Friedrich Gerstäcker
Das Wrack
Friedrich Gerstäcker

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

4. Der Einsiedler

Trotzdem war es ein unheimliches Gefühl, mit dem alle, ohne Ausnahme, das Deck des Fremden erklommen. Sie wussten, dass sie fremdes Eigentum betraten, und noch dazu einen Platz, der vielleicht erst vor kurzer Zeit der Schauplatz furchtbarer Not und Verzweiflung gewesen – ja, wer sagte ihnen, dass nicht jetzt noch Tod und Verderben dort oben hause. Denn war es nicht schon öfter vorgekommen, dass Pest oder Cholera an Bord eines Schiffes ausgebrochen und dieses dann, mit keinem gesunden und kräftigen Menschen mehr, es zu regieren, irgendwo auf den Strand gesetzt war, während die Ersten, die es betraten, von der unseligen Krankheit erfasst wurden und elend starben? Wenn nun auch hier etwas Ähnliches der Fall gewesen? Und fast unwillkürlich warf jeder, wie er nur den Kopf über die Schanzkleidung hob, den Blick unruhig und scheu über Deck, um zu sehen, ob keine Leichen dort umhergestreut wären.

Aber nichts Derartiges ließ sich sehen, ja sonderbarerweise glich das Deck nicht einmal dem eines Fahrzeugs, das die Mannschaft in wilder Flucht verlassen und wo unordentlich umhergestreut lag, was sie doch nicht retten konnten. Das Deck hätte nicht reinlicher und mehr shipshape aussehen können, auch wenn es unter dem strengsten Kapitän in irgendeinem Hafen sicher vor Anker gelegen hätte. Sämtliche Falle und Brassen hingen ordentlich an den Pinnen oder waren an Deck, wie es sich gehört, aufgekoilt – ja das Deck schien an dem Tag selber gewaschen und gefegt zu sein. Sogar das Messingwerk am Gangspill, Ruder und Skylight schien wie frisch geputzt, und – sie hatten sich auch in der Tat nicht geirrt – aus dem Schlot der Kombüse wirbelte ein dünner blauer Rauch empor. Es musste jemand an Bord sein, aber sonderbar, dass er ihre Ankunft nicht bemerkt haben sollte und sich an Deck zeigte – war er krank?

»Weiß der Henker, Bootsmann«, sagte der Steuermann mit halb unterdrückter Stimme, ein Bein noch immer über die Schanzkleidung geschlagen, auf der er ritt, ohne noch auf das Deck hinabzuspringen. »Wir hätten doch ein paar Waffen mitbringen sollen; die Geschichte hier kommt mir ganz unheimlich vor, als ob hier jemand im Hinterhalt liegen müsste und nun plötzlich auf uns herausspringen könnte.«

»Wäre nur schlimm für den jemand dann«, bemerkte der Bootsmann trocken. »Denn dort am Schnaumast stehen Handspeichen genug, um ihm den Schädel windelweich zu klopfen. Möchte nur wissen, ob das Teewasser bald fertig ist.«

Der Steuermann hatte einen Blick nach den erwähnten Handspeichen hinübergeworfen, die in der Tat dort in musterhafter Ordnung aufgestellt waren, und das gab ihm selber ein Gefühl der Sicherheit, denn ein solches Holz ist, in der Hand eines kräftigen Mannes, eine sehr wirksame und tüchtige Waffe.

»Ja, dann kann's nichts helfen, Bootsmann«, rief er. »Die Zeit vergeht und die Sonne da drüben hat schon höllische Lust unterzuducken. Wir müssen sehen, wie die Sache steht«, und damit sprang er ohne weiteres an Deck hinab und zu dem Mast hinüber, nahm dort eine der Handspeichen herunter und klopfte damit, als er sah, dass ihm seine Leute ebenso schnell gefolgt waren, auf das Deck. Das Geräusch musste jeder hören, der sich an Bord befand – aber keine Antwort erfolgte. Es blieb alles totenstill und die Seeleute sahen einander kopfschüttelnd an.

