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Personen

Der Herzog

Raminga Guidati

 

Der Herzog in einer Uniform von 1830, sitzt aufgestützt und eine Hand an der Schläfe. Hinter der niederen Tür in der Holztäfelung klopft es leise. Er schrickt auf. Mit der Hand zum Herzen: Es ist so weit? ... Wie lächerlich aufgeregt ich bin! Und ich fürchte mich doch nur, weil sie schön ist? ... Werde ich sie besitzen: vorher noch? Schulde ich es mir nicht? Dann werde ich sie also besitzen. Geht gesenkten Kopfes umher, bleibt stehen. Warum empfange ich sie: vorher noch? Wer zwingt mich? Den Befehl, den ich in einer halben Stunde geben werde, kann ich ihn nicht gleich jetzt geben? Muß ich mir erst beweisen, daß ich sie nicht fürchte? Atmet keuchend, hastet zum Tisch, entnimmt ihm einen Dolch und verbirgt ihn im Uniformrock. Will zur Tür. Anhaltend. Eine Frau! Zieht den Dolch hervor und trägt ihn wieder zurück. Ich fürchte sie doch nur, weil sie schön ist! Grübelnd: Das ist das Unleidliche: indes ich sie besitze, mir vorstellen zu müssen, wie sie – nachher sein wird. Denn nachher wird sie aussehen, wie die andern aussahen: wie alle Menschen aussehen, an die ich rühre. Sich aufrichtend, mit bösem Lächeln: Die an mich rühren. Es klopft noch leiser als das erstemal. Er öffnet und spricht hinaus: Ihr habt die Dame mitgebracht? Bittet sie, näher zu treten.

Die Stimme einer alten Frau: Herbei, Signora, Seine Hoheit ruft Euch.

Der Herzog tritt von der Tür zurück. Steif: Ich warte.

Die Stimme der Alten: Wo bleibt Ihr, Signora? Was fällt Euch ein, den Herrn Herzog warten zu lassen! Wohin habt Ihr Euch versteckt?

Ein Gepolter. Ein Schrei.

Die Stimme der Alten: Signora Raminga! Was ist Euch geschehen?

Raminga Guidati stürzt wankend herein. Sie ist in einem gebauschten dunkeln Seidenkleid, über dem Scheitel schwarze Spitzen, die unter der Brust undurchsichtig verknotet sind.

Der Herzog: Sie sind also gekommen, schöne Raminga. Aber ich erwartete Sie nicht so bleich zu sehen – leiser, starr – schon beim Kommen.

Raminga: Hoheit, ein Schwert ist gefallen.

Der Herzog: Ein Schwert?

Raminga: Vor mir nieder. Es streifte meine Brust und meine Hand.

Der Herzog: Sprechen Sie im Fieber?

Raminga: Warum befahlen Sie der Kupplerin, mich durch diese dunkle Theaterruine zu führen? Mir schauderte gleich: es roch nach Moder. Die geschnitzten Bilder auf den Galerien bebten, wie ich ging, und wollten auf mich herabspringen. Einer ließ sein Schwert fallen: warf es vielleicht nach mir?

Der Herzog: Sie sprechen wahrhaftig, wie jemand spräche, der das Schwert – verdiente.

Raminga rafft sich zusammen: Ich verstehe Sie nicht, Hoheit. Wissen Sie nicht, was es bedeutet, wenn zwischen zwei, die sich lieben, eine Waffe fällt? Einer von ihnen wird sterben. Sie lieben mich, ließen Sie mich wissen. Und mir – nimmt die Haltung der Schamhaftigkeit ein – sind Sie nicht gleichgültig.

Der Herzog steht befangen.

Raminga: So begreifen Sie doch, daß dies Schwert, das herabfiel, mich um Ihretwillen in Schrecken setzte!

Der Herzog noch befangen: Was haben Sie mit Waffen zu tun, Signora? Er richtet sich auf, sieht sie scharf an. Fürchten Sie nicht auch für sich? Pause. – Weicher: Wenn durch unsere Liebe denn einer sterben müßte: soll ich Sie ungeliebt lassen? ... Gehen Sie! Sie sind frei. Mit einem kindlichen Lächeln, nahe daran, zu bitten: Nichts ist geschehen. Ich werde vergessen. Nein: danken werde ich Ihnen Ihre Sorge und Sie ehren, Signora.

Raminga mit Verachtung: Sprechen Sie als Mann?

Der Herzog plötzlich nichts als galant: Sie haben recht. Wie könnte ich auf Sie verzichten. So lange schon bete ich Sie an. Sie sind, meinen Sie, meinem Leben gefährlich; aber macht die Gefahr Sie nicht noch schöner? Signora, ich liebe die großen, starken Frauen. Wie Sie, denke ich mir die Judith ... An Ihrer Rechten ist ein wenig Staub von dem Schwert, das Sie gestreift hat. Lassen Sie zu, daß ich ihn wegküsse!

