Franz Grillparzer
Reisetagebücher auf der Reise nach Italien
Franz Grillparzer

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Rom

Beinahe schon hinter Viterbo kündigt sich die Nähe der Priesterstadt auf eine traurige Art an. Unfruchtbare, dürre Heiden, ohne Kultur, ohne Wohnungen, ohne Menschen, sagen vernehmlich: hier ist ein Wahlreich, und der Gewählte ist ein Priester, und dieser Priester ist gewöhnlich ein Greis. Man hatte wegen der Reise des Kaisers und seines Gefolges das Gesträuche weghauen lassen, das sonst zu beiden Seiten der Straße stand, weil es den Räubern zu Schlupfwinkeln diente. Dadurch aber ward die Gegend noch kahler, noch trauriger. Den Gipfel zu alledem setzen noch die zerrissenen Überreste von Räubern und Mördern auf, die, von der Sonne getrocknet, rechts und links an der Straße baumeln und dem armen Reisenden die Stellen bezeichnen, wo seine Vorgänger geplündert und ermordet worden sind. Schneidend ist der Kontrast dieser Öde mit der herrlichen Via Flaminia, auf der man fährt und die auf jedem Schritte erinnert, wie reich und glücklich einst Gegenden waren, wo man derlei Straßen bauen konnte. Mit einem eigenen Gefühl fährt man auf der Straße, auf der einst römische Heere zogen, und hinter jedem Hügel glaubt man beinah Helme und Spieße hervorragen zu sehen.

Endlich hielt der Postillon, wies mit der Peitsche vor sich hin und sagte: »Ecco la città!«, und am Horizonte zeigte sich ein ferner grauer Punkt, und es war die Peterskirche.

 

Wenn man Lust hätte, Vergleichungen anzustellen, so würde man sagen, St. Stephan in Wien sei eine Kirche für deutsche, St. Peter in Rom eine für italienische Andacht.

Ich finde St. Peter auf allen bildlichen Darstellungen bei weitem erhabener als beim ersten Anblick in der Wirklichkeit. Diese Kirche hat von außen den Hauptfehler, daß es keinen Totalüberblick davon gibt. Bevor man die Kolonnaden erreicht hat, sieht man diese nicht, sondern bloß die Kirche, weil elende Häuser die erstern verdecken; hat man aber einmal die Kolonnaden erreicht, so muß man nicht bloß vor sich blicken, sondern auch um sich und hat somit keinen Gesamtüberblick mehr. Auch machen die ungeheuren Verhältnisse, in denen diese Kirche gebaut ist, daß man nur durch Vergleichungen mit daneben befindlichen Gegenständen sich die eigentliche Größe derselben versinnlichen kann. Nach einer solchen Vergleichung ist es aber denn auch natürlich schon um das Erhabene des Eindrucks geschehen, das als ein Unermeßliches erscheinen muß und daher durch Messen verlorengeht. Ganz anders verhält es sich aber mit dem Innern. Hier geben die Statuen und Verzierungen schon beim ersten Anblick unwillkürlich einen Maßstab zur Vergleichung, und daher verfehlt auch das Innere seine Wirkung nicht. Wenn man auch der Peterskirche als Kirche etwas vorziehen könnte, so kann man es doch nicht als Gebäude.

Es ist schauerlich, wie dieses Gebäude mit dem Himmel durch seine Kuppel und mit der Unterwelt durch das Grab der Apostel Peter und Paul zusammenhängt, das gerade unter der Kuppel auf geheimnisvollen Treppen unter die Erde hinabsteigt. Daß dieses Grab, eine Treppe tief, statt mit einer Türe mit einem goldenen, aber nur halb durchsichtigen Gitter verschlossen ist, zeigt, wie diejenigen, die die Kirche bauten, wußten, wie auf das Gemüt des Menschen gewirkt werden muß.

Von allen Osterfestlichkeiten, die ich bisher gesehen, hat keine so sehr auf mich gewirkt als die Austeilung des päpstlichen Segens vom Altan der Peterskirche. Der ungeheure Altan, dunkelrot ausgeschlagen, mit einer Reihe von Kardinälen besetzt, von denen jeder für sich schon aussieht wie ein König, und nun, über all diesen Königen in Purpur hoch erhaben, auf seinem weit hervorragenden Throne der Papst in vollem Schmuck, mit ausgestreckter Hand den Segen spendend orbi et urbi, und alles niedergeworfen, er allein, ein Gott, thronend hoch über allen – ich werde den Augenblick nie vergessen.

Man lacht über die Rüstungen der Schweizer am Osterdonnerstag; ich finde diese Beibehaltung des Altertümlichen gerade hier sehr an seinem Platze. Sehr gut sehen die Kerls darin aus, die sonst so ziemlich Hanswursten gleichen; und wäre ich ein Maler, ich würde nicht versäumen, den alten, beinahe achtzigjährigen Schweizer-Cameriere des Papstes, der die Aufsicht am Eingang der Sixtina hat, zu malen in seinem Harnisch und grauseidenen Kleide. Er sieht aus wie ein Zurückgekommener aus dem dreizehnten Jahrhundert.