»Guck doch einmal einer in die Kombüse hinein«, sagte da der Steuermann, »ob frische Feuerung aufgelegt ist.«

Einer der Leute sprang nach vorn und kehrte gleich darauf mit der Nachricht zurück, dass der Wasserkessel auf dem Feuer stünde und Steinkohlen nachgelegt wären, die vor kaum zehn Minuten aufgeschüttet sein müssten, denn ein Teil von ihnen war noch nicht einmal ordentlich angebrannt.

»So hol mich dieser und jener«, sagte der Steuermann kopfschüttelnd, während er indes vergebens versucht hatte, einen Blick durch das geschlossene Skylight in die Kajüte hinabzuwerfen. »Wenn das nicht sonderbar ist. Hier, Jungens, fasst einmal an, wir wollen das Skylight abheben, dass wir nur erst sehen können, was da unten steckt.«

Ein paar der Leute sprangen zu, um dem Befehl Folge zu leisten, aber es ging nicht. Die Skylight-Klappe oder Decke musste – wie das manchmal der Fall ist – von innen festgehakt sein.

»Na dann kommt«, sagte der Mate entschlossen, »dann kann's nichts helfen; aber so viel weiß ich, dass ich nicht eher wieder von Bord gehe, bis ich nicht gesehen habe, wer hier sein Wesen treibt – nehmt euch die Handspaken und kommt mit.«

Und damit stieg er entschlossen die vom Quarterdeck auf das Hauptdeck führende kleine Treppe hinab und stieß die Kajütentür auf, die nur angelehnt stand und in den innern Raum direkten Einlass gab.

Neugierig hatten sich die Leute ihm nachgedrängt, blieben aber erstaunt auf der Schwelle stehen, als sie in der Kajüte auf dem kleinen Sofa, das hinten an der Rückwand befestigt stand, einen einzelnen Menschen lang ausgestreckt und, wie es schien, in tiefem Schlaf fanden.

Der Bursche war jedenfalls Seemann, denn er trug nicht allein die Tracht, und zwar die kurze Jacke mit blanken Knöpfen, wie sie die Matrosen sonntags oder an Land anzulegen pflegen, sondern sein ganzes Aussehen verriet es auch; aber einen wohltätigen Eindruck machte dieses nicht.

Er hatte krauses, schwarzes Haar und einen ebensolchen, vielleicht seit drei Wochen nicht rasierten Bart, aber um den Mund lag ein hässlicher Zug von Grimm und Verdrossenheit, und die Brauen waren, selbst im Schlaf, fest zusammengezogen, dass sich die Stirn in tiefe, wie ärgerliche Falten legte.

Bequem genug hatte er es sich aber hier gemacht, und was ihn in Schlaf gebracht, blieb ebenfalls kein Geheimnis, denn auf dem Tisch vor ihm stand eine der großen viereckigen Arrakflaschen ziemlich bis zur Hälfte schon geleert, eine mächtige Zuckerdose, ein Glas, eine Karaffe mit Wasser und eine erst kürzlich angebrochene Kiste mit Zigarren, von denen der Schläfer noch eine, halb geraucht, zwischen den Fingern hielt.

Ein Blick in der Kajüte umher überzeugte den Mate dabei, dass er es hier mit dem wahrscheinlich einzigen Bewohner des Schiffes zu tun habe. Zur Vorsorge öffnete er auch noch ein paar der Nebenkojen, aber es war alles unbesetzt, und es blieb ihm endlich nichts weiter übrig, als den ruhigen Schläfer zu wecken, um Näheres von ihm über das Schiff selber wie die Ladung zu hören.

Das war nicht so leicht, als er es sich möglicherweise gedacht. Er ging auf den Mann zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:

»He, Freund!«

Der Bursche rührte sich nicht.