Raminga führt, indes er gebückt steht, die Linke an den Knoten des Spitzentuches, zögert und senkt sie: Wie Sie jung sind, Hoheit! Ich wußte wohl Ihre Jahre, aber ich glaubte, Ihr Gesicht müßte älter sein als Sie; und nun ist es jünger. Ihre – Taten müßten Sie gealtert haben. Haben sie Sie denn verjüngt? Ich sehe einen sehr reinen Siebenzehnjährigen. Ein Kind. Ein Kind soll ich –

Der Herzog: Was denn, Signora?

Raminga erschrickt: Lieben? ... Wie Sie sich stattlich gemacht haben, Hoheit! Die großen Aufschläge Ihres Rockes kleiden Ihre Brust ganz in Scharlach, wie einen –

Der Herzog: Henker?

Raminga: O nein! Wie einen Fürsten! Sie sehen aus, als empfingen Sie einen Ihresgleichen, und nicht nur eine fremde Frau. Wollten Sie mir denn gefallen? Welch weiche Knabenhand, worauf die lange Gemme mit dem Basilisken so unheilvoll glimmt! Auch Ihr Arm ist weich, und Ihre Brust ... Kein Panzer? Wie? Unter Ihrer Uniform ist kein Panzer! So ist es nicht wahr, daß Sie gepanzert Audienz erteilen, daß Sie gepanzert – schlafen?

Der Herzog: Auch mit einer Geliebten? ... Sie vergessen, scheint es, über Ihren Fragen, Signora, wozu Sie kamen.

Raminga: Wie sollte ich nicht um den besorgt sein, der mich in Flammen versetzt hat! Ich sah Sie, ritten Sie unter meinem Fenster hin, immer nur bedeckt von Ihrer Wache. Hinter all den braunen Gesichtern verschwand Ihres weiß und ganz schmal. Ich konnte kaum die Breite Ihrer Schultern ermessen; nicht mein Auge zog mich zu Ihnen, nein, meine Seele.

Der Herzog: Ihre Augen, Signora Raminga! Warum verhängen Sie mit dem Schleier Ihre Augen?

Raminga: Oh! Aus Scham über mein Geständnis. Ich habe mich Ihnen angeboten. Mußte ich's nicht? Sie waren schüchtern wie ein Kind. Monatelang haben Sie täglich meinen Blick gestreift und bei seinem Zeichen die Lider gesenkt. Ich war genötigt, damit Sie mir die Kupplerin schickten, vor Ihren Augen aus dem Bade zu steigen.

Der Herzog: Sie haben eine sehr schöne Brust, Signora. Er nähert sich ihr, läßt die Hand, die sie betasten sollte, wieder sinken. Sie sind sehr gütig, daß Sie gekommen sind. Aber haben Sie bedacht, welcher Art meine Geliebte sein müßte? Sie sahen schon, daß ich noch unlängst ein Knabe war. Auch bin ich sehr allein. Mir wäre eine Beschützerin nötig, fast eine Mutter.

Raminga: Sie haben eine, aber Sie haben sie verbannt.

Der Herzog: Eine Mutter, die mich lieben würde. Ich bin von allen Menschen ungeliebt.

Raminga: Sie beklagen sich: Sie?

Der Herzog lächelt zaghaft: Ich sage nur, daß die meine Geliebte wäre, die mich warnt, die abwechselnd mit mir wacht; denn keiner andern Wache darf ich trauen; – die den Dolch, den jemand mitgebracht hat, durch die Mantelfalten hindurch erspäht und ihn von meiner Brust fortstößt ... Sanft eindringlich: Warum sind Sie erschrocken, Signora?

Raminga: Warum? Reden Sie denn nicht Schreckliches? Das Leben, das Sie für das Ihre ausgeben, wäre schlimmer als Sterbenmüssen. Aber Sie übertreiben. Wie sollten Sie der Ihren nicht sicher sein? Die Stadt weiß zu gut, daß Sie sich auf die Ihren verlassen können.

Der Herzog: Auf mein Gesinde, meine Schergen? Nicht auf die Besseren von ihnen. Vielleicht die nächste Verschwörung wird ihr Ehrgefühl aufrütteln, und sie verlassen mich. Auf die andern – wohl; denn ihre Verbrechen, in meinem Dienst begangen, machen ihnen die Rückkehr zu den Menschen unmöglich. Nicht ganz doch; es gibt eine Tat, mit der sie von allen andern sich loskaufen, kraft deren sie unter die Guten wieder aufgenommen werden könnten.

Raminga: Was müßten sie tun?

Der Herzog: Mich töten!

Raminga: Sie – spielen mit dem Grausigen! Ihre Gedanken sind so ganz auf Schlimmes gerichtet, daß Sie noch in der Milch einer Mutter nach Gift suchen würden.

