Johann Wolfgang von Goethe
Naturwissenschaftliche Schriften. Optik und Farbenlehre, Physik
Johann Wolfgang von Goethe

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Physik

[Das reine Phänomen]

Die Phänomene die wir andern auch wohl Facta nennen sind gewiß und bestimmt ihrer Natur nach hingegen oft unbestimmt und schwankend in so fern sie erscheinen. Der Naturforscher sucht das Bestimmte der Erscheinungen zu fassen und fest zu halten, er ist in einzelnen Fällen aufmerksam nicht allein wie die Phänomene erscheinen sondern auch wie sie erscheinen sollten. Es gibt, wie ich besonders in dem Fache das ich bearbeite oft bemerken kann, viele empirische Brüche die man wegwerfen muß um ein reines konstantes Phänomen zu erhalten; allein sobald ich mir das erlaube so stelle ich schon eine Art von Ideal auf.

Es ist aber dennoch ein großer Unterschied ob man, wie Theoristen tun, einer Hypothese zu lieb ganze Zahlen in die Brüche schlägt, oder ob man einen empirischen Bruch der Idee des reinen Phänomens aufopfert.

Denn da der Beobachter nie das reine Phänomen mit Augen sieht, sondern vieles von seiner Geistesstimmung, von der Stimmung des Organs im Augenblick, von Licht, Luft, Witterung, Körpern, Behandlung und tausend andern Umständen abhängt; so ist ein Meer auszutrinken wenn man sich an Individualität des Phänomens halten und diese beobachten, messen, wägen und beschreiben will.

Bei meiner Naturbeobachtung und Betrachtung bin ich folgender Methode, so viel als möglich war, besonders in den letzten Zeiten treu geblieben.

Wenn ich die Konstanz und Konsequenz der Phänomene, bis auf einen gewissen Grad, erfahren habe, so ziehe ich daraus ein empirisches Gesetz und schreibe es den künftigen Erscheinungen vor. Passen Gesetz und Erscheinungen in der Folge völlig, so habe ich gewonnen, passen sie nicht ganz so werde ich auf die Umstände der einzelnen Fälle aufmerksam gemacht und genötigt neue Bedingungen zu suchen unter denen ich die widersprechenden Versuche reiner darstellen kann; zeigt sich aber manchmal, unter gleichen Umständen, ein Fall, der meinem Gesetze widerspricht, so sehe ich, daß ich mit der ganzen Arbeit vorrucken und mir einen höhern Standpunkt suchen muß.

Dieses wäre also, nach meiner Erfahrung, derjenige Punkt wo der menschliche Geist sich den Gegenständen in ihrer Allgemeinheit am meisten nähern, sie zu sich heranbringen, sich mit ihnen (wie wir es sonst in der gemeinen Empirie tun) auf eine rationelle Weise gleichsam amalgamieren kann.

Was wir also von unserer Arbeit vorzuweisen hätten wäre:

  1. Das empirische Phänomen, das jeder Mensch in der Natur gewahr wird und das nachher
  2. Zum wissenschaftlichen Phänomen durch Versuche erhoben wird, indem man es unter andern Umständen und Bedingungen als es zuerst bekannt gewesen, und in einer mehr oder weniger glücklichen Folge darstellt
  3. Das reine Phänomen steht nun zuletzt als Resultat aller Erfahrungen und Versuche da. Es kann niemals isoliert sein sondern es zeigt sich in einer stetigen Folge der Erscheinungen um es darzustellen bestimmt der menschliche Geist das empirisch wankende, schließt das zufällige aus, sondert das unreine entwickelt das verworrene, ja entdeckt das unbekannte.

Hier wäre wenn der Mensch sich zu bescheiden wüßte vielleicht das letzte Ziel unserer Kräfte. Denn hier wird nicht nach Ursachen gefragt, sondern nach Bedingungen unter welchen die Phänomene erscheinen, es wird ihre konsequente Folge, ihr ewiges Wiederkehren unter tausenderlei Umständen, ihre Einerleiheit und Veränderlichkeit angeschaut und angenommen, ihre Bestimmtheit anerkannt und durch den menschlichen Geist wieder bestimmt.

Eigentlich möchte diese Arbeit nicht spekulativ genannt werden, denn es sind am Ende doch nur wie mich dünkt, die praktischen und sich selbst rektifizierenden Operationen des gemeinen Menschenverstandes, der sich in einer höhern Sphäre zu üben wagt.

W. den 15 ten Januar 1798.

 

Physikalische Wirkungen

Von meinen physikalischen Annäherungen und Schematisierungen, die nun freilich auch sehr im Fluge geschehen, will ich folgendes melden: sie stehen jetzt in folgender Reihe:

magnetische,
turmalinische,
elektrische,
galvanische,
perkinische.

———

chromatische,
sonore.

———

schmeckbare,
riechbare.

und nun einiges zur Erläuterung

Die magnetischen bleiben die allgemeinsten, weil sie auf einen spezifischen Körper beschränkt sind, sie beziehen sich allein aufs Eisen und würden, nach meiner Überzeugung, gleich etwas ganz anderes sein sobald sie an einem andern Körper entdeckt würden.

Die turmalinischen sind nicht allein dem Turmalin angehörig, sondern auch dem Hyacinth, Chrisolith, Smaragd. Die Wirkung zeigt sich nicht in gleicher Temperatur, wie die magnetische, es gehört Erhitzung und Abkühlung dazu, leichte ganz fremde Teile werden angezogen und abgestoßen. Sie gehen also schon ins allgemeinere doch ist noch Polarität des Körpers da.

Elektrische Wirkungen können an allen Körpern hervorgebracht werden, an einigen mehr als an andern. Wenn ich den Magnet und Turmalin Hermaphroditen nennen möchte, so würden die elektrischen Wirkungen schon getrennte Geschlechter haben. Diese beiden Materien; oder mit welchem symbolischen Namen man die wirklich entgegengesetzte Erscheinung benennen will, werden an verschiednen Körpern durch Reiben, Erschüttern, Schmelzen und Abkühlen erregt. Die magnetische und turmalinische sind immer mit dem Körper verbunden, die elektrische kann von demjenigen Körper der sie hervorgebracht hat, abgesondert werden. Von den beiden ersten ist noch nicht gewiß in wie fern sie auf organische Naturen wirken? Die elektrische wirkt auf die Nerven. Von ihrer übrigen allgemein zerschmetternden, entzündenden Wirkung nichts zu sagen.

Galvanische Wirkungen. Sie scheinen besonders auf Metalle reduziert zu sein, zum eminenten Phänomen braucht man zweierlei Art; ich vermute aber daß einerlei Metall schon auch dazu hinreichend ist. Ob man es damit zur Erscheinung bringen wird, weiß ich nicht. Sie wirken eminent auf Nerve und Muskel, affizieren allgemein das Auge als Licht, den Geschmack als Säure, den Muskel indem sie Zucken machen, so daß man sich überzeugen konnte: ein fortdauernder Galvanischer Prozeß sei der Lebensprozeß organischer Naturen.

Die perkinischen Wirkungen sind eine Modifikation der Galvanischen. Jene sind reizend, diese schmerzstillend, welches auf eins hinaus kommt. Sie sind nicht zu verachten, ob gleich die Erfahrungen sehr schwer werden anzustellen sein.

NB. Hier würde nun meo Voto der sogenannte tierische Magnetismus stehen. Da nämlich zwei organische Naturen durch Näherungen, ja fast ideale Berührungen allgemein reizende oder soporifere Wirkungen hervor bringen. Die Schwierigkeit hierüber reine Versuche anzustellen wird dieses Kapitel, bis auf ein glückliches genialisches Wagestück, das zu erwarten steht, noch lange zurückhalten.


Die chromatischen und sonoren Wirkungen schließen sich zwar recht artig an obgemeldete physische Wirkungen an, doch würde man ihnen sehr unrecht tun wenn man sie in jene Enge einschränken und in jener Allgemeinheit verlieren wollte, sie stehen um ein unglaubliches höher, sowohl in der Mannigfaltigkeit ihrer Erscheinung, als in der Möglichkeit ihrer ästhetischen Anwendung, welches jedoch im Grunde eins gesagt ist. Sie haben den ungeheuern Vorteil daß sie für bestimmte Sinne vorzüglich wirken.

Wie der Magnet im Eisen wirkt so wirkt die Farbe im Auge! und ich möchte sagen: so hoch das Auge über dem Eisen steht so viel höher steht die Farbe über der magnetischen Wirkung.

Wer die physischen Wirkungen, die höchsten, die wir kennen Farbe und Ton hinunter ziehen wollte, würde sich sehr verkürzen wer jene untere heraufziehen wollte würde sich einen bloßen imaginativen Spaß machen; alles kommt darauf an was der organischen Natur und dieser in ihren höchsten Zuständen gemäß ist, es mag darf und soll übrigens in Kombination mit seiner irdischen Base bleiben.

Das chromatische hat etwas sonderbar Doppelhaftes und wie ich unter uns wohl reden darf: eine Art von Doppelhermaphroditischem, ein sonderbares Fordern, Verbinden, Vermischen, Neutralisieren, Nullisieren u.s.w., ferner einen Anspruch an physiologische, pathologische und ästhetische Effekte, daß man, selbst bei der größten Bekanntschaft damit noch immer darüber erschrickt. Und doch ist es immer so stoffhaft, materiell daß man nicht weiß was man dazu sagen soll.

Die sonoren Wirkungen ist man genötigt beinahe ganz oben an zu stellen. Wäre die Sprache (nicht) unstreitig das Höchste was wir haben, so würde ich Musik noch höher als Sprache und also ganz zu oberst setzen.

Wenigstens scheint mir daß der Ton noch viel größerer Mannigfaltigkeit als die Farbe fähig sei, und ob gleich auch in ihm das einfachste physische Gesetz der Dualität statt findet, so wie er auch in seinen ersten Ursprüngen betrachtet durch viel gemeinere Anlässe als die Farbe erregt wird, so hat er doch eine unglaubliche Biegsamkeit und Verhältnismöglichkeit, die mir über alle Begriffe geht, und vielleicht zeitlebens gehen wird; ob ich gleich die Hoffnung nicht aufgebe aus der konventionellen eingeführten Musik das physisch einfache noch heraus zu finden.

So viel von diesen.


Das schmeckbare und riechbare habe ich alle Ursache in die Chimie zu verweisen wenigstens würde ich bis jetzt diese Wirkungen nur auf sehr gezwungene Art in die physikalischen Rubriken einschreiben.

So viel kann ich für diesmal sagen freilich würde das Gespräch um ein gutes fruchtbarer gewesen sein.

