Th. Berthold
Lustige Gymnasialgeschichten
Th. Berthold

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Der Hauptgewinn

Es war in der Zehnuhrpause. Der Quartaner Dorus Hanekamp saß bei seinem Imbiß, den ihm seine Kostwirtin, Frau Trampe, auf den Tisch ihrer Wohnstube gestellt hatte. Seine Bücher für die nächste Unterrichtsstunde, welche halb elf Uhr begann, lagen neben ihm, ebenso seine grüne Mütze mit der Silberborte. Mit der rechten Hand führte Dorus das appetitliche Käsebutterbrot zum Munde, mit der linken hielt er das »Birkenroder Volksblatt«, auf welches Frau Trampe abonniert war. Der goldene Sonnenschein eines schönen Junitages verklärte, durch die Oeffnung der Fenstergardinen fallend, das hübsche Stillleben: »Knabe mit Zeitung und Butterbrot.« Dorus Hanekamp trieb zwar keine Politik; es waren die vermischten Nachrichten, welche ihn anzogen, ebenso die Anzeigen, unter denen das Blatt oft ganz köstliche brachte, wie zum Beispiel: »Wer seine Knochen verkaufen will, kann sie in die Messinggasse Nr. 14 tragen,« oder: »Ein braun und weiß gefleckter Jagdhund abhanden gekommen; wer demselben zugelaufen ist, erhält eine Belohnung.« Wenn Dorus solche Blüten fand, dann hatte er für den ganzen Tag was zu lachen, denn er war fröhlichen Gemütes.

Plötzlich blickte Dorus von seiner Lektüre auf und richtete seine goldbraunen Augen mit strahlendem Ausdruck auf seinen ihm gegenübersitzenden Bruder, den Oberprimaner Basilius Hanekamp, welcher beim Kauen des Butterbrotes sich aus Welters Weltgeschichte noch einige Jahreszahlen für die bevorstehende Geschichtsstunde einpaukte.

»He Basil,« rief Dorus freudig, »du wirst dich wundern, wenn du erfährst, was ich da eben im Birkenroder Volksblatt entdeckt habe!«

»Sprich, wir haben nicht lange Zeit!« erwiderte Bruder Basilius. »Schlagen die Griechen wieder gegen die Türken los, oder hat man einen tollen Hund in Birkenrode gesehen?«

»Nichts von beiden,« antwortete Dorus; »keine ollen Jriechen und keine tollen Hunde. Nein, es ist etwas, was mich selbst angeht, und was auch dich erfreuen wird.«

»Wie? Bekommen wir vorzeitige Ferien wegen der in Birkenrode grassierenden Masern?«

»Wär' wahrhaftig nicht übel, aber das ist's nicht. Nun, ich will dich nicht länger zappeln lassen: Nummer 3737 ist mit einem Hauptgewinn herausgekommen!«

»Und was geht uns das an?« fragte Basilius, indem er das letzte Stück seines Käsebrötchens in das Gehege seiner Zähne schob.

»Du rühmst dich doch sonst eines so guten Gedächtnisses,« meinte Dorus; »du sagtest noch soeben, du hättest alle Zahlen von Welters Weltgeschichte wie am Schnürchen, und nun hast du vergessen, daß ich ein Los der landwirtschaftlichen Ausstellung genommen habe?«

»Na ja, jetzt fällt es mir ein.«

»Siehst du, wer damals recht hatte?« sagte der Quartaner triumphierend; »du rietest mir ab, ein Los zu nehmen – ich sollte die Mark nützlicher anwenden, sagtest du. Jede Lotterie, war deine Meinung, gliche einem großen Kessel mit Suppe, worauf einzelne Fettaugen schwämmen; der Lotteriespieler gliche aber einem Menschen mit verbundenen Augen, welcher mittels eines Löffels ein Fettauge aus dem Kessel fischen wolle. Ich ließ mich aber durch deinen Vergleich, so homerisch er klingen mag, nicht abschrecken; ich kaufte getrost ein Los, Nummer 3737 – lauter Glückszahlen – und jetzt bin ich mit einem Hauptgewinn heraus.«

»Und worin besteht dieser Hauptgewinn?« fragte der Primaner.

