Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Ein Feigling

Ich bin im Leben viel merkwürdigeren, viel bedeutenderen Menschen begegnet als dem Manne, von dem ich hier erzählen will, aber kaum einem, dessen Schicksal mich tiefer ergriffen hätte. Und weil ich Ehrfurcht vor diesem Schicksal habe, darum schmücke ich es nicht aus und erfinde nichts, sondern erzähle schlicht, wie es sich gefügt hat. Es sind nun über zwanzig Jahre her – im Frühling 1880 war's –, als ich aus Frankfurt a. M. einen Brief erhielt, der mir den Tag vergoldete, meine Spannkraft belebte. Der Absender schrieb mir über eines meiner Bücher, das war alles. Aber wie er's tat, machte mir das Blättchen wertvoll. Es war kaum ein Lob darin, aber diese Worte hatte ein feiner, guter Mensch aus dem Herzen heraus geschrieben, und derlei ist erquicklicher als alles Lob. Von sich selber sagte er nur, daß er noch jung und Bankbeamter sei. Den wirklichen Namen mag ich nicht hierher setzen, obwohl ihn Tausende führen. Ein sehr alltäglicher Name, sagen wir Heinrich Müller.

Natürlich dankte ich ihm und verlangte mehr über ihn zu erfahren. Er antwortete, viel sei da nicht zu erzählen. Er sei der Sohn eines preußischen Hauptmanns, der Jüngste von acht Geschwistern, er habe fünf Brüder, zwei Schwestern. Die fünf Söhne habe der Vater im Kadettenkorps untergebracht, die seien nun auch Offiziere. Mit ihm, dem sechsten, sei es nicht so glatt abgegangen; man habe von oben her dem kinderreichen Manne sanft, aber entschieden bedeutet, für den müsse er selbst sorgen. Nun, das ging auch, da er nun in Gießen in Garnison stand, wo es nicht bloß ein Gymnasium, sondern auch eine Universität gab. »Über meinen Beruf hat es nie eine Debatte gegeben. Natürlich mußte ich Jurist werden, nicht weil ich besonders dafür veranlagt war – ich bin für nichts besonders veranlagt –, sondern weil ich meines Vaters Sohn war. Konnte ich dem König nicht als Offizier dienen, dann als Richter oder in der Verwaltung. So ließ ich mich als Jurist inskribieren und diente während der beiden ersten Semester mein Freiwilligenjahr ab. Aber gerade nachdem ich damit fertig war, starb mein Vater. Die Witwenpension hätte die Mutter, die Schwestern und mich nicht vor dem Verhungern geschützt, denn Wohnung und Kleider muß ja der Mensch auch haben. Meine Brüder brachten sich eben knapp durch; die konnten nichts abgeben. Da mußte denn ich verdienen – und wie sollte ich das als Student? Nun traf es sich glücklich, daß ein Bruder meiner Mutter Hauptbuchhalter einer hiesigen Bank ist. Er ließ mich herkommen, einen Kursus in der Handelsschule mitmachen und brachte mich dann in seiner Bank unter. Das war vor fünf Jahren, und heute habe ich 3600 Mark Gehalt und kann für Mutter und Schwestern, die in Gießen geblieben sind, etwas tun. Auch fertigen meine Schwestern Stickereien an, und Mutter vermietet möblierte Stuben an Studenten; so haben sie's eigentlich nicht schlechter als zu Vaters Lebzeiten. Und was mich betrifft, so bin ich auch zufrieden. Ich habe einmal irgendwo gelesen, ehrliche Liebe erwecke Gegenliebe, das gelte auch vom Beruf. Es wird wohl nicht immer so sein, aber bei mir trifft's leidlich zu. Ich habe mir fest vorgenommen, ein möglichst brauchbarer Bankbeamter zu werden, und ich glaube, daß ich es bin.«

Ich habe die Stelle hieher gesetzt, weil sie für ihn bezeichnend ist. Mir wenigstens war's damals, als kennte ich den Menschen schon daraus ganz genau: ein braver, schlichter, starker Mensch. Darum antwortete ich bald, und nun schrieb wieder er.

So blieben wir durch sieben Jahre in Verbindung. Besonders lebhaft war sie ja nicht, aber wir teilten einander doch das Wichtigste mit. So erfuhr ich von ihm, daß er sehr rasch vorwärtskam, weit über seine bescheidene Erwartung. Schon nach drei Jahren wurde er in einer Vertrauensstellung an eine Filiale seiner Bank in Koblenz beordert und hatte nun das doppelte Gehalt. Fast gleichzeitig las ich in einem rheinischen Blatte, er habe mit eigener Lebensgefahr einen alten Bettler aus einem Wirbel im Rhein gerettet und habe dafür die Lebensrettermedaille erhalten. Er selbst teilte mir dies nicht mit, und als ich ihm darüber schrieb, erwiderte er, das sei doch nur Pflicht gewesen. Wieder nach drei Jahren erhielt ich eine gedruckte Anzeige: »Ich beehre mich, meine Verlobung mit Fräulein Valeska von G., Tochter des königl. preußischen Hauptmanns Herrn Friedrich von G. und seiner Gemahlin Wladislawa, geborenen von Sz., ergebenst anzuzeigen. Koblenz, im März 1886. Heinrich Müller, Direktor der Filiale der X-Bank, Leutnant in der Reserve.« Beigefügt waren nur vier Worte in seiner schönen kaufmännischen Handschrift: »Ich bin sehr glücklich.«

