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Textnachweise und editorische Anmerkungen

In diesem Band wurden nahezu alle überlieferten Texte und Gedichte von Alfred Gruenwald, das ist: Baargeld, das ist: Zentrodada, das ist: Jesaias, zusammengetragen. Verzichtet hat der Herausgeber auf einige politische Pamphlete, die Alfred Gruenwald in den Jahren 1918 bis 1920 in Franz Pfemferts ›Aktion‹ veröffentlicht hat; sie sind aber an anderer Stelle zugänglich (vgl. Walter Vitt, Auf der Suche nach der Biographie des Kölner Dadaisten Johannes Theodor Baargeld, Starnberg 1977).

Die Gedichte und Texte in der vorliegenden Sammlung tragen meistenteils die Originalüberschriften. Dort, wo keine Überschriften existieren, hat der Herausgeber wegen der besseren Auffindbarkeit dennoch Überschriften gesetzt, die – zur Unterscheidung – in runden Klammern stehen. Dabei handelt es sich durchweg um die erste Zeile oder die ersten Worte der jeweiligen Texte Baargelds.

Zum Thema Baargeld (und Dada-Köln insgesamt) möchte ich ferner auf mein 1985 erschienenes Buch ›Bagage de Baargeld‹, ebenfalls in Starnberg, hinweisen. Das Drehbuch zu meinem WDR-Film »Auf der Suche nach Baargeld« von 1983 ist nachzulesen in: Dieter Breuer (Hrg.), Die Moderne im Rheinland. Ihre Förderung und Durchsetzung in Literatur, Theater, Musik, Architektur, angewandter und bildender Kunst 1900-1933, Köln 1994, S. 85-131.

W. V.

Verse, in: ›Aktion‹, Berlin, 17.3.1917, 7. Jahrgang, Heft 11/12. Autorenangabe: Alfred Gruenwald.

O dieser Stunde, in: ›Aktion‹, Berlin. 1.6.1918, 8. Jahrgang, Heft 21/22. Autorenangabe: Alfred Gruenwald.

Lebender Mensch!, in: ›Aktion‹, Berlin, 27.7.1918, 8. Jahrgang, Heft 29/30. Autorenangabe: Alfred Gruenwald. Das Gedicht ist dem Herausgeber der ›Aktion‹, Franz Pfemfert (= F. P.) gewidmet.

Februar in Mitteleuropa., in: ›Der Ventilator‹, Köln, Februar 1919, 1. Jahrgang, Nr. 4. Das Gedicht ist dort anonym abgedruckt, doch spricht einiges für die Urheberschaft von Baargeld-Gruenwald, vor allem der dort anzutreffende Typus von Wortschöpfungen, die sich ähnlich auch in anderen Versen dieses Autors finden: ›brommen‹ statt ›brummen‹; Volksmannshäute; Kavalierropäer. (Baargeld- Gruenwald war Herausgeber und Finanzier des ›Ventilator‹).

Ich lobe die Vergewaltigung, in: ›Aktion‹, Berlin, 13.12.1919, 9. Jahrgang, Heft 49/50. Autorenangabe: A. F. Gruenwald. Die Widmung bezieht sich auf den Schriftsteller und leninistischen Politiker Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski (1875-1933), der von 1917 bis 1929 in Moskau Volkskommissar für das Bildungswesen war. L. förderte eine proletarische Literatur, ohne die klassische Literaturtradition abzulehnen.

Bulletin D..... schlagt das warme Ei aus der Hand!« ....., in: ›Bulletin D‹, Katalog und Kölner Dada-Publikation, November 1919. Autorenangabe: Johannes Theodor Baargeld.

Röhrensiedlung oder Gotik., in: ›die schammade‹, Kölner Dada- Publikation, April 1920. Autorenangabe: Baargeld. (Herausgeber der ›schammade‹ waren Baargeld und Max Ernst).

Bimbamresonnanz 1., in: ›die schammade‹, Köln, April 1920. Autorenangabe: Baargeld.

Bimmelresonnanz II, in: ›die schammade‹, Köln, April 1920. Autorenangabe: Baargeld.

Das Appetitschnittchen., in: ›die schammade‹, Köln, April 1920. Autorenangabe: Zentrodada.

26 doch simpel, in: ›die schammade‹, Köln, April 1920. Autorenangabe: Baargeld.

Dr' ärpl üs Schtrosburri. Dieses Hommage-Gedicht für Hans Arp ist zu Lebzeiten Baargelds nicht publiziert worden; es erschien erstmals 1985 in: Walter Vitt (Hrsg.), Bagage de Baargeld, Starnberg, S. 72. Das Gedicht stammt mit ziemlicher Sicherheit aus dem Jahre 1920 und war für eine Veröffentlichung im ›Dadaglobe‹ gedacht, einer von Tristan Tzara für das Jahr 1921 angekündigten Anthologie mit Beiträgen »aller Dadaisten der Welt«.