Der Herzog: Wer sagt, daß keins darin wäre? Auch ein Ei scheint ein unschuldiges Gericht, wie? Aber ich habe einmal in der Schale eines Eies, das ich essen sollte, ein Loch gefunden: oh, ein winzig kleines, das niemand gesehen hätte als nur ich, dessen Beruf das ist. Und der Hund, der das Ei fraß, starb. Lacht auf, reibt sich die Hände. Oh! Noch ist's keinem gelungen, mich umzubringen. Die Kirche betet für mich; aber ich verlasse mich nicht so sehr auf sie als auf meine Geschicklichkeit. Sie macht mich stolz, – wenn ich einen meiner Leibwächter die Summe nennen höre, für die er mich umbringen soll, und ich stehe als Pferdeknecht hinter ihm. Denn Sie können nie wissen, Signora, ob nicht der kleine Wasserverkäufer, der Ihnen einige Tropfen Anis ins Glas spritzt, der Herzog ist; oder ob nicht mitten in der fremden Schauspielertruppe euer Tyrann euch mit einem Spaß zum Lachen bringt. Ich bin ein Künstler, Signora. Mehr, als Sie glauben!

Raminga: Sie machen mich starr vor Trauer, Hoheit. Aber ist Ihnen denn so wohl, wie Sie vorgeben? Ich bin eine Frau; und ich sehe Sie in diesem Augenblick ganz als Kind, sehe Sie, wie wenn Sie mein eigenes Kind wären. Und ich glaube nicht, daß Ihr Lachen lustig war.

Der Herzog sieht, verstummt, an ihr vorbei: Was glauben Sie also?

Raminga: Daß sie bemitleidenswert sind. Daß Sie vielleicht doch nicht alles wissen, was um Sie her geschieht, für Sie und in Ihrem Namen. Jetzt bin ich nicht mehr sicher, was zu tun ist.

Der Herzog mit einem streng klagenden Seitenblick: Und vorhin waren Sie's? Warum begehrten Sie nach mir, Signora?

Raminga: Sie wollen, daß ich's sage? Fast möchte ich's. Der Schrecken, den Sie verbreiten, zog mich an. Das Ungeheure, das über Sie umgeht, machte mir heiß. Halten Sie's für verirrte Neugier, für böse Lust. Genügt Ihnen das nicht? Sie müssen doch schlecht denken von den Frauen? Verachten Sie nicht die, die Sie gekannt haben?

Der Herzog: Ich habe noch keine gekannt.

Raminga: Keine –? Aber alle die, die als Ihre Opfer beklagt werden!

Der Herzog: Vielleicht hatte ihnen jemand ein Kind gemacht, und welche Ausrede wäre bequemer, als daß sie vergewaltigt seien vom Tyrannen?

Raminga: Träume ich denn? Aber Sie sind es doch, der den jungen Valente und seine Freunde an sich gelockt, sie verraten und dem Henker preisgegeben hat.

Der Herzog: Ich war ihr Freund.

Raminga: Zu ihrem Verderben! Hätten jene jungen Leute den Minister Vampa beseitigt, ohne Sie einzuweihen, wer weiß, wie sehr Sie, auf den Thron gelangt, es ihnen gedankt hätten.

Der Herzog: Ja, wer weiß das. Sie nicht, aber vielleicht ich. Ich war ihr Freund.

Raminga ausbrechend: Schänden Sie nicht noch heute das Gefühl, das die Unglücklichen Ihnen schenkten! Jene waren jung, zu jung: sonst hätten sie sich nicht der Hoffnung schuldig gemacht, einem Geschlecht von Unterdrückern könnten sie einen Befreier abgewinnen; hätten nicht, da es galt, den Zutreiber des Herzogs zu erlegen, sich dem Prinzen vertraut; hätten seinen Freundschaftsschwüren den Hohn eisigen Respektes entgegengesetzt.

Der Herzog mit Feuer: Oh! Das taten sie nicht. Wir liebten uns. Es war das einzige Mal, waren die einzigen. Gino! Seiner bin ich sicher! Als sie sterben mußten: als wir entdeckt waren; der Beichtvater brachte alles heraus; meine Mutter handelte, denn mein Vater hatte seinen Verstand nicht mehr, und sie gab mich für den Spion aus, der sich in die Freundschaft der Verschwörer eingeschlichen und sie ausgeliefert habe: – als sie dann sterben mußten, oh! seiner bin ich sicher, er hat das Grauenhafte, das ihm über mich zugeraunt ward, nicht gelten lassen; er ging von mir ohne Verdacht; er hat den Glauben an mich mit hinabgenommen!

Raminga außer sich: Er? Er verachtete seinen Mörder!

Der Herzog: Es ist nicht wahr!