In Rom ließ ich mir ein Beinkleid machen. Der Schneider, ein Lombarde, versicherte auf meine Ausstellungen, daß der Kasimir dazu von der feinsten Gattung sei. Ich äußerte meine Zweifel. »Glauben Sie etwa, ich wollte Sie hintergehen?« rief er, »ich bin kein Römer!« Als ich mich weiter mit ihm ins Gespräch einließ, versicherte er, er könne keinen Römer als Gesellen brauchen. »I Romani sono tutti ladri«, meinte er.

Ostermontag. Wir hatten uns mit Meyern, dem Verfasser der »Dya-na-Sore«, verabredet, die Reste des Forums zu besehen. Um neun Uhr morgens fanden wir uns beim Bogen des Septimius Severus unterm Kapitol. Dieser Bogen ist nebst dem des Constantinus beinahe das besterhaltenste unter allen Denkmälern der Vorzeit. Von beiden diesen Bogen gilt fast das nämliche: was daran aus früherer Zeit und von andern Denkmalen, besonders von denen des Trajan, geraubt ist, kann man wohl vortrefflich nennen, die zeitgenössische Arbeit daran ist schlecht, wie z. B. die Siegesgöttinnen am Bogen des Konstantin und die meisten Basreliefs mit Ausnahme der obersten, die eben aus dem Bogen Trajans genommen sind. Die Tempel des Jupiter Tonans und Stator bestehen nur noch in einigen Säulen. Was uns in Rom am meisten auffiel, war die ausnehmende Kleinheit aller öffentlichen Gebäude. All diese Werke, die sich die Phantasie als so groß vorstellt, waren, aus dem Raum zu schließen, der von einer Ruine bis zur andern geht, nur äußerst klein, und demungeachtet mußte wegen ihrer Menge das Forum so mit Gebäuden überladen sein, daß man kaum an ein gutes Aussehen desselben glauben kann. Hiezu kommt noch, daß die Gebäude offenbar ohne Symmetrie unter sich hingepflanzt waren; mit einem Wort, man kann sich keine klare Vorstellung machen, wie das je schön sein konnte.

Der Vorwurf der Kleinheit, den man den ältesten Bauwerken mit Grund machen kann, trifft keineswegs die Gebäude, welche die spätern Zeiten hervorgebracht haben. Der Tempel des Friedens, von Titus erbaut, von dem nur noch die Reste der hintern Hälfte stehen, ist ein ungeheures Gebäude mit seinen drei mächtigen Hallengewölben und den Spuren einer Kolonnade, die sich von außen herumzog. Konstantin ließ das Ganze in eine Kirche umstalten, und man hat Gelegenheit, durch Vergleichung des von ihm in die mittelste Halle hinausgebauten Ausbuges die Verschiedenheit der Zeitalter in der Verschiedenheit der Arbeit zu beobachten.

Der Tempel der Sonne und des Mondes, oder der Roma und Venus, die miteinander vereinigt waren, steht nur noch mit halben Kuppeln.

Die Säule des Phokas ist ganz aus ältern Monumenten zusammengestohlen.

Die ungeheuren Mauern des Tempels des Antonin und der Faustina hat man benützt, um eine Kirche des heiligen Lorenz daran zu flicken, die jetzt Antonins herrliche Säulen unwillig schmücken. Dieses Gebäude zeichnet sich noch vorzüglich durch sein vortrefflich gearbeitetes Säulengebälke aus.

Der Bogen des Titus, der einfachste von allen, mit herrlichen Basreliefs, worunter der heilige Leuchter von Jerusalem bemerkbar ist.

Von hier gingen wir in die Bäder des Titus, eine unförmliche, wildbewachsene Steinmasse. So bewunderungswürdig alle diese Gebäude, besonders der spätern Zeit, sind, so ist doch ihre Größe eine barbarische, und man kann nicht verkennen, daß sie von Despoten gebaut sind. Das dringt sich einem schon hier in den Bädern des Titus auf, noch mehr aber in den Kaiserpalästen. Hohe, aber enge Kammern und Gänge, ohne Fenster, ohne Licht, die sich schweigend winden durch die Nacht; ein lebensfroher Grieche hätte es darin gewiß nicht aushalten können. Zeigen auch diese Höhlen wilder Tiere jetzt noch Spuren kunstreicher Verzierungen, so ist doch auch die Art, wie sie angebracht sind, barbarisch. Ungeheuer hohe Gänge sind an der Decke mit Bildchen bemalt, die man in der Hand halten müßte, um sie betrachten zu können. Dort oben verschwinden sie beinahe zu unförmlichen Farbenpunkten. So mißbraucht die Kunst nur ein Tyrann, und war Titus auch keiner de facto, so war er doch einer de jure, sein Zeitalter war so, wenn auch er nicht.

