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Ludwig Bechstein
Märchen
Inhalt

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  • Ludwig Bechstein
  • Die drei Bräute
  • Die drei Hunde
  • Die drei Musikanten
  • Die drei Nüsse
  • Die sieben Raben
  • Siebenschön
  • Das Märchen von den sieben Schwaben
  • Die sieben Schwaben
  • Aschenpüster mit der Wünschelgerte
  • Aschenbrödel
  • Der beherzte Flötenspieler
  • Die schöne junge Braut
  • Vom Büblein, das sich nicht waschen wollte
  • Die dankbaren Tiere
  • Der kleine Däumling
  • Die drei Federn
  • Fippchen Fäppchen
  • Der Fuchs und der Krebs
  • Der Garten im Brunnen
  • Des Märchens Geburt
  • Gevatterin Kröte
  • Der goldne Rehbock
  • Der starke Gottlieb
  • Der Hase und der Fuchs
  • Der Hasenhüter und die Königstochter
  • Helene
  • Das Hellerlein
  • Hirsedieb
  • Die drei Hochzeitsgäste
  • Die hoffärtige Braut
  • Vom Hühnchen und Hähnchen
  • Des Hundes Not
  • Vom Hänschen und Gretchen, die in die roten Beeren gingen
  • Die Jagd des Lebens
  • Das Kätzchen und die Stricknadeln
  • Der König im Bade
  • Das klagende Lied
  • Die Kornähren
  • Das Märchen vom Mann im Monde
  • Der Mann ohne Herz
  • Der Müller und die Nixe
  • Die beiden kugelrunden Müller
  • Die schlimme Nachtwache
  • Das Natterkrönlein
  • Die Nonne, der Bergmann und der Schmied
  • Das Nußzweiglein
  • Oda und die Schlange
  • Die Perlenkönigin
  • Die verzauberte Prinzessin
  • Der Richter und der Teufel
  • Die Rosenkönigin
  • Das Rotkäppchen
  • Das Mäuslein Sambar, oder die treue Freundschaft der Tiere
  • Der Mann und die Schlange
  • Der Hahn und der Fuchs
  • Die Lebensgeschichte der Maus Sambar
  • Der Schäfer und die Schlange
  • Der Schmied von Jüterbogk
  • Schneeweißchen
  • Vom Schwaben, der das Leberlein gefressen
  • Der schwarze Graf
  • Seelenlos
  • Schneider Hänschen und die wissenden Tiere
  • Sonnenkringel
  • Die verwünschte Stadt
  • Star und Badewännlein
  • Der Teufel ist los oder Das Märlein, wie der Teufel den Branntwein erfand
  • Das Tränenkrüglein
  • Der undankbare Sohn
  • Das winzige, winzige Männlein
  • Von dem Wolf und den Maushunden
  • Der alte Zauberer und seine Kinder
  • Der Zauber-Wettkampf
  • Vom Zornbraten
Ludwig Bechstein

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Vom Büblein, das sich nicht waschen wollte

Es ist einmal ein Büblein gewesen, das wollte sich schon als ganz kleines Kind immer nicht waschen lassen, und als es größer wurde, so hat sich's vor dem Wasser über alle Maßen gegruselt und hat sich vor dem Naßwerden ärger gefürchtet als vor dem Feuer. Und da hat der unsaubere Geist, der Teufel, Macht genommen über das Büblein und hat zu ihm gesagt, er wolle es an einen Ort führen, wo es sich sein Lebtag nicht zu waschen brauche, und wenn es ihm sieben Jahre diene, dann solle es ein gutes Leben haben.

Das war dem Büblein recht, und es ging mit dem Teufel, und der führte es fort, daß keine Seele mehr von ihm weder hörte noch sah, und es wurde ganz und gar vergessen.

Nach sieben Jahren aber erschien in des Bübleins Heimat ein Geselle, der sah aus wie des Teufels rußiger Bruder. Seine Haut war schwarz, sein Haar wirr und ungekämmt, sein Wesen war schweigsam. Aber wenn er Kinder sah, so warnte er sie vor Unreinlichkeit und ermahnte sie, daß sie sich ja recht fleißig sollten waschen lassen. Nachher geschah es wohl auch, daß er erzählte, wie er am Höllentore im Dienste des unsaubern Geistes habe Wache halten müssen, weil er selbst so unsauber gewesen, und wer alles durch das Tor gekommen aus dem Dorfe und der ganzen Umgegend. Wie aber die Leute von den Kindern vernahmen, was des Teufels gewesener Torwart erzählte, schalten sie ihn einen schwarzen Unhold und liefen haufenweise zu ihm und gaben ihm vieles Geld, daß er schweige und nicht sage, wessen Vater, Großvater, Mutter, Schwester, Muhme und ganze werte Verwandtschaft er in die Hölle habe einziehen sehen. Da nahm er das Geld, wenn ihn aber einer wieder zu schelten anhub, so sagte er: »Ich wasche meine Hände in Unschuld, ich kann nicht dafür, daß Eure Sippschaft in die Hölle spaziert ist, statt in den Himmel.« Und fing an und wusch sich fleißig, des Tages mehr als einmal, und verdiente vieles Geld mit Schweigen, während andere es mit Schwätzen verdienen müssen.

 


 


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