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Ein Gottesbann war über die Arche verhängt: daß weder Mensch noch Tier sich paaren noch liebend freier Lust genießen sollten, solange die Flut auf der Erde stehen werde. Und die Tiere begannen zu kränkeln wie Hemmlinge, und das Blut der Menschen ward schwer und überladen und nachtgezeugter Bitternisse trächtig um dieses Bannes willen. Die Tage wurden drückender und träger, und ihr Werk ward immer mühseliger und widerwilliger getan: Alles Leben drängte in das ungewisse Dämmern der Nächte und sättigte sich mit den schwülen Ausdünstungen der Tiere, die in dumpfer Ungeduld und Lichtbegierde in den Gelassen hausten. Ein Fieber hatte sich in der Arche entzündet, das nicht mehr weichen zu wollen schien; sie füllte sich an mit einem heißen Hauch von Animalität, ward gleichsam zum Bersten voll von üppig keimenden, krankhaft überreizten Gelüsten, ein schwerfälliges Ungetüm, das sich in hartnäckigem Selbsterhaltungtriebe stampfend durch die Fluten arbeitete, indes ein Wirbel von Übelkeit, von Taumel und Schwindel unablässig in ihm kreiste und ihm aus allen feuchten Poren drang. Nein, die Erde war nicht untergegangen! Alle ihre unersättlich dürstende Lebensgier, jeder Zerstörung und Vernichtung widerstehend, war in einer entsetzlich ungesunden Abgesondertheit in diesem schwimmenden Kasten zusammengedrängt, aufgepeitscht durch das unablässige Treiben über den Wassern der Tiefe, durch das Schlingern und Schwanken und Schaukeln, durch das Singen und Brausen der Wellen, das Pfeifen des Windes und des Regens wechselndes Tropfen und Rauschen. Wohl lagerten die Tiere wie gelähmt auf ihrer Streu, wohl hockten die Vögel trüb gereiht auf ihren Ästen oder hingen mit geduckten Köpfen in losem Zweiggerank, in beständig melancholisch schaukelnder Bewegung erhalten; – aber hinter diesen Blicken lohten, trotz aller schweren Betäubung unausrottbar, die Bilder der alten Erde und ihres starken, lustreichen Lebens. Und diese Bilder, nicht mehr berichtigt durch den Anblick der Alltäglichkeit, zeugten aus sich selbst phantastisch verzerrte Formen, denen die Tiere mit schwermutvoller Leidenschaft nachträumten, indes sie nur noch wie durch einen grauroten Schleier in diese dämmernde Welt geschachtelter Käfige, Koben und Gelasse starrten, die selber ihrem dunklen Brüten nicht mehr wirklich erschienen.

Und über Japhet kam in dieser unruhvollen Nacht ein Traum. Der Mond war da, die alte lang entbehrte Leuchte über den Wäldern und Weihern der Heimat. Da stand er im dunkelnden Blau; da hing er im Geflecht der schwarzen Bäume, rund und voll, gilbend und grünend wie eine mystische Blume des Himmels; da war er über ihm, immer, immer war er da, wie ein großer Lotoskelch über einem verschlossenen Wasser, – und so saugend war die Kraft dieses himmlischen Auges, daß er selbst – weit – seine Augen – auftun mußte. Und immer noch – sah er das helle, runde Gestirn, – sah er – – zwei helle, runde Gestirne, – saugend – und unergründlich – und grün. Und plötzlich erkannte er die Augen Zillahs, seines Weibes, heiß über ihn gebeugt in nächtlicher, verbotener Begierde. Und noch ein Anderes, Rätselhaftes starrte aus diesem Blick: ein Staunen und ein Wundsein und ein Schmerz – und – in der Tiefe – eines Weibes Mannverachtung.

Da spürte er alle Qual, die das Gebot des HErrn ihren Sinnen antat, und wußte nicht, wie er ihr begegnen sollte; denn er war voll Schreck und fürchtete die Sünde wider Gott; und stieß sie von sich, daß sie taumelnd zu den Gelassen der Tiere wich.

Von Japhet aber war der Schlaf genommen für die Dauer dieser Nacht. Aufrecht auf seinem Lager, suchte er mit verwachtem Blick die verwehrte Gestalt der Genossin – – und fand sie in einem Winkel tropischer Gewächse, fern, unter dem Lichtkreis der Ampel.

Da saß sie aufrecht zwischen den Schlangen, die sie erschreckt hatte, und blickte hinüber zu dem Lager des schlummerlosen Gatten mit diesen großen, starren Augen einer warmblütigen Frau, die das Unnatürliche nicht zu begreifen vermag.

Er sah sie, er kam nicht los aus dem leuchtenden Bann ihrer Begierde, – und der Blick der Schlangen erschien ihm paradiesisch und mild neben dem schmerzvollen, friedlosen Flackern des ihren.