Der Umfang dieser Bäder ist über allen Begriff. Man hat nur den kleinsten Teil davon aufgegraben, und davon kann man auf das übrige schließen. In diesen Bädern ist der herrliche Laokoon gefunden worden.

Ein lebhaftes Bild der römischen Größe, so daß die Phantasie dadurch wirklich erweitert wird, gibt unter allen hiesigen Denkmälern alter Zeit beinahe allein das Kolosseum. Herrlicheres kann man nicht mehr sehen. Dieses wird besonders in Rom klar, wo man so viele vorzügliche Gebäude sieht, und doch verschwinden alle in nichts vor diesem Koloß. Es ist interessant, eine Vergleichung zwischen dem Eindruck anzustellen, den die noch ungeheurere Peterskirche macht gegen den des Kolosseums. Wenn man in Rom ausspricht, daß die Peterskirche beim ersten Anblick nur eine mäßige Idee von Größe erwecke, so pflegt man gewöhnlich zu sagen, das rühre von den richtigen Verhältnissen her, in denen sie gebaut ist. Aber ist es denn das Kolosseum in minder richtigen? Und doch erscheint es beim ersten Anblick als ein Großes, indes man die Peterskirche mehrere Male sehen und erst Vergleichungen anstellen muß, um sie ganz zu würdigen. Meiner Meinung nach rührt diese Verschiedenheit nicht von daher, daß die Peterskirche in richtigen, sondern daß sie in ungeheuern Verhältnissen gebaut ist, das Kolosseum aber nur in großen. Diese fünf Reihen Bogen übereinander, deren jeder sich sogleich als sehr groß darstellt, machen mich die Größe des letztern beim ersten Blick erkennen; wer sagt mir denn aber bei der Peterskirche, wie hoch diese einzige Säulenreihe sei, welche das Gebälk trägt? Erst wenn man die Entfernung des Petersplatzes praktisch erfahren hat, bewundert man die Kirche, und man muß die Größe herausrechnen, statt sie anzuschauen.

Wendet man sich nun hinüber gegen den palatinischen Berg, so hat man von den Stufen der Basilika St. Gregorio den herrlichsten Anblick der Kaiserpaläste, die sich in mannigfachen, übereinandergetürmten Mauern und Wölbungen auf jenen Hügel hinüberziehen. So ungeheuer diese Masse von Gebäuden ist, an der fast alle Kaiser der frühern Zeit gebaut haben, so genügte sie doch dem nach Betäubung und Sinnenberauschung haschenden Nero nicht. Sein goldenes Haus füllte nebst dem palatinischen Hügel auch das Tal zwischen diesem und dem esquilinischen und bedeckte sogar noch diesen letztern, wo in der Folge Titus seine Thermen hinsetzte.

Auf dem Wege zwischen dem palatinischen und aventinischen Hügel hin liegen rechts die Trümmer des Circus maximus, von denen nichts mehr zu erkennen ist. Weiter hin auf der Via di S. Sebastiano findet man die Thermen des Caracalla. Staunend betrat ich sie. Eine Reihe von einst gewölbten Hallen, jede so groß, daß sie für sich ein bedeutendes Gebäude ausmachen würden, ziehen sich aneinander hin. Überall ungeheure Massen, überall Spuren von Pracht an den noch hie und da mit Marmor bedeckten Gewölben, an dem an manchen Orten aufgedeckten musivischen Fußboden aus den seltensten Marmorarten. In der Ecke von einer der innersten Hallen sieht man noch die Reste eines halb verlöschten Madonnenbildes, von wem gemalt, wann und zu welchem Ende? weiß niemand. Erst wenn man diese Thermen mit jenen des Titus zusammenhält, kann man sich einige Vorstellung von der eigentlichen Beschaffenheit solcher Kaiserbäder machen. Wahrscheinlich stand über dem noch vorhandenen Erdgeschoß der letztern Thermen noch ein ähnliches Obergeschoß, wie hier Caracallas Bäder zeigen, was denn freilich die Sache verändert. Die Gemächer Caracallas haben übrigens durchaus Fenster, wenn nicht etwa die lichtlosen tiefer, noch unenthüllt unter der Erde liegen.

Weiter fort auf der Straße liegen die Gräber der Scipionen, die aber, seit der dort gestandene Sarkophag ins Museum Clementinum gebracht worden ist, kein Interesse haben.

