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Achim von Arnim und Clemens Brentano
Des Knaben Wunderhorn.Zweiter Band
Inhalt

Inhalt

  • Achim von Arnim und Clemens Brentano
  • Zueignung
  • Abendreihen.
  • Zweifel an menschlicher Klugheit.
  • Die Wahrheit.
  • Würde der Schreiber.
  • Letzter Zweck aller Krüppeley.
  • Verspätung.
  • Urlicht.
  • Sub Rosa.
  • Die traurig prächtige Braut.
  • Familiengemälde.
  • Das Wappenschild.
  • Rheinischer Bundesring.
  • Kapitel 15
  • Lenore.
  • Der Churmainzer Kriegslied.
  • Der Ueberläufer.
  • Einquartierung.
  • Soldatenglück.
  • Das Lustlager.
  • Reiterlied.
  • Die Marketenderin.
  • Wär ich ein Knab geboren.
  • Abschied für immer.
  • Kapitel 26
  • Kapitel 27
  • Vom Buchsbaum und vom Felbinger.
  • Vom Wasser und vom Wein.
  • Kapitel 30
  • Hoffahrt will Zwang haben.
  • Zierlichkeit des Schäferlebens.
  • Des Schäfers Tageszeiten.
  • Laß rauschen Lieb, laß rauschen.
  • Luftelement.
  • Feuerelement.
  • 1. Epistel.
  • 2. Epistel.
  • Kapitel 39
  • Kapitel 40
  • Naturtrieb.
  • Selbstgefühl.
  • Kapitel 43
  • Kapitel 44
  • Frühlingserwartung.
  • Der Schmiedegesellen Gruß.
  • Die Schmiede.
  • Kapitel 48
  • Fuhrmannslied auf der Weinstrasse.
  • 1. Schlacht bey Leipzig.
  • 2. Schlacht bey Leipzig.
  • Gustav Adolphs Tod.
  • Die vermeinte Jungfrau Lille.
  • Halt dich Magdeburg.
  • Die Magdeburger Fehde.
  • Kapitel 56
  • Kapitel 57
  • Reue.
  • Sehnsucht.
  • Das Lied vom Landgrafen.
  • Kapitel 61
  • Die Schlacht am Kremmerdamm.
  • Der politische Vogel.
  • Wilhelm Tell.
  • Schloß Orban.
  • Herr Burkhart Münch.
  • Zug nach Morea.
  • Conradin von Schwaben.
  • Der alte Lanzknecht.
  • Henneke Knecht.
  • Zwey Schelme.
  • Der Bayrische Hiesel.
  • Icarus.
  • Ruhe in Gotteshand.
  • Wieben Peter. (1539)
  • Zugvögel.
  • Die Seeräuber.
  • Inschrift.
  • Hans Steutlinger.
  • Der Maria Geburt.
  • Kapitel 81
  • Maria, Gnadenmutter zu Freyberg.
  • Kapitel 83
  • Das Prager Lied.
  • Die löbliche Gesellschaft Moselsar.
  • Das schöne Kind.
  • Schuld.
  • Tritt zu.
  • Des Bauerwirths Heimkehr.
  • Das glaubst du nur nicht.
  • Die Mordwirthin.
  • Gruß.
  • Inkognito.
  • Der Geist beym verborgnen Schatze.
  • Höllisches Recht.
  • Wechselgesang.
  • Weltlich Recht.
  • Kapitel 98
  • Die schweren Brombeeren.
  • Kinderey.
  • Vorladung vor Gottes Gericht.
  • Eigensinn.
  • Zucht bringt Frucht.
  • Das wackre Maidlein.
  • Kapitel 105
  • Rückfall der Krankheit.
  • Unerschöpfliche Gnade.
  • Ständchen.
  • Kapitel 109
  • Sündenlast.
  • Kapitel 111
  • Des Pfarrers Tochter von Taubenheim.
  • Der Traum.
  • Gedankenstille.
  • Der Bremberger.
  • Die Herzogin von Orlamünde.
  • Kapitel 117
  • Albertus Magnus.
  • Wächter hüt dich bas.
  • Trümmeken Tanz.
  • Springel- oder Lange-Tanz.
  • Alle bey Gott, die sich lieben.
  • Edelkönigs-Kinder.
  • Die Braut von Bessa.
  • Die Tartarfürstin.
  • Kloster Trebnitz.
  • Kapitel 127
  • Der Pfalzgraf.
  • Die Nachtwandler.
  • Das vierte Gebot.
  • Kapitel 131
  • Der grobe Bruder.
  • Die wiedergefundene Königstochter.
  • Der Staar und das Badwännelein.
  • Die Entführung.
  • Der König aus Mayland.
  • Graf Friedrich.
  • Graf Friedrich.
  • Kapitel 139
  • I. Die Taufe.
  • Tragödie.
  • Dorothea und Theophilus.
  • St. Jakobs Pilgerlied.
  • Der Pilgrim.
  • Ein neues Pilgerlied.
  • Kapitel 146
  • Wunderliche Zumuthung.
  • Georg von Fronsberg.
  • Galantes dreissigjähriges Kriegslied.
  • Rühre nicht Bock, denn es brennt.
  • Kapitel 151
  • Die feindlichen Brüder.
  • Kapitel 153
  • Ehrensache und Satisfaction zu Günzburg.
  • Schadenfreude.
  • Rinaldo Rinaldini.
  • Hans in allen Gassen.
  • Das zarte Wesen.
  • Weibliche Selbstständigkeit.
  • Das Erbbegräbniß.
  • Der Paß.
  • Flußübergang.
  • Kupido die Fledermaus.
  • 90 × 9 × 99.
  • Cupido und die Magd.
  • Meine Reise auf meinem Zimmer.
  • Kerbholz und Knotenstock.
  • Rechenexempel.
  • Trutz den Meistern.
  • Der Habersack.
  • Müllerlied.
  • Das schwerste Leiden.
  • Kapitel 173
  • Das Weberlied.
  • Construction der Welt.
  • Aussicht in die Ewigkeit.
  • Das neue Jerusalem.
  • Schnützelputz-Häusel.
  • Räthsel um Räthsel.
  • Kapitel 180
  • Fuge.
  • Säuberliches Mägdlein.
  • Trinklied.
  • Trinklied.
  • Trinklied.
  • Hum fauler Lenz.
  • Trinklied.
  • Trinklied.
  • Das dumme Brüderlein.
  • Trinklied.
  • Trinklied.
  • Evoe.
  • Einladung zur Martinsgans.
  • Kapitel 194
  • Bergreihen.
  • Braunbier, braunisch kurirt.
  • Sehnsucht nach dem Esel mit dem Gelde.
  • Kapitel 198
  • Kriegslied
  • Sie können es nehmen, wie sie wollen.
  • Kapitel 201
  • Die Schwäbische Tafelrunde.
  • Eine Kastanie.
  • Ygels Art.
Achim von Arnim und Clemens Brentano