Ich gratulierte herzlich. Daß er eine Adelige, die Tochter eines Offiziers gewählt hatte, konnte mich nicht wundern. Er war zwar mit Leib und Seele Kaufmann, auch in seinen Ansichten gut bürgerlich, aber dabei ein loyaler Preuße und voll aufrichtiger Achtung für den Beruf, dem der Vater angehört hatte; zudem war er in so engen Beziehungen zu seinen Brüdern geblieben, daß ihre Anschauungen ihn wohl auch beeinflussen mochten. Aus dem Manöver hatte er mir einmal geschrieben: »Das ist das Spiel, aber ich wollte, ich wäre einmal im Ernst dabei. Freilich bin ich meiner schwachen Augen wegen ein miserabler Schütze, aber darauf kommt's ja dann nicht an.« Übrigens bedurfte es all dieser Erklärungen nicht – »ich bin sehr glücklich« –, er hatte sich eben in die junge Dame verliebt und heiratete sie, weil er in der Lage war, nach seinem Herzen wählen zu können.

Dieser Anzeige folgte zunächst kein Brief mehr. Das wunderte mich nicht – ein junger, verliebter Ehemann! Dann, nach Jahresfrist, fragte ich doch einmal, als mir zufällig beim Ordnen meiner Papiere seine Briefe in die Hand kamen, bei ihm an, wie es ihm ginge. Er schrieb umgehend, entschuldigte sein Schweigen und sprach sehr eingehend über ein Buch, das ich kurz vorher hatte erscheinen lassen. Vor sich selbst teilte er nur mit, daß er nun Vater eines Töchterchens sei; seine Frau habe bei der Geburt in Gefahr geschwebt, sei nun aber wieder wohl.

Das war alles, und mir war's, da ich ihn kannte, zu wenig. Was ihn drückte, pflegte er zu verschweigen, was ihn beglückte, gönnte er anderen gern zur Mitfreude. Sollte die adelige Offizierstochter doch nicht die rechte Frau für den bürgerlichen Bankdirektor gewesen sein, der nur eben Leutnant in der Reserve war?! Natürlich sagte ich in meiner Antwort nur, ich hoffte nächstens, mehr von ihm zu hören.

Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Die Zeit verging, er schrieb nicht wieder. Und wie's nun einmal zu gehen pflegt, so fragte auch ich nicht mehr an.

Erst im Sommer 1891 schrieb ich ihm wieder. Ich wollte von Berlin über Köln den Rhein aufwärts nach Mainz gehen und fragte bei ihm an, ob er in nächster Zeit in Koblenz sein werde; wenn ja, dann wollte ich einige Stunden dort anhalten, um endlich seine persönliche Bekanntschaft zu machen. Denn wie er aussah, wußte ich nur aus einer Photographie, ein großer, blonder Mann mit männlich schönen Zügen und stattlichem Vollbart. Ähnlich hatte Kaiser Friedrich in seiner Jugend ausgesehen.

Der Brief kam zurück: »Verzogen. Unbekannt wohin.«

Natürlich fiel mir dies auf. Ich hatte an seine Büroadresse geschrieben. Wenn ein Bankdirektor so spurlos verschwindet, daß auch seine Bank nichts von ihm weiß, so kann dies eine fatale Bedeutung haben. Nun, das war ja hier ausgeschlossen. Aber Gutes mochte doch nicht dahinterstecken. Nun war ja seine Stellung ansehnlich genug, daß ich auch in Berlin hätte erfahren können, was mit ihm geschehen sei. Aber ich fragte nicht. Etwas Gutes war's nicht, und Peinliches erfährt man nie zu spät.

Vier Jahre später – im Frühherbst 1895 – lag eines Morgens wieder ein Brief von ihm auf meinem Tische. Poststempel: »Metz«. Er lese eben, schrieb er mir kurz, in der »Lothringer Zeitung«, daß ich im Metzer Verein für Erd- und Völkerkunde einen Vortrag halten würde. Da bitte er mich denn dringendst, ihm zu schreiben, mit welchem Zuge ich käme oder in welchem Hotel ich absteigen wolle und wann er mich besuchen dürfe. »Ich bin überzeugt, Sie werden mir diese Bitte nicht abschlagen, gleichviel, was Sie in der Zwischenzeit über mich gehört haben mögen.«

Ich gab ihm sogleich die gewünschte Mitteilung und fügte bei, ich hätte nichts über ihn gehört. Und ich meinerseits könne und wolle ihn nur nach dem beurteilen, was ich bisher von ihm wüßte.