Durchs Tor St. Sebastian wandelt man auf der Appischen Straße fort, die, obschon nicht der Flaminischen gleichkommend, doch noch in alter Herrlichkeit prangt. In der Kirche St. Sebastian ist der eine Eingang in die Katakomben. Ungeheure Felsengänge winden sich, bald eng, bald weiter, bald niedrig, so daß man mit gebücktem Haupte fortwandeln muß, bald höher strebend, unter der Erde fort, und rechts und links sind Höhlungen in den rippenförmig übereinander laufenden Felsen, die wohl allerdings so aussehen, daß man sie als Grabhöhlen betrachten könnte. Mein Führer, der Küster von St. Sebastian, nannte mir eine unermeßliche Zahl von Märtyrern, die hier begraben gewesen sein sollen. Übrigens begreift sich die düstere Richtung, welche die Religion des schönmenschlichen Christus bei seinen Verehrern genommen hat, einigermaßen, wenn man sieht, an welchen Orten sie gezwungen waren zu beten und zu lehren. Aristipp hätte in den Katakomben zum Heautontimorumenos werden müssen. Die tiefern Gänge der Katakomben sind jetzt vermauert, seit viele Menschen, unter andern auch, wie mein Führer versicherte, eine Abteilung von Zöglingen des Collegio Romano, darin sich verirrt und nie mehr den Rückweg gefunden haben.

Als ich herausgestiegen war aus diesen Klüften der Unterwelt und hinüberblickte nach dem herrlichen Rom und seinen Denkmalen der Vergangenheit, da ward mir nachdenklich und sonderbar zumute. Dort die Stadt, urbs et orbis, thronend und prangend, und hier die Katakomben, wie Repräsentanten des Heidentums und des Christentums. Und all deine Kraft und all deine Pracht hat dich nicht retten können, göttliche Roma, du bist erlegen, und auf den Zinnen deiner Götter prangt das Zeichen, das hervorging aus diesen Klüften und, langsam wandelnd, aber unabläßlich, dich überholte, als du müde warst und nicht mehr fliegen konntest.

Langsam weiter wandelnd, sah ich noch die Ruinen von Caracallas Zirkus und das wohlerhaltene Grabmal der Cäcilia Metella, zu schön für eine so unbedeutende Frau, und müde, aber heitern Geistes kehrte ich auf derselben Straße zurück, immer in einer Hand den Plan von Rom und in der andern Vasis verdienstliches Itinerario.

 

Ich war in Thorwaldsens Studio. Es war an einem unglückseligen Tage. Von einer Diarrhöe und verdorbenem Magen, den traurigen Wirkungen des römischen Klima und meiner Unbekanntschaft mit der hiesigen Lebensweise, geplagt, schlenderte ich mißmutig durch die lauten Straßen, an all den rings sich aufdrängenden Kunstwerken vorüber, ohne daß mir etwas auch nur einen Blick abgewinnen konnte. Da, vor dem Palast Barberini, gewahre ich Marmortrümmer. Gedankenlos trete ich hinzu und frage. Es ist Thorwaldsens Studio. Ich trete hinein und fahre erstaunt zurück. So etwas hatte ich nicht vermutet. Als ich Canovas Werkstätte betreten, glaubte ich das Beste gesehen zu haben, was die neuere Zeit gegenüber der alten an Bildwerken aufzuweisen hätte, und achselzuckend bedauerte ich den ungeheuren Abstand; aber hier –. Canovas Bilder sind schön, aber tot und nebstdem so behandelt, daß