 

Es blieb nicht dabei, daß Japhet und Zillah einander fremder wurden. Das Band, das alle einst mit selbstverständlicher Innigkeit umschlungen hatte, ward lockerer und verlor das Schönste von seiner lebendigen Wärme. Es fehlte ihrem Verein die Scholle, die stille, sichere Kraftspenderin jedes Tages, – es fehlte das Gedeihen einer schöngefügten, schlichten Häuslichkeit. Wohl mahnte die Mutter noch zu geregeltem Leben und suchte den Mahlzeiten den Reiz der traulichen Gemeinschaft zu erhalten. Sie selbst durchschritt aufrecht und fest die Gelasse, prüfte die Früchte und die Samen der Pflanzen und erfand neue Mischungen und Arten, den Ihren die Kost zu würzen und ihre Stumpfheit zu verscheuchen, – aber sie achteten es weniger als die Tiere, die zu ihrer Mahlzeit Brosamen sich drängten und, Schafe und Rehe und Ziegen, Gazellen und Antilopen, fromm die Häupter in den Schoß der Alten schmiegten, von ihren dürren Händen gedankenlos gestreichelt, indes der Blick der Urmutter voll Sorge auf den krankenden Kindern haftete.

»Wir leben in der Verstoßenheit mit einer Herde dumpfen Getiers,« so hatte Ham gesprochen, und dieses Wortes unbarmherzige Wahrheit entfaltete sich verhängnisvoller von Tag zu Tag. Die Gelasse der Tiere vom Unrat zu säubern ward den eingeschlossenen Menschen immer schwieriger und unmöglicher. Verloren die Erwählten des HErrn die Lust, unreiner Geschöpfe niedere Diener zu sein? oder wurden sie zu stumpf und gleichgültig gegen die wachsende Unsauberkeit um sie her? Gebrochen vom Leid und von der Vereinsamung saßen die Erdentwurzelten beisammen, und dennoch innerlich unverbunden. Ihre Gedanken, die allzuoft denselben Kreis durchlaufen hatten, waren erschöpft; sie wurden wortkarg und spracharm – und ihr Schweigen schien sie einander noch ferner zu rücken, als vermute der eine im anderen eine Hinterhältigkeit. Innerlich murrten sie wider den HErrn; da sie aber solche Gedanken nicht auszudrücken wagten, so haderten sie mit sich selber, bis sie, gequält, einander mieden und jedes sich mürrisch eine kleine Hantierung suchte, die doch sehr bald wieder aufgegeben wurde.

Zillah aber durchstreifte die Gelasse unruhevoll, als ob sie bei den Tieren etwas suche, das die Gemeinschaft mit den Ihrigen ihr vorenthielt. Tagtäglich ward sie heimischer in dieser fremden Welt. Sie lernte nie vermutete Geschlechter und Arten kennen und seltsame Verwandtschaften und Ähnlichkeiten von Tierfamilien unterscheiden. Sie erfuhr die Gewohnheiten ihrer Atzung, die Zeiten ihrer Rast, ihrer Unlust und Zugänglichkeit, belehrte sich mit streichelnden Händen über Weichheit, Wärme und Schönheit ihrer Felle und kannte bald die Orte, wo jedes Tier Liebkosungen gern ertrug und wo sie ihm lästig waren. Dennoch blieben manche der Tiere ihr fremd und unlieb. Ihre Scheu vor dem Chamäleon verlor sie nie; die kalte Nässe der Frösche und Lurche war ihr unangenehm zu berühren, und auch zu dem großen Becken der Flußtiere stieg sie nur selten hinab, da die klotzige Plumpheit seiner Bewohner ihr mißfiel und die spitzen, scharfzahnigen Mäuler der Kaimans ihr Furcht einjagten.

Dort unten aber traf sie bisweilen auf Sem, der gleichfalls die fremden Tiere zu bestaunen liebte und oftmals, Augen und Mund geweitet, die Bildung eines unförmigen Rüssels, die Panzerung einer Haut, die Größe und Stärke eines wuchtigen Schwanzes oder die schwerfällige Bewegung eines träg dahintrottenden Körpers bewundernd halb und halb begrifflos zu begaffen nicht müde ward. Er zeigte der Gattin des Bruders, was ihm besonderes aufgefallen war, lachte breit über eine plumpe Bewegung und horchte auf grunzende und brummende Laute, als mühe er sein kleines Hirn, ihren dunklen Sinn zu ergründen. Und bis zu einem solchen Grade war er in dem stumpfen Leben der Arche verblödet, daß er die Tiere, die er selbst vor Wochen mit starken Fäusten bewältigt hatte, nicht wiedererkannte und wie ratlos vor ihnen stand, wenn sie zitternd und fletschend sich aufrichteten, sobald er ihren Koben sich nahte.