 

Physische Wirkungen

Rubriken.   Magnetische. Turmalinische. Elektrische. Galvanische. Perkinische. Chromatische. Sonore.  
1 Körperliche Base der Erscheinung   Ein einziger spezifischer Körper.
  Eisen.
Magnetischer Eisenstein
Unmagnetisches Eisen.
Der Turmalin und noch verschiedne Edelsteine. Hyacinth, Chrysolith, Smaragd. Viele Körper. Die Metalle. Metalle, besonders Messing und Eisen als Keulen geformt. Viele, ja alle Körper. viele, ja alle Körper  
2 Operation der Erregung   Von Natur mit dem Eisen bestehend, durch Reibung, Berührung und Richtung zu determinieren und zu verstärken. Erwärmung und Erkältung. Durch Reibung, Schmelzen und Abkühlen. Durch die leiseste Berührung   Durch mannigfaltige Operationen. Durch die leiseste wie durch die stärkste Berührung und Bewegung.  
3 Beständig oder vorübergehend.   Im Eisen wohnend und verharrend. Einerlei Grad der Wärme hebt die Wirkung auf. Wird leicht abgeleitet doch kann sie lange verwahrt werden. So lange die Berührung dauert.   Nirgends einwohnend. Unter gewissen Bedingungen wiederkehrend und lange dauernd. Augenblicklich vorübergehend.  
4 Elastizität   Höchst elastisch gegen den gleichnamigen Pol.   Höchst elastisch bei schneller Entladung.   Elastisch wie das Licht, doch mannigfaltig modifiziert und subordiniert. Elastische Wirkung im körperlichsten Sinn  
5 Einheit   An Einem Körper verbunden. An Einem Körper Die Einheit der Elektrischen Materie ist hypothetisch.     Harmonie beim Nebeneinandersein Harmonie beim Zusammentreffen in Einem Moment  
6 Dualität     Zwei Enden eines spezifischen Körpers. Pole.   Entgegengesetzte Punkte des Körpers. Pole die sich nach der Richtung seiner Blätter und Streifen richten. Zwei Flüssigkeiten.
Affirmation und Negation.
Gegenwart, Abwesenheit.
    Zwei entgegengesetzte Erscheinungen Zwei Haupt Modi.  
7 Absonderung
Beisammen
Nebeneinandersein.
  Sind immer am spezifischen Körper auch im kleinsten Teile beisammen. Sind immer auch in den kleinsten Teilen beisammen. Werden an verschiednen Körpern einzeln erregt, ja einzeln aufbewahrt.     Erscheinen abgesondert. Werden abgesondert vernommen  
8 Begehren, Fordern.   Sie begehren einander   Sie haben große Neigung zu einander     Sie fordern einander gleichzeitig Sie fordern einander in Sukzession.  
9 Wiederstand, Vereinigung   Gleichnamige widerstehen einander elastisch.   Gleichnamige häufen sich an.     Gleichnamige vermischen sich. Gleichnamige klingen zusammen.
Unisono
 
10 Verbindung
Vermischung
Neutralisation
  Ungleichnamige verbinden sich. Ungleichnamige verbinden sich wenn sie elektrisiert werden, sollten sie es nicht auch tun wenn sie erwärmt werden? Verbinden sich und heben sich auf.     Ungleichnamige vermischen und neutralisieren sich, aber zu bedeutender Erscheinung. Die gleichnamigen zu unbedeutender Erscheinung.    
11 Leitung
Ketten.
  Alle Körper leiten sie, Eisenstücke werden zu Ketten. Zeigen ihre Wirkung, auch mit elektrischen Nichtleitern überzogen. Mehr oder weniger von den Körpern geleitet. Wie die Elektrizität, mit Ausnahme einiger Körper.   Fortgepflanzt durch den Raum. Fortgepflanzt durch die Luft.  
12 Wirkungen auf die Nerven.   Soll auf die Nerven wirken.   Wirkt stark auf die Nerven.
Gibt verlorene Stimmung wieder.
Gleichfalls, Aber wie die vorigen nur allgemein. Lindernd auf schmerzhafte Teile. Wirkt stark und spezifisch physiologisch, pathologisch, ästhetisch. Wirkt stark und spezifisch physiologisch, pathologisch, ästhetisch.  
13 Wirkungen auf die Sinne.   Wird gesehen durch Ketten der Feilspäne pp.   Wird gesehen als Feuerfunke, als Spur auf dem Pechkuchen, wird gerochen brandartig, wird geschmeckt säuerlich. Wird gesehen als Funke im Auge, wird geschmeckt säuerlich.   Wird gesehen vorzüglich, man behauptet auch gefühlt. Wird gehört vorzüglich doch auch als Erschüttrung gefühlt  
14 Wirkung auf andere Körper.   Wirkt fast auf keinen als auf Eisen. Zieht Asche und andere leichte Körper an. Wirkt auf alle, zerschmetternd verbrennend. Auf Metalle säuernd.   Erregend, mitteilend. Kann durch leichte Körper auf Flächen dargestellt werden  

 

Beobachten und Ordnen

Die Fehler der Beobachter entspringen aus den Eigenschaften des menschlichen Geistes.

Der Mensch kann und soll seine Eigenschaften weder ablegen noch verleugnen.

Aber er kann sie bilden und ihnen eine Richtung geben.

Der Mensch will immer tätig sein.

Ein Phänomen an und vor sich scheint ihm nicht wichtig genug.

Wenn es nicht eigentlich auf ihn wirkt steht er zwar als Beobachter da allein er behandelt es schnell als einen Minor.

Eilig sucht er sich einen Major dazu um so geschwind als möglich eine Konklusion machen zu können.

Er findet dabei einen doppelten Vorteil.

Er ist tätig gewesen und er hat ein Objekt sich zugeeignet in sein Ganzes verschlungen oder die Anforderung eines schwachen Interesses bei Seite geschafft.

Zum Beobachter gehört natürliche Anlage und zweckmäßige Bildung.

Der Beobachter muß mehr das ordnen als das verbinden und knüpfen lieben.

Wer zur wahren Ordnung geneigt ist wird sobald etwas fremdes erscheint, das in seine Einrichtung nicht paßt lieber die ganze Zusammenstellung verändern als das eine auslassen oder wissentlich falsch stellen.

Wer zum verknüpfen geneigt ist wird seine Verbindung nicht gerne auflösen er wird etwas neues lieber ignorieren oder künstlich mit dem alten verbinden.

Die Ordnung ist mehr objektiv.

Die Verknüpfung mehr subjektiv.

Wir lieben das Objekt nicht so sehr als unsere Meinung wir bilden uns weniger darauf ein und lassen es lieber fahren.

Die erste von allen Eigenschaften ist die Aufmerksamkeit, wodurch das Phänomen sicher wird.

Verwandlung des Phänomens in einen Versuch.

Möglichkeit dadurch viele Phänomene unter Eine Rubrik zu bringen.

Ordnung dieser Rubriken.

Subjektives in dieser Ordnung.

Methode der Ordnung.

Besonders bei elementarischen Gegenständen.

Unterschied der Behandlung bestimmter und besonders organischer Körper.

Ordnung die beste, wodurch die Phänomene gleichsam ein großes Phänomen werden, dessen Teile sich auf einander beziehn.

Terminologie.

Übrige theoretische Handhaben.

Hypothesen.

Gründlichkeit im beobachten.

Versatilität in der Vorstellungsart.

 

Den Magnet betr.

  1. Gewisse Eisensteine zeigen eine Atmosphäre um sich her
    Sie setzen leichte eiserne Körper in Bewegung.
  2. Versuch sie den Augen darzustellen.
    Durch Feilspäne auf der Glastafel
  3. Ströme gehen von zwei Enden aus, beugen sich nach den Seiten um den Körper herum gegen einander zu.
  4. Ein anderes Stück dieser Art zeigt eben dasselbe Phänomen
  5. Nähert man sie einander, so bleiben entweder beide Phänomene ohne Verändrung wie vorher oder
  6. Das Phänomen verändert sich, die äußersten Ströme streben nunmehr gegen einander.
  7. Diese Fälle deuten uns auf Dualität.
    Hier ist der Gegensatz der Extreme der, indem er an einer Einheit entsteht eben dadurch die Möglichkeit einer Verbindung bewirkt.
  8. Die Enden des Steins an denen sich diese Wirkung besonders zeigt nennen wir Pole.
  9. Den einen nennen wir den arktischen den andern den Antarktischen.
    Die Veranlassung zu dieser Benennung zeigt sich in der Folge.
  10. In dem Fall §. 5. wird der eine Magnetische Körper, wenn er leicht und beweglich ist, abgestoßen.
  11. In dem andern §.6 wird er angezogen.
  12. Die Pole, welche einander abstoßen benennen wir mit gleichem Namen.
  13. Die Pole die sich anziehen mit den entgegengesetzten.
  14. Wie man sich diese Naturwirkung vorstellen kann.
    a.) Im Fall §. 5 liegen isolierte Magnete neben einander.
    b.) Im Fall §. 6. entsteht zwischen beiden immer noch ein Virtualer Magnet, wodurch die magnetische Kette erzeugt wird.
  15. Jene Eisensteine, Magnetsteine genannt zeigen die Wirkung nur vorzüglich.
  16. Jedes Stück Eisen besitzt dieselbe Kraft nur in einem schwächern und undeterminierten Grade
    a.) Schwach, indem sie sich für sich selbst nicht äußert,
    b.) Undeterminiert, indem sie sich von dem eigentlichen Magneten leicht auf entgegengesetzte Weisen bestimmen läßt.
  17. Zwischen dem Magneten und Eisen findet Anziehung statt
  18. Aber kein Abstoßen.
  19. Wie man sich diese Wirkung vorstellen kann. Bezüglich auf §. 14.
  20. Jedes Stück Eisen kann leicht determiniert werden.
  21. Im indeterminierten Eisen findet eben so gut Dualität statt als im determinierten.
    §. 19. nur wird sie durch den Einfluß dieser augenblicklich bestimmt.
  22. Der Unterschied zwischen determiniert und undeterminiert ist nur empirisch
    Die Wirkung des undeterminierten kommt nur für sich nicht zur Erscheinung.
  23. Versuche das undeterminierte Eisen zu determinieren.
  24. Merkwürdiger Versuch der Determination durch bloßes Aufrichten.
  25. Versuche die Determination umzukehren.
  26. Wirkung dieser Kräfte im Kleinsten.
  27. Wirkung dieser Kräfte im Größten. Erdmagnet
  28. Nordpol, Südpol desselben
  29. Relative Richtung der kleinern magnetischen Körper gegen die Weltpole.
    Besonders der beweglichen Nadeln.
  30. Benennung des arktischen und antarktischen zu Vermeidung aller Verwirrung bei der relativen Richtung.
  31. Richtung des antarktischen nach norden des arktischen nach Süden als Verbindung der ungleichnamigen.
  32. Jeder Magnetstein oder magnetisches Eisen kann relativ §. 29 aber auch als selbstständig als eine kleine Welt angesehen werden.
  33. Bezug andrer magnetischer Körper besonders der beweglichen Nadeln zu ihm.
  34. Übergang zur weitern Ausführung des Versuchs §. 24.
  35. Ein horizontaler undeterminierter Eiserner Stab zieht beide Pole der beweglichen Nadel an beiden Enden an.
  36. Ein aufgerichteter Stab repräsentiert die Weltachse mit ihren Polen der untere ist ein Süd der obere ein Nordpol. Der obere zieht den antarktischen der untere den arktischen an.
  37. Nochmalige Wiederholung der Notwendigkeit dieser Ausdrücke.
  38. Die magnetnadeln sind individuelle Magneten deren Beweglichkeit die Relation zu den Polen am deutlichsten anzeigt.
  39. Sie behalten also bis auf die Deklination auf der ganzen Welt ihre gleiche Richtung.
  40. Der aufgerichtete eiserne Stab hingegen als ein Repräsentant des Weltmagneten muß den Pol unten zeigen der wirklich unter dem Horizont liegt.
    Er ist nicht als ein Relativer sondern als ein selbstständiger Magnet anzusehen und muß den Pol der dem Beobachter unter dem Horizonte liegt an seinem untern Ende zeigen.
    Jenseits der Linie ist also das untere Ende eines solchen Stabs nördlich und zieht die antarktische Spitze an.
  41. Deklination.

