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Siebentes Kapitel

In Aufdenmatten lebten Arnold Zurbriggen und seine Tochter Anschi ihr einförmiges Leben. Schon waren Jahre vergangen seit Donat ausgezogen war, sein Glück zu suchen. Regnerischen Sommern folgten harte einsame Winter, während denen viele Häuser des Dorfes dunkle Ladenbrillen vor die Fensteraugen gesetzt bekamen und Ausgestorbenheit die Gassen befiel.

Dann mündete ein kurzer Frühling abermals in Sommerzeit. Die Aufdenmattener krochen aus ihren niederen Stuben an die Luft wie die Murmeltiere aus ihren Höhlen. Auch Arnold Zurbriggen, der Krüppel, saß wieder vor dem Hause in der Sonne und schaute an die Felsen und Gletscher hinauf, machte mit den Augen hundertmal die Besteigungen, die er einst in Wirklichkeit vollzogen, erinnerte sich jedes Schrundes in den Gletschern, der gefährlichen Zwächten an den Bergsäumen, der Stellen, wo das Gestein locker und dem Griff tückisch war, und der andern, wo die glatte Felswand dem Fuß nicht eine einzige kleine Stütze bot. Er studierte die Berge, die er früher gleichsam auswendig gelernt hatte, in der Erinnerung und von unten noch einmal so gründlich, daß er sie gleichsam neu entdeckte. Er suchte im Geiste neue Möglichkeiten zur Bezwingung dieser widerspenstigen Felskerle, und manchmal schüttelte ihn ein Fieber des Kummers über seine jetzige Hilflosigkeit. Es kam vor, daß er von seinem Stuhl auffuhr, die Krücken unter die Arme schob und in die Straße hinaushumpelte, als müßte er einen soeben ersonnenen Weg erzwingen. Aber bald genug wurde er seiner Ohnmacht inne und kroch dann wie ein Hund, den ein Fußtritt getroffen, wieder auf seinen Sitz zurück. So traf ihn Anschi manchmal an, noch zitternd vor Erregung und mit zwischen die Zähne geklemmten Lippen, als könnte er seinen Grimm hinunterkauen. Aber er beruhigte sich rasch. Er schämte sich ein wenig vor der Tochter. Noch mehr, ihre Gegenwart tat ihm wohl. Die Anschi gehörte zu den Menschen, deren Ankunft etwas von der Wärme und dem Licht der Sonne hat, die sich unversehens über einen ergießt. Ihr blondes Haar hatte durch irgendeine Natureinwirkung einen merkwürdigen Glanz. Auch in ihrem Blick war etwas Leuchtendes. Man verlor, wenn sie ankam, irgendwie alle schlechte Laune. Im Grund unterschied sie sich nicht von den anderen Frauen von Aufdenmatten. Ihre Gestalt gewann, während sie aufhörte ein Kind zu sein, eine landesgewöhnte Breithüftigkeit, und ihre weiße Haut verdunkelte sich unter der Einwirkung von Sonne und harschem Wind. Dennoch blieb das Ungewöhnliche, Leuchtende an ihr, von dem man nicht sagen konnte, ob es nur die Folge ihres Äußern oder auch die ihres Wesens war.

Eines Tages kehrte Anschi, den Einkaufskorb am Arm, von einem Gang ins Dorf zurück. Schon von weitem schwenkte sie in der Hand eine Postkarte. »Er schreibt auch wieder einmal«, sagte sie zu dem von seinem Sitz vor dem Hause ihr entgegenblickenden Vater.

Zurbriggen nahm die kleine Post in Empfang und las, zwei Sätze nur: »Ich bin gesund. Hoffentlich seid ihr es auch. Donat.«

Wenig mehr hatte Donat überhaupt je geschrieben.