mir dabei immer der Simson einfiel, den ich in der Osterwoche hier in einem Laden sah und der höchst kunstreich aus – Butter gemacht war. Dagegen Thorwaldsen! Ich habe keine seiner ganz fertigen Statuen gesehen, und ich weiß daher nicht, ob er in der Vollendung des mechanischen Teils der Arbeit seinem Nebenbuhler gleichkommt – und eine Statue in seinem Studio, von der mir die Gehilfen sagten, es fehle nichts als die Politur, schien diesen Zweifel eher zu bekräftigen als zu heben –, aber was die edle Form, die Belebung des Toten und die Komposition betrifft, hierin steht meiner Meinung nach Thorwaldsen weit über Canova. Da ist ein Ganymed, der den Adler trinken läßt. Die Formen schmächtig, jugendlich, beinahe dünn, und doch wie reizend, gerade durch diese keusche Behandlung reizend. Welche himmlische Unschuld in dem ganzen Knaben, der auf nichts anders denkt als sein Geschäft und in genügsamer Geduld wartet, bis das gierige Tier genug getrunken hat. Und dagegen der Adler mit seinem gierigen Auge, als ob er Trank, Schale und Knaben mit einem Zuge verschlingen wollte, in herrlichem Kontraste mit dem sanften Kinde. – Ein anderer Hirtenknabe, wahrscheinlich auch ein Ganymed, mit der Rechten seinen Fuß nachlässig umfassend, die Linke hinter sich aufgestemmt und unschuldig, halb gedankenlos vor sich hin in die Welt blickend, weicht dem andern an Schönheit kaum. Ich habe durchaus in meinem Leben nichts gesehen, was in dieser Gattung jenen beiden Statuen die Waage halten könnte. – Eine Venus mit dem Apfel, unbeschreiblich reizend. – Ein Antinous, vielleicht weniger vollendet, ebenso ein Amor mit dem Pfeil. Herrlich wieder eine in köstliche Falten gehüllte Tänzerin. Alles andere aber übertreffen die Basreliefs. Da ist ein Herkules, gegenüber einer Hebe im herrlichsten Kontraste. Bemerkt man gleich, daß der Bildner des Werkes den Farnesischen Herkules gesehen hat, und ist vielleicht auch mit Rücksicht auf diesen der Nacken des Unbändigen zu stark geraten, so kann man doch der kühnen, übermenschlichen Form seine Bewunderung nicht versagen. Chryseis, die Agamemnons Herolde dem Achill entführen; der eine Herold hat das Mädchen angefaßt, die, mit Zögern ihm folgend, den traurigen Blick zurückwendet nach dem blühenden Bettgenossen. Dieser sitzt herrlich auf einem Stuhle in der linken Ecke des Bildes, die linke Hand krampfig auf die Brust gepreßt. Vielleicht wäre übrigens, bei aller Vortrefflichkeit dieser Figur, mehr Zorn und weniger Schmerz besser gewesen. Beinahe wird er von dem im Vordergrunde stehenden Patroklus verdunkelt. Oder wäre die Bedeutung der Figuren umgekehrt, dann wäre der Schmerz der sitzenden Figur zu heftig; so trauert man nur über eigenen Verlust. Alles andre übertrifft der Triumphzug des Alexander, ein Basrelief, dergleichen ich kaum unter den Antiken gesehen habe. Diese Krieger, immer verschieden und nur an Schönheit sich gleich, diese Pferde, diese Kinder voll unschuldiger Bewußtlosigkeit, diese Viktoria, diese Griechen, diese Perser – was helfen die Worte, wo man kaum dem Sehen traut.