Raminga: Er bestaunte seine Niedrigkeit! Er starb gern, so sehr hatten Sie ihn über das Leben enttäuscht!

Der Herzog: Es ist nicht wahr! Sträubt sich, mit verzweifelten Armen. Was wagen Sie! Woher wissen Sie!

Raminga: Woher? Der Valente war mein Bruder! Taumelt gegen einen Sessel. Beißt sich in die Knöchel der geballten Hand.

Der Herzog streckt die Hand gegen sie aus: Sie verraten sich! Sie hassen mich! Leugnen Sie noch, daß Sie mich hassen?

Raminga steht keuchend, mit einer ratlosen Gebärde.

Der Herzog bekommt grübelnde Augen, verliert sie aus dem Gesicht, läßt, auf einem Stuhl zusammengebeugt, das Gesicht in die Hände fallen: Sprich du selbst, Gino! Sage, wie sehr wir uns liebten! Das wenigstens war da, sie können es nicht ungewesen machen. Unter allen Tagen, die genachtet haben, ist auch der, als wir über die Hügel nach San Paolo wanderten. Beim Brunnen der Abtei setzten wir uns und sahen zurück. Welche Liebe, o Gino! Wir waren es, wir, aus denen über all dies Land hin die Sonne der Freiheit brach! Wir waren geweiht zu Erlösern! Einer in des andern Auge sahen wir den stummen, köstlichen Schauder. Solch Wissen um einen Freund muß noch in der Ewigkeit wach bleiben, und dir sollte es schon vor dem Grabe erloschen sein? Das ist Lüge; entlarve doch die Lüge, Gino! ... Ach, du schweigst, du bist im Schweigen ... Müde: Woher wollen Sie also wissen, Signora, daß Ihr Bruder mich verworfen habe.

Raminga: Ich habe seine letzten Erklärungen empfangen, im Gefängnis, den Tag, bevor er starb.

Der Herzog: Sie waren bei ihm? Und ich nicht! Heftig: Man ließ mich nicht! Wollen Sie mir nun glauben, daß der Verrat mir fälschlich nachgesagt ward?

Raminga: Und wenn er echt war: hätten Sie dem Geopferten am letzten Tage ins Auge sehen wollen?

Der Herzog: Nicht einmal den offenen Mut des Verbrechens trauen Sie mir zu, das Sie mir andichten. Ja, feige! Ich war feige, weil ich nicht floh und jenseits der Grenze in die Welt hinausschrie, daß man mich mißbrauchte und dem Bösen verkaufte. Man lügt mich zum Verräter an Freunden und Freiheit. Man opfert mich, schrecklicher mich als jene, die nun sterben müssen. Eine Mutter tut das! Die ganze stumpfsinnig erstarrte Machtgier von zwanzig Fürstengenerationen treibt sie an, und die Kirche macht ihr Angst davor, ihr Kind mehr zu lieben als den Thron! ... Ich hätte schreien sollen. Aber ich schwieg; ich blieb, gelähmt vom Schmerz, vom Druck der Umwelt und Vergangenheit, zu Hause und ließ das Unsägliche geschehen ... Dann aber – Zuckt auf. Frohlockend: als ich handeln konnte; mein Vater starb: da verbannte ich meine Mutter. Ich habe sie doch verbannt! Jetzt müssen Sie mir doch glauben! ... Nicht? Noch immer nicht? Was bleibt mir dann zu sagen? Bin ich wirklich dazu verurteilt, in keines Menschen Seele vorzudringen?

Raminga schwankt, ob sie bereuen soll: Wenn Sie denn unschuldig waren, warum haben Sie seitdem den Thron zu einem schwereren Alb gemacht, als Ihr Vater tat?

