist sein Verderber; kann ich seinen Anblick ertragen?

Henley. So bitte ich Sie denn, mich zu entschuldigen. Erlauben Sie mir indessen, daß ich Ihnen in dieser Umarmung –

Granville (der sich von ihm losmacht). Verzeihen Sie mir, daß ich mich itzt entferne, ohne Ihnen alles entdecken zu können, was mein Herz für diesen Ihren freundschaftlichen Eifer empfindet. Ich nehme ihn so an, wie ich soll! Aber ein wichtig Geschäfte ruft mich von hier. (Zum Clerdon.) Ich verlasse Sie, Clerdon, denken Sie unserm Gespräche ernsthaft nach. Erinnern Sie sich, daß die Langmut ermüdet, wenn man nicht aufhört, ihr zu trotzen und daß zu oft verschmähte Warnungen den Untergang gebären. (Geht ab.)

Henley (indem er ihm nachsieht). Wäre dieser Gang doch sein letzter! dürfte ich ihm doch nacheilen und den tötenden Dolch rauchend aus seiner durchbohrten Brust ziehn!


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