 

Ich war im Theater El nobile teatro di Pordenone. Man gab eine Oper »Isabella e Florange« mit Musik von Pacini, dann ein Schauspiel, dessen Namen ich vergessen habe. Ich hatte gehofft, daß man wegen Anwesenheit des östreichischen Hofes sich doch ein wenig ins Zeug werfen und den übeln Ruf zu widerlegen suchen würde, in dem das römische Theater in ganz Italien steht, aber vergebliche Hoffnung. Schon die Anordnung der aufzuführenden Stücke war sonderbar. Erst kam der erste Akt der Oper, dann ein Aufzug des Drama, hierauf die Fortsetzung der Oper, so daß der Rest des Schauspiels den Beschluß machte. Das Ding ging erst alle due di notte, d. h. gegen neun Uhr an und dauerte daher wahrscheinlich bis gegen zwei Uhr nach Mitternacht, wenigstens war, als ich in der Hälfte der Vorstellung, ermüdet und halb tot vor Langeweile, das Haus verließ, eilf Uhr schon vorüber. Die Oper war wirklich elend; gewöhnliche italienische Musik, von einem höchst zahlreichen Orchester mittelmäßig ausgeführt. Unter den Sängern war noch ein Herr Bottari am erträglichsten, der einen eindringlichen Baß sang, sich aber zuweilen durch das Bestreben, die Stärke seiner Stimme zu zeigen, zu höchst ohrenzerreißenden Anstrengungen hinreißen ließ, wobei besonders lächerlich anzusehen war, wie er sich zu jeder Passage aufblies wie der Frosch in der Fabel. Die Primadonna ein dürres, widerliches Geschöpf ohne nur irgend ausgezeichnete Stimme oder Vortrag. Der Buffo unergötzlich bis zur Widerwärtigkeit. Die Krone von allem aber war der Erste Tenor. Gebaut wie ein Lastträger, die emporgehobenen Schultern beinah zum Buckel mißstaltet, den Kopf hinabgedrückt, das Gesicht ein Gemisch von Roheit, Häßlichkeit und Stupidität, dabei in ein pomeranzenfarbiges Gewand mit brennend blauer Leibbinde und goldenen Tressen auf den Nähten gekleidet, machte er einen wahrhaft unausstehlichen Eindruck und glich auf ein Haar dem Prinzen Höckerich im Feenmärchen. Ihn als kampfgerüsteten Ritter bei dem vorkommenden Lumpenturnier am Schluß des ersten Akts zu sehen, war wirklich merkwürdig. Zu dem allem noch die Dekorationen elend, die Kleidung geschmacklos und lumpenhaft, die Chöre schwach und schlecht, Aufzüge und Komparsen so erbärmlich, daß es vielleicht kaum in dem geringsten Landstädtchen in Deutschland ärger sein kann. Mehr unterhielt mich das rezitierte Stück, halb Lustspiel, halb Drama, von der empfindsamen Art, wo eine Amerikanerin, von ihrem Gatten verlassen, als Kammermädchen in das Haus der Geliebten ihres Treubrüchigen sich einschleicht und mit Hilfe eines gutherzigen Murrkopfes von Oheim alles wieder ins Geleise bringt. Hier sah ich zum erstenmal die Schauspielkunst des eigentlichen Italiens. Außerordentlich sprechend war jede Bewegung des alten Onkels. Keinen Augenblick ruhte das Mienenspiel seines ausdrucksvollen Gesichtes, und in alledem war unleugbar viele Wahrheit, obgleich italienische Wahrheit, die einem Deutschen leicht an Karikatur zu streifen scheinen konnte. Die verkleidete Gattin ward in dem gefälligen Teil ihrer Rolle recht verdienstlich, in dem ernsthaften aber mit all dem Pathos und der Heftigkeit dargestellt, die den Italienern so geläufig ist. Das übrige war schlecht. – Artig ist das Innere des Theaters mit sechs Reihen verschiedenartig gezierter Logen übereinander, und das Publikum benahm sich ziemlich gut, indem es während der Rezitative, statt zu schreien, laut zu sprechen sich begnügte. Es ist bei den hiesigen Theatern noch eine eigene Einrichtung, die mir nicht übel scheint. Sowohl Logen als Parterre haben keinen bestimmten Preis, sondern das Eintrittsgeld richtet sich nach dem Maße der Neuheit oder Beliebtheit des gegebenen Stückes oder der auftretenden Künstler. Auf diese Art bezahlen die ersten Abende immer die Hauptauslagen, und auch in der Folge wird das Theater wegen des niedrigen Preises nie zu leer.