Der Metzer Verein für Erd- und Völkerkunde besteht zu zwei Dritteilen aus Offizieren, zu einem Dritteil aus Beamten; die Vorträge finden im Militärkasino statt. Es ist in Deutschland üblich, daß der eingeladene Redner am Bahnhof von zwei Vertretern des Vereins in Empfang genommen wird. So war es auch hier; ein älterer Herr in Zivil, ein Gymnasiallehrer, und ein Premierleutnant begrüßten mich auf dem Perron. Als ich an ihrer Seite dem Ausgang zuschritt, gewahrte ich in einer Nische einen Herrn, der mich voll ansah. Ich hielt unwillkürlich an – das war ja wohl Heinrich Müller; so bat ich denn die Herren, mich einen Augenblick zu entschuldigen, trat auf ihn zu und nannte fragend seinen Namen.

Im nächsten Moment schon reute mich dies; er war fahl geworden wie die Wand, an der er lehnte. »Ja ...«, stammelte er. »Ich wußte nicht, daß man Sie abholen würde ...« Er warf einen scheuen Blick nach meinen Begleitern. »Wann ... wann darf ich zu Ihnen ins Hotel kommen?«

»Wann Sie wollen. Etwa um fünf; bis zum Vortrag bin ich frei.«

Ich trat wieder auf die Herren zu; sie waren plötzlich wie verwandelt. Selbst der alte Gymnasiallehrer war steif und kühl, und der Premierleutnant vollends so, als hätte er einen Ladestock verschluckt. Auch hatten sie am Ausgang nicht übel Lust, mich allein ins Hotel fahren zu lassen. Aber dann stieg der alte Herr doch in die Droschke, die sie mitgebracht hatten, und der Leutnant folgte nach kurzem Zögern.

Kaum aber war der Wagen in Bewegung, als der Gymnasiallehrer begann: »Kennen Sie den – hm – den Herrn, den Sie ansprachen – hm – näher?«

»Ich denke, ja«, erwiderte ich. »Allerdings nur brieflich. Auch habe ich in den letzten Jahren wenig von ihm gehört!«

»Dacht' ich!« sagte der Premierleutnant und hatte sich jählings des Ladestocks entledigt. »Frechheit, Ihnen aufzulauern ... So'n Mensch ... Jeschaßter Landwehroff'zier!«

»So-o? Und weswegen?!«

»Kniff vor einem Duell. Unerhört, janz unerhört ...«

»Die Details kennen Sie nicht?«

»Nee – nich genau. Is aber auch janz egal. Jedenfalls jemeiner Feigling.«

»Man müßte die näheren Umstände kennen«, sagte ich und gab dem Gespräch eine andere Wendung.

Schlag fünf pochte es an die Tür meines Hotelzimmers, und Müller trat ein. Er war nun auch sichtlich befangen; ich meinerseits mühte mich, ihm so herzlich zu begegnen, wie dies unseren einstigen Beziehungen entsprach. Zu ablehnender Kälte, dachte ich, ist's dann noch immer Zeit, wenn es eben nach meiner eigenen Auffassung sein muß.

»Bitte«, begann er, »sagen Sie mir offen: haben Ihnen die Herren vom Verein über mich gesprochen?«

»Ja!« erwiderte ich und teilte ihm auf seine Frage schonend mit, was ich gehört hatte.

Er hatte sich gefaßt. Voll und ehrlich blickten mich die blauen Augen an, als er sagte: »Es ist die Wahrheit. Ich bin mit schlichtem Abschied entlassen worden. Auch war es kein ungerechtes Urteil; die Herren konnten nicht anders. Aber auch ich konnte nicht anders. Bitte, hören Sie!«

Und er erzählte ruhig, kaum daß zuweilen ein leises Zittern der Stimme seine Bewegung verriet:

»Das Unglück meines Lebens war meine Heirat. Hat je ein Mensch den Willen gehabt, dem anderen die Wahrheit über sich zu sagen, so ich in diesem Augenblick, aber ich muß sagen: es war kein verdientes Unglück. Etwas Torheit, etwas Eitelkeit meinerseits war dabei, aber dafür war die Strafe zu hart. Ein Bürgerlicher, ein Kaufmann, verkehrte ich, als ich nach Koblenz kam, hauptsächlich mit Offizieren. Zu meiner Entschuldigung könnte ich anführen, in welcher Luft ich aufgewachsen war und daß ich in dieser Garnisonstadt sonst nicht leicht Verkehr gefunden hätte, aber das genügt mir selbst nicht, mich in meinen Augen zu entlasten. Denn ich weiß, daß es vornehmlich aus Eitelkeit geschah. Ich bildete mir was darauf ein, daß ich in Kreisen Zutritt fand, die sonst dem Bürgerlichen, auch dem Reserveoffizier, verschlossen geblieben wären. Auch tröstete ich mich damit, daß mir ein gewisser innerer Zusammenhang nicht fehle. Das war auch richtig, nur hielt ich für ein Tau, was eigentlich nur ein dünner Faden war. Es gab wenige Dinge im Leben, über die ich nicht anders dachte als die Herren, mit denen ich außerhalb des Büros fast ausschließlich umging.