 

Physikalische Vorträge schematisiert
1805-1806

Einleitung

Zwei Forderungen entstehn in uns bei Betrachtung der Naturerscheinungen: die Erscheinungen selbst vollständig kennen zu lernen und uns dieselben durch Nachdenken anzueignen. Zur Vollständigkeit führt die Ordnung, die Ordnung fodert Methode, und die Methode erleichtert die Vorstellungen. Wenn wir einen Gegenstand in allen seinen Teilen übersehen, recht fassen und ihn im Geiste wieder hervorbringen können; so dürfen wir sagen, daß wir ihn im eigentlichen und im höhern Sinne anschauen, daß er uns angehöre, daß wir darüber eine gewisse Herrschaft erlangen. Und so führt uns das Besondre immer zum Allgemeinen, das Allgemeine zum Besondern. Beide wirken bei jeder Betrachtung, bei jedem Vortrag durcheinander.

Einiges Allgemeine gehe hier voraus.

Oktbr. 2. 1805

Dualität der Erscheinung, als Gegensatz.

Wir und die Gegenstände
Licht und Finsternis
Leib und Seele
Zwei Seelen
Geist und Materie
Gott und die Welt
Gedanke und Ausdehnung
Ideales und Reales
Sinnlichkeit und Vernunft
Phantasie und Verstand
Sein und Sehnsucht

Dualität als Auseinandergehen der Einheit

Zwei Körper Hälften
Rechts und Links
Atemholen

Physische Erfahrung

Magnet.


Unsere Vorfahren bewunderten die Sparsamkeit der Natur. Man dachte sie als eine verständige Person, die, indessen andere mit vielem wenig hervorbringen, mit wenigem viel zu leisten geneigt ist. Wir bewundern mehr, wenn wir uns auch auf menschliche Weise ausdrücken, ihre Gewandtheit, wodurch sie, obgleich auf wenige Grundmaximen eingeschränkt, das Mannigfaltigste hervorzubringen weiß.

Sie bedient sich hierzu des Lebens Prinzips, welches die Möglichkeit enthält, die einfachsten Anfänge der Erscheinungen durch Steigerung ins Unendliche und Unähnlichste zu vermannigfaltigen.

Was in die Erscheinung tritt, muß sich trennen um nur zu erscheinen. Das Getrennte sucht sich wieder und es kann sich wieder finden und vereinigen; im niedern Sinne, indem es sich nur mit seinem entgegengestellten vermischt, mit demselben zusammentritt, wobei die Erscheinung Null oder wenigstens gleichgültig wird. Die Vereinigung kann aber auch im höhern Sinne geschehen, indem das Getrennte sich zuerst steigert und, durch die Verbindung der gesteigerten Seiten ein drittes, neues, höheres, unerwartetes hervorbringt.

 

[Vorträge]

Oktbr. 2. 1805

Magnet
Phänomene

Stein. Eisenstein. Vorkommen desselben.

Bewegung der Feilspäne in der silbernen Schale.

Bewegung derselben auf der glatten Pappe.

Borstenartige Erscheinung.

Verbindung der Feilspäne untereinander.

Verbindung des Eisens mit dem Eisen, der Länge nach.

Auseinanderfallen.

Verbindung der Nähnadeln.

Unmittelbare Verbindung des Eisens mit dem Stein.

Feilspän-Borsten an dem Steine selbst.

Verschiedene Richtungen derselben.

Verschiedenheit der Bewegung der Figuren auf der Pappe.

Besondre Punkte.

Einander entgegengesetzt.

Versuch mit der Stricknadel.

Abermalige Längenwirkung.

Anziehung der am Faden schwebenden Nähnadel.

Abstoßen derselben.

Früher, ehe die Polarität genugsam bekannt war, hielt man den Stein, der das Eisen abstieß einen besondern, und nannte ihn Lapis theamedes.

Zwei nebeneinander aufgehangene Nähnadeln.

Differenz der beiden Enden.

Polarität.

Nadeln und Stäbe, die Längenwirkung darzustellen.

Stab an der Stelle des Steins und umgekehrt.

Verhältnis unter einander.

Gleichnamige und ungleichnamige Pole.

Verhältnis nach außen.

Zu den Weltgegenden.

Schwebender oder schwimmender Stein.

Schwebende differenzierte Nadel.

Weltkörper als Magnet.

Arktischer und antarktischer Pol.

Übergewicht des Eisens im Weltkörper.

Urdetermination und anfängliche Differenzierung.

Eisen hat daher diese Eigenschaft vorzugsweise, ja einzig.

Es bezieht sich nicht allein auf sich selbst, sondern auch auf die Welt.

Kein andrer Körper hindert die Wirkung, noch fördert sie.

Wirkung im Luftleeren Raum.

Obige Versuche mit Metall, Glas, Pappe wiederholt.

Wirkung durch Wände und Mauern.

Wirkung durch Eisen.

Einfluß der Weltpole auf unmagnetische Kuben und Stangen.

Leichte Determinabilität des Eisens.

Sogenannter ursprünglicher Magnetismus.

Phänomene wenn der Magnetismus stärker wäre.

Im Einzelnen. Märchen vom Magnetenberge.

Im Ganzen.

 

Oktbr. 9. 1805

Ansichten

Eisen im gleichgültigen Zustand.

Bei und in sich selbst verharrend.

Eisen aus dem gleichgültigen Zustand gebracht.

In sich selbst geschieden.

Sucht sich wieder mit sich selbst zu vereinigen.

Entweder nach innen

Verschwinden der magnetischen Erscheinung.

Oder nach außen

Was uns als Anziehen oder Abstoßen erscheint, ist nur ein Suchen Seinselbst.

Das Anziehen ist daher eine wirkliche Handlung des Magneten, das Abstoßen nur ein Schein.

Figuren der Feilspäne auf Glas, um magnetische Stäbe, bringen dieses zum Anschaun.

Vom Armieren des Magneten.

Von magnetischen Hufeisen.

Von Magneten aus Stäben zusammengesetzt.

Es entsteht ein Kettenglied in diesen drei Fällen.

Last welche getragen wird.

In wiefern man sagen könne, der Magnet trage mehr Gewicht an Eisen als an andern Körpern.

Der Magnet muß sich immer stärker differenzieren.

Deshalb er immer mehr trägt.

Aufhebung der Differenz bis auf einen gewissen Punkt beim biegsamen Hufeisen.

Wirkung nach der Seite, in wiefern sie als eine Längenwirkung angesehn werden kann.

 

Künstliches und zweckmäßiges Differenziieren

Verkalktes Eisen und also mehrere Eisenerze werden am schwächsten angezogen.

Am stärksten weiches und reines Eisen.

Das sich daher auch leicht differenziiert.

Aber auch leicht wieder in die Indifferenz zurückkehrt.

Am schwersten ist hartes Eisen und Stahl zu differenziieren.

Letzterer behält aber auch seine Polarität hartnäckig.

Zweckmäßig differenziert man nur ihn.

Er ist ein höchst metallisches Eisen.

Da die magnetische Wirkung eine Längenwirkung ist, bedient man sich der Stahlstäbe.

Dieselben differenziiert man durch Berühren, Streichen mit Magnetsteinen oder magnetischem Stahl.

Magnetische sogenannte Magazine.

Art zu operieren.

In wiefern man stählerne Kuben und Kugeln magnetisieren könne?

Stangen mit mehreren Polen.

Wenn sie zu lang sind.

Wenn sie von ungleicher Dicke sind.

Sogenannte Partialität der Magnetnadel.

Wirkung eines Pols durch eine eiserne Stange ohne Umkehrung.

 

Oktbr. 16. 1805

Erdkörper

Übergewicht des Eisens.

Noch Einiges zur Naturgeschichte dieses Metalls.

Verschiedene Minern.

Krystallisierter magnetischer Eisenstein.

Eisenstein der die Nadel bewegt ohne Feilspäne anzuziehn.

Sogenannte Retraktorische Wirkung.

Außer dem Eisensteine bewegen noch manche Steine die Magnetnadel.

Sie sind im Moment zu differenziieren.

Kehren aber alsobald in die Gleichgültigkeit zurück.

Talkarten, Serpentine.

Minimum des Eisens hinreichend.

Reinste Platina mit eisernen Hämmern behandelt bewegt die Magnetnadel.

Polarität des Humboldtischen Serpentins.

Polarität der Schnarcher.

Des Kobaltköniges.

Inklination der Magnetnadel.

Deklination der Magnetnadel.

Letztere wahrscheinlich nach dem festen Lande und seinen Landkernen gerichtet.

 

Geschichte des Magnetismus
Geschichte der Theorie

Magnetische Materie in sich an Stärke verschieden.

Vom Plus und Minus.

Zwei Materien.

Schrauben, Spiralgänge, Klappen, Fasern, Borsten andre mechanische Erklärungsarten.

Verhältnis zur Elektrizität.

 

Apparat

Großer Magnetstein in Kubische Form gebracht.

Kleinere unbearbeitet.

Metallne Schale mit Feilspänen.

Glatte Pappe.

Glas in Rahmen mit untergelegtem weißem Papier.

Siebchen von Metall.

Zwei Nähnadeln an Faden.

Mehrere Nähnadeln.

Zwei Strickdrähte.

Eine Boussole.

Eine dergleichen als Stab.

Ein eiserner Stab.

Kuben und Parallelepipeden von gegossenem Eisen.

Ein armierter Magnet.

Ein Magazin von Stahlstäben zusammengesetzt.

Ein magnetisches Hufeisen.

Ein dergleichen elastisch.

Eisensteine.

Serpentine.

Von Humboldtischer Serpentin.

*

Zum Magneten

Versuch mit den Kettengliedern.

Das Eisen darf eine gewisse Breite nicht überschreiten, wenn es den stärksten Magnetismus erhalten soll.

Um durch Glühen und Ablöschen Eisenstäbe magnetisch zu machen, müssen sie verhältnismäßig dünn zur Länge sein. Die erforderliche Länge bei einer zunehmenden Dicke wächst sehr.

*

Oktbr. 23. 1805

Turmalin
Natur

Gehört zur Schörlfamilie.

Schörl findet sich in den Urgebirgen, als ein zufällig beigemengter Bestandteil.

Öfters in Gangarten als Krystall von verschiedener Größe.

Meist schwarz, säulenförmig, stänglich, undurchsichtig.

Er verändert die Farbe und geht ins durchsichtige über.

Turmalin. Trip. Aschenzieher.

Säulenform.

Braunrot, Grün, Bläulich.

Castilianischer, Ceylonischer, Brasilianischer.

Er zieht leichte Körper an, wenn er erwärmt wird.

 

Geschichte

Die Alten kannten einen solchen Stein.

Plinius spricht von einem Karfunkel, der von der Sonne erwärmt, jene Wirkung zeigt.

Lynkur der Alten.