Der Herzog: Weiß ich's? Meinen Sie, daß mir nicht schon Grauen kam vor dem Weg, den es mich treibt? und Angst bei der Erinnerung an den, der ich war? Ich will nicht glauben, daß ein Jenseits auf uns wartet, es wär schrecklich, würde ich Gino wiedersehen! Von ihr abgewendet: Als ich anfing zu herrschen, war alles schon geschehen. Das ist's: ich vermochte nichts, was nicht schon beschlossen war. Ich kam gezeichnet zur Welt. Die Gefühle, die meine Väter in euch genährt hatten, ihr Menschen warfet sie auf mich. Es half nichts, daß ich mit Leidenschaft euer Freund gewesen wäre. Nicht rasch genug konntet ihr mich blutbesprengt sehen! Dann härtete mich der Stolz des Einsamen, und ich erfuhr das schwindelnde Lebensgefühl dessen, der tötet. Daß ich mich erhielt, war meine Rechtfertigung, und daß ihr an mir zerbracht. Muß nicht ein Leben sehr kostbar sein, dem so viele andere Leben dargebracht wurden? Ich bin wie das Fabeltier auf dem Berg in der Wüste. Unter mir kriecht menschliches Gewürm herauf, den Dolch in den Zähnen, zwischen den Spalten des Gesteins, und glaubt sich versteckt. Ich aber erspähe jeden. Ein Kopf reckt sich herüber: meine Tatze zermalmt ihn. Warum vermaß er sich bis zu mir? Aber es zieht sie an; sie müssen herauf; und Berg, Wüste und Himmel sind einzig gemacht, damit ich töten kann! Ich brauchte nur mich fallen zu lassen, und die Welt wäre erlöst. Aber ich tu's nicht. Ihr zugewendet, wild und feierlich: Auch ich bin gottgewollt. Vielleicht ich vor allen! Kann sein, daß alle nur den Sinn haben, mich aufzubauen. Mit stillem Nachdruck: Und schwerer hab ich's. Geht, seid getrost: ihr wißt nicht um die Nächte eines, der gepanzert schläft. Eines, der die Gesamtheit, der das Leben selbst gegen sich hat; der sich durchsetzt wider die Natur! Eines, der alle abwägt, durchschaut, lenkt, und den keiner sieht, keiner kennt. Eines, der alle richtet, und den niemand richtet, als er selbst! Müdigkeit bricht wohl herein, und ich sehne mich nach Sünden: nach dem Nachlassen dieser Strenge, nach Menschlichkeit und Schwäche.

Raminga nimmt die Hände vom Gesicht, geht rasch auf ihn zu und ergreift seine Rechte: Danken Sie ab! Sie wären gerettet und wir. Und wären wir's nicht: ich sehe nur noch Ihr Leiden, und finde unseres von ihm verdunkelt. Ich kam nicht her, um von Ihrem Schicksal zu erfahren. Jetzt wird alles, was ich für Lästerungen der Menschheit hielt, zum wehen Stammeln eines verirrten Kindes. Könnte ich Sie trösten! Könnte ich Ihnen die Güte spenden, ohne die Sie verloren sind! Danken Sie ab!

Der Herzog sein Blick durchdringt sie grübelnd: Als ob ich davon nicht träumte! Es wäre so wenig. Man schlösse die Augen und wäre ein anderer. Gutmütig und dumpf schöbe man sich nun durchs Gedränge, hätte herzliche Hände in seiner, röche liebe Menschenwärme um sich her. Sich geliebt wissen nach so viel Haß. Seinesgleichen haben! Was man schlecht fand, gut sein lassen!

Raminga: Sie wären erlöst! Danken Sie ab! Kommen Sie in unsere Reihen, sie sollen sich Ihnen öffnen. Ich werde Ihr Verkünder sein; werde bezeugen, daß Sie es verdienen, an Menschenherzen zu rühren.

Der Herzog: Und wenn nicht? Es ist nicht nötig, zu leben. Leben doch so viele. Manchmal, vom Pferd herab, spähe ich in Menschenaugen und denke: Warum sollte dein Wunsch, mich zu vernichten, dir nicht erfüllt werden? Einmal endet auch der Tapferste. Dies Land hatte viele Tyrannen; noch sieben sind übrig, wir sieben; und die Flut der Zeit schwillt gegen uns her. Wann fällt der Nächste? Zwischen Gestern und Morgen, die uns nicht kennen, ist das Heute ein elendes Riff, und wir hängen daran. Ich fühle das Meer der Geschichte über mir zusammenschlagen, und der Himmel der Ewigkeit drückt auf mich.

Raminga: Sie sind nicht allein! Hören Sie mich? Stützen Sie sich an meine Brust: wenn Sie eine nicht zu schlecht finden, die Sie – schön nannten.

Der Herzog macht eine nachgebende Bewegung – und reißt sich wieder zurück: Ich darf nicht; ich muß voraussehen ... Ich fürchte mich vor dem Erkalten der Brust, auf der ich geruht hätte.

Raminga: Armer!

Der Herzog: Sagen Sie mir eins: spricht man, daß ich schwach sei? Flüstert man, ich sei grausam, weil ich bereue? Ganz im geheimen fühlt ihr vielleicht, daß ich lieber gut gewesen wäre, – und dafür, ja dafür stellt ihr mir nach? ... Nein? Ich will es hoffen. Denn ihr könntet euch täuschen. Ich weiß sehr wohl: solange der Tyrann kein Gewissen hat, ist er im Recht. Ihr würdet mir's nie verzeihen, fühltet ihr mich zweifeln. Habt ihr's etwa schon gefühlt? Es ist ein Irrtum! Sagen Sie es ihnen, Signora! Ich zweifelte nie an der Macht! Es ist nicht wahr, daß sie entwürdige, auch den entwürdige, der sie ausübt. Es ist nicht wahr, daß ich mich je gesehnt habe, in freie Augen zu blicken, daß ich die Helden des Altertums, die Bürger der alten Republiken je zurück und in mein Zimmer träumte! Kein Grund besteht, die Macht in meinen Händen zu verachten! Ich wäre der Mann, die Verachtung in Grausen umzuwenden!

