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Die Niederlage.

Xérxes, König der Perser, ist mit ungeheurer Heereskraft in Héllas eingebrochen. Ein Chor von Greisen, welche den hohen Rat des Königs bilden, tritt auf, und spricht seine Besorgnis um das Heer aus, das in den Kampf gezogen ist, aber auch die Zuversicht, daß ihm und dem großen Könige der Perser niemand widerstehen könne. Da erscheint die Mutter des Xerxes, Atóssa, die Witwe des Dareíos, und weckt durch Mitteilung eines bedeutenden Traumes neue Befürchtungen. Indem die Greise der Königin ihren Rat erteilen, kommt ein Bote vom Heere, der, oft unterbrochen von den Klagen des Chors, die Niederlage des Xerxes meldet. Atossa, anfangs betäubt, daß ihre bangen Ahnungen sich so bald und so schrecklich erfüllt haben, bricht endlich ihr Schweigen, und durch die Kunde, daß Xerxes lebe, einigermaßen beruhigt, erfährt sie von dem Boten das Nähere über das Unglück, das ihr Volk heimgesucht. Sie beschließt ein Totenopfer, um den Schatten ihres Gemahls aus dem Grabe zu rufen, damit er Rat erteile. Der Geist des Abgeschiedenen steigt aus der Unterwelt empor, wälzt die Schuld des unerhörten Sturzes auf die Thorheit und den Übermut des Xerxes, der selbst den Göttern zu trotzen gewagt habe, und ermahnt die Perser, nie wieder ein Heer nach Hellas zu führen. Atossa, in tiefsten Schmerz versenkt um den unglücklichen Sohn, der, wie Dareios gemeldet, bald in zerrissenem Gewande heimkehren werde, eilt in den Palast, um für den Ankommenden ein Kleid zuzurüsten, indes der Chor das Glück des Perserreiches unter Dareios besingt. Zuletzt erscheint Xerxes selbst, jammernd und wehklagend, einem Bettler gleich, der nur einen leeren Köcher gerettet hat. Mit den Klagen des Königs, in welche der Chor einstimmt, endet das Stück.


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