Freilich, mit der Zeit bequemte ich mich in einigem ihren Anschauungen an. In dem, wo ich selbst ungetestet war und keine Erfahrung hatte. Ich war auch bis dahin kein Mönch gewesen, aber die unanständigen Frauen spielten eine geringe, die anständigen gar keine Rolle in meinem Leben; ich hatte in Frankfurt fast keinen Familienverkehr gehabt. So glaubte ich meinen Freunden gern, wer eigentlich das Ideal einer Frau war. Honorig mußte sie sein, natürlich, aber auch schick, pikant und patent; eine Sportsdame, je verwegener, desto besser. Stimmte dies, so war die Valeska geradezu das verkörperte Ideal. Ihr war kein Pferd zu wild, keine Eisdecke zu dünn, auch keine Mode zu toll. Ich glaube, in einem anderen Kreise hätte ich mich nur eben in sie verliebt, denn sie war sehr schön; eine herrliche Gestalt, feine, kapriziöse Züge, braunes Kraushaar und blitzende graublaue Augen, nur der Mund etwas zu groß, die Lippen zu dick. Aber ans Heiraten hätte ich nicht gedacht, gewiß nicht. Hier dachte ich daran, und weil sie's wollte, so waren wir im Handumdrehen verlobt.

Daß sie's wollte, war kein Wunder. Ihr Elternhaus wäre einem feinfühligen Geschöpf unerträglich gewesen, aber peinlich war es auch ihr. Der Vater war ein armer Hohlkopf, den die Geldsorgen niederdrückten, wenn er sie nicht wegtrank; die Mutter, eine Polin, ein hartes, verschwenderisches Weib von bedenklichem Ruf. Herr von G. stammte aus einer höchst verdienten Familie, gleichwohl war's fast ein Wunder, daß er den blauen Brief noch nicht erhalten hatte. Die Eltern mied man auch, wo man konnte, aber die Tochter war sehr beliebt. Sie konnte eben jedem den Kopf verdrehen, selbst Frauen, und nun gar jedem Manne. Mich vollends stellte sie unter eine Art Kreuzfeuer, denn sie war nun vierundzwanzig und hatte es schon ein halb dutzendmal bis hart an die Verlobung gebracht, aber nicht weiter. Dann kam der Mann zur Besinnung oder – oder ...«

Er zögerte und wechselte die Farbe.

»Es muß alles gesagt sein«, stieß er dann hervor. »Also: ... oder er erkundigte sich im Posenschen, wo sie bis vor einem Jahre gelebt hatten ... Ich erkundigte mich nicht ... So wurden wir Brautleute und nach vier Wochen Mann und Weib ...«

Wieder atmete er tief auf und fuhr dann ruhiger fort: »An wen ich da gefesselt war, wußte ich schon nach einigen Monaten. Ich will nicht davon reden, daß sie, ihr bißchen Französisch abgerechnet, nichts, gar nichts gelernt hatte, nicht einmal davon, daß sie eine schlechte Wirtin und eine Verschwenderin war, das steckte ihr im Blute wie die Koketterie. Aber daß es ein Weib von gleicher Herzenskälte und Herzensroheit geben könnte, hätte ich nicht für möglich gehalten, bis ich's an dem Weibe meiner Liebe erfuhr: ich glaube, das einzige Geschöpf, für das sie was empfand, war das Pferd, das ich ihr gekauft hatte. Und das war nun meine Gefährtin fürs Leben ...! Mein ältester Bruder Fritz, der damals nach Ehrenbreitstein in Garnison kam, sah entsetzt, an wen ich da gekommen war. Befreien konnten er und seine brave, gute Frau mich nicht; Valeska trug mein Kind unter dem Herzen. So suchten sie mir wenigstens zu helfen. Mein Schwiegervater und seine Frau nahmen meinen Beutel so stark in Anspruch, daß ich selbst in Verlegenheit geriet; sein Oberst hatte, als ihm's mein Bruder vorstellte, ein Einsehen und schickte ihn in ein kleines Nest im Osten; da hatte ich leidlich Ruhe vor ihm. Aber als meine Geschwister nun auf Valeska zu wirken suchten, als ich sie zähmen wollte, da machten wir's nur schlechter; aus einem ungezügelten, launischen Weibe wurde sie dann eine Rasende ... Als mein würdiger Schwiegervater von mir Abschied nahm, schlug er mir das Geschäft vor, mir für dreihundert Mark das Geheimnis zu verkaufen, wie ich Valeska zur Vernunft bringen könnte. Nun, die dreihundert Mark mußte ich ihm ja jedenfalls geben, damit er abreisen konnte; da enthüllte er mir das Wundermittel: Prügel ... Das nützte mich nichts, prügeln konnte ich meine Frau nicht ... Wie sie war, dafür nur ein Beispiel. Sie stand hart vor ihrer schweren Stunde, der Arzt hatte ihr bereits aufgetragen, das Haus nicht mehr zu verlassen; meine alte Mutter war aus Gießen zu ihrer Pflege herbeigeeilt. Da erhalte ich eines Vormittags von meiner Mutter ein Zettelchen ins Büro: ›Valeska ist eben ausgeritten!‹

