Friedrich Maximilian Klinger
Faust's Leben, Taten und Höllenfahrt
Friedrich Maximilian Klinger

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Als er mit dem Teufel über die Rheinbrücke ritt, sich an der nächtlichen Szene ergötzte, und Glossen über die Äbtissin machte, sahe er ferne einen Menschen im Wasser, der dem Ersaufen nahe war, und nur noch matt mit dem Tode kämpfte. Er befahl dem Teufel, den Menschen zu retten. Dieser antwortete ihm mit bedeutendem Blicke:

»Faust, bedenke was du forderst, es ist ein Jüngling, und vielleicht ist es besser für ihn und dich, daß er hier sein Leben endet.«

Faust. Teufel, nur zum Bösen bereit, willst du mich dahin bringen, dem Ruf der Natur zu widerstehen? Eile und rette ihn.

Teufel. Du kannst vermutlich nicht schwimmen – gut. Die Folgen seien dein Gewinn; du wirst es bereuen.

Er eilte hin, und rettete den Jüngling. Faust tröstete sich, durch eine gute Handlung die sündige Nacht versühnt zu haben, und der Teufel lachte des Trosts.


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