Da ließ ihn Zillah lächelnd bei dem grobschlächtigen Vieh zurück und suchte ihrerseits die Katzen und die Luchse und alles, was weichen Leibes und schönen Felles und warm und biegsam und geschmeidig war. Fast noch lieber jedoch stieg sie zu den Regionen der Vögel empor, deren Schwirren, Flattern, Klatschen, Rauschen und Flügelschlagen dort oben einen beständigen warmen Hauch erzeugte, der das rotgolden kräuselnde Haar ihrer Schläfen und ihres Nackens erzittern machte und sie freudig erregte. Sie bewunderte die bunte Schönheit der Befiederungen, die seidig gleißten, von behutsamen Schnäbeln sorglich gestrählt und geglättet. Manche Vogelköpfe waren leuchtend blau wie große reine Edelsteine und manche Brüste gelbrot wie kleine runde, reife Früchte. Und der Pfau zog eine buntgewirkte Schleppe in stolzer Achtlosigkeit hinter sich drein, wenn er mit erhobenen Krallen den endlosen Raum entlangschritt, oder er entfaltete sie zum gewaltigen Fächer und ließ die steil gestellten Federn klirren und rascheln und hüllte sich ganz in eine Wolke von Grün und Blau und Gold. Aus den Schwänzen der Papageien hingen purpurrote und kobaltblaue Federn von unwahrscheinlicher Länge herab; ein anderer, seltsam schöner Vogel erhob den Schweif zur edlen Form einer gefiederten Leier. Und alle hatten sie ihr etwas zu schenken: weichen Eiderflaum, dessen wonnige Glätte die schlanken Finger immer wieder zu entzücktem Streicheln lud; kurze, harte, runde Federn, die sich zu schönen Mustern ordnen ließen; krause Büschel, die leuchtend zu dem Rot ihres Haares standen; und lange, schmiegsame Federn, ihr Gewand damit zu putzen, das sie mit dem Saft von Mosen und Gräsern sich grün wie Meeresflut gefärbt hätte.

Wenn sie von diesen Streifereien zurückkehrte in den Winkel der andern, so war sie strahlenden Gesichts und bunt und seltsam geschmückt wie eine Närrin, und stolz konnte sie vor Dina und Ada den kostbaren Tand ihrer täglichen Funde ausbreiten. Eins aber verriet sie niemandem als Sem, dem sie bei einer ihrer Begegnungen im Reiche der Tiere kindisch froh und geheimnisvoll sich offenbarte –: Ein schwarzer Vogel mit einigen weißen Streifen im Gefieder der Flügel war kreischend über ihr dahingeflogen, als sie in verlorener Seligkeit dastand und bunte Federn in den Schoß ihres Gewandes sammelte, – und hatte aus dem sich öffnenden Schnabel ihr etwas weißlich Blitzendes hinabgeworfen: ein paar Zähne wie von Ebern, wie Männer sie sich wohl zur Kette reihen, des dunklen Halses Schönheit damit zu schmücken.

So schien Zillah plötzlich die Unanfechtbarste unter den drei Frauen geworden zu sein, stark durch die unzerstörbare Einfalt ihrer Sinne, die von Adas weicher Sehnsucht und von der herben Schwermut Dinas, der künftigen Mutter, nichts wußten.

Und da der Schlummer der Menschen unregelmäßig geworden war und ihre Stunden und Zeiten sich verschoben hatten, war Zillah wie auch Sem oftmals bei Nacht in dem tropisch grünenden Labyrinth der Tiere; aber sie konnten wandern und hingenommen sich ergehen, ohne einander zu begegnen: So groß und gewaltig waren die Räume der Arche. Dann war viel Seltsames und Erstaunliches zu sehen in diesem Wunderbau aus Pflanzen und aus Leibern, dessen Fundament ein mooriges Wasserbecken, dessen Säulen geringelte und gefleckte Schlangenleiber und dessen Bekrönung zackige Blätter, gekrümmte Schnäbel von korallenroter oder goldgelber Farbe und weiche, bunte Vogelbälge waren. Gelbweiße Falter lebten auf; Fledermäuse schwirrten und flatterten mit zackig ungewissem Flug wie schwarze Schattenbilder vorüber; und Affen verschiedener Arten und Familien rankten sich zu dunklen Ketten, indem sie einander bei den Schwänzen faßten und plötzlich wieder von einander ließen und sich mit kleinen, fremden Schreien ins Leere warfen, – oder aber sie wanderten mit unfaßbar marionettenhafter Geschäftigkeit auf den Galerien des oberen Stockwerks, wie auf einer Urwaldwanderung begriffen, in unabschätzbar langem Zuge, – weiter, weiter und weiter, den ganzen Umfang des ungeheuren Raumes entlang. Denn wie die Zeit so war auch der Raum in diesem Leben der Nächte und der Träume ins Unbegreifliche geweitet und von den wahnbefangenen Sinnen Zillahs oder Sems nicht mehr zu messen. Und dieses Verlorensein tat ihrer Gedankenlosigkeit und ihrem triebhaften Dämmern seltsam wohl, obschon es sie zugleich mit leisem Grauen füllte.

