Christiane Benedikte Naubert

Geboren am 13.09.1756 in Leipzig, gestorben am 12.01.1819.

Christiane Benedikte Eugenie Hebenstreit verlor ihren Vater, der Heilkundenprofessor war, schon im Dezember 1757. Sie empfing ihren Unterricht durch die Mutter und dann durch den Halbbruder, den Theologieprofessor Hebenstreit, der sie in Wissenschaften und alten Sprachen vorzüglich ausbildete, während sie sich die neueren Sprachen durch Selbstunterricht aneignete. In Musik (Klavier und Harfe) ließ sie sich gleichfalls ausbilden. Daneben erlernte sie aber auch in vollem Umfang alle häuslichen Fertigkeiten und Kenntnisse, durch die sie zur erfolgreichen Leitung eines Hauswesens trefflich geeignet wurde. In erster Ehe verheiratete sie sich 1797 nach Naumburg mit dem Kaufmann und Rittergutsbesitzer Lorenz Holderieder, den ihr aber schon 1800 der Tod entriß. Eine zweite Ehe ging sie dann ebenfalls in Naumburg mit dem Kaufmann Johann Georg Naubert ein, der vorher in Leipzig gewohnt hatte. Die geistreiche, liebenswürdige und milde Frau starb am 12. Januar 1819 in Leipzig, wohin sie einer Augenoperation wegen gereist war. In dem stillen und zurückgezogenen Leben, das sie meist führte, verwandte sie alle Mußestunden auf literarische Hervorbringungen, die sie ohne Verfassernennungen erscheinen ließ. Ihr Bruder, der Leipziger Professor, war der verschwiegene Vermittler mit den Verlegern. Niemand aus ihrer Umgebung ahnte, daß sie schriftstellerte; es entstanden die verschiedensten Vermutungen über die Urheberschaft ihrer Werke, und sie selbst war ängstlich darauf bedacht, ihre Verfasserschaft unbekannt bleiben zu lassen. Erst 1816 mit dem Roman »Rosalba« trat sie mit ihrem Namen hervor. Sie hat über 50 Bücher in etwa 80 Bänden veröffentlicht, meist Romane, die geschichtliche Stoffe behandeln, einige wenige davon sind Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen. Von ihren Zeitgenossen wurden diese Romane, die jetzt ziemlich vergessen sind, fleißig gelesen, einzelne sogar in fremde Sprachen übersetzt. Auch für die schönwissenschaftlichen Zeitschriften ihrer Zeit lieferte sie Beiträge. Genaue Geschichtskenntnisse, gute Auffassung, klarer Verstand, verbunden mit lebendiger Einbildungskraft, gründliche Einblicke in die Seelen der Menschen und geschickte Darstellung werden ihr nachgerühmt. Seit 1808 war Naumburg der Erscheinungsort ihrer Schriften.


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