Ich stürze heim, die Richtung zu erkunden, einen Wagen zu schaffen, in dem ich ihr folgen kann. Aber nach einer Viertelstunde bringen sie mir ein paar Schiffsknechte auf einer Tragbahre bewußtlos ins Haus. Sie war den Rhein entlanggeritten, auf dem Pferde von den Wehen überrascht worden und hinabgefallen ... Drei Tage schwebte sie zwischen Leben und Sterben, dann war sie gerettet; auch das Kind blieb am Leben, ein Mädchen ... Was ich dabei empfand, als ich das winzige blonde Dingchen mit den blauen Augen mir zum ersten Male zulächeln sah, beschreibt kein Wort ...«

»Ihr Kind«, sagte ich, »das läßt sich denken!«

»Oh«, sagte er dumpf, »es war nicht das allein. Freilich, mein Kind! Aber wissen Sie, was ich gleichzeitig dachte: ›Nun bleibe ich ewig an dieses Weib gefesselt!‹ Ich kämpfte dagegen und starrte das Kind an, bis mir die Tränen überquollen, und während Sie auf sein Antlitz fielen, stieß ich laut hervor: ›Lebe ... lebe ...!‹ Als wollte ich jene andere Stimme in mir niederschreien ... Aber sie klang mir dennoch in den Ohren.«

Er atmete tief auf.

»Ihnen sage ich eben alles, auch die Dinge, deren ich mich schämen muß ... Denn wenn ich so dachte, so war das nicht bloß ungerecht gegen das arme, schuldlose Geschöpfchen, sondern ich belog mich auch selbst. Ich wäre von der Frau nicht losgekommen, auch wenn wir kinderlos geblieben wären. Wie sehr ich durch sie litt, ich sagte mir doch immer wieder: ›Sie handelt, wie sie als ihrer Eltern Kind, nach ihrem Temperament, ihrer Erziehung handeln muß. Und daß sie sich für keinen ›gedruckten Blödsinn‹ interessiert, sondern nur für Pferde und Hunde, hast du ja sogar im vorhinein gewußt! Iß die Suppe, die du dir eingebrockt hast!‹ Also Gerechtigkeitsgefühl, Fatalismus oder wie Sie's nennen wollen! Aber das war nicht das Wichtigste ... Ich verachtete sie, aber ich begehrte sie wie in der ersten Stunde, wo ich sie gesehen hatte ... Und wenn sie mich trat, ich duldete es, weil ich die Stunde nicht entbehren konnte, wo sie mich küßte ... Und dann verachtete ich mich selbst meiner Schwäche wegen ... Ich war sehr unglücklich ...«

»Das Mädchen blieb Ihr einziges Kind?« fragte ich.

»Nein, im zweiten Jahre folgte ein Schwesterchen. Und das war ein Unglück und ein Glück zugleich. Ein Unglück, weil mich die Art, wie Valeska den beiden holden, blonden Engelchen begegnete, täglich, stündlich von neuem schmerzte und empörte. Sie kümmerte sich nicht um sie, überließ sie der Wärterin und mir; führte ich sie ihr zu, so schob sie sie zurück. ›Was willst du?‹ sagte sie. ›Ich kann mich nicht verstellen, ich kann nun einmal die Quietschen nicht leiden. Aber dich liebe ich, das muß dir genug sein!‹ Nur das erste war Wahrheit, das letzte Lüge. Sie liebte niemand als sich selbst. Ich war der Mann, der ihren Luxus bestritt; eine andere Rolle spielte ich nicht in ihrem Leben ... Das war so sichtlich, daß es jedermann merken mußte, der mit uns verkehrte. Wie unsere Bekannten dachten, konnte ich mir denken. Sie kamen des Champagners wegen; mich kannte keiner näher. Als mein Bruder nach Straßburg versetzt wurde, stand ich ganz allein. Gern hätte ich meine Mutter im Hause behalten, aber das gab täglich widrige Szenen; so kehrte die alte Frau nach Gießen zurück; kurz darauf starb sie ... Und da war's ein Glück für mich, daß ich die Kinder hatte. Sie waren meine Freude, mein Trost, meine Hoffnung; sie ließen das Gute in mir nicht sterben ...