Die Römer sind bis zu einem unglaublichen Grade kindisch. Nicht allein, daß man Erwachsene allenthalben Spiele treiben sieht, die bei uns nur Knaben vergnügen; auch Leute von Distinktion bleiben stehen, wo dergleichen gespielt wird, und nehmen den lebhaftesten Anteil an dem Gange und dem Ausschlage der Kinderei. So sah ich heute einen Haufen Trasteveriner auf dem Petersplatze ein Spiel treiben, das darin bestand, daß einem die Augen verbunden wurden und er so blindlings versuchen mußte, den Obelisk zu finden. Die bärtigen Kerls gebärdeten sich alle wie besessen mit Jauchzen und Schreien, ja selbst Abbates, die dabeistanden, hüpften vor Lust und riefen ihr: »Tocca, tocca!« so gut als die andern.

 

Wir hatten unsere Reise auf Kosten aller Bequemlichkeit, ja selbst des Vergnügens und der Gesundheit beschleunigt, um noch zu den Feierlichkeiten der Osterwoche in Rom zu sein, da wir uns nicht anders vorstellen konnten, als daß dieselben in der Metropole der katholischen Christenheit von außerordentlicher Wirkung und Erhabenheit sein müßten, worin wir auch durch Erzählung und Beschreibungen früherer Reisender bestärkt wurden. Hierin fand ich mich meines Teils ziemlich getäuscht. Alle Zeremonien der Karwoche, an sich rührend und erhaben, haben durch die Länge der Zeit und die abstumpfende Macht der Gewohnheit von Seite der mitwirkenden Personen so sehr alle Bedeutenheit, so allen Geist verloren, daß sie, mit wenigen Ausnahmen, sich beinah komödienmäßig ausnehmen. Dazu kommt noch, daß der Zweck, zu verblüffen, zu blenden, auf den Haufen zu wirken, größtenteils so grell hervorsticht, daß an irgendeine Erbauung kaum zu denken ist. Dies war besonders der Fall mit der Pontifikalmesse des Papstes in der Peterskirche am Ostersonntag. Ich hatte einen sehr guten Platz auf einer Tribüne gewonnen, wo ich der in Andacht versunkenen Kaiserin gerade gegenüber war und den Papst kaum dreißig Schritte vor mir hatte. Der Einzug, in welchem derselbe auf Menschenschultern, die Tiara auf dem Haupte, in ein weißes, mit Gold gesticktes Gewand gekleidet, durch die ungeheuren Hallen der Peterskirche herumgetragen wird, während alles auf die Knie fällt, hat etwas Erhebendes, das durch die ehrwürdige, geistvolle, durch Jahre und Leiden gebeugte Gestalt Pius' VII. sehr vermehrt wird und es noch mehr werden würde, wenn die häufigen Kreuzeszeichen langsam und weit vor sich hin, statt schnell und mit kaum vom Leibe getrennter Hand gemacht würden. Hinter dem Hochaltar wird der Tragthron niedergesetzt, worauf sich der Papst zum Gebet niederwirft und nach vollbrachter Andacht, von zwei Kardinälen geleitet (Consalvi und Ruffo), den auf mehreren Stufen erhobenen Thron besteigt, indes der ihn umgebende Haufe von Kardinälen und Prälaten sich zu beiden Seiten reiht. Das macht sich schön, wenngleich der Verstand sich zuzugeben sträubt, daß der oberste Priester der Gottheit, statt als servus servorum ein Beispiel der Demut zu geben, sich selbst als einen Götzen hinstellt, nicht minder hoch und glänzend auf seinem Thron als der Gott gegenüber auf seinem Tabernakel. Wenn nun aber erst die langen und langweiligen, ohne Geist und Bedeutung abgehaspelten Zeremonien der Pontifikalmesse beginnen, während welcher die Kardinäle und Prälaten wie Gassenbuben sich auf die Stufen des Thrones halb hinsetzen und halb legen, wenn man in die geistlosen Gesichter dieses Kirchenpöbels schaut, der da mitspielt, weil er seinen Anteil am Gewinn zieht, so ekelt einem, und selbst der würdige Anblick des Papstes kann die widrige Empfindung nicht zerstreuen. Wie da die Zeremonienmeister herumlaufen, gleich als wäre der Dom ein Gesellschaftssaal, wie alles sich marionettenmäßig bewegt. Pfui! – Ich wollte, man hätte uns auf den Posten die Pferde hartnäckiger verweigert, als man tat, damit ich erst nach der Osterwoche nach Rom gekommen und mir der Anblick solcher Entwürdigungen erspart worden wäre. Mit all diesen Zeremonien stimmt der Anblick des Innern der Peterskirche ganz überein. Dieses Gebäude ist durchaus mit keiner Kirche, sondern etwa mit den Rittersälen in den Schlössern unsrer Fürsten zu vergleichen. Ungeheuer, hell geschmückt, ist Pracht und Majestät der erste Eindruck, den sie erweckt. Kein Betstuhl, kein Winkel, wo bescheidene Andacht sich zurückziehen könnte, um von niemand gesehen zu werden als von Gott. Wie in Rom Abbates die Stelle von Kammerherrn und Pagen vertreten, so muß die Peterskirche statt des Prunksaales dienen. Es bleibe daher jeder Andächtige fern und gönne seinen Platz dem Neugierigen.

 

Ich habe Maffeis »Merope« im Theater Pordenone aufführen gesehen. Die Raserei, mit der diese Italiener tragieren, ist unbeschreiblich. Die Königin gebärdete sich wie eine Megäre und schrie zum Zerplatzen. Wenn vom Niederstürzen die Rede war, so wirbelte sie blitzschnell die Arme und geballten Fäuste übereinander, wie man wohl in der outrierten Ballettmanier zu tun pflegt. In der höchsten Wut griff sie mit den Fingern in die Augen, als ob sie sich die Augäpfel ausreißen wollte. – Obgleich auch häufig bis zur Karikatur heftig, zeigte doch der Schauspieler, der den Ägisth gab, unverkennbare Spuren von Talent. Der Ton einer jugendlichen Unschuld gelang ihm manchmal vortrefflich, und in der Szene, wo er das Geheimnis seiner Abkunft erfährt, riß er hin. Herrlich gebaut und mit einem ausdrucksvollen Gesichte, bot jede seiner Stellungen ein Modell für den Maler, besonders da auch seine Kleidung, weit entfernt von den knappen Jacken, in denen wir unsere Griechen gleich Bäckerjungen auftreten lassen, sehr gut gewählt war. Die übrigen Mitspielenden waren schlecht, hatten aber durchaus gut memoriert und spielten in den Ensembles rasch und gut zusammen.

 