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Rinaldo Rinaldini.

                Es wollt ein Schneider wandern,
Am Montag in der Fruh,
Begegnet ihm der Teufel,
Hat weder Strümpf noch Schuh':
He, he, du Schneiderg'sell,
Du mußt mit mir in die Höll,
Du mußt uns Teufel kleiden,
Es gehe wie es wöll.

Sobald der Schneider in die Höll kam,
Nahm er seinen Ehlenstab,
Er schlug den Teuflen Buckel voll,
Die Hölle auf und ab:
He, he, du Schneidergesell,
Mußt wieder aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu messen;
Es gehe wie es wöll.

Nachdem er all gemessen hat,
Nahm er seine lange Scheer
Und stuzt den Teuflen d' Schwänzlein ab
Sie hüpfen hin und her.
He, he du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht das Stuzen,
Es gehe wie es wöll.

Da zog er's Bügeleisen raus,
Und warf es in das Feuer,
Er streicht den Teuflen die Falten aus,
Sie schrieen ungeheuer:
He, he du Schneiderg'sell,
Geh du nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu bügeln,
Es gehe wie es wöll.

Er nahm den Pfriemen aus dem Sack,
Und stach sie in die Köpf,
Er sagt, halt still, ich bin schon da,
So sezt man bei uns Knöpf:
He, he, du Schneiderg'sell,
Geh einmal aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu kleiden,
Es geh nun wie es wöll.

Drauf nahm er Nadl und Fingerhut,
Und fängt zu stechen an,
Er flickt den Teufeln die Naslöcher zu.
So eng er immer kan:
He, he, du Schneidergesell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir können nimmer riechen,
Es geh nun wie es wöll.

Darauf fängt er zu schneiden an,
Das Ding hat ziemlich brennt,
Er hat den Teuflen mit Gewalt
Die Ohrlappen aufgetrennt:
He, he, du Schneiderg'sell,
Marschir nur aus der Höll,
Sonst brauchen wir den Bader,
Es geh nun wie es wöll.

Nach diesem kam der Lucifer,
Und sagt: es ist ein Graus,
Kein Teufel hat kein Schwänzerl mehr,
Jagt ihn zur Höll hinaus:
He, he, du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen keine Kleider,
Es geh nun wie es wöll.

Nachdem er nun hat aufgepackt,
Da war ihm erst recht wohl,
Er hüpft und springet unverzagt,
Lacht sich den Buckel voll,
Ging eilends aus der Höll,
Und blieb ein Schneiderg'sell;
Drum holt der Teufel kein Schneider mehr,
Er stehl so viel er wöll.


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