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Brief von Herrn Abel Jams, mit Notizen über mein Leben.(in Paris empfangen).

»Mein lieber und geehrter Freund! Ich habe schon oft an dich schreiben wollen, bin aber stets vor dem Gedanken zurückgescheut, der Brief möchte in die Hände der Engländer fallen, und es dürfte dann irgend ein Buchdrucker oder Unberufener einen Teil seines Inhalts veröffentlichen und unserm Freunde Verdrießlichkeiten, mir selbst Tadel aber zuziehen.

»Vor einiger Zeit kamen mir zu meiner großen Freude etwa dreiundzwanzig Blätter in deiner eigenen Handschrift zu Gesicht, welche eine an deinen Sohn gerichtete Schilderung deiner Herkunft und deines Lebens bis zum Jahre 1730 enthalten, wobei noch andere Notizen, ebenfalls von deiner Handschrift, lagen. Ich lege eine Abschrift davon bei, in der Hoffnung, sie möge, falls du sie bis zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt hättest, dazu dienen, daß der erste und der spätere Teil an einander passen; wenn sie aber noch nicht fortgesetzt worden ist, so hoffe ich, du werdest dieselbe nicht aufschieben. Das Leben ist ungewiß, wie der Prediger uns lehrt; und was wird die Welt sagen, wenn der gütige, menschenfreundliche und wohlwollende Benjamin Franklin seine Freunde und die Welt eines solch angenehmen und gemeinnützigen Werkes verlustig gehen lassen würde, – eines Werkes, das nicht etwa nur für einige Wenige, sondern für Millionen nützlich und unterhaltend sein würde? Der Einfluß derartiger Schriften auf die Gemüter der Jugend ist sehr groß und ist mir nirgends so augenfällig entgegen getreten, als in den Tagesschriften unsers öffentlichen Freundes. Er stößt der Jugend beinahe unmerklich den Entschluß ein, sich zu bestreben, daß sie ebenfalls so gut und bedeutend werde wie der Schreiber. Sollten deine Aufzeichnungen z. B., wenn im Druck erschienen (was meines Bedünkens nicht ausbleiben wird), die Jugend veranlassen, dir an dem Fleiß und der Mäßigkeit deiner frühen Jugend zu gleichen, welch ein Segen würde ein solches Werk für jene Klasse sein! Ich kenne keinen Charakter unter den jetzt Lebenden und nicht viele unter den Menschen überhaupt, welcher in gleichem Maße wie du imstande wäre, unter der amerikanischen Jugend einen größeren Geist des Fleißes und der frühen Aufmerksamkeit aufs Geschäft, der Genügsamkeit und Mäßigkeit zu fördern. Nicht als ob ich glaubte, das Werk würde keinen andern Nutzen und Verdienst in der Welt haben – weit entfernt davon; allein das erste ist von solch ungeheurer Wichtigkeit, daß ich nichts ihm Gleichkommendes kenne.«

Als ich den vorstehenden Brief und die dabei liegenden Notizen einem Freunde zeigte, erhielt ich von ihm was folgt:


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