Die Eigenschaft bei Erhitzung Asche anzuziehen ward von den Goldschmieden in den neuern Zeiten zuerst entdeckt.

Die Ceylonischen kamen zuerst zu uns.

Klein und geschliffen.

Wurden langsam durch Gelehrte beobachtet, wegen Seltenheit des Steins.

1717 erwähnen seiner die französischen Akademisten, nennen ihn einen Magneten, sprechen aber nicht von Erwärmung.

1747 nennt ihn Linné Lapis electricus.

1757 beschäftigt sich Aepinus zu Berlin damit.

Bestimmt seine Eigenschaften näher.

Nach ihm beschäftigen sich mehr Deutsche, Franzosen, Engländer und Schweden damit.

Die Untersuchungen gehn immer besser von statten, jemehr und größere Turmaline man erhält.

 

Phänomene

Voraus der Versuch mit dem Ringstein auf der Asche.


Erwärmung, Hitze, Erkältung.

Veränderte Temperatur.

Dauer des Phänomens sechs bis sieben Stunden nach der Erkältung.

Anziehen, Abstoßen.

Regelmäßiges, Konstantes, Polarität.

Säulenförmige Gestalt der Krystalle.

Entgegengesetzte Polarität an beiden Enden.

Es ist mir ungewiß in welcher Richtung die Wirkung geschehe, da die meisten Versuche oft mit abgerundeten Stücken und Ringsteinen gemacht wurden.

Man will bemerkt haben, daß die Wirkung nach der Richtung der Blätter geschehe.

Durchsichtigkeit in dieser Richtung.

Durchaus aber zeigt sich die Achse der Pole konstant, wie sie einmal an jedem besondern Steine bemerkt worden.

Zerbrochne Stangen und Platten erhalten abermals beide Polaritäten.

Frage, ob sich die entgegengesetzten Pole der Steine selbst anzögen.

Schwer zu leistender Versuch, weil sie nur leichte Körper anziehn.

Ihr Anziehen und Abstoßen bezieht sich auf die elektrischen Phänomene.

Kann daher nur vollständig dargestellt werden, wenn die Lehre von der Elektrizität vorgetragen ist.

Elektrizität wird nicht allein durch Reiben erregt,

Sondern auch durch berühren, schmelzen, verdunsten, durch Verbindung besonders metallischer Körper.

Der Turmalin wird auch durch Reiben elektrisch,

Zeigt aber alsdann andre Erscheinungen, als bei Verändrung der Temperatur, und zwar nur die gewöhnlichen elektrischen.

 

(Über Plus und Minus)

In gleicher Temperatur keine Erscheinung.

Veränderung der Temperatur.

Gleiche, totale, wenn der Stein frei von allen Seiten jener Einwirkung ausgesetzt wird.

Man bringe ihn aus dem Kalten ins Warme und dann habe z. B. die hohe Seite plus, die flache minus; so wird sich die Erscheinung umkehren, wenn er aus dem Warmen ins Kalte gebracht wird.

Ungleiche partiale, wenn der Stein die Temperatur ungleich verändert, welches auf verschiedene Weise geschehn kann; hier verändert sich auch die Erscheinung.

Ein Minimum von Verändrung der Temperatur ist bei großen Steinen schon hinreichend.

Die Wirkung dauert 6 bis 7 Stunden also auch noch wenn sich der Stein mit der Temperatur der ihn umgebenden Atmosphäre ins Gleichgewicht gesetzt hat.

Im Dunkeln wird ein Licht erregt.

*

Minimum hinreichend zur Erregung der Differenz elementarer Erscheinungen.

Man könnte fragen ob die Indifferenz nicht schwerer beizubehalten sei.

Man kann diesen Zweifel dadurch heben, wenn man einsieht, daß von Differenz zu Indifferenz ein lebendiges schweben waltet und keins von beiden als ein bestehender Zustand angesehen werden kann.

Wie leicht die magnetische und turmalinische Wirkung zu erregen sei, haben wir gesehen.

Die weit ausgebreitete Elektrizität wird auch durch ein Minimum erregt.

*

(Oktbr. 30. 1805)

Symbolik

Durch Worte sprechen wir weder die Gegenstände noch uns selbst völlig aus.

Durch die Sprache entsteht gleichsam eine neue Welt, die aus Notwendigem und Zufälligem besteht.

Verba valent sicut nummi. Aber es ist ein Unterschied unter dem Gelde. Es gibt goldne, silberne, kupferne Münzen und auch Papiergeld. In den erstern ist mehr oder weniger Realität, in dem letzten nur Konvention.

Im gemeinen Leben kommen wir mit der Sprache notdürftig fort, weil wir nur oberflächliche Verhältnisse bezeichnen. Sobald von tiefern Verhältnissen die Rede ist, tritt sogleich eine andre Sprache ein, die poetische.

Indem wir von innern Verhältnissen der Natur sprechen wollen, bedürfen wir gar mancherlei Bezeichnungsweisen.

Ich erwähne hier viere derselben:

Symbole

  1. Die mit dem Gegenstand physisch real identisch sind, wie wir die magnetischen Erscheinungen erst ausgesprochen und dann als Terminologie bei den verwandten gebraucht haben.
  2. Die mit dem Gegenstande ästhetisch ideal identisch sind. Hieher gehören alle guten Gleichnisse, wobei man sich nur vor dem Witz zu hüten hat, welcher nicht das Verwandte aufsucht; sondern das Unverwandte scheinbar annähert.
  3. Die einen Bezug ausdrücken, der nicht ganz notwendig, vielmehr einiger Willkür unterworfen ist; aber doch auf eine innre Verwandtschaft der Erscheinungen hindeutet. Ich möchte sie mnemonisch im höhern Sinne nennen, da die gemeine Mnemonik sich völlig willkürlicher Zeichen bedient.
  4. Die von der Mathematik hergenommen sind und weil ihnen gleichfalls Anschauungen zum Grunde liegen, im höchsten Sinne identisch mit den Erscheinungen werden können.

Von den drei ersten Symbolen haben wir Beispiele in der Sprache.

  1. Wenn z.B. das Wort Ein Tönendes ausdruckt, wie Knall.
  2. Wenn durch den Ton eine übereinstimmende Empfindung ausgedrückt wird, wie es bei Flexionen vielmals der Fall ist, Knallen.
  3. Wenn Worte, die sich auf einander beziehen, gleichen Klang haben, wie mein, dein, sein, da sie auch zufällig einander nicht ähnlich sein könnten, wie ich und du; da hingegen moi mit toi auf gedachte Weise verwandt ist.

Von der vierten Art, welche bloß auf Anschauungen ruht, kann in der Sprache nichts vorkommen.

*

Okt. 30. 1805

Elektrizität

Magnetische und Turmalinische Wirkungen haben sich durch Anziehen und Abstoßen manifestiert.

Die magnetischen an einem einzigen Stein im natürlichen Zustande.

Im Eisen bloß durch Annäherung erregt.

Die Turmalinischen zeigen sich bei Veränderung der Temperatur.

Zu magnetischen Wirkungen bedarf es nur des Magneten.

Zu turmalinischen einer einzelnen äußern Bedingung.

Elektrizität kommt unter vielfachen Bedingungen zum Vorschein.

Großer Schritt vom Spezifischen des Magneten und Turmalins ins Weitere und Allgemeinere.

Doch bleibt die Wirkung der Elektrizität sich immer selbst gleich.

Der Turmalin bezieht sich schon auf Elektrizität.

Wie sich Elektrizität auf Magnetismus beziehe, werden wir künftig sehen.

Was die Elektrizität betrifft, halten wir uns hier an die Bedingung des Reibens, wodurch die Elektrizität entdeckt worden.

Wir nehmen ein Stück Bernstein, der den Alten die Eigenschaft offenbarte.

Bernstein gerieben zieht leichte Körper an.

Diese Eigenschaft wird an mehrern Körpern besonders am Glase entdeckt.

Die Versuche werden nunmehr dargestellt.

Anziehen deutet auf ein Abstoßen.

Beides zusammen auf eine Scheidung, auf ein Entzweien, das, wie bei dem Magneten, sein Entgegengesetztes, seine Totalität sein Ganzes wieder sucht; dahingegen die an einem Körper gleichnamig erregten Eigenschaften sich nicht anziehen und sich also abzustoßen scheinen.


Als Repräsentanten des Entgegengesetzten hat man Glas und Harz gefunden.

Sie sind als zwei Familien anzusehen, worunter sich viel andre Körper rangieren.

Glas pflegt man durch Plus und Harz durch Minus zu bezeichnen.

Aber auch dieser Unterschied ist nur a potiori zu nehmen: denn es können auch hier Umkehrungen statt finden.

Als einen Körper, an dem sich die Erscheinung leicht manifestiert, kann man sich der Seide bedienen.

Der erste Apparat sei, ein seidenes Band, ein Stück geschliffen Glas, und ein Stück Bernstein.

Harz und Glas in die Mitte des Bandes gesetzt, gegen die Enden zu gestrichen, entsteht das Entgegengesetzte.

Kneipt man das Band in der Mitte, so ziehen beide Enden sich an.

Symbolisierung dieser Erscheinung mit dem Magneten.

Übereinkunft und Unterschied.

Hauptunterschied. Es ist eine Flächenwirkung,

Doch mit der Seitenwirkung des Magneten einigermaßen zu vergleichen.

Das Band von einem Ende zum andern mit G oder H. gestrichen, erhält nur eine einseitige Bestimmung.

Zwei solche Bänder werden dargestellt.

Jedes stößt seine eigenen Enden ab und zieht die Enden des andern Bandes an.

Wir haben hier das, was beim Magneten unmöglich war, daß wir nämlich das Entgegengesetzte völlig trennen, daß wir das eine Band ganz +, das andre ganz - machen können.

Aber es ist dieses nur scheinbar, wie die Folge lehren wird.

An dem Glase wird eine Elektrizität erregt, wenn es gerieben wird; in dem Körper, an dem es gerieben wird, auch.

Nennen wir nun die in dem Glase erregte +; so wird die an dem andern Körper erregte - sein.

Beide zusammen machen die ganze Elektrizität, die in ihrer Gleichgültigkeit verborgen nicht darstellbar ist, und die sich erst entzweien muß, um vor uns zu erscheinen.

Aber selbst bei dieser augenscheinlichen Entzweiung bleibt uns verborgen, daß an jedem von diesen Körpern abermals wieder die ganze Elektrizität entsteht.

Jeder Körper, an dem Elektrizität nicht erregt ist, ist erregbar durch den erregten, und zwar nach beiden Seiten.

Ungeriebenes Glas zieht die Bänder + und - an.

Unter die erregbarsten Körper gehört die Luft; wo also an einem Körper eine partiale Elektrizität erregt ist, tritt gleich der Gegensatz an der Luftgrenze hinzu, vereinigt sich mit dem des Körpers und neutralisiert sich.

Alle Körper verlieren in der Luft die erregte partiale Elektrizität.

Aber noch auf eine andre Weise läßt sich diese stete Koexistenz des Entzweiten darstellen.

Die der geriebenen Seite eines dünnen Glases entgegenstehende Seite wird sogleich entgegengesetzt elektrisch.

Versuch mit der geriebenen Glasröhre in welcher Goldblättchen.

Versuch mit der geriebenen Scheibe unter welcher Goldblättchen.

