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I. Auf nach Hamburg

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Das Reisen hat von jeher zu den Annehmlichkeiten des Lebens gehört, und insbesondere den germanischen Stämmen ist die Lust zum Wandern und Reisen angeboren. Die Entwicklung der modernen Verkehrsmittel hat aber dem Reisen als solchem nicht nur eine andere Form verliehen, sondern der Reiselust vielmehr auch ganz andere Ziele gegeben. Früher reiste man, um Land und Leute kennen zu lernen, vorwiegend nach den Städten, heute flüchtet man in die entlegensten Gebirge, an die See, in die Einsamkeit; den Städten aber wird in der Regel nur vorübergehend ein möglichst kurz bemessener Besuch abgestattet. Nur Hamburg macht hierin vielleicht eine bescheidene Ausnahme. Verschiedene Ausstellungen, Congresse und »Tage«, allerlei Vereine und Gesellschaften, namentlich auch die vielen Festfahrten nach dem Sachsenwalde im verflossenen Jahrzehnt, haben einen erheblichen Fremdenverkehr nach Hamburg gebracht, und alle diese zahlreichen Besucher aus Nah und Fern sind als begeisterte Lobredner Hamburgs zurückgekehrt.

Karte

Leider bestehen dennoch in weiten Kreisen unseres Vaterlandes über Hamburg selbst nicht nur allerlei Vorurtheile, sondern auch über das Leben und Treiben und die hervorragende Bedeutung Hamburgs als Welthandelsstadt die unklarsten Vorstellungen, und von der enormen Bedeutung des Hamburger Schiffsverkehrs und dem kolossalen Umfang des deutschen Antheils am Welthandel hat man leider oft wenig oder gar keine Kenntniss. Hingegen verdanken Tausende und Abertausende Binnenländer einem kürzeren oder längeren Besuche Hamburgs – neben den vielen Annehmlichkeiten und den wechselvollen Anregungen des Aufenthaltes – auch ihre ersten klaren Vorstellungen vom Umfang und der Bedeutung des deutschen Ueberseeverkehrs, und dies ist in mehrfacher Hinsicht und nicht zuletzt auch in Rücksicht auf die Würdigung und Entwickelung der inner- und ausserpolitischen Verhältnisse und auf die Beurtheilung von Deutschlands Weltstellung und Seemacht von folgenschwerer Bedeutung. Es ist deshalb freudig begrüsst worden, dass auch die Deutsche Colonialgesellschaft Anregung gegeben hat, die persönliche Anschauung unserer Landsleute durch den Besuch unserer Kriegs- und Handelsflotte sowie unserer grossen Seehäfen zu fördern und zu beleben.

Um weiteste Kreise zu einem Besuche Hamburgs, des nordischen Venedig, anzuregen und auf die vielen Annehmlichkeiten des Aufenthaltes in Hamburg hinzuweisen, sowie die Kenntniss von der Grösse des deutschen Seeverkehrs und der hervorragenden Bedeutung der alten Hansestadt zu vermitteln und zu verbreiten, hat sich am 17. Februar 1899 unter reger Antheilnahme und Betheiligung angesehener Bürger der Stadt der »Verein zur Förderung des Fremden-Verkehrs« gebildet. Derselbe ladet hierdurch freundlichst in die gastlichen Mauern Hamburgs ein.

Wenn der Verein im Folgenden seinen Gästen einen kurzen Wegweiser durch Hamburg und seine Sehenswürdigkeiten sowie seine Umgebung darbietet, so ist er von dem Bestreben geleitet worden, mehr sachlich zu orientiren und auf die Eigentümlichkeiten und Eigenarten Hamburgs hinzuweisen, kurz: den Fremden Hamburg als Hamburg zu zeigen, als ein ausführliches Reisehandbuch darzubieten.

Wer längere Zeit in Hamburg zu bleiben gedenkt, dem möchten wir als vorzüglichsten Führer durch Hamburg und Umgegend empfehlen:

Griebens Reisebücher Band 7: Hamburg und Helgoland, bearbeitet von A. Benrath, Preis Mk. 2.–.

Für den eingehenderen Besuch der Umgebung ist zu empfehlen: Richter's Hundert Ausflüge in Hamburgs Umgegend, Preis Mk. 1.50.

Im Anhang bieten wir den Besuchern Hamburgs ein Verzeichniss gut empfohlener Firmen, soweit dieselben Mitglieder des Vereins zur Förderung des Fremdenverkehrs sind und ihre Aufnahme in dieses Verzeichniss gewünscht haben, und wir bitten, im Bedarfsfalle sich dieser Adressen zu bedienen, eventuell auch hierauf hinzuweisen. Sollte irgendwie einmal begründeter Anlass zu Beschwerden gegen eine der aufgeführten Firmen vorliegen, bitten wir, solche an unsere Geschäftsstelle zu richten.

Verein


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