»Das kann ich noch nicht sagen,« erwiderte der weise Quartaner, der Anlagen zu einem römischen Augur zu haben schien; »Geld ist es nicht, aber irgend ein großer nützlicher Gegenstand, der auf die Landwirtschaft Bezug hat.«

»Betrachtest du dich denn als Landwirt, du, mit deinen zwei Kaninchen und drei Blumentöpfen?«

»Das ist nun wieder recht sarkastisch. Aber kann ich den Gegenstand nicht zu Geld machen?«

»Es wird Zeit zur Schule,« schnitt der Primaner das Gespräch ab und raffte seine Bücher zusammen.

»Es trifft sich gut, heute nachmittag haben wir frei, da hole ich meinen Gewinn,« sagte der Quartaner, indem auch er seine Bücher nahm.

Dann gingen die Brüder zur Schule.

Um zwölf Uhr mittags wußte die ganze Quarta und die halbe Tertia, daß Dorus Hanekamp einen Hauptgewinn in der »Landwirtschaftlichen« gemacht hätte. Alle nahmen sich vor, sich beim Ausstellungsgebäude, wo die Gewinne verteilt wurden, einzufinden.

Als Dorus kurz nach zwei Uhr mittags den Ausstellungsplatz betrat, fand er dort die ganze Quarta, die ganze Tertia, die halbe Sekunda und ein Drittel der Prima nebst vielem Volk versammelt, denn in der Zeit von zwölf bis zwei Uhr hatte die Fama seines kolossalen Glückes sich mit wachsenden Riesenschwingen durch die Stadt geschwungen. Es fehlte der versammelten Menge nicht an Spaß, wenn nämlich einer der glücklichen Gewinner mit einem kuriosen Gegenstande die Halle verließ. Allerlei fröhliche Zurufe und Glückwünsche trafen namentlich einen jungen Kaufmann, der in großkariertem englischen Anzuge einen Schafbock mit gewaltigen Hörnern am Stricke führte.

Unser guter Dorus Hanekamp brach sich nur mühsam durch die Menge Bahn. Er mußte seine Arme spreizen wie ein Wegweiser, um sich Platz zu schaffen. Sein Herz klopfte wie ein Schmiedehammer, als er die Halle betrat.

Einer der Ausstellungsbeamten, kenntlich an der blauen, goldbortierten Mütze, nahm mit ausgesuchter Höflichkeit sein Los entgegen, verglich es mit der offiziellen Gewinnliste und sagte: »Stimmt! Ich gratuliere. Sie sind ein Glückspilz, junger Herr. Nummer 3737 ist aber auch danach – lauter Glückszahlen! Bitte, folgen Sie mir. Ihr Gewinn wird Ihnen Freude machen.«

Dorus folgte seinem Führer, wie Dante dem Geiste des Virgilius. Sein Herz drohte durch seine marineblaue Cheviotweste zu springen; seine Augen waren erwartungsvoll in die Ferne gerichtet. Worin mochte sein Hauptgewinn bestehen? Wie würden ihn die Schulkameraden beneiden, und was würde Bruder Basilius sagen, der merkwürdigerweise zu Hause geblieben war, ohne Zweifel in mißgünstiger Stimmung? Wie würde er verwundert aus dem Fenster gucken, wenn er, Dorus, mit dem Hauptgewinn vor dem Hause der Frau Trampe hielte!

Unter solchen Gedanken schritt Dorus durch den langen Ausstellungssaal über die dröhnenden Dielen, immer hinter dem Führer drein. Es waren viele Leute im Saale, welche einen letzten Blick auf die Ausstellung werfen wollten, und mancher stieß seinen Nachbar an: »Du, der Kleine hat gewiß was gewonnen!« Jawohl, dachte Dorus, der Kleine hat was Großes gewonnen; ein blindes Huhn findet auch mal eine Perle, – nein, der Vergleich ist meiner unwürdig.