»He, Freund!«, rief der Mate jetzt lauter und schüttelte ihn, um ihn munter zu bekommen, aber ein tiefes Grunzen des Halbtrunkenen war die einzige Antwort, die er erhielt. Viel Zeit durften sie aber auch nicht versäumen, denn die Strahlen der Sonne fielen schon ganz schräg gegen das Skylight an, und der Mate, während er einen Blick über die auf dem Tisch ausgepackten Herrlichkeiten warf, sagte lachend:

»Man sollt's nicht für möglich halten, und der Bursche lebt hier wie ein Prinz; aber wir können dich nicht länger schlafen lassen, mein Herz. Also heda, Kamerad – hallo ahoy!« Und er schrie ihm dabei in die Ohren, als ob er ein auf Kabellänge entferntes Schiff anrufen wolle.

»Four bells? Hell!«, brummte der Mann und schüttelte, noch immer im Schlaf, den Kopf, fuhr aber plötzlich, als er sich berührt fühlte, erschreckt in die Höhe, sah oben das Sonnenlicht durch die Scheiben fallen und die fremden Menschen die Kajüte füllen, und starrte sie so wild und verstört an, als ob er ebenso viele Geister gesehen hätte.

»Wie geht's Alter?«, sagte aber jetzt der Steuermann, nachdem er ihm einen Augenblick Ruhe gelassen hatte, um sich zu besinnen. »Ausgeschlafen?«

»Bless my soul«, stammelte der Mann, »where, the devil, do you hail from?«

»Wo wir herkommen?«, lachte der Mate. »Das möchte ich erst einmal dich fragen, mein Herz, denn du scheinst dich hier so behaglich und fest eingerichtet zu haben, als ob du dein Winterquartier bezogen hättest und auf festem Land statt auf einem Kasten säßest, der alle Augenblicke unter dir wegsinken kann.«

»Und wenn er's täte, wen kümmert's, wenn ich damit zufrieden bin«, knurrte der Gesell, dessen Sinne augenscheinlich noch von dem getrunkenen Branntwein befangen waren.

»Nu, nu«, lachte der Steuermann, »mach dir deshalb keine Sorge; deinethalben wär's auch vielleicht kein Unglück, aber deinethalben sind wir auch nicht hergekommen, und nur was Schiff und Ladung betrifft, wollten wir uns erkundigen. Und jetzt richte dich einmal auf und gib Antwort, denn wir haben keine lange Zeit zu verlieren. Wo kommt das Schiff her?«

Der wunderliche Einsiedler an Bord schien gar keine so besondere Lust zu haben, die an ihn gestellten Fragen zu beantworten, aber die fünf kräftigen Gestalten in der Kajüte sahen auch nicht aus, als ob sie mit sich spaßen ließen, und so weit war er doch jetzt wieder zur Besinnung gekommen, um zu begreifen, dass die Leute jedenfalls zu einem die Torresstraße passierenden Schiff gehörten. Nach einigem Zögern erwiderte er deshalb kurz:

»Von San Francisco.«

»So? Und wohin?«

»Na, das seht Ihr doch, dass wir an Ort und Stelle sind«, brummte der Gesell. »Müsste eine tolle Brise sein, die uns von hier wieder hinauswehte, wie sie uns hereingesetzt hat.«

»Aber wohin war das Schiff bestimmt?«

»New York«, sagte der Mann finster.

»Nach New York? Und was zum Henker hattet Ihr da in der Torresstrait zu suchen – aber was geht's mich an. Was für Ladung?«

»Ballast.«

»Ballast, und liegt fast bis an die Speigaten tief?«

»Wenn wir das im Leib hätten, was das Schiff die letzten drei Tage geschluckt hat«, lautete die mürrische Antwort, »so lägen wir noch tiefer.«

»Ist es leck?«

»Denke so – und alle Ursache –«

»Aber was treibst du dann noch an Bord, Schatz?«, fragte der Steuermann. »Und weshalb gehst du nicht wenigstens an Land und suchst indessen so viel wie möglich daraus zu bergen?«

»Was geht's Euch an, wo ich mich einquartiere«, brummte der Gesell, dem das Verhör zu lange dauern mochte.