Einmal jedoch widerfuhr dem Riesen etwas Erschreckendes: Tastend in den Gängen des ungeheuren Mittelstocks, vernahm er ein seltsames Zischen und ein dunkles Murren und Grollen. Gebannt ging er den unbegreiflichen Geräuschen nach, mußte jedoch alsbald erschreckt zurückweichen, denn zu seiner Linken sah er des Löwen stark umbuschtes Haupt in lauerndem Zorne geduckt, indes sein Schweif unruhig die Flanken peitschte; gegenüber aber, zur Rechten des schmalen Weges, erhob eine Schlange sich dunkel zu halber Höhe und züngelte und zischte in tiefer Feindseligkeit. Der reine Paradiesesfrieden war gebrochen; finstere Begierden regten sich im unbefriedigten Geblüt der Tiere und schienen nur zu warten auf die Lösung eines unwillig ertragenen Bannes, um zerfleischend wider einander hervorzubrechen.

Da schlich der Riese, erschüttert und erschrocken, den Weg zurück zu seinem fernen Lager. Hinter sich, in des Opals tiefnächtiger Dämmerung, vernahm er etwas wie einen dumpfen Fall auf die Planken: Ein Affe war von seiner nächtigen Lagerstätte herabgesprungen und trottete dem Menschenriesen hinterdrein, seinen schweren Gang mit grotesk wiegenden, breitbeinig plumpen Schritten nachahmend.

 

Die wechselnden Gezeiten der versunkenen Erde: im Blute der Frauen waren sie blühen geblieben. Ziska war der Winter, der stille, friedsame, der unter starr gewordener Kruste doch alles bewahrt, was künftig neues Leben wieder nähren wird; und Ada war der Frühling, das Zagende und Knospende und Keusche; und Dina war schwer und reif wie gesättigter Herbst und ihre Seele wie ein köstlicher Obstgarten, dessen segenträchtige Ernte einer reinen pflückenden Hand entgegenharrt.

Zillah aber war Sommer und Schwüle, war Rausch, Begierde und ein üppigstes Brennen, war Flammen und Rasen und Durst nach Sättigung. Beständig trug sie einen warmen Duft in den Falten ihrer Gewänder, als treibe ein ganzer Urwald lichthungriger Pflanzen ihr in den Adern unter der lastenden Sonne ihres Haares; einen Duft, gemischt aus der Herbheit ihres Schweißes und der köstlichen Süße ihres Blutes, der alles um sie her verwirren zu wollen, am meisten aber sie selber von sich trunken zu machen schien. Es war nichts Gemeinsames zwischen Dina und den Tieren; auch Adas scheues Sehnen verstanden sie nicht, und ihre zagen Liebkosungen machten den ratlos Treibenden nicht warm und wohl. Aber den Händen Zillahs drängten die vom HErren hilflos Gemachten sich entgegen und ließen sie wandern und wühlen im Fell ihrer Wammen und Rücken und Flanken. Und das Weib lachte und lebte bald in ihrer Gemeinschaft mehr als in jener der Menschen.

Traum! – Wahn! – Verlockt verlorenes, wild schweifendes Verlangen! – Ihr arglos unwissendes Herz war dunkel angefüllt wie eine rund und überreif gewordene Kapsel Mohn, und brach auf in der finsteren Schwüle der Nacht, wenn sie, von ihren Streifen durch das Reich der Tiere ermüdet, auf ihr Lager sank, und trieb Wurzeln und Keime allenthalben, genährt durch die wollüstigen Fieber ihres Blutes und überschattet von tausend wirren Unbegreiflichkeiten.

Nun ist sie in unabsehbarer Waldung verirrt, darinnen alles lebt und lüstert und lauert. Da hausen Tiergestalten von schreckhaft toller Absonderlichkeit, ausschweifende Mißformungen des Traumes, Hunde mit Eulenköpfen, Affen mit Schlangenleibern, große Vögel, die Geweihe tragen, in Bächen Fische, deren Flossen Krallen krümmen, und in den Zweigen sonderbares Geflügel, das langende Arme durch die Blätter rankt. Aus allen Büschen bläken Fratzen von Tieren sich ihr entgegen. Manche auch, zu Gruppen gelagert, achten der fremden, eilenden Wanderin nicht, unsagbaren Dingen und obszönen Beschäftigungen hingegeben.