Übergang zur Leidner Flasche.

Elektrizität als Flächenwirkung.

Körper an welchen die Elektrizitäten leicht erregt werden, zeigen sie nur an der geriebenen Stelle.

Diese Wirkung wird nicht über den ganzen Körper verbreitet.

Sie wird auch nicht weiter auf andre Körper geleitet.

Sie sind ideoelektrische, nicht-leitende Körper genannt worden.

In andern Körpern aber wird die Elektrizität schwerer erregt.

Diese nehmen sie über ihre ganze Fläche leicht auf.

Dort werden sie verbreitet und auch andern Körpern von da durch Berührung leicht mitgeteilt.

Diese nannte man leitende Körper.

Beide Arten werden nur bedeutend in Absicht auf ihre Oberfläche.

Diese Abteilung ist aber nur für den ersten Angriff. Sie modifiziert sich, ja sie hebt sich zuletzt auf.

Man muß einen solchen Unterschied, wie öfters, in Betrachtung natürlicher Dinge, erst festhalten, um ihn wieder fahren zu lassen.


Maschinen-Apparat.

Widerwillen dagegen.

Man stellt sich die Naturwirkungen unter solchen mechanischen Formen vor.

Die Ansicht bleibt zerstreut.

Die Einsicht wird gehindert.

Poetische Stelle.

Bei Nacht hätten wir schon das Licht gesehen,

Hätten, bei einiger Aufmerksamkeit das Knistern vernommen.

Für uns, ist daher die Maschine nur da, um die Erscheinungen auffallender zu machen.


Elektrisiermaschine.

Glas.

Hohler Zylinder.

Scheibe.

Reibzeug.

Isolierung des letztern.

Umdrehen.

Reiben.

Leiter (Konduktor).

Hohl.

Spitzen an einer Seite.

Kugel an der andern.


Die Mitteilung des Erregten ist einseitig.

Aus dem Konduktor = der Elektrizität des Geriebenen, womit er in Verbindung steht.

Versuch.

Figur zu demselben.

Skizze

Elektrizität durch Mitteilung hat an der Glasplatte gegenüber das Entgegengesetzte erregt.

Gleichfalls am bestimmten Fleck, wie durch Reibung.

Verharren.

Gleiche Austeilung durch Metallflächen.

Bewegliche Belegung inwendig.

Ladung.

Entstehung der Elektrizität außen, gezeigt durch Anziehen.

Gleichfalls bewegliche Belegung angebracht.

Entladung.

Versuch mit der Glasplatte.

Große heftige Wirkung der eigentlichen Leidner Flasche.

Leise Wirkung durch Spitzen.

Symbol von jenem Quadrat hergenommen.

 

Elektrisches Licht
Bei Nacht zu beobachten

Des geriebenen Bernsteins und Glases.

Des Zylinders.

Des Reibkissens.

Der Positiven Elektrizität.

Der Negativen Elektrizität.

Der Spitzen

Der Glastafel an den Konduktor gelehnt.

Des Rädchens

Der Kette
        Beim Zubringen
        Beim Entladen

Des Buchstabens

Des luftleeren Raumes.
        Mit Quecksilber.
        Ohne Quecksilber.

*

Ferner zur Elektrizität

Reiben durch Wolle und Leinen.

Schwierigkeit in Untersuchung des + und -, wegen der Umkehrung.

Elektrophor.

Kondensator.

Figuren auf dem Kuchen.

Blitzsinter.

Blitz.

Gewitter.

Elektrizität der Menschen, Tiere, Fische.

Elektrizität durch Gießen.

Gießen in Porzellan unterlegte Goldplättchen.

Elektrizität durch Berühren.

Durch Verdunstung.

Erhitztes Porzellan und Silber geben den Dünsten - E
÷ Eisen und Kupfer + E

*

Nov. 20. 1805

Übergang

Elektrizität wird bei Seite gesetzt.

Die feurigen Phänomene derselben bei Nacht besonders vorgetragen.

Rückkehr dazu später durch den Galvanism.

Wir werden alsdann die mechanische Bedingung des Reibens los.

Berührung.

Verdampfung.

Stille Wirkung zweier an einander liegender Metalle.

Erprobt durch Wasser, Nerve etc.

 

Fernerer Übergang

Physisches. Chemisches.
Das Allgemeinere.
    Das Durchdringende
        Wirkende
        Nichtfestzuhaltende.

Dynamische Vorstellungsart.
        Werdendes
        Wirkendes
        Anregendes
        Handelndes
        Hervorbringendes.

Die Wirkung des Magneten scheint ganz physisch zu sein.

Man will jedoch eine stärkere Oxydabilität des einen Pols bemerkt haben.

Das Besondere.
    Das Verbreitete
        Erleidende
        Festgehaltene.

Atomistische Vorstellungsart.
        Gewordenes
        Duldendes
        Anregbares
        Ruhendes
        Hervorgebrachtes.

Die Elektrizität rückt dem Körperlichen, dem Chemischen schon näher.

Ihr säuerlicher Geruch und Geschmack deutet auf etwas Materielles.

Ihre chemischen Einwirkungen sind unleugbar.

Doch bleibt sie in ihrer Einheit immer etwas Verborgenes und ist nur durch Entzweiung darzustellen.

Unsre Vorträge waren bisher immer im Steigen.

Der Magnet zeigte uns das Allgemeinste im Besondersten.

Der Turmalin führte uns weiter.

Die Elektrizität zeigte sich an allen Orten und Enden.

Wir werden auf noch allgemeinere Wirkungen aufmerksam.

Vor allem ist zu betrachten:

 

Die Schwere

Als Phänomen der Anziehung.

Zerlegung des Phänomens oder vielmehr Betrachtung des Phänomens von mehrern Seiten.

Absolutes Bedingtes.
Erde
Geschmolzenes Blei.
Felsen
Sonne
Schrote
Erstarrendes Blei
Pendel.
Erde.

Wechselbeziehung aller so daß jedes an die tätige und an die leidende Stelle kommen kann.

Anziehung läßt sich nur durchs Entgegensetzen denken.

Wo die Umkehrung, das Entgegensetzen bei der Schwere zu suchen.

Freiheit
Bezug auf sich selbst
Bestimmung
Bezug auf ein Anderes.

Wie man das Abstoßen zu denken hat.

Alle diese Kräfte sind wirksam im Raume.

 

Raum

Raumerfüllung Materie.

Unendlich mannigfaltige Raumerfüllung durch Wirksamkeiten und Materialitäten.

Äther.

Licht

Magnetismus.

Elektrizität.

Gehören in die höhere Klasse.

Die chemischen und mehr materiellen Erscheinungen sind nach der jetzt üblichen, wissenschaftlichen Methode schwer zu fassen und ihre Darstellung ist nicht einmal erfreulich.

Zum Behuf eines heitern und doch nicht ungründlichen Vortrags wähle ich die alte Einteilung in:

 

Vier Elemente

Die Einteilung in Vier entspringt aus einer Verdoppelung des Gegensatzes, und ist teils naturgemäß, wie bei den

Weltgegenden
Jahreszeiten
Temperamenten,

teils willkürlich, wie bei den

Weltteilen.

Erinnerung an das was oben von Symbolen gesagt worden.

Luft das alles Umgebende.

Feuer das alles durchdringende.

Wasser das alles belebende.

Erde das in allem Sinn zu belebende.

Selbst die Alten sahen die Elemente nicht als das Letzte an.

Sie stellen sich solche aus Teilen aber aus homogenen Teilen bestehend vor.

Wir sind nach und nach dahin gelangt sie zu zerlegen.

Und zwar teils im dynamischen Sinn, als verschieden darstellbar

Teils im atomistischen als zusammengesetzt, aber aus heterogenen Teilen.


Der leereste Raum ist immer noch mit etwas denkbarem, ja darstellbarem angefüllt.

Die derbste der unsichtbaren Raumerfüllungen nennen wir Luft.

Sonst hatte man nur eine unteilbare Luft.

Gegenwärtig sind wir mit mehreren Luftarten bekannt.

Vor allem beschäftigen wir uns mit der atmosphärischen.

Man kann sie auf zweierlei Weise betrachten.

Physisch-mechanisch, und da erscheint sie

Als eine permanente elastische Flüssigkeit.

Man schreibt ihr Druck und Schwere zu.

Umgestürztes Glas ins Wasser niedergedruckt.

Heber verschlossen und geöffnet.

Physisch-chemisch als in der Scheidung das Sticksame und Wassersame darstellend.

Unter der Glocke über Wasser brennendes Licht.

 

27. Nov. 1805

[Luft]

Atmosphärische Luft.

Gewahrwerden derselben durch jede Bewegung.

Physisch mechanische Betrachtung derselben.

Flüssigkeit.

Elastische Flüssigkeit

Versuch mit dem Glas im Wasser

Die Luft wird zusammen gedruckt

Permanenz der Elastischen Eigenschaft.

Versuche deshalb.

Ungleiche Elastizität.

An der Erde stärker als höher.

Versuch der unten gefüllten, oben eröffneten Flasche.

Druck, Pressung der ganzen Atmosphärischen Masse auf sich selbst.

Dichtigkeit

Schwere

Anziehung.

Die Luft wird mehr oder weniger angezogen in Proportion daß sie der Erde näher oder von ihr ferner ist.

Ungleichheit dieser Anziehung.

Ungleiche Anziehung der Erde nicht bemerkt

Weil man keine feine Kriterien hatte.

Luft hierzu das Geschickteste.

Materialität

Unkörperlichkeit

Fähigkeit sich auszudehnen.

———— —   zusammen zu ziehen.

Variation der Magnetnat[ur]

Unterschiedne Äußerung der Elektr.

Veränderung der Anziehungskraft der Erde, vorzügliche Ursache der Veränderung der Witterung

Zuerst Betrachtung des Barometers.

Saugpumpe.

Beschreibung derselben.

Das Wasser folgt dem Stempel.

Ältere Erklärung dieser Erscheinung.

Gärtner der höher heben will als 32 Fuß.

Geht nicht

Galilei beschäftigt sich mit diesem Phänomen.

Torricelli fällt auf eine andre Flüssigkeit.

Aufs Quecksilber

Röhre von 30 Zoll

Das Quecks. wird über 28 Zoll gehalten bei der stärksten Elastiz. der Luft.

Indem es auf einer gleichen Masse steht

Ohne die gegenhaltende Masse bei kleinerer Öffnung

Heber.

Einwirkung der Wärme

Aufnahme des Wassers.

Vorher die Erscheinungen bei der Abwesenheit dieses Elastischen Fluidums.

Luftpumpe.

Luftleerer Raum.

 

4. Dez. 1805

Elastische Flüssigkeit.

Hat ihre Eigenschaft von Natur.

Stellt sich in einem zwiefachen Zustand dar.

In einem gedrängteren.

In einem loseren.

Zwischen den beiden im ewigen Schweben.

Die Extreme scheinen unendlich zu sein.

Zusammenziehen

Ausdehnen.

Pulsation. Leben.

Wir werden ans Anziehen und Abstoßen erinnert.

Ihre Kontraktion habe sie durch Druck von oben, oder Anziehen von unten.

Genug der natürliche Zust. in welchem wir sie höchst elastisch kennen ist an der Erde.