So verstrichen die drei ersten Jahre unserer Ehe. Die Kinder gediehen prächtig – und man gewöhnt sich auch an die Hölle; ich wurde allmählich ruhiger. Aber es lag nicht bloß daran, wenn ich von da ab leichter atmete. Valeska wurde sichtlich milder, sanfter, verständiger. Sie gab sich Mühe, meinen Wünschen zu entsprechen; dazu gehörte auch, daß wir nun stiller lebten. Wir hatten sehr viele Offiziere und einige Beamte bei uns gesehen, dazu ein paar Geld- und Sportsleute; auch paßten mir einige gar nicht. So namentlich ein Herr von B., ein Mann in den Dreißigern mit den Manieren eines Stallknechts, der sich auf allen Rennplätzen herumtrieb. Wovon er lebte, wußte man nicht und zischelte allerlei darüber – ein gewerbsmäßiger Wetter und Spieler –, aber er verkehrte in Offizierskreisen, war selbst Hauptmann in der Landwehr. Und da er ein guter Reiter und ein unübertrefflicher Pistolenschütze war – er traf auf dreißig Schritt Entfernung das kleinste Ziel mit unfehlbarer Sicherheit –, so spielte er eine gewisse Rolle. Mir aber waren jene Gerüchte unangenehm, auch die dreiste Art, wie er in der ersten Zeit, da wir ihn kennenlernten, meiner Frau den Hof machte, paßte mir nicht. Nicht etwa, daß ich auf ihn eifersüchtig gewesen wäre. Nicht auf ihn noch auf einen anderen. Das war die einzige Folterqual, die ich nicht erlitt.

Valeska war kokett und kokettierte mit jedermann, weil sie mußte, mit achtzigjährigen Greisen und bartlosen Jünglingen, mit Generalen und Schiffsknechten, sie konnte eben nicht anders. Daß sie sich ernstlich vergehen könnte, hielt ich für ausgeschlossen; sie war zu klug dazu, und daß ich mir da nichts gefallen ließe, wußte sie. Nun, ein Wort von mir, und Herr von B. wurde nicht mehr geladen. Schon vorher aber waren in jenem Winter manche aus unserem Salon verschwunden, gegen die ich nichts hatte, sogar einige, die mir die relativ Liebsten waren, durchweg verheiratete Herren, darunter ein Major von S., ein naher Freund meines ältesten Bruders. ›Warum lädst du die nicht mehr ein?‹ fragte ich. Die Frau sei ungezogen gegen sie gewesen, war die Antwort. ›Übrigens – wie soll ich's denn machen? Lade ich Leute ein, ist dir's nicht recht, und tue ich's nicht, so bist du auch unzufrieden.‹ Daran war ja was Wahres, und ich schwieg. Übrigens taten die Leute uns wie wir ihnen: Mitten im Karneval lebten wir einsam; es kam kaum eine Einladung. Das fiel mir auf, ich fragte meine Frau. ›Wer nicht lädt, wird nicht geladen‹, war ihre Antwort. ›Entbehrst du's? Ich nicht!‹ Und da sie so sanft, so zärtlich war wie nie zuvor, so war auch ich zufrieden ...«

Wieder hielt er inne und fuhr dann hastig mit gepreßter Stimme fort: »Und nun das letzte ... Sie werden wohl schon geahnt haben, was da spielte ... Eines Vormittags im März – fünf Jahre war ich nun verheiratet – trat mein Bruder aus Straßburg bei mir ein. Er hatte vor wenigen Wochen seine Frau verloren; ich war sehr erstaunt, als er kam. ›Mir ist‹, sagte er, ›von einem ehrenwerten Manne geschrieben worden, daß deine Frau dich mit Herrn von B. schamlos betrügt. Sie treffen sich jeden Vormittag elf Uhr bei der Modistin deiner Frau, die ihnen eine Hinterstube eingeräumt hat.‹ – ›Verleumdung!‹ brach ich aus. ›Das ist unmöglich!‹ – ›Es ist möglich, denn es ist so. Warum auch nicht? Vor vier Tagen habe ich zufällig erfahren, welchen Ruf sie drüben im Osten schon als ganz junges Mädchen hatte. Übrigens – überzeugen wir uns. Es ist nach elf.‹ Wir gingen.