Raminga schluchzt.

Der Herzog greift sich an die Stirn: Wen beweinen Sie, Signora? Glauben Sie denn, ich sei nicht frei, auch Größeres zu tun, als irgendein Tyrann vermag? Ich sei ein Gefangener der Macht? Ich kann, ihr zum Trotz, Dinge wollen, von denen die Verwegensten unter euch nie geträumt haben! Ich kann beschließen, an eurer Spitze hinauszuziehen gegen die andern sechs Tyrannen.

Raminga führt, mit einem aufflammenden Lächeln, die gefalteten Hände an den Mund.

Der Herzog: Ihre eigenen Völker werden mir, geblendet von Seligkeit entgegenstürzen, wie nun Sie es wollten, Signora! Ich reiße sie mit auf meinem Siegerzuge! Nun seid ihr mein: alle; singt mir Hymnen und baut mir den breiten Thron. Ich aber steige seine Stufen hinab und gebe euch frei. Ich gebe das Land frei, das ganze, von mir eroberte und geeinte Land, danke ab und entferne mich.

Raminga stürzt vor ihn hin, drückt ihr Gesicht in seine Hände. Mit Jubel: Alessandro! Ich liebe dich!

Der Herzog spricht seherisch über sie hinweg nach dem großen Spiegel hin: Ich stehe auf dem Schiff und sehe die Küste zurückbleiben, der ich das Glück brachte. Die Liebesschreie, das Abschiedsweinen folgen mir und verhallen. Schon höre ich nur noch das Brausen der leeren Weite. Im Blau dahinten löst die Erde sich auf, deren größter Sohn ich war.

Raminga: Du bist es! Oh, diese Stunde! Hörte ich sie denn nicht nahen? Der Erlöser stand vor der Tür, und ich ahnte ihn nicht? Gott, ich wollte ihn töten. Hörst du, Alessandro, ich kam mit dem Dolch: auch ich! Reißt ihn aus den Falten des Spitzentuches und wirft ihn fort.

Der Herzog ist aufgezuckt, seine Miene erinnert sich und bricht, lautlos, in ein böses Frohlocken aus. Dann erkämpft er Fassung.

Raminga weint und stammelt in seine Hände: Ich kannte Sie nicht; ich bin in der Fremde geboren, auf Irrfahrten aufgewachsen; mein Vater war verbannt von Ihrem. Mein Gatte, auch ein Flüchtling, haßte Sie; er starb an seiner Ohnmacht vor Ihnen. Ich kehrte unter falschem Namen zurück und sah meinen Bruder untergehen durch Sie. Seine Verachtung für Sie und der Haß, den mein Gatte gehegt hatte, waren mein Erbe. Nie hatte ich Sie gesehen, nie Ihr Lächeln, bevor ich den Plan faßte, Sie zu töten.

Der Herzog: Bedauernswerte Frau! So schön, so ganz zur Liebe geschaffen, und mußte dem Haß verfallen! Wer hat ihn Ihnen eingeträufelt? Ein Toter nur? Und die Blicke des Werbens und Verehrens, die ich, ein Lebender, Ihnen täglich ins Fenster sandte, haben Sie nie irregemacht, nie erweicht?

Raminga: Konnten Sie denn? Erst jetzt habe ich Sie bemitleidenswert gefunden, rein und verirrt, schüchtern, zum Größten fähig und der Liebe bedürftig. Das nur ist wahr. Die Ihnen nach dem Leben trachten, haben gelogen!

Der Herzog: Sehr der Liebe bedürftig: einsam wie ich bin, und so jung. Wer hat gelogen, arme liebe Frau? Liebkost ihren Kopf.

Raminga: Der Castellari, der Gabella, beide Sassi: alle Verwandten, alle Freunde meines Hauses, die Gassen und die Stadt.

Der Herzog: Aber der sinnreiche Einfall, mich auf galante Art zu beseitigen, mich zu töten, indes ich liebte: wem kam der?

Raminga: Mir selbst! Verachten Sie mich! – aber glauben Sie: in meinem schlimmen Plan war schon die Absicht des Schicksals, das mich Sie kennen lehren wollte! Ganz im Grunde meines Herzens – oh! nun verstehe ich mich – war es schon bestimmt, daß ich nicht ging, um Tod, vielmehr um Liebe zu bringen; daß ich aus dieser Tür treten werde, um allem Volk nicht einen Toten, nein, einen Retter zu zeigen! Zu ihm hinauf: Denn, nicht wahr, jetzt treten Sie hin und tun das Werk, gleich jetzt? Sie müssen mit mir das Schloß verlassen, ungesehen. In unserer Mitte werden Sie sicher sein, uns heilig, das Pfand der Freiheit!