»Hoho, nur ruhig Blut, mein Bursche«, sagte der Seemann kalt. »Kannst du uns vielleicht sagen, weshalb du allein hier zurückgeblieben bist, während sich die Mannschaft in die Boote gerettet?«

»Weil ich nicht bis Indien schwimmen kann«, sagte der Mann kurz. »Nun wisst Ihr, was Ihr wissen wollt, und lasst mich zufrieden.«

»Und du willst hier an Bord bleiben?«, rief der Mate erstaunt.

»Gewiss will ich«, lautete die Antwort. »Habe hier was ich brauche, und wenn mir die Geschichte zu langweilig wird, kann ich mich noch immer in die Jolle setzen und fortfahren.«

»Wo sind die Schiffspapiere?«

»Fragt den Kapitän.«

»Ich will dir was sagen, mein Junge«, meinte der Steuermann, der wohl merkte, dass er aus dem störrischen Patron nichts herausbrachte, während ihm das rosenfarbene Licht an den Skylightfenstern verriet, wie die Sonne eben im Untergehen sei. »Wenn du im Guten keine Vernunft annimmst, so ist es dein eigener Schade. – Bootsmann, holt einmal die Laterne aus der Launch und zündet sie an, ehe es dunkel wird; sucht dann von Lichtern und Lampen zusammen, was Ihr findet – du Bob nimmst einmal das Senkblei und siehst, wie viel Wasser wir um's Schiff herum haben – kannst auch gleich einmal in die Pumpen hineinfühlen, wie viel im Raum steht, und du Jack gehst mit Red in den Raum und seht euch einmal nach der Fracht um. John mag bei mir bleiben, dass wir die Kajüte revidieren. Apropos, Kamerad, hast du noch mehr von der Sorte an Bord?«, fragte er dann den Einsiedler, indem er sich eine von den Zigarren aus der Kiste nahm und sie an dem auf dem Tisch befindlichen Feuerzeug anbrannte.

»Und was für ein Recht habt Ihr?«, fuhr jetzt der Bursche auf. »Dass Ihr hier an Bord kommt, um die Herren zu spielen.«

»Und bist du etwa der Eigentümer«, fragte spöttisch der Mate.

»Jetzt allerdings«, beharrte jener. »Das Schiff ist mir überlassen, und was darin steckt, gehört mir.«

»Alle Wetter«, lachte der Seemann, »und ein verdammt ungastlicher Eigentümer noch dazu, einem Besuch in der Kajüte nicht einmal ein Glas Grog anzubieten. Schämst du dich nicht, Gesell? Hier, Leute, trinkt erst einmal, und dann scharf an die Arbeit.«

Die Leute ließen sich das nicht zweimal sagen, sie hatten schon lange lüsterne Blicke nach dem Arrak hinübergeworfen. Dann aber verließen sie auch rasch die Kajüte, um die gegebenen Befehle auszuführen.

Eine eigene Unruhe schien indes über den bisherigen Bewohner der Kajüte zu kommen, und zwar so auffallend, dass sie selbst dem Steuermann nicht entgehen konnte, dessen Augen sich bis dahin aber mehr mit der Kajüte selber als mit deren Insassen beschäftigt hatten.

Der finstere Gesell schien erst jetzt eigentlich vollständig nüchtern zu werden oder zu begreifen, was die Fremden eigentlich wollten. Das war kein flüchtiger Besuch eines vorbeisegelnden Schiffes, das galt hier eine Untersuchung, vielleicht Plünderung seines Fahrzeugs, und dem schien er sich jetzt nicht willig fügen zu wollen.

»Und was geht's euch an«, sagte er mit finster zusammengezogenen Brauen, »wie tief das Schiff im Wasser liegt und was es für Ladung hat, he? Hab ich euch nicht gesagt, dass wir in Ballast sind?«

»Zerbrich dir deshalb den Kopf nicht, mein Bursch«, lachte der Steuermann, der nicht gesonnen schien, eine Einrede von dieser Seite gelten zu lassen. »Sag mir vor allen Dingen einmal, wo eure Schiffsbücher sind – oder hat die der Kapitän mitgenommen?«