Nun, es war keine Verleumdung. Als wir die Tür jener Hinterstube erbrachen, fanden wir die beiden ... Ich war sinnlos vor Zorn und Schmerz; meinem Bruder danke ich's, daß es zu keinem lauten Worte kam. ›Gehen Sie‹, sagte er zu Herrn von B., das war alles, und als er gegangen war, brachten wir die Frau nach Hause. Dort unterschrieb sie ein Schuldbekenntnis, willigte in die Scheidung, verzichtete auf die Kinder. Alles ohne Kampf, nachdem ihr tausend Mark Reisegeld nach Posen auf den Tisch gezählt waren. Ihre letzte Frage war: ›Wer erzieht denn die Kinder?‹ Darauf mein Bruder, das ginge sie nichts an. – ›Freilich nicht‹, sagte sie. ›Ich frage nur so aus Neugierde. Der Heinrich ist ja ein toter Mann. Den schießt morgen Herr von B. eine Kugel mitten ins Herz. Pech für euch, daß ihr mich nicht schon im Herbst erwischt habt. Das war einer, der überhaupt nicht schießen konnte.‹ Und sie ging. Ich habe es mit eigenen Ohren gehört«, fügte er knirschend hinzu.

»Natürlich reiste sie nicht nach Posen«, fuhr er ruhiger fort, »sondern zog zu jener Modistin; in Koblenz hatte sie ja Bekannte ... Eine halbe Stunde, nachdem sie gegangen war, griff mein Bruder wieder zu Mütze und Säbel. ›Hast du bezüglich deiner Zeugen Wünsche?!‹ fragte er. Ich war so vernichtet vor Ekel und Entrüstung, daß ich nicht denken, nicht antworten konnte. ›Dann bitte ich den Major von S. darum, der mag einen zweiten Offizier wählen.‹ Er ging. Ich blieb allein, eine Stunde oder länger. Auch nun stachen mir die Gedanken nur wie glühende Pfeile durchs Hirn: keiner klar und faßbar, ich war betäubt. Einmal trat die Bonne der Kinder, ein braves altes Mädchen, ins Zimmer und fragte, ob ich nichts essen wolle. Ich wies sie hinweg. Ihr mochte von meinem Blick bange geworden sein; nach einer Weile schob sie mir die Kinder ins Zimmer. Die Älteste, Ännchen, lief lustig auf mich zu, das dreijährige Linchen kam hinterdrein. Da riß ich sie an mich, und die Tränen brachen mir aus den Augen wie ein Strom. Die Kleinen wurden ängstlich, sie suchten sich mir zu entwinden, ich hielt sie fest und weinte. Als ich sie ließ, da konnte ich wieder denken ...

Das Duell – das mußte ja sein – natürlich! Ich war ja Offizier und Herr von B. auch. Ich war ja moralisch tot, wenn ich ihn nicht forderte. Es stand hundert gegen eins, daß ich morgen ein toter Mann war. Und was wurde dann aus meinen beiden Kindern?! Ich hatte keinen Pfennig Vermögen; die tausend Mark hatte ich mir eben von der Bank als Vorschuß auf mein Gehalt holen lassen. Meine Brüder konnten nichts für sie tun, sie brachten sich alle kümmerlich durch, auch der älteste, der drei Söhne hatte. Meine Schwestern, zu denen die Kinder dann wohl kamen?! Die lebten ja von dem, was ich ihnen zuwandte. Verzweifelt taumelte ich im Zimmer auf und nieder. Mußte es sein? Ja, die Ehre gebot es! Aber welche? Die falsche, die Scheinehre, der ich all die Jahre nachgetaumelt war, dem Abgrund zu, in dem ich nun zerschmettert lag! Die wahre Ehre, die Ehre als Mensch und Vater, gebot das nicht! Wie lag der Fall wirklich? Ein gewerbsmäßiger Spieler hatte sich mit einer Dirne eingelassen wie der und jener vor ihm. Und weil diese Dirne damals meinen Namen trug, darum mußte ich mich von ihm totschießen lassen und meine Kinder ins Elend stoßen. Und wie ich mir dies sagte, wurde ich plötzlich ruhig. Ich mußte handeln, wie mir die Pflicht, das Gewissen und nicht die ›Ehre‹ gebot. Mein Bruder kam zurück.

›S. hat's übernommen‹, sagte er, ›und hat Hauptmann K. gebeten, ihn zu begleiten. Über die Bedingungen ist ja gar nicht zu reden; zehn Schritte Distanz, Kugelwechsel bis zur Abfuhr.‹

Darauf ich: ›Ich schieße mich mit B. nicht!‹

›Unsinn‹, sagte er. ›Weil er in üblem Ruf steht? Auch S. sagte: »Ein Lump!« Aber er weiß auch, daß ein Ehrengericht in Wiesbaden B. erst vor sechs Wochen für satisfaktionsfähig erklärt hat. Natürlich können wir auch hier ein Ehrengericht verlangen, aber nur, wenn du neue Beweise gegen ihn hast. Sonst ist's nutzlos und sieht unschön aus!‹

›Nein‹, erwiderte ich, ›ich lehne das Duell überhaupt ab.‹ Und ich sagte ihm, warum.