Die Musik in der Sistina bei den Metten in der Karwoche hat wirklich etwas Außerordentliches. Ohne Instrumentalbegleitung wird sie bloß von Männerstimmen ausgeführt, die durchaus vortrefflich sind und worunter Diskant und Alt von Kastraten gesungen werden. Der Gesang dieser letztern verstärkt durch sein Sonderbares, Eindringliches die Wirkung ungemein. Den Anfang machen Psalmen in dem sogenannten Canto fermo, die, so schön sie in ihrer Art sind, doch durch ihre Länge ermüden und zuletzt bei dem ungeheuren Gedränge, in dem man gequetscht dasteht, beinah widerlich werden. Nun ist das letzte Licht an dem großen Leuchter verlöscht, die Psalmen verklingen, und es wird still in der Kapelle, die währenddem immer dunkler und dunkler geworden ist, mit Ausnahme des vergitterten Chors, der, beleuchtet, allein noch sparsames Licht ausstreut. Da, nach einer langen Stille, klingt auf einmal ein jammernder, schneidender Diskantton durch das Schweigen, und das Miserere beginnt. Diese Verkettung der Töne, diese langsame, zögernde Auflösung der disharmonischen Klänge, dieses scheinbar einfache und doch kunstreiche Fortschreiten des Gesanges verfehlt seine Wirkung nicht. Selbst die derben Naturen der Engländer konnten der Macht dieser Musik nicht widerstehen, sie wurden still und horchten, sichtbar berührt. Aber auch die Ausführung der Sänger kann nicht genug gelobt werden. Durchaus genau und rein, kann das geübteste Ohr bei all den Ausweichungen und Auflösungen keinen falschen Ton bemerken. Die Diskante waren vorzüglich, besonders ausgezeichnet aber der Bassist, der mit einem sonoren Organ und richtigen Sinn kräftige Schatten in das rembrandtische Nachtgemälde hineinlegte. Man gibt abwechselnd zwei Kompositionen dieses Misereres von verschiedenen Meistern, wovon mir aber das von Allegri besser gefällt, da die gehäuften disharmonischen Töne des andern zu häufig sind und in ihrer Gesuchtheit häufig zu wirklichen Mißtönen werden.

All dieser Genuß wird einem übrigens sehr durch das unermeßliche Gedränge verleidet, das in der engen Sistina in der Karwoche immer ist und heuer durch die Anwesenheit so unverhältnismäßig vieler Fremder ganz besonders war. Am Karfreitag fürchtete ich wirklich im Ernste totgedrückt zu werden. Hierbei tritt nun die Derbheit der päpstlichen Schweizer in ihr volles Licht, die ich aber übrigens nicht Grobheit nennen möchte, da diese tüchtigen Kerls nur genau erfüllen, was ihnen befohlen worden, ohne daß sie je eigentlich beleidigen, wenn man sich nicht widersetzt oder der Drang so groß wird, daß eine gradweise Steigerung der Milde zur Strenge nicht mehr möglich ist. Man muß auch nur den Ungestüm sehen, mit dem sich alles, besonders die Engländer, bei solchen Gelegenheiten zudrängt. Da stoßen und schlagen denn endlich zuletzt die ehrlichen Schweizer, was das Zeug hält, und ich war selbst Zeuge einer solchen Szene, wo sie mit umgekehrten Hellebarden auf Herrn und Damen losschlugen, die mit Gewalt die Türe erstürmen wollten, die zu dem Saale der Fußwaschung führt. Einen solchen Lärm, ein solches Gewühl und Gedräng werde ich vielleicht nie mehr erleben. Wie alles die Treppen hinaufstürzte und die Schweizer, beinahe überrannt, den andrängenden Haufen wieder die Stufen hinunterwarfen, daß die Mittelsten, von beiden Seiten gedrängt, beinah erdrückt wurden. Drohen, Schreien, ohnmächtige Damen, brüllende Engländer, prügelnde Schweizer; ich war froh, aus dem Gedränge mit Aufopferung der Fußwaschung nur wieder herauszukommen.

 

Es ist ein Zeitpunkt, wo Rom dem Fremden, besonders demjenigen, der sich nur kurze Zeit dort aufhalten kann, unerträglich wird, nämlich in den ersten acht Tagen nach der Ankunft. Man langt an, von der Reise ermattet und körperlich herabgestimmt. Die ersten Eindrücke, welche man von der Stadt selbst und ihren Umgebungen erhält, sind nichts weniger als erfreulich, und demungeachtet quält man sich selbst, aus alledem etwas Bedeutendes herauszubringen, da man sich beinahe schämt, in dem hochgepriesenen Rom nur einen Augenblick kalt gewesen zu sein. In dieser unbehaglichen, mit Unzufriedenheit über sich selbst verbundenen Stimmung fängt man nun die Jagd nach Sehenswürdigkeiten an. Aber die Fülle von Gegenständen erdrückt. Dabei ist noch das Traurige, daß alles einzelne beinahe durchaus unter der Idee bleibt, die eine dichterische, durch Hyperbeln der Reisebeschreiber gespannte Phantasie sich gebildet hatte, und erst wieder eine Bedeutenheit erhält, oder vielmehr, um es recht eigentlich auszudrücken, was man sieht, läßt beim ersten Anblick unbefriedigt, weil es die ungeheuern Bilder, die sich die Phantasie davon gemacht hat, nicht erreichen kann, in der Folge aber, wenn einmal der Verdruß über diese getäuschte Erwartung vorüber ist und man sich einmal gewöhnt hat, die Sache aus dem neuen, gemäßigten Gesichtspunkte zu betrachten, fängt erst der Gegenstand wieder zu interessieren an, besonders, da doch die Umrisse, was sie an Größe verlieren, an Deutlichkeit gewinnen, wozu noch der unendliche Reiz kommt, der in jeder Berichtigung unserer Erkenntnis liegt.

 


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