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Der Mops und der Mond

Es war einmal ein dicker fetter Mops;
Der ging, wie Möpse gehn, auf allen vieren
Bei hellem Mondschein einst spazieren.
Da kam ein Graben in die Quer'; und hops!
Sprang doch der dicke fette Mops –
Hinüber, meint ihr? – nein!
Er sprang zu kurz und fiel hinein,
Von wegen seiner schweren Masse.
Und als er endlich der Gefahr,
Dort zu ersaufen, ledig war,
So stellt er sich recht mitten auf die Gasse,
Und fängt doch da ein Schelten an,
Daß man sein eigen Wort davor nicht hören kann.
Es sollte aber dieses Schelten –
Wem meint ihr wohl? – dem Monde gelten;
Und der hat ihm doch nichts getan.
Er schalt ihn aber Bärenhäuter!
Ochs, Esel, Schlingel! und so weiter.
Der Mond – nicht wahr, der schalt doch wieder? –
O nein! Sah lächelnd auf den Mops hernieder,
Und fuhr, als ging's ihn gar nichts an,
Lustwandelnd fort auf seiner Bahn;
Und wird seitdem, wie jedermann bekannt,
Doch immer Mond, nie Ochs, genannt.


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