Das alles wohnt in der Wildnis ihrer Träume, erschreckt sie und treibt sie in der Waldesdämmerung um, die Suchende, die ihres Suchens Ziel nicht kennt; und wirres Gerank hakt sich in ihr am Boden schleifendes meergrünes Gewand. Eile gilt es, zitternden, bangendes Fußes –: denn hinter sich vernimmt sie, wachsend aus dem verschütteten Ungewissen, ein Röcheln und Fauchen; und fühlt und weiß: sie wird von Tieren verfolgt, die ihre Menschenunerfahrenheit nicht kennt. Enge der Bäume und der Büsche bedrängt sie; Dunkel hindert; Unsichtbares klammert und hält sie zurück. Da greift's; da fällt sie fast im unstet flüchtenden Lauf. Rauher Pfad und flüchtend stolpernder Fuß –: Wie träumt sich's schwer auf wirr verflochtenem Wurzelwerk!

Das Fauchen in ihrem Rücken: schreit es? schreit es nach ihr?! Wilder, brünstiger Ruf will sie packen. Da spannt sie die Kräfte – eilt mit heißem, stoßendem Atem – gewinnt Vorsprung. Da klingt das Fauchen und Schreien – wie fernes Rufen – und rauhes Lachen – fremder Männerstimmen.

Sie steht – beklommen, – um Atem zu schöpfen und ihr heiß klopfendes Herz sich selber wiederfinden zu lassen? – oder den Stimmen der Verfolgenden zu lauschen in einer kühnen, lüsternen Neugier? Doch nein: nicht fremde Männerstimmen sind's; – es ist ein tierisches Pfeifen, Heulen und Lärmen; – und erschreckt flieht sie wieder in weiten Sprüngen – und gewinnt den Ausgang des Waldes.

Und plötzlich stürzt sie nieder: Den Wald umzieht ein flacher grünender Graben; in den ist sie mit fliegenden Pulsen hineingesprungen – und liegt in bewußtlosem Keuchen .... Dann wirft sie sich – unruhig – hin und her – und blinzelt durch die heißen Lider... Da ist ihr, als gewahre sie – hoch über sich – eine bläulich schimmernde Ampel, und ihr Ohr füllt sich mit dem Geräusch eines unablässig strömenden Regens. ›O dieser Regen! dieser ewige Regen! Er ist nicht länger zu ertragen!‹ denkt Zillah, – und sinkt zurück – und blinzelt prüfend um sich her – – und sieht, daß eine große Ebene sich vor ihr dehnt, die bis zur Ferne in einem gespenstischen Licht ergrünt. Der Mond aber ist wie ein rundes, bauchiges Gefäß, an dessen unterer Fläche, als sei der Ausguß umgestülpt, ein opaken trüber Tropfen hängt, der sich zwängt – sich längt – sich löst – und wie ein mild erschimmerndes Meteor zur Tiefe gleitet. Da, welch ein Wunder! –: Wo er die Erde trifft, erhebt sich aus dem befruchteten Schoß des Bodens ein Schaft mit einer leuchtend roten Kuppe – und wächst – und wird ein Baum, in dessen Gezweig verlockend purpurne Traubenbüschel hangen. Und Zillah fühlt sich wachsen, als könne sie die wundersamen Trauben pflücken; aber da sie sich hinanreckt, sieht sie nochmals einen opalenen Tropfen fallen und die Erde besamen – und wieder ersteht ein Baum. Und die Tropfen fallen dichter – – und plötzlich ist der ganze Himmel mit tropfenden Monden überstirnt – und der fruchtbare Regen, der schimmernd durch den Raum herniedergleitet, hüllt Zillah in lauter Licht – und entlockt dem Boden einen wundervollen Wald.

Der Wald wird dichter und höher. Eine unerhörte Fruchtbarkeit erfüllt die schwüler werdende Atmosphäre. Das Weib blickt um sich in Staunen und Lust. Da sind auch schon die verfolgenden Stimmen wieder – und treiben die Erschreckte vor sich her.

Bisweilen faßt sie ein tolles Gelüst, stehen zu bleiben und sich ergreifen zu lassen. Aber vor dem Fauchen der Tiere wagt sie nicht, dem grauenden Verlangen nachzugeben, und flüchtet in ein Dickicht, aus dem in prangenden Trauben wiederum die roten Blütenbüschel locken ...

Plötzlich fühlt sie sich umschlungen von einem riesigen Affen, der dort gelauert hat, und der sogleich, seine ringende Beute im Arm, emporspringt, um sie zu verschleppen. Während des Laufes spürt sie, von klammernden Armen rauh an haarige Brust gepreßt, große feuchte Blätter ihre suchend fingernden und tastenden Hände streifen. Dann wieder stößt sie an borkige Stämme; Schlingpflanzen umspannen ihre Arme und zerreißen vor der ungestümen Vorwärtsbewegung des ekelhaften Affen, dessen heißer Atem unablässig über ihr Gesicht streicht und sie bald in Schwindel und Ohnmacht zu stürzen, bald wieder zu einem seltsam gierigen Sinnenleben anzufeuern scheint. Eine Weile ist ihr, als hänge sich auch in ihr nachschleifendes Haar ein kleines tierisches Wesen, dessen kurz hervorgestoßene, lachende Schreie sie durch einen Anfall von Ohnmacht hindurch vernimmt. Das aber ist bald wieder fort. Sie fühlt im Haar nichts mehr als ein seltsam wallendes Knistern, als werde es von unzähligen Feuerkäfern durchwogt und durchwimmelt.