Diese Elastizität nimmt ab indem wir uns höher begeben.

Eine Quecks. Säule die bei uns von der Luft gehalten wird schwankt zwischen ½ Zoll auf und nieder.

Fortwährende Abnahme beim Bergesteigen.

Bis 17 Zoll.

Höhe der Atmosphärischen Luft auf 8 geogr. M. gerechnet.


Einfluß auf alles irdische.

Lebloses sowohl als Lebendiges.

Besonders aufs letztere.

Auf alle Organisation.

Fabel von den Königen des Meeres.

Auch wir sind Völker des Luftmeeres.

Alles Lebende ist auf eine mittlere Elastizität der Luft angewiesen.

Verschiedenheit der Pflanzen nach den verschiednen Bergeshöhen.

Atemholen, Zirkulation des Blutes, Zustand der Nerven.

Übel welche diejenigen betreffen welche hohe Berge besteigen; oder in Luftballonen auffahren.


Wissenschaftliche Einsicht in die Gegenwart einer solchen Elastischen Flüssigkeit.

Luftleerer Raum in der Torricellischen Röhre.

Äolipile.

Durch Pumpen wie eine andre Flüssigkeit zu behandlen.

Otto von Guericke. Von Magdeburg.

Versuche zu Regensb. 1650 von K. Ferd. III.

Rohe Vorrichtung noch in Beyreisens Museo zu sehen.

Fortgesetzte Bearbeitung der Luftpumpe.

Gegenwärtiger Zustand der Maschine.

Auspumpen.

Wirkung.

Anschließen der Glocke an den Teller.

Gewaltsamer Trieb sich ins Gleichgewicht zu setzen.

Woher sich wohl alle Stürme schreiben die auf der Erde und dem Meer so große Verwüstungen anrichten.

Dieser Trieb wird in Verschiednen Versuchen dargestellt.


Leere Blase.

Blase über dem Messing.

Halbkugeln.

Handsprütze über der Bleikugel.

Überfließen des Liquors

Aus dem Bier, der Milch der Seife.

Birn.

Ei.

 

d. 12 Dez. 1805

Milch.

Versuch mit Quecksilber.


Art der Ungarn die Lehrer zu mahnen.

Elastizität der Luft. Druck

Gutes Wetter. Behaglichkeit.

Ton der Fiber Zustand der Reaktion in den wir versetzt werden.

Glück im Gefühl der Tätigkeit der proportionierten Anspannung.

Gleichnisse.


Aufnahme des Wassers

Dünste sichtbare. Luftperspektive.

Oft ohne Wirkung aufs Hygrometer.

Ob als Wasser oder nicht.

Anziehung der Erde.

Elastizität der Luft.

Fall den ich in Tirol gesehen.


Übergang.

Versparung bis zum Vortrag der Atmosphärischen Erscheinungen.

Jetzt Entschuldigung wegen Mangel an Experimenten.


Luft chemisch zu betrachten.

Frührer Versuch.

Bestandteile.

Weiter schreiten verlangt allgemeine Ansicht.


Gegensätze

Wirkendes Erleidendes
Allgemeines Besondres
Säure Unterlagen.
Basen.
Radicaux

Säure als allgemeines leicht gefaßt

Durch die Erfahrung bestätigt

Von den Franzosen gelehrt.

Unterlagen nicht so.

Frage deshalb.

Wovon künftig.


Säure.

Oxygen, sauersam.

In Atmosph. Luft mit Sticksamem

Im Wasser mit Wassersamem.

Durchs Feuer entwickelt.

In gekohltem Gas mit Kohlensamem

Säurung der Erden.

 

d. 18. Dez. 1805

Vorbereitete Versuche.

Wegen der Luftarten

——— des Galvanismus

Aufschub verschiedner Umstände wegen.

Physikalische Versuche überh.

Den Alten (Griechen pp) unbekannt.

Lebhaftes Anschauen des Gegenwärtigen.

Ohne gewahr zu werden daß sich manches nach Belieben wiederholen lassen.

Wir sind insofern wir Menschen des Lebens sind im gleichen Falle

Regenbogen, Himmelsbläue.

Versuche bequeme,

———— mißlingende,

———— schwierige besonders wo das Auge allein Herr.

 

Optik

Neues Kapitel

Die Natur nicht neben einander

Sondern in und mit einander

Die Verschiedenheit / Die Übereinstimmung der Phän.


Gegensätze aus der Einheit hervortretend

Sich zur Einheit verbindend.

Bekannte Einheit Magnet.

Unbekannte        Elektrizität.

Licht und Finsternis

Erste ungeheuerste Gestalt

Sichtbare Welt aus der Verbindung

Zerlegen der sichtbaren Welt in Licht und Finsternis

Aufbauen der sichtbaren Welt aus Licht und Finsternis

 

d. 18 Dez. 1805

d. 8 Jan. 1806

Übergang zu einer andern Rubrik.

Überzeugung die Natur durchaus sich selbst gleich zu finden.

Betrachtung der Welt insofern sie sichtbar ist.

Finsternis und Licht.

Zwei ungeheure Gegensätze.

Erst jedes für sich betrachtet.

Finsternis als der Ab- und Urgrund des Seins. Als gehaltvolle Unterlage.

Mehreren Sinnen gemäß

Ihre Wirkung nicht hindernd.

Licht wirkendes vielleicht in alles hinein und durch und durch.

Gegenwärtig betrachtet als an allem hin, auf allem weg wirkend.

Oberfläche. Επιφανεια

Mittel

Sichtbare Welt

Aus Licht und Finsternis auf zu bauen

Oder sie in L. und F. aufzulösen.

Das ist die Aufgabe. Denn die sichtbare Welt die wir für eine Einheit halten ist aus jenen beiden Uranfängen auf das freundlichste zusammen gebaut.

Aug als das Organ wodurch wir das sichtbare gewahr werden.

Dessen Struktur wird als bekannt vorausgesetzt.

Feuchtigkeiten, Krystallinse, gläserne Feuchtigkeit.

Retina eigentlich unserer Betrachtung das Nächste.


Licht und Finsternis als Zustand.

Aufs Auge wirkend.

Fortwirkend.

Übergang von einem zum andern.

Daurende Disposition.


Bilder zum Auge.

Schwarze Weiße

Auf der Retina denselben Effekt wie Licht u. Finsternis.

Weiße Bilder größer

Schwarze kleiner.

Vermutliche Zusammenziehung und Ausdehnung der Retina.


Dauer des Bildes.

Fensterkreuz

Schwarz umgekehrt.

Versuche mit Papieren vor einer grauen Tafel.


Mäßiger Eindruck. Abklingen desselben

Zunächst schon farbig

Doch merklicher bei starken Eindrücken.

Blendendes farbloses Bild.

Farbiges Abklingen.

Umkehrung der Farbe.


Farbige Bilder 47.

Harmonie.

 

15. Jan. 1806.

Farbige Schatten
Bedürfnisse

Umgestürzte Schublade.

Zwei Leuchter mit kurzen Lichtern.

Bogen Weißpapier

Starkes Bleistift oder Stab.

Farbige Glasscheiben.

 

Schwache Lichter

Den Abklingenden zu vergleichen.

Schwächung des Lichtes farberregend.

Subjektive Farben

Bei Tag.

Ursache.

Unempfänglichkeit der Retina.

Bei Nacht.

Entfernung.

Bedürfnis Brennende Kerze.

Kreis an der Wand.

 

Höfe

Untersch. Subjektive / Objektive

Licht wirkt über sich hinaus

Schein um die Öffnung der C. Obscura

Rote Ränder um die Scheiben des Schlafwagens.

Höfe ums Licht.

Kulmination

Abklingen

Wiederholung

Gleichnisse.

Stein Wasser

Harmonika Glas

Abklingen der Glocken. Schwirren.

Form des Auges und seiner Teile rund.

Bedingungen.

Ausgeruhtes Auge

Feuchtes.

Dunkler Hintergrund.

Die Erscheinung größer je ferner.

Ocular spectra in der Ferne größer.

Warum?

 

Pathologische Farben

Übergang. sonst auch die physiologischen hieher.

Akyanoblepsie.

Licht durch Schlag

Druck

Farbenkreise. Höfe gelblich

Farbenkreise sich aus Kreisen entwickelnd.

Dauer des Bildes

          der Farbe.

Unempfänglichkeit der Retina. Chrupsie. Buntsehen.

Mücken, Fliegen. Bänder auch bunt.

Grauer Star.

Gelbsucht.

Verschiedene Dispos. der Maler.

 

d. 22 Jan.

Galvanismus

    Siehe die Akten.

 

d. 29 Jan.

Galvanische Versuche.

Beschreibung nachzubringen.

 

d. 7 Febr.

Galvanischer Vortrag

    Schluß.

*

Galvanismus

Galvanismus an die Elektrizität sich anschließend

Ausgesetzt wegen Mangel des Apparats.

Schicksal aller Vorträge, wozu äußre Werkzeuge und Bedingungen nötig sind.

Diese Unterbrechung schadet uns nicht, sie ist vielmehr förderlich.

Denn wir haben unterdessen schon eine andre höhere Region erreicht,

An dem Auge die zartesten Phänomene bemerkt, deren die Natur fähig ist,

Und zugleich die Ähnlichkeit und Übereinstimmung mit den übrigen.

Einheit, Trennung, Zusammenstreben des Getrennten, Forderung, Gegensatz, Spezifikation, Totalität, Harmonie.


An dem Stahlstabe einer bekannten Einheit sahen wir früher an zwei Enden eine besondre Wirkung äußern, die auf eine Zweiheit, auf ein Trennen, ein Verteilen eines einzigen Grundwesens deutete.

Wir sahen eine unbekannte Einheit, die elektrische, uns nur zum Gewahrwerden hervortretend indem sie sich trennte, sonderte.

Durch diese Trennung, Sonderung entsteht aber erst ein Bezug.

Die wichtigsten Bezüge der in der Erscheinung getrennten Einheiten sind die Bezüge auf sich selbst.

Nicht weniger merkwürdig sind die Bezüge der Vielheiten, der verschieden spezifizierten Dinge untereinander, der Bezug von allem zu allem.

Elektrizität affiziert viele, ja alle Körper, und deutet auf einen allgemeinen Bezug.

Das besondre wenn es einen allgemeinen Bezug haben soll, muß sich auf ein allgemeines beziehen.

Dieses Allgemeine, welches wir bei der Elektrizität schon vermuten, zeigt uns der Galvanism deutlich, es ist das Sauersame.

Doch nicht allein, das ihm entgegengesetzte Wassersame muß zugleich mit hervortreten.

Die Verhältnisse zu diesen beiden Wesen.

Das Verhältnis dieser beiden Wesen gegen einander.

Wir treten abermals aus dem Reich der Physik in das Reich der Chemie, oder vielmehr wir finden, daß im Reiche der Natur keine besondern Reiche sich abstecken lassen.


Allgemeine Ansicht.

Vergleichung mit einer vollständigen Spielkarte.

Besonders auch wegen Steigerung des Quantitativen ins Qualitative.

Identität und Differenz zu gleicher Zeit gegeben.

Übergang.


Verschiedene Materien sich zu verschiedenem Vortrag eignend.

Da manches festgehalten, leicht bewirkt, bequem wiederholt werden kann.

