Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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        Wir müssen uns trennen,
Geliebtes Saitenspiel,
Zeit ist es, zu rennen
Nach dem fernen, erwünschten Ziel.

Ich ziehe zum Streite,
Zum Raube hinaus,
Und hab' ich die Beute,
Dann flieg' ich nach Haus.

Im rötlichen Glanze
Entflieh' ich mit ihr,
Es schützt uns die Lanze,
Der Stahlharnisch hier.

Kommt, liebe Waffenstücke,
Zum Scherz oft angetan,
Beschirmet jetzt mein Glücke
Auf dieser neuen Bahn!

Ich werfe mich rasch in die Wogen,
Ich grüße den herrlichen Lauf,
Schon mancher ward niedergezogen,
Der tapfere Schwimmer bleibt obenauf.

Ha! Lust zu vergeuden
Das edele Blut!
Zu schützen die Freude,
Mein köstliches Gut!
Nicht Hohn zu erleiden,
Wem fehlt es an Mut?
Senke die Zügel,
Senke die Zügel,
Glückliche Nacht!
Spanne die Flügel,
Daß über ferne Hügel
Uns schon der Morgen lacht!

 


 


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