»Jetzt wissen wir so viel wie vorher«, murrte Zurbriggen. »Dem sind wir wie aus der Welt. Der kommt auch nicht mehr heim.«

Anschi verteidigte den Bruder: »Das kann man nie sagen. Vielleicht denkt er so viel an uns wie wir an ihn.«

Zurbriggen beharrte auf seiner Meinung. »Der hat den wandernden Sinn seiner Mutter«, zänkelte er. »Er geht in den Wolken spazieren.«

Anschi schaute vor sich hin. »Am Ende«, meinte sie, »ist das bei uns Jungen allen so. Wir haben unsere eigene Welt.«

»Das mußt gerade du sagen«, widersprach Zurbriggen. »Als ob man nicht gerade an dir den Unterschied spürte.«

Sie lachte hell. »Ich bin kein Exempel. Mir gefällt das, was ich habe. Ihr seid immer gut zu mir. Was will ich mehr?«

In diesem Augenblick wurde auf der Straße die Gestalt eines jungen blonden Menschen mit Schultern so breit wie zwei Hausbalkone sichtbar. Er trug den Eispickel in der Hand, das Seil um Brust und Rücken geschlungen. Die Hose spannte sich ihm prall um Schenkel und Waden. Die Knie federten beim Gehen.

Gallus Stettler war unter den Führern von Aufdenmatten der jüngste, aber einer, von dem man als einem künftigen Allenvoran sprach. Seine Körperkraft und Ausdauer waren sprichwörtlich wie seine Kühnheit und sein heiterer bescheidener Sinn. Er kam oft zu Zurbriggen, um sich Rat zu holen, wenn er irgendeine schwierige Besteigung vorhatte.

Zurbriggen mochte ihn gern. Er bildete für ihn so etwas wie eine Brücke zu seiner eigenen Vergangenheit, und lieber als jede Zeitung waren ihm die Gespräche mit Stettler, vom Stand der Wege, von der Art der Touristen, die er führte, und von den Gefahren, denen sie zu begegnen hatten.

»Willst schon wieder zu Berg?« rief er ihm auch jetzt entgegen.

»Mit zwei Engländern«, bestätigte Gallus im Herantreten. »Sie wohnen im Ewigschneehornhotel.«

»Und wohin?« fragte Zurbriggen.

»An die Wildwaldhornhütte und auf den Leißkamm«, antwortete Stettler. »Heute abend geht es ab.«

»Aufpassen, Mensch«, warnte der Alte. »Du hast eine Verantwortung.«

»Das weiß ich«, gab Gallus ruhig zu und setzte sich auf den Stuhl, den Anschi ihm neben den des Vaters schob. »Eine gefährliche Sache! Das habe ich schon beim erstenmal gespürt.«

»Da waren noch zwei andere Führer mit«, erinnerte sich Zurbriggen.

Gallus nickte.

Zurbriggen begann vom Leißkamm zu reden: »Der Berg ist nie gleich. Der Teufel hat seine Küche da oben. Jetzt jagt er plötzlich Nebel über den blauesten Himmel, deckt alle Sicht zu, daß du weder vor noch zurück weißt. Der Berg verändert sein Gesicht wie ein Schauspieler. Heute hängt eine Schneebank, wo du gestern kahlen Fels trafst, und morgen liegt der Firn dünn und brüchig, der heute noch hart und dick wie Stein war.«

»Gerade darum mag ich ihn«, lachte Gallus und reckte sich unwillkürlich.

So wechselten sie Rede und Widerrede. Dazwischen hinein schielte Gallus manchmal nach Anschi. Er kam letztlich nicht mehr nur um Zurbriggens willen. Jetzt fragte er sie: »Was hört man vom Bruder?«

»Gerade sprachen wir von ihm, der Vater und ich«, berichtete Anschi. »Er hat eben wieder einmal geschrieben.«

»Zwei Worte«, zankte Zurbriggen.

»Er wird nicht viel Zeit haben«, vermutete Gallus. Er kannte Donat noch von der Schule her.

»Und die Welt ist weit«, warf hier Anschi ein. »Wie viel wird er sehen und erleben! Während wir hier mit einer Straße, einem Dutzend Berge und dem Himmel am Ende aller Weisheit sind.«

»Ich beneide ihn nicht«, sagte Gallus. Er hatte sich jetzt ganz Anschi zugedreht, und während seine hellblauen Augen den ihren begegneten, vergaß er den Alten neben sich sträflich.

Zurbriggens Gedanken stiegen noch am Leißkamm herum. Er überließ die zwei andern sich selbst.