Indessen wird der Urwald dichter und dichter: sein wunderbares Wachstum scheint sich von Augenblick zu Augenblick noch mehr zu steigern. Der zottige Räuber, der bis nun auf erhobenen Hinterpranken geschritten und gesprungen ist, muß wohl den flachen Schädel tiefer ducken – ihn tiefer ducken; – aber immer klammernder verstrickt sich das Schlinggewächs um seine Beine – und um die hängenden Arme seines Opfers ...

Jählings gab der Boden unter ihnen nach, und sie stürzten in einen tiefen, höhlenartigen Abgrund. Im unvermuteten Fall ließ das Tier, nach einem Vorsprung oder einem Wurzelarme suchend, die zäh umschlungene Beute fahren – und in taumelndem Niedersturz verlor Zillah in Schreck und Schwindel abermals die Besinnung. Nur ein fernes, schwaches Bewußtsein glomm noch in ihr, – ein Bewußtsein von einer endlosen Fahrt durch Vernichtung und Finsternis – und von der Nähe erhitzter Tiere und Menschen – und von dem Lichte eines wunderbar entzündeten Opals. Und ja –: Da hängt er ja wieder, der göttliche Opal, in bläulichem Frieden von der Decke jener gewaltigen Höhle niederstrahlend, in die sie aus den Armen des Affen hinabgeglitten ist. Und sein Geleucht bricht sich in tausendfachen Lichtern an den Wänden der Höhle, die kostbare Gesteine förmlich überwuchern. Da ist der Stein, der schimmert wie Tau in der Sonne; – da glänzt der grüne Stein, dem die Farbe lichtdurchäderter Blätter eignet; – da bauen sich Kuppeln, blau wie der Äther; – und dort erhöht sich der Boden und schimmert wie die Woge der See; – dort dehnt sich's fern wie ein Olivenfeld im Mittag; an kühlen Wänden wachsen Kristalle empor, und bunt wie Schmetterlinge breiten sich wundervolle Fächer fein darüber aus.

Und zwischen den Fächern – – blicken große Menschenhäupter aus der Wand – edle Mannesgesichter, verdunkelt von Schmerz und Gram – und auf jedem dunklen Halse leuchtet ein Rubin, rot wie eines Pfeiles tödliche Wunde. Aber sie sprechen, – unhörbar, wortlos, doch ihr wohlverständlich. – »Leg deine Hand auf die Lider meiner Augen, damit ich schaue: dich und deine Schönheit!« – »Streich zärtlich über die Nüstern meiner Nase, damit ich atme: deines Leibes selige Düfte!« – »Schöne du mit der Flamme des sonnigen Haars! diese brennende Flut laß über meine steinernen Lippen rieseln, damit sie schmecken: deines Fleisches wonnig süße Lust!« – Und sie tut einem jeden, wie er begehrt – und jedesmal verzerrt sich das vorher so gramvolle Antlitz zu höhnischem Grinsen – und wenn im breiten Grinsen der Mund sich öffnet, entfallen ihm klirrend die Zähne und springen vom Boden der Höhle empor wie kleine falsche gelbe Funken, die ihr in die flüchtenden Sohlen brennen.

Immer gieriger züngelt es nach ihr; denn die Flammen wachsen, wie das Gelächter lauter wird. – Und in das Gelächter mischt sich Gekläff und Geheul und Gebell, mischt sich drohendes Grunzen, Brummen, Fauchen und Zischen; und die Flammen sind gelbe und gesprenkelte Leiber geschmeidiger Tiere, die sich über sie herwerfen. Sie liegt in Brausen und Brennen und Brunst – hilflos – preisgegeben der Lüsternheit unsagbaren Getiers – und schreit in ihrer Not die Tiere an bei beschwörenden Namen – und schreit den Namen des riesigen Schwähers in das Dunkel der Nacht – – und fährt empor – – und liegt in Schwüle und Schweiß – und sie zittert und weint – – und da im Finstern sich ihr Geist zurechtfindet, schlägt ihr Weinen in ein wildes, hartes Lachen um ...

Und die gerettete Familie erfaßte ein Grausen. Einen Augenblick ging etwas Seltsames, ging etwas Fürchterliches in ihrer Mitte um. Sie hörten ein Tappen, ein suchendes Tasten und glaubten einen gewaltigen Schatten zu gewahren. Ham griff entschlossen in das tiefe Dämmern der Mittnacht und streifte Rauhes, das nicht menschlich war: das Fell eines großen, plump sich entfernenden Affen.