Andre Bedingungen schwerer herbei zu führen, flüchtiger wirkend sind, und neue Bereitungen erfordern.

Technisches Verhältnis der elektrischen und galvanischen Experimente.

Galvanismus mehr zur Beschäftigung als zur Darstellung geeignet.

Daher die Ursache des Vortrags.

Erst theoretisch, dann historisch, mit Vorzeigung des Apparats.

Dann Benutzung des Apparats und Darstellung der vorzüglichsten Phänomene.


Wir erkennen um uns her viel getrennte Wesen.

Wovon keins dem andern gleich ist.

Aber ein einzelnes Wesen ist nicht einmal in sich selbst gleich, sondern einer Trennung, einer Verteilung fähig.

Physische, moralische Beispiele.

Die mindeste Ausdehnung, jede Länge, jede Breite bringt schon im ganzen eine Differenz hervor.

Die wichtigste Betrachtung, die wir vom Anfang an zum Anschauen zu bringen suchten.

Differenz in der Identität und umgekehrt.

Wir erschrecken nicht mehr vor diesen Worten: denn unsre Einbildungskraft führt uns genügsame Phänomene vor, wodurch diese Ausdrücke wirklich einen Körper, eine Wirklichkeit erhalten.

Notwendigkeit einer Terminologie.

Gleichnis von der gemeinen und höhern Rechenkunst genommen.

Um zu dieser Einsicht zu gelangen, hat man immer mehr allen gröbern, mechanischen Bedingungen zu entsagen, und auf das unmerkliche aufmerksam zu werden, wodurch die höchsten Naturwirkungen entstehen.

Im gemeinen Technischen sind wir schon das Gewaltsame gewohnt, gewohnt den Hammer der Schlösser und Schmiede klingen zu hören, das Sägen und Poltern der Zimmerleute und Tischer.

Ja die Natur selbst poltert uns auf eine unfreundliche Weise öfters etwas vor, doch nur in den atmosphärischen Phänomenen.

Doch ist alles, was auf ein höheres Leben sich bezieht, ein friedliches Werden, keinem Sinne, ja kaum dem Auge bemerkbar.

Elektrizität kommt gewöhnlich durch eine grobe mechanische Bedingung zur Erscheinung.

Die höhere Ansicht ist aber schon früher gegeben, daß die geringste Veränderung von Erwärmung und Erkältung, von Befeuchtung und Verdunstung, erst bewirkte dann aufgehobene Berührung sogleich die Wirkung hervorbringen.

Die geringste veränderte Bedingung macht bezug, oder verändert den Bezug.

Was sich beim Magneten unwidersprechlich zeigt, gilt im feineren Sinne von jeder Metallstange. Es läßt sich dartun, daß ein Ende different von dem andern Ende sei.

Zwei Silbertaler, möglichst gleich, der eine angehaucht, der andre nicht, zeigen schon Differenz in der Wirkung.

Desto größere Differenz werden zwei verschiedene Körper aus einer Klasse, wie Zink und Kupfer offenbaren.

Wir werden uns nicht wundern, daß um diese Differenz hervorzubringen, bloße Annäherung, Berührung nötig ist.


Metalle haben Bezug gegen ein Allgemeines, das Sauersame.

Und zwar schon jedes Metall für sich, wie das Rosten das Oxydieren zeigt.

Verbunden, viel mehr, Beispiel des Messings und andrer Alliagen.

Angenähert, gleichsam noch stärker.

Vermittlung der Oxydation, das Wasser.

Ein uns einfach erscheinendes Wesen, das auch zu differenzieren ist,

Oder, wie man es atomistisch ausspricht, in seine Teile zerlegt werden kann.

Zerlegung, Verteilung des Wassers in den in ihm enthaltnen Gegensatz.

Sauersames, Wassersames.

Das Sauersame hat einen Bezug zu allen Unterlagen.

Mit ihnen neue Körper bildend,

Mit dem Wassersamen, das Wasser.

Die saure Eigenschaft verschwindet für die Erscheinung.

Der elektrischen Terminologie läßt sich die galvanische anschließen.

+
Positiv
Glas
Oxydation
   -
Negativ
Harz
Desoxydation

Verhältnis der Elektrizität und des Galvanismus.

Hauptunterschied der Körper, welche die Phänomene hervorbringen.

Isolatoren, sonst auch Nichtleiter, ideoelektrische Körper genannt.

Konduktoren, Leiter.

Diese beiden Arten Körper scheinen die beiden Enden einer in sich unendlich teilbaren Reihe zu sein, ein Gegensatz, durch eine Mitte verbunden.

In der gemeinen Versuchserfahrung haben wir schon sogenannte Halbleiter, schlechte Leiter u.s.w.

Zur allgemeinen Übersicht setzen wir an das eine Ende Glas und Harz, an das andre ein paar Metalle, Zink und Silber; jene beiden stellen dort die ganze Elektrizität, diese den ganzen Galvanismus vor.

Die vorzüglichsten Leiter der Elektrizität sind Metalle.

An ihnen manifestiert sich die galvanische Wirkung am lebhaftesten.

Man hat eine Reihe gefunden, wie sie sich einander subordinieren, wie eins das andre nötigt, das Minus darzustellen und selbst in sich das Plus manifestiert.

Sie ist Zink, Blei, Zinn, Eisen, Wismut, Kobalt, Arsenik, Kupfer, Spießglanz, Platina, Gold, Quecksilber, Silber.

Das Vorstehende ist immer dasjenige das sich in der Verbindung beider auf die Säurung, das Nachstehende was sich auf Entsäurung bezieht.

Darlegung einer solchen Reihe.

*

d. 7. Febr. 1806

Verhältnis Galvanischer Erscheinungen zu den Elektrischen.

Verstärkung der Elektrizität durch Anwendung des Amalgams auf dem Reibzeug.

Anziehen, Abstoßen.

Anwendung des Elektroskops.

Funken Erregung

Laden einer Leidner Flasche

Explosion.


Verbrennung des Goldes.

Größere viereckte Platten.

Über verschiedne Figur der Säulen.

Über verschiedne Wirkungen derselben.


Erregender Bogen.

Aus heterogenen aber subordinierten Erregern zusammengesetzt.

Alle metallisch

bis auf die Kohle.

Von der Kohle überhaupt.


Erregter Bogen.

Individuen

Reihen.

Neulich versucht.

Erregung des Lebendigen.

Die Wirkung welche physisch und chemisch erschien wird organisch.

Wirkung

      auf Gefühl

            Gesicht

            Gehör

            Geschmack

            Geruch.

Ein Allgemeines das zu jedem Sinne spricht und sich zu ihm spezifiziert.


Leise Gegenwart.

Empfunden

durch feuchte Haut

an Wunden

Zunge

Entblößte Nerven.

Das zarteste Galvanometer Frösche.

An diesen erfunden.

Wo sich unsre Darstellung schließt.

Versuche.


Übergang zum organischen Magnetismus

Zu einem Begriff desselben können wir, nach dem bisherigen, am besten gelangen, wenn wir uns vorstellen, daß Erregendes und Erregtes sich verwechseln lassen.

Die entstehenden Wirkungen können also folgendermaßen gedacht werden:

  1. Leblos auf Lebloses
  2. Leblos auf Lebendiges
  3. Lebendes auf Lebendes
  4. Lebendes auf Lebloses

ad 1. Dieses zeigte jene Darstellung der Metalle und ihrer Wirkung auf sich selbst, auf Wasser, die Erscheinung der Oxydation und Desoxydation.

ad 2. Dieses haben wir selbst empfunden und nun die Wirkung auf die Frösche gesehen

ad 3. Hier tritt der Versuch mit dem umgebogenen Muskel ein. Vorzüglich aber die Erscheinungen mit den elektrischen Fischen.

Gymnotus electricus.
Raja torpedo.
Silurus electricus.
Tetrodon electricus.
Trichiurus indicus.

Innerhalb des Lebenden erinnert man sich an das scheinbare Fallen beim Einschlafen und hier treten die berüchtigten Phänomene des animalischen Magnetismus ein.

ad 4. Zinnerner Becher in der Hand, das enthaltene Wasser mit der Zunge berührt kann zu dem umgekehrten zu Nr. 2. gerechnet werden.

Geschmack des Wassers bei Somnambülen.

Problematische Möglichkeit einer Oxydation und Desoxydation durch lebendige Ketten.


Verhältnis des Eisen-Magnetismus zu diesem allen.

Hoffnung die sämtlichen Phänomene auch am Magneten zu erhalten.

Schon vorhandne, doch zerstreute Versuche.

Eisen soll das Metall sein, das die Elektrizität am besten leitet.

Frühere Oxydation des Südpols.

Krystallisation eines Eisenvitriols, verschieden in der Nähe von beiden Polen.

Wirkung des Magneten auf mehrere Körper.

Vorschläge welche der bayerschen Akademie geschehen.

Gymnotus electricus soll die Magnet-Nadel bewegen. Ein zu ihm in die Wanne gelegter Magnet soll die Kraft schwächen.

Geschichte mit dem Aalschlachten und dem Feuerstahl.

 

Frühere Annäherung des Eisenmagnetismus zu menschlichen Kuren. Mesmerische Wannen.

Kuren durch Elektrizität

Durch Galvanism.

 

Atmosphärisches Oxydieren und Desoxydieren des Quecksilbers.

 

Zum 12. Febr. 1806.

Von dem Werte des Was Die Fragen: Wie? Warum? Wozu? abgelehnt.


[Fortsetzung der Optik]

Physische Farben.

Hauptbestimmung.

Nicht das Auge für sich als wirkend oder der Gegenstand

Nicht das Licht unmittelbar aufs Auge

sondern mittelbar.

Mittel. Farblose Mittel.


Einteilung

Von der Oberfläche eines Mittels
        (katoptrische)

An dem Rande her
        (Parenoptrische)

Durch ein Mittel durch
        (dioptrische)

In der Mitte von Mitteln
        (diamesoptrische)

Sehen in mathematisch-physischem Sinn wird zurückgestellt.

Wir nehmen die Gegenstände an und unser Auge

und setzen voraus daß wir sehen.


Das Sehen von Bildern

Wir sehen nur die Abstufung von Licht Schatten und Farben.

Möglichkeit der Malerei

Vorteile der Malerei.


Wir können von Bildern abstrahieren, wie schon geschehen und das Helle das Dunkle, das Lichte und Finstre, das Weiße und Schwarze als formlos denken wie es jetzt zum Behuf des nächsten Vortrags geschieht.


Eigentliche Ordnung wie sie oben angegeben worden.

 

Zum 19. Febr. 1806

Ursache warum zuerst vorgenommen werden die

Dioptrischen

Zum Sehen wird gefordert

Entfernung
Zwischenraum
Raum
Kein absolut leerer
Luft.
Durchsichtigkeit.

Man sieht den Gegenstand nicht unmittelbar

Mittel

gasartige, körperliche, flüssige, feste.

Durchsichtigkeit der Mittel relativ.

Abhängig von der Tiefe des Raums den sie einnehmen.

Luft. Wasser Glas

In gewisser Tiefe trübe

Dann nur durchscheinend

Endlich undurchsichtig

Eigentlich trübe Mittel

Halbdurchsichtige

Durchscheinende schon als Platten und Lamellen.