Am nördlichen Ende des Ausstellungsraumes machte der artige Beamte Halt. Er schob einen Vorhang von grünem Fries zurück und sagte: »Bitte, blicken Sie in diesen Verschlag! Hier haben Sie den Gewinn der Nummer 3737.«

Dorus streckte seinen Kopf vor wie ein gereizter Gänserich und blickte in den halbdunklen Verschlag. O Himmel, da stand ein großes, vierbeiniges, höckeriges Tier und kaute an einem Mundvoll Stroh, den es der Streu entnommen.

»Ein – Kamel!« entrang es sich der keuchenden Brust des Quartaners, im Tone der höchsten Bestürzung und Enttäuschung.

»Jawohl, ein Kamel,« entgegnete der Beamte mit der ruhigsten Stimme von der Welt. »Die Ausstellungskommission hat das Tier aus dem Grunde unter die Gewinne aufgenommen, weil der Herr Baron von Flixenstern auf Flixenhausen, der lange in Aegypten gelebt, auf seinen märkischen Gütern Versuche mit Kamelen angestellt hat; die Tiere erwiesen sich beim Pflügen zwar langsamer als Ackerpferde, aber ausdauernder; als die tüchtigsten Gäule nicht mehr konnten, spazierten die Kamele noch immer in der größten Gemütsruhe die Furchen auf und ab. Der Versuch war mithin erfolgreich, und um den minder begüterten Landwirten zu ermöglichen, auch ihrerseits Versuche anzustellen, die voraussichtlich eine Umwälzung des ganzen Landbaus hervorrufen werden, reihte die Lotteriekommission dies von Hagenbeck in Hamburg bezogene Kamel den Gewinnen ein. Sie haben also ein kolossales Glück gehabt, junger Herr! Sie schreiten mit Ihrem Kamel an der Spitze der modernen Landwirtschaft.«

Dem armen Dorus fielen seine drei Blumentöpfe ein – die konnte er unmöglich mit seinem Kamel bearbeiten.

Während Dorus noch mit klaffendem Munde wie ein Nußknacker dastand, legte ihm der höfliche Beamte einen Strick in die Hand. »Hier haben Sie den Halfter, junger Herr,« sagte er; »wenn Sie jetzt Ihren Gewinn gefälligst abführen wollen.«

Dorus stellte sich mit Schaudern das Gelächter seiner Kameraden vor, wenn er mit dem Kamel aus der Halle treten würde. »Kann ich . . . kann ich . . .« stotterte er, »das Tier nicht vorläufig hier lassen? Ich möchte es . . . zu einer geeigneteren Zeit abholen.«

»Bedaure sehr,« erwiderte der höfliche Beamte, aber diesmal mit unangenehmer Entschiedenheit, »Die Gewinne müssen bis sechs Uhr abends fort sein. Ich darf meine Instruktion nicht übertreten.«

Dorus Hanekamp zögerte noch immer. Da schritt ein andrer Beamter der Ausstellung vorüber, ein großer, schnauzbärtiger, streng ausschauender Mann. Mit seinen grauen stechenden Augen sah er, was hier vorging, und unter seinem roten Schnurrbart her kamen wie Pfeile die Worte geflogen: »Nicht lange stehen und gaffen. Flink, flink, flink! Verstanden, du – Junge mit dem Kamel!«

Was blieb dem eingeschüchterten Dorus anders übrig, als den Halfter anzuziehen und sein Kamel abzuführen? Er fühlte, wie ihm das Blut siedendheiß zu Kopfe schoß, vor Scham, – wie Schweißperlen auf seine Stirn traten, vor Angst – vor Angst über den Spott seiner Kameraden. Einen Vorgeschmack bekam er schon, als er die Leute in der Ausstellung lächeln und lachen sah, und als ein kleiner, dicker, roter Herr mit einer ungeheuren Brille auf der Stumpfnase durch eben diese Stumpfnafe näselnd deklamierte:

»Es ging ein Mann im Syrerland,
Führt' ein Kamel am Halfterband,
Das Tier, mit grimmigen Gebärden,
Urplötzlich anfing, scheu zu werden.«

Letzteres war nun zwar nicht bei dem Ausstellungskamele der Fall, desto scheuer aber wurde unser Quartaner.