Mont Maudit. Von der Brenvaflanke, 1925

Der ›Dadaglobe‹ ist aber – wahrscheinlich aus Geldmangel – nie erschienen. Das Gedicht fand sich in Tzaras schriftlichem Nachlass, der jetzt in der Bibliothèque Doucet littéraire, Paris, aufbewahrt wird. In einem Begleitbrief Baargelds an Tzara vom 7.12.1920 werden insgesamt drei Gedichte angezeigt, sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei noch um ›Der Vogelobre Hornebomm‹ und ›Armada Duldgedalzen‹, jetzt ebenfalls in der Pariser Bibliothèque Doucet littéraire einzusehen. Die Abkürzung Z/w 3 (Zentrale w/3) in der Unterzeile zur Überschrift des Gedichts stellt wohl eine Variante der Kölner Dada- Gruppenbezeichnung Dada W/3 dar.

Der Vogelobre Hornebomm. Dieses Hommage-Gedicht für Max Ernst ist zu Lebzeiten Baargelds nicht publiziert worden; es erschien erstmals 1985 in: Walter Vitt (Hrsg.), Bagage de Baargeld, Starnberg, S. 73. Das Werk entstand mit ziemlicher Sicherheit 1920. Im übrigen gelten hier dieselben Anmerkungen wie zum Gedicht ›Dr' ärpl üs Schtrosburri‹.

Armada Duldgedalzen. Dieses Hommage-Gedicht für Luise Straus- Ernst, die erste Frau von Max Ernst, ist zu Lebzeiten Baargelds nicht publiziert worden; das Werk erschien erstmals 1985 in: Walter Vitt (Hrsg.), Bagage de Baargeld, Starnberg, S. 73. Es entstand mit ziemlicher Sicherheit 1920. Die Unterzeile zur Überschrift des Gedichts belegt, dass Baargeld Luise Straus-Ernst als Mitglied der Kölner Dada-Gruppe ansah (Z/w 3 = Zentrale w/3). Vgl. im übrigen die Anmerkungen zum Gedicht ›Dr' ärpl üs Schtrosburri‹.

(Dada-Sprüche und Sprichwörter-Collagen). Bis zur Zeile »ich bin nicht mehr in der Lage meinen Sattel zu sättigen« sind die hier wiedergegebenen Text-Collagen zuerst in der Kölner Dada-Publikation ›Dada-Vorfrühling‹, dem Katalog zur gleichnamigen Kölner Dada- Ausstellung vom April 1920, erschienen. Die weiteren vier Collagen veröffentlichte Baargeld zuerst im Dada-Manifest ›Dada au grand air – Der Sängerkrieg in Tirol‹ (1921). Die Urheberschaft Baargelds ist bei all diesen Erstveröffentlichungen angegeben.

(Es war einmal ein rares Kind). Zu Lebzeiten des Autors nicht veröffentlicht. Zuerst publiziert 1985 in: Walter Vitt (Hrsg.), Bagage de Baargeld, Starnberg, S. 74. Es gehört – wie auch die folgenden drei lyrischen Texte – zu den vier sogenannten ›Engadiner Gedichten‹, die sich im Hüttenbuch der ›Carl von Salis-Hütte‹ im Oberengadin finden ließen. Baargeld, der sich als Bergsteiger Jesaias nannte, unternahm in den zwanziger Jahren von hier aus zahlreiche Bergtouren und trug sich insgesamt viermal mit einem Gedicht ins Hüttenbuch ein. ›Es war einmal ein rares Kind‹ entstand während eines Aufenthaltes dort vom 24.8. bis 9.9.1922 und ist mit ›Jesaias‹ unterzeichnet. – Für die Hilfestellung bei der Auffindung dieser vier Gedichte danke ich Lena Reuss und August Michahelles herzlich. W. V.

(Du folgst jetzt all den Wegen). Auch das zweite der vier ›Engadiner Gedichte‹ wurde zu Lebzeiten des Verfassers nicht veröffentlicht. Zuerst publiziert in der ›Bagage de Baargeld‹, Starnberg 1985, S. 75. Unterzeichnet ist es im Hüttenbuch mit ›Alfred F. Gruenwald, 15.8.1923‹. Im übrigen gelten hier dieselben Anmerkungen wie zum Gedicht ›Es war einmal ein rares Kind‹.

(Du blickst befremdet auf die alten Spuren). Zu Lebzeiten des Verfassers nicht publiziert; zuerst 1985 in der ›Bagage de Baargeld‹, S. 75, öffentlich zugänglich gemacht. Unterzeichnet mit ›Jesaias, Juli 1924‹. In der ersten Zeile könnte es statt ›befremdet‹ auch ›befreundet‹ heißen. Im übrigen gelten hier gleichfalls die Anmerkungen zu den ›Engadiner Gedichten‹, wie sie im Nachweis zu ›Es war einmal ein rares Kind‹ notiert worden sind.

(Kommestibel, Dörrgemüse). Auch das letzte der vier ›Engadiner Gedichte‹ ist zu Lebzeiten von Gruenwald-Baargeld-Jesaias nicht veröffentlicht worden. Zuerst erschien es 1985 in der ›Bagage de Baargeld‹; S. 75. Unterzeichnet mit: ›Jesaias, Juli 1926‹. Vorangestellt hat der Verfasser dem Gedicht die folgende Zeile: »Für 1925 und 1926. Kometenjahre letzteres und nur in gebundener Form zu behalten«. – Im übrigen gelten hier dieselben Anmerkungen wie zum Gedicht ›Es war einmal ein rares Kind‹.

Mittleres Saleinaz-Becken (Grand Darrei). Vom Col des Pleines, 1927


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