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Das Pferd und der Hirsch

Ein Pferd in seiner Freiheit weidete auf einer Wiese immer allein und betrachtete diese als sein Eigentum.

Lange schon hatte ein Hirsch es darum beneidet, und beanspruchte die Hälfte der Wiese für sich, nachdem er einen großen Teil des Grases verdorben hatte.

Das Pferd unwillig hierüber, wollte sich rächen und rief den Menschen zu seiner Hilfe.

Dieser war auch bereit dazu, aber unter der Bedingung, daß sich das Pferd zäumen und besteigen lasse, um den Hirsch zu verfolgen.

Das Pferd ging auf diese Bedingung ein und ließ es sich gefallen, daß ihm Zaum, Gebiß und ein Sattel aufgelegt wurde und daß der Mensch es bestieg.

Kaum aber hatte der Mensch die Eigenschaften desselben erkannt, als er auch schon daran dachte, es sich dienstbar zu machen; statt es an dem Hirsch zu rächen, trieb er es in seine Wohnung, und einmal gefangen, ließ er es nicht wieder frei und verwendete es zum Pflügen, Fahren und Reiten.

Statt dich zu vertragen, rufe nie einen eigennützigen Helfer, er hilft jedenfalls zunächst zu seinem Vorteil.

 


 


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