»Der Kapitän soll verdammt sein!«, knirschte jetzt der Fremde mit den Zähnen und hob sich, während er die geballte Faust auf den Tisch drückte, an seinem Sitz empor. »Seid ihr Piraten, dass ihr hier ein fremdes Schiff entert und darin hantiert, als ob ihr die Herren wäret?«

»Auch das nicht erwiderte der Seemann. »Wir sind ehrliche Matrosen, aber ich will dir etwas sagen, Kamerad, die Geschichte kommt mir hier verdächtig vor, dass die ganze Mannschaft sich nämlich in den Booten gerettet und dich hier allein, als Eigentümer des Fahrzeuges, zurückgelassen haben sollte. Weshalb erzählst du nicht einfach die Wahrheit und tust sogar, als ob du gar nicht darauf gewartet hättest, von einem andern Schiff hier mit fortgenommen und unter Menschen gebracht zu werden?«

»Und wer sagt Euch, dass ich wieder unter Menschen will?«, erwiderte der Bursche und schoss einen Blick voll Hass und Gift auf den Seemann.

»Nun bei Gott, das ist zu toll«, lachte der Steuermann laut auf. »Aber komm, John – wir dürfen uns nicht länger mit dem Patron aufhalten. Es wird dunkel und wir wollen doch erst einmal sehen, ob wir nicht wenigstens die Bücher bei Tageslicht finden können.«

»Steuermann«, sagte der Bootsmann, der den Kopf wieder zur Tür hereinsteckte, »hier an Bord ist faul Spiel gewesen. An Deck sind eine Menge Blutflecken – wohl ein bisschen abgescheuert, aber doch nicht ganz vertilgt.«

»Aha, mein Bursche – ob ich mir nicht so etwas gedacht habe. Wie sieht's mit dem Wasser aus, Bootsmann?«

»Es steht Wasser im Raum, aber das Schiff sitzt auf den Korallen auf und kann nicht wegsinken.«

»Gut denn, so helft einmal hier die Kajüten revidieren«, und mit den Worten wollte er nach der Tür zu, die er, mit der Einrichtung derartiger Schiffe vollkommen vertraut, für die Kapitänskajüte hielt, als der bisherige Bewohner des Schiffes mit einem wahren Wutgebrüll aufsprang, sich zwischen ihn und die Tür warf und in demselben Augenblick auch aus seinem Gürtel, oder wo er sie sonst herbekommen, eine der gewöhnlichen Schiffspistolen riss und sie dem Mate entgegenhielt. Aber es war nur ein Moment. Der Bootsmann hatte, wie nur der unheimliche Gesell die erste rasche Bewegung machte, schon die noch neben der Tür lehnende Handspake aufgegriffen, und wenn er sie in dem niedrigen Kajütenraum auch nicht zum Dreinschlagen gebrauchen konnte, fasste er sie doch mit beiden Händen und warf sie blitzschnell, wie eine Harpune, mit solcher Kraft gegen den Feind an, dass dieser davon zurücktaumelte. Allerdings drückte er noch im Fallen die Pistole ab, aber die Kugel schlug in die Deckbalken, und in demselben Moment kniete auch schon John auf seiner Brust und riss ihm die Waffe aus der Hand.

Es entstand jetzt ein kurzes Ringen. Wenn der finstere Gesell aber auch fast riesige Kräfte zeigte und wie ein Rasender selbst mit den Zähnen seine Angreifer zu fassen suchte, war er den drei kräftigen Männern doch nicht gewachsen, und wie die beiden anderen Leute von der Betsy Ann, durch den Schuss herbeigerufen, in die Kajüte stürzten, befand er sich schon macht- und widerstandslos in der Gewalt seiner Gegner.

Seeleute haben dabei immer die Taschen voll kurzer Enden Schnüre und Leinen, und wenige Minuten später hatten sie den rätselhaften Burschen, dessen Betragen sich noch keiner zu erklären wusste, festgebunden und wenigstens vor der Hand unschädlich gemacht. Zuleide wollten sie ihm ja auch gar nichts tun; er sollte ihnen nur nicht im Wege sein.


 << zurück weiter >>