 

Apparat

Sämtliche trübe Gläser

Ein gemaltes Glas mit Gelb ohne Trübe

Spiritus Vini.

Silberne Löffel

Angerauchte Scheibe.

Brennend Licht.

 

Zum 19 Februar 1806

Sogenannte Augentäuschungen.

Verhältnis des Objekts zum Subjekt.

Die Beziehungen wahrhaft ausgesprochen.

Wahrhafte Aussprüche der Sinne.

Das Entfernte erscheint kleiner.

Grundsätze der Perspektive.

Farbe farbloser Gegenstände durch trübe Mittel hervorgebracht (dioptrische Erscheinungen der ersten Klasse) zeigt die Grade ihrer Trübe.

Dichtigkeit der Mittel.

Grade derselben

Noch andre physische und chemische Eigenschaften.

Alles manifestiert sich dem bloßen Auge.

Gegenstände durch Mittel gesehen erscheinen uns nicht an der Stelle, an der sie sich nach den Gesetzen der Perspektive befinden sollten (dioptrische Erscheinungen der zweiten Klasse).

Abweichung vom Gesetz des gradlinigen Sehens.

Brechung objektiv.

Hebung subjektiv.

Sind Correlata.

Hebung durch eingegoßnes Wasser in die Schale.

Hebung des Bildes im Grunde.

Hebung des Stabs der gebrochen erscheint.

Heißt eigentlich Annäherung des Bodens gegen das Auge, Verkürzung der Tiefe des Bodens.

An einem Maßstabe gezeigt.

Hebung durch den gläsernen Kubus, mit Nachrückung der äußern Bodenfläche.

 

Zum 19. Febr. 1806

Gerätschaften

Hohles Kästchen.

Lineal.

Napf.

Bleistift.

Gelte.

Blechkästchen mit Glasboden.

Maßstab.

Glaskubus auf Pappe.

Große Linse.

Prismen.

Pappen.

Die Schirme.

 

Zum 19 Febr. 1806

Nachtrag zum vorigen Vortrag.

Gelbe Scheibe ohne Trübe

Flamme des Weingeistes.

 

Gerätschaften.

Gelbe Scheibe

Licht.

Löffel.

Weingeist.

 

Zum 12. März (1806)

Refraktion.

Das Phänomen im Allgemeinen und objektiv ausgesprochen.

Verruckung des Bezugs der Gegenstände.

Subjektiv ausgesprochen.

Verruckung des Gesehenen.

Durch parallele Mittel.

Durch schiefe Richtung paralleler Mittel.

Durch nicht parallele Mittel.

Mit sphärischen Flächen.

Kugeln

Konvexe, konkave Linsen

Mit ebenen Flächen.


Refraktion ohne Farbenerscheinung

Verrückung des unbegrenzt Gesehenen

Entstehung der Farbenerscheinung

Verruckung des begrenzt Gesehenen.

Versuch mit Vergrößerung des schwarzen Rundes.

Des weißen Rundes.

Durch die große Linse.

Umfärbung hinter dem Brennpunkte.

 

Prismatische Erscheinungen der Reihe nach.

Parallele Mittel.

Verwandlung ins Keilförmige.

Spitzwinklige Prismen.

In wie fern sie als ein Teil einer Linse angesehen werden können.

Starke Verruckung des Bildes ohne sonderliche Entstellung desselben.

Schwarzes Kreuz horizontal und vertikal.

Dasselbe diagonal.

Einige Elementartafeln.

Schirm mit den Elementen.

Wachsende Grade der Winkel.

Zunehmende Entfernung.

Mannigfaltiger Schirm.


Grenzen gefärbt.

Im Gegensatz.

Ränder

Säume

Abgesondert

Übergreifend.

 

Zum 19. März 1806

Wir versieren im Reiche der Bilder

  Bilder  
Primäre.   Sekundäre.
1. Ursprüngliche   1. Abgeleitete, Scheinbilder, Gegenbilder.
2. Direkte, unmittelbare 2. Indirekte, katoptrische, Doppelbilder.
3. Hauptbilder. 3. Nebenbilder.

Zur Farbenerscheinung wird ein Bild gefordert.

Das Bild wird verruckt durch Refraktion.

Es entsteht zugleich ein Nebenbild

Das wahre Hauptbild bleibt zurück und widersetzt sich gleichsam dem Verrücken.

Ein Nebenbild in der Richtung der Refraktionsbewegung eilt vor.

Das Nebenbild entsteht genau nach der Form des Hauptbildes.

Dessen Ränder und Säume.

Entstehen genau mit derselben Schärfe oder Gelindigkeit der Abstufung.

Schwarz und Weiß.

Grau und Grau.

Grau mit Schwarz und Weiß.

Eigenschaft der sekundären Bilder als gleichsam halbierte Bilder.

So auch des Nebenbildes.

Halbdurchsichtiges trübes Bild.

Inwohnende Trübe selbst des durchsichtigen Mittels früher anerkannt.

Gesetze der Farbenerscheinung im Trüben.

Wo der voreilende Rand des Nebenbildes sich vom Dunkeln über das Helle zieht, erscheint das Gelbe und Gelbrote.

Umgekehrt wo ein heller Rand über die dunkle Umgebung hinaustritt, erscheint er blau und blaurot.

Sind die Farben einmal spezifiziert so lassen sie sich mischen und vereinigen.

Resultate davon.


Wirkungen auf graue und farbige Bilder nächstens.

 

Zum 16. März 1806.

I.
Über den Vortrag

Insofern er kürzer bei allgemein Angenommenen

Länger und ausführlicher bei eigens behandelten und kontroversen Materien.

Vorteile bei künftigem Vortrag der Geschichte.

 

II.
Graue Bilder

Erscheinen heller auf schwarzem dunkler auf weißem Grunde.

Erscheinen als ein Helles auf dem Schwarzen größer als wenn sie als ein Dunkles auf weißem Grunde stehen.

Je dunkler das Grau desto mehr erscheint es als ein schwaches Bild auf Schwarz und als ein starkes Bild auf Weiß. Und umgekehrt. Daher gibt Dunkelgrau auf Schwarz nur schwache auf Weiß starke; Hellgrau auf Weiß schwache auf Schwarz starke Nebenbilder.

 

III.
Steigerung

1. Durch farbloses Trübe

2. Durch Verdichtung und Beschattung der Pigmente und Liquoren.

ad 1. Ursprüngliches Rot

ad 2. Gesteigertes aus dem beiderseitig Spezifischen.

Wichtige dynamische Vereinigung der beiden gesteigerten Enden. Hiebei das Grüne.

 

IV.
Farbige Bilder

Gefärbtes Trübes

Gelbes und Trübes

Blaues und Trübes

Verruckung farbiger Bilder bringt diesen Effekt hervor.

Vereinigung des physisch allgemeinen mit dem chemisch spezifizierten.

Papiere. NB. Erscheinende Größe oder Kleinh. Gläser. Die Wirkung durchgeführt.

 

Zum 2. Apr. 1806

Vergleichung der Prismen und Linsen.

Versuche mit Prismen

Chromatische.

Achromatische.

Darstellung nach der Tafel.

Achromatisches Objektiv.


Zum 2. Apr. 1806

Refraktion

Physische Erscheinung bis zum höchsten Organischen wirkend.

Durchgreifen des tiefsten bis zum höchsten und umgekehrt.

Sehen.

Frühere Zeit unbekümmert ums Wie?

Noch weniger aufmerksam inwiefern das allgemeine dem Besondern könne zu Hülfe kommen.

Mangel an Trieb zu Versuchen.

Das Zufällige führte sie nicht weiter.

Höchstens zum Praktischen.

Neros Smaragd.

Später die Weise des Sehens.

Später die Brillen 14. Jahrh. Anfang

Manches dazwischen.

Später die Fernröhre 17. Jahrh. Anfang.

Allgemeiner Begriff.

Objektiv- / Okular-Glas.

Unvollkommenheiten

Abweichung wegen der Form,

Abweichung wegen der Farbe.

Farbe bei der Refraktion als was Zufälliges.

Als die Refr. immer begleitend

Als aus ihr entspringend

Mit ihr gleichen Schritt haltend

Nur wo sie zu wirken aufhört aufhörend.

Verschiedene Dichtigkeiten der Mittel.

Verworfne dioptrische Fernröhre.

Erfindung und Ausbildung der katoptrischen.

Euler durch Analogie des Auges zu Bemerkungen und Rechnungen veranlaßt.

Dollond und die neutonsche Schule dagegen.

Versuche mit Liquoren.

Entdeckung.

Gleiche oder nah gleiche Refr.

Ungleiche Farbenerscheinung.

Refr. beizubehalten. F. E. aufzuheben.


Achromasie.

Negation.

Entgegengesetzte Operation

Etwas über Gegensatz.

+ und -.

Besonders des Minus als eines realen.

Einige Ökonomische Beispiele.

Indifferenz als ein Fundament.

Einstehende Waage.

Einstehender Etat der Einnahme und Ausgabe.

Teils regelmäßig

Teils unregelmäßig

Nämlich vermehrtes + und vermehrtes - gegen den Etat.

Physische Indifferenz

Eisen

Differenz Magnetisches

Physische Indifferenz

Elektr. Galvanism.

Differenz die gedachten Erscheinungen.

Indifferenz-Erscheinung

bei Hofe mit realem Übergewicht { bekannte
{ empirische
{ irdische
in der Kirche mit idealem Übergewicht { Unbekannte
{ ideale
{ göttliche

 

Zum 16. Apr. der zweite war ausgefallen.

Stehendes Bild.

Erstes differentes physisches

Herunter/Hinauf geführt durch Refraktion.

zweites differentes chemisches.

Entstandnes Nebenbild nicht nach dem Maß der Verruckung sondern nach dem Maße einer innern Chemischen Eigenschaft der Masse.

Masse zur F. Ersch. nötig.

Warum die Hohlgläser nicht Farben. Die Lorgnette. Ob sie gleich das Bild verrücken.

Masse.

Eigenschaft der Masse.

Chemische Eigensch.
      Säure, Alkali.
      Säurung, Entsäurung.

 

Zum 23 Apr. 1806

Glasplatten.

Konvexe und konkave Gläser.

Prisma gesprengt.

Steine.
      Doppelspat.
      Bergkrystall.
      Fraueneis.

Hauch.

Häutchen.

Scheidewasser       Tasse

Firnis

Pinsel.

Seifenwasser

Strohhalme Tasse

 

Stahlknöpfe, neue. alte.

Metallkalk

Glas trüb gewordnes

—    farbig angelaufenes.

 

Zum 30 Apr. 1806

Chemische Farben betr.

Stahlknöpfe.

Gefäß mit 2 Glasplatten.

Wasser

Seifenspiritus.

Schwarze Pappe. (Kohle)

Schwefelsaures Eisen.

Gallaufguß.

Stengelgläser.


Mineralien.
      Erden und Steine
          Durchsichtig und weiß.
      Rauchtopas.
      Metalle.


Erden ohne Metalle ob farbig.

 

Zum 7. Mai 1806

Vorrichtung zu den objektiven prismatischen Versuchen.

 

Zum 14. Mai 1806

Ingredienzien zum Berliner Blau.

Curcuma/Orleans/Safflor in Weingeist.

Lackmus. pp.


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