Er wurde totenfahl und konnte sich vor Entsetzen kaum aufrecht halten. ›Mensch‹, rief er, ›das ist ja Wahnsinn! Alles muß man für seine Kinder tun, aber einen moralischen Selbstmord darf man auch um ihretwillen nicht begehen. Noch dazu nutzlos. Daß du morgen fällst, ist möglich, meinetwegen wahrscheinlich, aber kneifst du, so ist gewiß, daß du dein Leben lang ein verfemter, bemakelter, ehrloser Mensch bleibst. Einen Platz an der Sonne hast du dann verwirkt und kannst irgendwo als Buchhalter in einem Nest vegetieren. Und dann haben's deine Kinder so hart, wie wenn du morgen fällst. Ich flehe dich nicht an, an unseren Vater im Grabe, an deine Brüder zu denken, aber denke doch an dich! Du kannst nicht vor der Welt als Feigling dastehen! Du bist's ja nicht! Du hast ja dein Leben eingesetzt, ein anderes zu retten!‹

Darauf ich: ›Ich darf eben nicht an mich denken! Dürfte ich's, so würde ich mich morgen über den Haufen schießen lassen. Was ist der Tod gegen ein Leben, wie es mich erwartet? Ob mir's auch materiell so geht, wie du prophezeist, weiß ich nicht. Aber moralisch bin ich für die meisten ein toter Mann. Nun, es muß eben sein.‹

Und dabei blieb ich, was immer er mir sagte. Noch bat, noch beschwor er mich, als die beiden Herren erschienen und meldeten, das Duell sei für morgen früh in einer Kasematte auf dem Ehrenbreitstein verabredet. Ich erklärte ihnen meinen Entschluß. Welche Szene nun folgte, ersparen Sie mir zu berichten ...

Ich hatte nun keinen Bruder mehr, aber meine Kinder hatte ich. Und darum raffte ich alle Kraft zusammen und ging meinen Pflichten nach. Wie meine Handlungsweise beurteilt wurde, erfuhr ich deshalb doch, aus den Mienen meiner Bekannten, aus den Zeitungen, sogar aus dem Betragen meiner Untergebenen. Schon nach vier Tagen erhielt ich die Ladung vors Ehrengericht meines Regimentes: Ich legte schriftlich meine Motive dar. Darauf kam nach abermals vier Tagen die schimpfliche Entlassung. Und als ich fast gleichzeitig ein Telegramm von meiner Bank in Frankfurt erhielt, mich dort einzufinden, so wußte ich, was dies bedeutete.

Nun, ich hatte richtig geahnt. Der erste Direktor, ein kluger, milder Mann, sagte mir so schonend als möglich, auf meinem Posten könne ich nicht bleiben. Es sei ja ein Vertrauens- und Repräsentationsposten. Und ein anderer sei bei der Bank nicht für mich frei. Ich ward mit einer reichlichen Abfertigung entlassen. Ich suchte einen anderen Posten, gleichviel welchen, und fand eine Stelle als Hauptbuchhalter in einem westfälischen Bergwerk in W. Da war ich zwei Jahre, und da es im Ort keine Garnison gab, auch niemand meine Geschichte kannte, so ging's mir gut. Da starb der Besitzer, und sein Sohn, ein junger, schneidiger Herr, Premierleutnant in der Reserve, der zufällig erfuhr, wer ich sei, entließ mich.

Wieder fand ich einen anderen Posten, aber hier in Metz. Ich wußte, was meiner hier harrte; hier liegt ja die stärkste Garnison im Reich. Nun, es ist gekommen, wie ich's voraussah. Aber meine Kinder gedeihen, und ich kann ihnen eine gute Erziehung geben. Mein stetes Bestreben ist, drüben in Amerika eine auskömmliche Stellung zu finden. Bis jetzt ist's mir nicht gelungen, und auf gut Glück darf ich nicht hinüber. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß es mir gelingen wird. Es war seit langem meine Absicht, Ihnen dies alles zu schreiben, aber dazu entschließt man sich doch so schwer. Darum danke ich dem Zufall, der Sie hergeführt hat. Ich bitte Sie nicht, ein Urteil über mich zu sprechen. Und wenn mir gleichviel wer sagen würde: ›Du hast ehrlos gehandelt, du bist ein Feigling!‹, ich würde es nicht glauben. Ich bin kein Feigling.«

Nun sagte ich ihm, wofür ich ihn hielt: für einen Helden.

Wiedergesehen habe ich ihn niemals mehr. Er lebt seit langem in Amerika, und es geht ihm gut.


 << zurück weiter >>