Der Herzog: Sogleich! Wo finden wir die Ihren?

Raminga: Einige warten drüben im Gesù, die andern in unserem Hause.

Der Herzog: Sie warten! Auflachend: Ah, sie warten. Worauf wohl? Auf meinen Kopf? Sie dachten, ihnen meinen Kopf aus dem Fenster hinauszustrecken? Stößt sie fort, so daß sie von den Knien auf die Hände fällt, und wirft sich lachend in einen Sessel. Mit den Fingern nach ihr zeigend, hell: Da liegt sie, leer wie eine Austernschale! Ich habe alles aus ihr herausgeschlürft: daß ihr Name falsch ist, was ich nicht wußte, und den Rest, der mir bekannt war. Denn natürlich kannte ich Sie und Ihre Leute. Ich wußte alles! Mit grabendem Hohn: Sie konnten töricht genug sein, Signora, sich einzubilden, ich würde mich Ihnen anvertraut haben bis aufs letzte, wenn ich nicht wußte, daß Sie würden sterben müssen? Ah! Die Vorbedeutung des fallenden Schwertes. Einer von uns wird sterben müssen. Sie erschraken; aber Sie wußten nicht, wir sehr Sie Ursache zu erschrecken hatten!

Raminga hat sich vom Boden erhoben, ist mit den Händen vor der Brust und entsetzten Gesichtes schrittweise zurückgewichen. Ihr Fuß trifft den Dolch. Sie greift danach, sie stürzt vor.

Der Herzog flieht hinter den Tisch, schreit sinnlos: Wache! Wache! Die Mitteltür geht auf, Leibwächter zeigen sich darin. Er hat sich gefaßt. Nichts! Noch nicht. Die Tür schließt sich wieder. Er kommt hervor, tritt auf sie zu, die den Dolch im Rücken hält und leise und verächtlich lacht. Trotzig hervorgestoßen: Ich bin nicht feige! Es ist nicht wahr! Verdient nicht die größere Achtung einer, der von Natur nicht tapfer, sich zwingt, zu handeln, als sei er's! Ich habe nur eine Feigheit begangen, und für die sollten Sie mich nicht verachten. Ich habe Sie, als Sie sich mir gaben, nicht genommen: – weil ich wußte, Sie würden durch mich sterben. Sie haben mich mißverstanden, Signora: nicht das Aufhören Ihrer Liebe fürchtete ich, als ich das Erkalten Ihrer Brust fürchtete.

Raminga: Wozu sprechen Sie noch mit mir? Da Sie nur lügen, nur verderben können – und mein Verderben Ihnen schon gelungen ist?

Der Herzog: Ich rede wahr. Ich habe mich gefürchtet, Ihren – Tod zu entweihen.

Raminga: Viel für Sie. So wären Sie nicht ganz das Scheusal, das durch den Reiz seiner Jugend noch giftigere Scheusal, nach dem ich stoßen wollte? Aber die Komödie, mit der Sie mich gefangen haben? Diese erbärmlich meisterhafte Komödie, in der Sie sich verkannt stellten, Seelenqualen heuchelten und sich beinahe unter die Helden stahlen!

Der Herzog: Trauen Sie mir nicht allzuviel Meisterschaft zu! Halten Sie mich nicht für kälter, als ich zu sein vermag! Wenn ich als Wasserverkäufer durch das Volk streiche und irgendeiner mich um fünf Heller betrügt, – es kommt vor, daß ich mich zu wahrer Entrüstung versteige. Aber lassen Sie hinter mir zwei Verschwörer tuscheln: ich werde jedes Wort beherzigen. So ging mir's mit Ihnen, Signora!

Raminga tritt nahe an ihn hin. Sie läßt seine Augen nicht los: Sie sagen zu wenig! Sie gaben nicht nur eine Rolle, die Sie empfanden: Sie gaben Ihr Leben! Das war Ihr Leiden; das waren Ihre Träume; das war, was Sie hätten sein können! ... Sie schlagen die Augen nieder. Ich halte nun die Wahrheit: oh, nehmen Sie sie mir nicht wieder! Nicht wahr, ich halte sie?

Der Herzog: Vielleicht. Ich hatte einen Augenblick der Überreiztheit, der Müdigkeit. Es ist geschehen. Oft habe ich widerstanden. Der Kerker manch eines, den ich hatte verurteilen lassen, hat mich angezogen. Ich schmachtete danach, mich hinzuschleichen und dem, der sterben mußte, zu verraten, wer ich bin. Nun weiß er, daß er nach einem Falschen stieß; ein Mensch kennt mich nun. Aber kaum wird's Morgen, führen sie ihn mit Trommeln hinaus und machen ihn stumm ... Immer noch habe ich widerstanden: warum nicht auch heute?