Als Dorus den entsetzlichen Schritt aus dem großen Portale der Halle tat, empfing ihn ein wahrer Sturm von Gelächter und Zurufen. In dem Gebrause desselben gingen die einzelnen Worte verloren, und das war gut – sie hätten den Knaben vielleicht nur noch mehr gekränkt. Seine Kameraden drängten sich an ihn heran und brüllten, ja brüllten ihn mit so furchtbaren Lauten an, daß Dorus das »Nachtkonzert eines Urwaldes« zu hören glaubte, von dem er einmal irgendwo gelesen. Es wurde ihm schwindelig zu Mute. Das Tier, das Unglückstier aber, von dem Lärm erschreckt, spreizte plötzlich alle vier Beine und weigerte sich, weiter zu gehen, Dorus zog und zog an dem Halfter, aber vergebens, »Setz dich doch drauf!« schrie ein Primaner, und: »Setz dich drauf!« echote ein halbes Hundert Knabenstimmen, Der lange Sekundaner Thomas Krulleboll, der wegen seiner Riesenstärke den Spitznamen »Bär« führte, packte mit seinen mächtigen Tatzen den kleinen Quartaner und hob ihn auf das Kamel hinauf, und der Obertertianer Jakob Guler, wegen seiner grünlichen Augen »Isegrim« benannt, gab ihm den entfallenen Halfter wieder in die Hand, Wie es kam, erfuhr Dorus nie: aber plötzlich rannte das Tier in großen Sätzen davon, die Landstraße hinunter, die ins Innere der Stadt führte. Diese Straße war sehr belebt. Frauen kreischten, als sie den seltsamen Reiter erblickten, Kinder schrieen Zeter und Mordio, Männer sprangen bestürzt auf den Bürgersteig; eine Apfelfrau fiel mit ihrem Stuhle um, mitten in eine Mulde Kirschen; eine Horde von Hunden heftete sich mit mörderischem Gebell an die Fersen des nie gesehenen Tieres. »Das soll nun ein Schiff der Wüste sein!« war der einzige klare Gedanke, der dem Quartaner durch den Kopf ging. Aber der Kopf mußte von diesem großartigen Gedanken wohl einen Ruck bekommen haben, denn die grüne, silberbortierte Quartanermütze flog plötzlich fort, mitten in den Karpfenteich hinein, der sich in den städtischen Anlagen befand. Dorus zog und riß an dem Halfter, um den Lauf des Tieres zu hemmen, bewirkte aber dadurch nur, daß das dumme Geschöpf noch rasender ausriß. Dorus fühlte, daß er herunterpurzeln und wie Antäus die mütterliche Erde küssen würde; deshalb schlang er seine beiden Arme schnell um den Hals seines Renners. Nun aber machte er eine noch drolligere Figur, und neben dem Angstgeschrei, das er den Leuten entlockte, hörte er auch schallendes Gelächter. Und dieses Gelächter klang so empfindlich, daß es selbst einem Kamel zu viel wurde: es schwenkte mit einem entsetzlichen Satze plötzlich in eine Seitenstraße ab – und Dorus flog von seinem hohen Sitze herunter, glücklicherweise mitten in einen Kehrichthaufen, Glücklicherweise sagen wir, denn der Kehricht dämpfte die Gewalt des Sturzes; im übrigen war das Lager gerade kein angenehmes und ehrenvolles. Das flüchtige Kamel wurde von einer Meute von Straßenjungen wieder eingefangen. Dorus erhob sich und humpelte hinter seinem Hauptgewinne her. Die Gassenjungen gaben ihm den Halfter wieder in die Hand, und von einem Kometenschweife Neugieriger geleitet, schritt Dorus seiner Behausung zu. Das Stimmengewirr und Gelächter der Neugierigen lockte Frau Trampe vor die Haustür, reizte den Primaner Basilius Hanekamp, seinen Kopf aus dem Fenster des oberen Stockwerks zu strecken. Waren die beiden in staunender Verwunderung, so befand sich Dorus in peinigender Beklemmung. Da stand er nun vor dem Hause – doch wohin mit seinem Kamel? Das Tier ging ja gar nicht durch die Haustür, und auf dem Hofraum befand sich nur ein – Kaninchenstall! Frau Trampe schien diese beiden natürlichen Hindernisse ganz zu übersehen; denn sie schrie in gellenden Tönen: »Das Tier darf mir nicht ins Haus, nun und nimmermehr! Ich habe keine Lust, mich mit meinen Kindern von einem Ungeheuer auffressen zu lassen!«

