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XVII.

An Herrn Guilhelm Schlegel / in Castain und Möhringen. Auff seinen Namens-Tag

DEr / welchen euch ein Hertz / und eine Treu verbunden
Den ihr zwar unerkennt / doch mehr denn hoch gelibt
Gibt / weil bey grauen Frost euch / Franckreich Blumen gibt /
Was weniger anitzt / als Blumen wird gefunden.

Die Pracht der alten Welt / ist mit der Welt verschwunden;
Die Hoheit wird durch Fall und grimmen Sturm betrübt
Die Zeit hat gantze Reich / als Asch' in Wind gesibt /
Was tausend Jahre bau'n / vergeht in wenig Stunden.

Nichts ist ohn seinen Tod / mit treue Gunst besteht /
Wenn Pergamus in Glutt / und Rom in Staub vergeht /
In Staub der Tyber Last / das Gauckelspil der Winde.

Sie kennt was ewig ist / und pocht der Gräber Noth /
Macht Menschen Göttern gleich / sie macht den Tod ohn Tod.
Durch sie lebt was nur lebt: die ists mit der ich binde.


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