Die Tiere! Die Tiere wurden mächtig über sie! verließen die Gelasse, gingen zwischen ihnen um bei der Nacht – und ängsteten ihre Frauen mit wilden, unsagbaren Träumen! –

 

Seit jener Nacht – und das war furchtbarer fast als alles – hatte des Regens Fall mit rauschendem Ungestüm wieder eingesetzt. Es ward nicht dämmerig mehr am Ausschnitt des Fensters, und das Trommeln auf dem Dach und an den Wänden wollte durch Stunden, wollte durch Tage hindurch sich nicht mehr zur Ruhe geben, als habe des HErren Zorn in einem neuen, schrecklichen Ausbruch sich grausam gegen die Arche selber gewandt.

Da verließ die Eingeschlossenen die letzte Fassung. Bitter brach es aus ihnen hervor, und gegen Zillah erhob sich Grimm und Groll. Dina schalt sie unrein; und Ada rückte scheu und ängstlich von ihr ab; und nahm sich Japhet treulich ihrer an, so sah er doch, wie selbst die Mutter harte Blicke nach ihr warf. Dann weinte Zillah, und Noah schüttelte das Haupt voll Gram; doch wußte er den Frieden der ersten Tage nicht wieder herzustellen und ging zwischen ihnen einher in herber Laune, erfüllt von einer unruhigen Geschäftigkeit, in der mehr als das Bedürfnis nach zweckvoller Betätigung sich Ungeduld und Mißmut einen Ausweg zu suchen schienen. Sein vormals rauschender Bart hing starr wie ein gefrorener Wasserfall am Grau seiner unsauber werdenden Gewandung nieder; und seiner Augen schimmernde Seen waren von den Brauen wie von ein Paar mißgeformten Eiszapfen verhangen. Oft murmelte er Gebete oder sprach unverständliche Reden vor sich hin, in denen er die Namen der Tiere mit den Namen der Seinigen seltsam mischte. Bisweilen auch verließ er den verwilderten Winkel der unseligen Familie und durchwanderte in finsterer Ungeduld das Reich der Tiere, störte einige auf und beruhigte sie wieder, um gleich mit dem zertrümmerten Stabe nach anderen zu schlagen, die seines kraftlosen Schlages kaum noch achteten. Denn tagsüber lagen die Tiere zu stumpfen Knäueln geballt, ließen ein schweres, keuchendes Atmen vernehmen und erwachten nur zu den Zeiten des Fressens aus ihrer Trägheit, um alsbald in sie zurückzufallen, wenn sie sich schwer gesättigt und ihres Kotes entleert hatten.

Die wachsende Herrschaft der Tiere schien alles Menschliche in der Arche darniederzuzwingen. Sems Gang, immer schwerfälliger und plumper werdend, ähnelte mehr und mehr dem Trott der großen Affen, die nächtens um der Menschen harte Lager kreisten, und die Art, wie er die Früchte zwischen seine mächtigen Kiefern schob, an denen der farbige Saft entstellend und schmutzig herablief, ward täglich gröber und tierischer. Japhet war tatlos geworden; sein Schnitzwerk lag unvollendet am Boden, besudelt vom Unrat des Viehs; er aber hockte wie ein Verlorener und blickte ohne Verständnis in das Wirrsal der Arche, mit trüben Augen, die verquollen zwischen geröteten Lidern lagen.

Hohl und hager, stand Ham mit verschränkten Armen finster unter ihnen, starren Sinnes ankämpfend gegen die Verblödung und Entmenschlichung, die die andern schimpflich zu entwürdigen drohte; und immer ähnlicher ward er Ziska, der großen, herben Mutter.

Tiefer verfielen die drei Frauen in Untätigkeit und lastenden Schlummer, in dem sie sich wälzten, ächzend, doch tränenlos. Adas Gestalt ward kleiner noch und dürftiger. Allzu lange fern den Himmelslüften und dem Hauche des Frühlings, dorrte sie gleichsam ein wie eine kränkelnde, vergehende Pflanze, indes ihr Antlitz sich mit einer ungesunden Röte füllte und mit den gedunsenen Wangen, den allzu fleischigen Lippen, den allzu großen, starken Zähnen und der nun allzu klein erscheinenden eingedrückten Nase nicht lieblich mehr war wie zuvor, sondern grob und bar alles fraulichen Reizes. Mit der wachsenden Frucht in ihrem Schoße ward auch Dina schwerfälliger und träger, und es peinigte ihrem Gatten die Seele, wenn sie, die wortlos Duldende, mit tiefem Seufzen die Hände erhob, als suche sie den arbeitgewohnten eine heilsame Beschäftigung, und sie dann hilflos wieder sinken ließ im schwellenden Schoße. Zillah aber fand sich mehr und mehr gesondert von der Gemeinschaft der Übrigen durch das ratlose Suchen ihres Wesens, das Verständnis bei den Menschen nicht mehr fand. So blieb sie oft verirrt in den Gelassen der Tiere, unbewußt ihre Stimmen und ihre Gewohnheiten nachahmend, oder sie lag, ausgeglitten im Schleim der Schnecken und Schleichen und Lurche oder von einer plumpen Schildkröte mit jäh erhobenem Schild zu Falle gebracht und von den Ihren nicht mehr beachtet, in fiebernder Qual am Boden, und über Schmutz und Unrat breitete sich ihr rotes Haar wie die blutige Lache, in der eine Sterbende liegt und Sinnloses lallt.