Was half es Dorus, daß er mit kläglicher Stimme beteuerte, das Tier sei ein Kamel und eines der friedfertigsten Geschöpfe von der Welt? Was half es Basilus, daß er diese Worte mit seiner Primanerweisheit aus dem Fenster heraus bestätigte? Frau Trampe schrie und verbat sich alle Löwen, Hyänen, Tiger und Wölfe in ihrem Hause.

Dorus wünschte – doch wir wollen seine verzweifelten Wünsche lieber gar nicht aussprechen; nur den einen können wir unmöglich für uns behalten, er ist zu komisch: Dorus wünschte, drei Klafter tief im Kartoffelkeller des Pedellen zu sitzen! Dazwischen aber gingen ihm unbestimmt die Worte einer Ballade durch das fiebernde Gehirn: »Und will kein Retter erscheinen?«

Ja, der Retter erschien in Gestalt des Dienstmanns Tübbeke. »Junger Herr,« sagte er, »wenn Sie mit dem Tiere nicht wohin wissen, so will ich es nach dem Zoologischen Garten von Donnershausen bringen. Was soll ich für das Kamel fordern?«

»Nichts, nichts,« rief Dorus, gierig diesen letzten Rettungsanker ergreifend, »ich schenke es dem Zoologischen, ich bin froh, wenn ich es los bin! O, Tübbeke, wollen Sie es hinführen?«

»Warum nicht, wenn Sie mir den Weg bezahlen,« erwiderte der Dienstmann mit der unbefangensten Miene von der Welt.

»Und . . . und . . . was kostet das?«

»Na, wollen's billig machen, unter Freunden: für zehn Mark schaffe ich Ihnen das Kamel vom Halse.«

Dorus dachte an die siebenundzwanzig Pfennige, die er in der rechten Westentasche hatte, und er wünschte zum zweitenmal, in den Kartoffelkeller des Pedellen zu versinken. In seiner Angst und Not warf er einen flehenden Blick nach seinem Bruder hinauf. Dieser fühlte ein menschliches Erbarmen, wickelte ein Zehnmarkstück in ein weißes Papier und warf es in die dargehaltene Mütze des Dienstmanns.

»Kolonne jüh!« sagte Tübbeke mit guter Laune und zog mit dem Kamel ab. Dorus aber schwankte mehr tot als lebendig ins Haus.

Frau Trampe hatte sich in Erinnerung ihrer geharnischten Standrede in die Küche zurückgezogen und ließ sich nicht blicken. Dorus stolperte die Treppe hinauf nach seiner Bude. Was würde Basilius sagen?

Aber Basilius machte es gnädig. Lachend trat er seinem Bruder entgegen: »Da siehst du, was dir die Nummer 3737 eingebracht hat! Hast du jetzt noch Lust, in einer Lotterie zu spielen?«

»Nein, nie wieder!« stöhnte Dorus.

»Du wolltest ja auf meinen wohlgemeinten Rat nicht hören,« sprach Basilius, »jetzt hat dich ein Kamel belehrt!«


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