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Stimmen der Presse über Gustav Meyrinks Novellen

Hamburger Nachrichten: Und wie diese wahnwitzige, aber mit genialer Phantasie erfundene Geschichte vom heißen Soldaten stehen auch die andern Grotesken auf der Höhe einer phantastischen Originalität, die von um so stärkerem künstlerischen Reiz ist, als Stil und Darstellung Meyrinks selbst Äußerungen eines echten künstlerischen Temperaments sind.

Neue Freie Presse, Wien: Kapriziöse Skizzen von einer Keckheit und Knappheit, daß man da an Mark Twain, dort an Peter Altenberg gemahnt wird.

Die Zeit, Wien: Dinge, die man zähneklappernd sagen könnte oder erstickt von Gelächter, erzählt er — immer sachlich und auch unfehlbar! — mit einer schönen Gediegenheit, die auf Klassizität Anspruch erheben darf.

Neue Hamburger Zeitung: Wer sich da nicht amüsiert und, was mehr sagen will, mit Hilfe literarisch von Grund aus vornehmer Kunst, der verdient einfach gar nicht, — daß solche Geschichten überhaupt geschrieben werden.

Münchener Neueste Nachrichten: Ein meisterhaft geschriebenes Buch! Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die reiche Phantasie, die prächtige Schilderungsgabe oder die stark satirische Seite, die den Skizzen eigen ist. Hie und da drängt sich ein Vergleich mit Mark Twain auf ... Die stärkste Seite des Verfassers scheint aber in dem Ausmalen angsterfüllter Gemütszustände zu liegen, da erreicht die Schilderung eine Höhe, wie u. a. in der Gefängnisgeschichte: »Der Schrecken«, daß man unwillkürlich gepackt und mitgerissen wird.

Die Zeit, Wien: Einige der Stücke der »Orchideen« (die als Ganzes den Band des »Heißen Soldaten« noch übertreffen) sind schlechthin vollendet. So vor allem »Schimäre«. Wenn von Meyrink nichts übrig bliebe, als dies ganz bewundernswerte Stück, — es würde genügen, ihm einen Platz unter den Auserwählten der deutschen Prosadichtung zu sichern. Das ganze Buch aber, dessen Anschaffung niemand versäumen sollte, der Geist, Phantasie, Witz, Satire, Gestaltungskraft zu schätzen weiß und es irgendwo nun einmal erfahren hat, wie tröstlich zuweilen im Leben diese Gottesgaben als Leidvertreib wirken — das ganze Buch enthält nicht ein belangloses Stück, nicht eine Seite, die man überschlagen möchte.

Literarisches Centralblatt, Leipzig: ... Endlich Gustav Meyrink mit seinem tollen, geistreichen (wenn das Wort nur nicht so zum Klischee geworden wäre), geradezu genialen »Wachsfigurenkabinett«. Es ist wieder so außerordentlich viel echt künstlerisches Temperament über diese wahnwitzig erdachten, in exotischen Prunk gesteckten Originalitäten ergossen, es schaut so viel guter, vornehmer Geschmack, so viel überwältigend heitere, köstliche Satire aus ihnen, daß man nicht versäumen sollte, dieses närrische Buch zu lesen, in dem Meyrink seine Eigenart aufs neue in paradoxer Bespiegelung zeigt,

Xenien, Leipzig: »Sonderbare Geschichten« nennt der Autor sein Buch. Man wird noch »höchst ergötzliche« hinzusetzen dürfen, wenn Bescheidenheit sonst nicht zum Laster werden soll. Ich kenne kein modernes Buch satirischer Art, das zugleich literarisch wertvoll ist, wie dieses. Soziale Frage, Zeremonienkultus, Gesellschaft, Militarismus, Wissenschaft, Modeliteratur ... Alles spiegelt in der ergötzlichen und blühenden Phantasie dieses Spötters, den ich den Heine unserer Tage nennen möchte, um eine Wertbestimmung zu haben. Möge dies Wachsfigurenkabinett recht viele Besucher finden.

 

Druck von Hesse L Becker in Leipzig
Einbände von E. A. Enders in Leipzig

 


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