Dies war nun die Familie der Erwählten, dieses die Gemeinschaft der Kinder Noäh, diese waren es, die sie zu betreuen und bestärken gedacht hatte: Ziska, die Sechshundertdreiundachtzigjährige, die Tochter Henochs, des Gewaltigsten der versunkenen Welt, die Mutter aller blühenden Geschlechter, die je auf Erden wieder Licht und Sonne atmen würden! Jetzt war sie wie ein starres Urgebirge, groß und einsam unter der einsam hangenden Leuchte; sie, von den Ihren verlassen, von ihrem fernen Gott nie heimgesucht und freundlich aufgerichtet: Jetzt war sie die Erschütterte, die ganz im letzten Leid Vollendete; und die Gramfurchen in ihrem ergrauten Antlitz waren tief, als habe der ewige Regen sie gehöhlt. Steinern saß sie, die Linke schwer im Schoße hangend, in der aufgestützten Rechten das große Haupt einer rauhen, längst zeitlos gewordenen Sybille, blicklos, zwei große Tränen ihre Augen, nicht funkelnd und nicht fallend, blind und weiß in ihren eingegrabenen Bechern starrend wie gefrorene Flut. So blickte sie zu des Fensters unveränderlichem Dunkel; ihr seufzerleerer Busen das Grab einer Jahrhunderte alten, abgewelkten Welt.

Zu ihr trat Ham, der Finstere, überwältigt von der Tiefe ihrer Verlassenheit und ihres Grames, legte unendlich sanft die braune Hand auf die steinerne Schulter und sprach voll leiser, scheuer Liebe zu ihr ein Wort nur–: »Mutter.«

Da rannen aus den Bechern ihrer Augen die beiden großen Tränen in schwerem Fall ihr langsam an den grauen Wangen nieder. Dann erhob sie sich, groß und stark, und erwiderte dem Sohne: »Ja, es sei.« Und reckte die Hände mit gespreizten Fingern hoch empor und rief aus der Inbrunst ihres bangen Herzens:

»HErr! Dein Zorn war groß und Deine Strafe gerecht; nun sende Du den Meinen Dein Erbarmen! Menschen, hast Du sie ins Unmenschliche verstoßen und sie gefoltert bis an die Schwelle der Kraft, die Leiden trägt. Du hast sie geschaffen voll Einfalt, zu wandeln im Licht Deines Äthers; und hast sie verwirrt und Dunkel über ihren Geist verhängt. Nicht leidlos sollten sie die Fahrt zu einer neuen Welt vollenden. Wohlan denn, HErr: Sie sind nicht leidlos mehr. Bitterkeit und Gram hast Du über sie ausgegossen, großer Vernichter, mit den Schleusen Deiner Flut, und hast ihre Seelen gegeißelt mit den hagelnden Striemen Deines Regens. Genug, o HErr! der Leiden sei's genug! Stille die finstere Begierde Deines Zornes, und schweige dieses Regens rauschende Pein. Presse die Flut zurück in den Schoß unserer Erde, und gib sie meinen Kindern wieder, wenn auch verwüstet und vom Schlamm entstellt: die Erde, die ihr Fuß nicht missen kann. Du bist ihr Vater, und die Geißel des Zornes ist Dir in die Hand gegeben von Ewigkeit. Ich aber, HErr, bin, die sie zum Leben gebar, und kenne die Grenzen ihrer Kraft und ihr Bedürfnis himmlisch heilender Liebe!«

Da brach Ham erschüttert in die Knie vor ihr und ergriff den Saum ihres Gewandes und küßte ihn. Sie aber neigte sich nieder und strich ihm mütterlich das finstere Haar. Und als sie auf die Gruppe der schlummernden Ihrigen blickten, war ihnen, als verkläre das Licht des Opals ihre Gesichter mit einer neuen, reinen Menschlichkeit. Da legte Ham sich still und behutsam neben Zillah; Jiska aber bettete das Haupt voll großer Müdigkeit in den Schoß des heilig schlummernden Greises.

So entschliefen auch sie, umrauscht von des Regens göttlich dunkler Weise.

 


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