Ferdinand Freiligrath
Gedichte
Ferdinand Freiligrath

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Reveille

Für die Revolutionsfeier auf dem Gürzenich zu Köln, 19. März 1848

        Frisch auf zur Weise von Marseille,
frisch auf ein Lied mit hellem Ton!
Singt es hinaus als die
der neuen Revolution!
Der neuen Revolution!
Der neuen, die mit Schwert und Lanze
die letzte Fessel bald zerbricht –
Der alten, halben singt es nicht!
Uns gilt die neue nur, die ganze!

Die neue Rebellion!
Die ganze Rebellion!
Marsch, Marsch!
Marsch, Marsch!
Marsch – wär’s zum Tod!
Und unsre Fahn ist rot! (bis)

Der Sommer reift des Frühlings Saaten,
drum folgt der Juni auf den März.
O Juni, komm und bring uns Taten!
Nach frischen Taten lechzt das Herz!
Nach frischen Taten lechzt das Herz!
Laß deine Wolken schwarz sich ballen,
bring uns Gewitter Schlag auf Schlag!
Laß in die ungesühnte Schmach
der Rache Donnerkeile fallen!

Die neue Rebellion!
Die ganze Rebellion!
Marsch, Marsch!
Marsch, Marsch!
Marsch – wär’s zum Tod!
Und unsre Fahn ist rot! (bis)

An unsre Brust, an unsre Lippen,
der Menschheit Farbe, heil’ges Rot!
Wild schlägt das Herz uns an die Rippen –
Fort in den Kampf! Sieg oder Tod!
Fort in den Kampf! Sieg oder Tod!
Hurra, sie sucht des Feindes Degen!
Hurra, die ew’ge Fahne wallt!
Selbst aus der Wunden breitem Spalt
springt sie verachtend ihm entgegen!

Die neue Rebellion!
Die ganze Rebellion!
Marsch, Marsch!
Marsch, Marsch!
Marsch – wär’s zum Tod!
Und unsre Fahn ist rot! (bis)

 


 


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