Raminga: Es war bestimmt! Ich sollte Sie gewinnen, Sie retten!

Der Herzog: Sie haben mich verleitet. Ich hätte Sie gern verschont, Sie sind so schön. Jetzt muß ich Sie töten. Warum gingen Sie nicht, als ich Sie, weil das fallende Schwert uns gewarnt hatte, freigab? Ich konnte es noch. Jetzt kennen Sie mich, und keiner, der mich kennt, darf leben.

Raminga: Warum nicht – wenn Sie selbst sich zu leben entschließen. Wenn Sie aufhören zu töten, sich selbst abzutöten und sich und uns dem Leben schenken.

Der Herzog: Meine Ehre will, daß ich mich nicht hingebe. Es ist mir verboten, schwach zu sein.

Raminga: Sie sind nicht schwach: Sie haben ein menschliches Herz! Erkennen Sie es an!

Der Herzog: Es wäre sträflich. Wer bliebe mir, verließe ich selbst mich?

Raminga: Wir alle! Das Volk! Die Menschheit!

Der Herzog: Und man würde dem bekehrten Tyrannen glauben? ... Ach! gehen Sie. Fliehen Sie! Verschonen Sie mich mit diesem großen graden Blick! Setzen Sie mich nicht länger Ihrer Schönheit aus! Und wenn ich Ihnen, was Sie wollen, opfern würde? Meine Selbstachtung? Nicht lieber mein Leben? Sie haben mich so weit gebracht, daß mich's danach gelüstet ... Und vielleicht wär es süß gewesen, die Kälte des Eisens zu spüren, das Ihre Hand in mein Herz senkte? Sie gleichen der Judith, von der ich in meinen kränksten Stunden träume. Mit einem gierigen Blick über ihre Schulter: Halten Sie nicht noch immer den Dolch im Rücken?

Raminga läßt die Waffe hinter sich zu Boden fallen. Nimmt seine Hände: Sie töten! Ich kann's nicht. Ich kann nicht fliehen ohne Sie. Ich will Sie weit fortführen und Sie an ein sanftes gütiges Leben glauben lehren.

Der Herzog: Ich weiß, daß es keins gibt. Ich erträume mir Menschengüte auf andern Sternen. Diesen kenne ich zu gut.

Raminga: Sie sollen zusehen, wie in der Luft der Freiheit die Menschen aufblühen, gesund und gut werden; – und das wird Sie heilen.

Der Herzog: Zusehen? Er macht sich los. Machtlos zusehen? Daß ich ein Narr wäre! Ihr also werdet frei und glücklich sein: und was habe ich davon, der ich von der Macht lebe? Denn kann ich durch die Macht nichts erringen und nichts schaffen, so friste ich doch in ihr mein Dasein. Etwas anderes vermögt ihr alle nicht. Ich glaube an nichts anderes. Dreht sich auf den Absätzen und knallt mit zwei Fingern. Überhaupt: eure Güte wird mich langweilen, herzlich langweilen. Dann soll ich euch nicht mehr hassen dürfen, euch nicht mehr quälen, abfassen, strafen dürfen. Ah! daraus wird nichts. Zurücktretend: Wer die Einzigkeit des Tyrannen kennt, sein Spiel mit Menschen, seine Verachtung der Menschen, seine Angst vor Menschen, – glauben Sie nur nicht, daß der je freiwillig auf sie verzichten wird! Auf der Lehne eines Sessels zusammengekrümmt, mit dick gefalteter Stirn und Blicken von unten: Das alles ist zu durchsichtig. Ihr wollt mich auf gute Art loswerden. Mein Tod würde euch zu viel Lärm machen. Habe ich aber einmal die Stadt verlassen, bin ich noch sicherer verloren. Auflachend, knabenhaft: Ihr seid recht dumme Betrüger. Nun habe ich euch. Wieder einmal ein Fang. Die Schwester des Valente! Auch er wäre dabei! Es soll meine letzte Torheit gewesen sein, daß ich ihn für meinen Freund hielt. Er war klüger: er zweifelte an mir. Sie werden doch im Gesù die Geduld nicht verloren haben? Seht ihr, daß ich mich durchbringe? Wache! Stampfend: Wache! Zu den Eindringenden: Verhaftet diese Frau!

Raminga reißt sich aus ihrer Erstarrung empor: Alessandro!

Der Herzog schreit abgewendet und stampfend: Bringt sie zum Schweigen! Einer hält ihr den Mund zu. Sie wird vor unser geheimes Gericht gestellt. Wir werden das Weitere schriftlich verfügen. Wir wollen die Frau nicht mehr sehen.

Die Arme verschränkt, dreht er sich ruckweise, so daß er sie, die fortgezerrt wird und den Hals verzweifelt nach ihm reckt, bei jedem ihrer Schritte im Rücken behält.

Vorhang.


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