»Es kommt darauf an«, philosophierte Anschi. »Der eine ist mit einer Mansardenstube in Aufdenmatten zufrieden. Der andere braucht Städte und Straßen und Menschen.«

»Donat war immer so«, erinnerte sich Gallus. »Als kleiner Bub schon lief er zum Bahnhof, um die Fremden ankommen und abreisen zu sehen. Man konnte sich denken, daß er auch einmal fort wollte. Ich könnte das nicht. Ich bin hier angewachsen.«

»So bin ich auch«, bestätigte Anschi nachdenklich.

» Ein Unterschied ist doch«, meinte Gallus und beugte sich näher zu ihr.

Sie schaute ihn fragend an.

Er sagte: »Du bist hier daheim, hier in einem Haus, im Dorf meinetwegen. Weit willst du nicht kommen. Ich muß aus dem Tal in die Höhe, in die Berge. Und je höher hinauf und je seltenere Wege ich komme, um so mehr packt es und zwickt es mich, weiter und weiter zu steigen. Dein Vater weiß das am besten. Man muß! Man kann nicht anders.«

Er hatte sich bei diesen Worten Zurbriggen wieder zugedreht; doch hörte der ihn nicht. »Freilich, mich hält auch nichts hier unten«, schloß er ein wenig schwerblütig.

Anschi machte eine Bewegung des Widerspruchs.

Er erklärte: »Die Eltern sind tot. Ich wohne da bei den Loretzens zur Miete. Nach mir würde kein Hahn krähen, wenn ich einmal nicht wiederkäme.«

Er hatte das anfänglich, ohne es recht zu bedenken, so hingesagt; aber auf einmal merkte er, daß etwas Innerstes und noch Ungeklärtes ihm die Worte auf die Lippen gelegt hatte, das irgendwie mit der Anschi zu tun hatte. Er fühlte jetzt, daß hinter seiner Behauptung, niemand würde sich um ihn kümmern, der Wunsch stand, es möchte das doch jemand tun, und er fuhr leiser und bewußter weiter: »Vielleicht bekäme man auch mehr Sitzleder, wenn man so ein richtiges Heim hätte.«

Anschi schüttelte den Kopf und schaute ihn mit den glänzigen Augen an, daß es ihm durch und durch ging. »Das meint ihr so, ihr Bergnarren«, sagte sie, »aber wenn es darauf ankommt, habt ihr doch keine Ruhe. Es geht euch wie den Seeleuten, die auch nichts daheim halten kann, die immer wieder fort müssen.«

Sie standen jetzt völlig im Rücken Zurbriggens, dicht am Hause, und dämpften unwillkürlich ihre Stimmen. Ihre Unterhaltung gewann an Vertraulichkeit. Sie hatten jedes bisher noch wenig Menschenverkehr gehabt. Nun wehte etwas von einem zum andern, was dem Augenblick Bedeutung gab. Gallus sah Anschis braune Hand auf der Lehne eines Stuhls liegen. Er fuhr mit einem einzigen täppischen Finger daran, wie etwa ein Hund mit der Schnauze unbeholfen an das Knie seines Herrn stößt. Dabei sprach er weiter, an Anschi vorbeisehend: »Es muß schon etwas daran sein an einer eigenen Stube und jemandem, der einen erwartet! Man findet einen Teller und ein Glas auf dem Tisch. Und jemand will wissen, wie es auf der bösen Reise gegangen ist.«

Anschi sah diese Stube jetzt auch. Sie gab sich dem Klang seiner Stimme und dem Bild, das er entwarf, behaglich hin. Ihretwegen konnte er noch lang so reden und – und ihre Hand betupfen.

Aber plötzlich wurden beide befangen. Warum jetzt und nicht früher, und warum überhaupt, wer konnte das sagen!

Dann nahm sich Gallus mächtig zusammen, als schüttle er sich aus einem Dusel auf. »Jesses«, sagte er. »Da stehe ich und täfele und habe doch heute abend noch allerlei zu tun.« Dabei sah er sich abermals nach Zurbriggen um.

»Nimm dich am Leißkamm vor dem Nebel in acht«, warnte der wieder. »Es nützt nichts zu protzen. Wenn du merkst, daß das Wetter umschlägt, mach ›rechtsum kehrt‹.«

»Wohl, wohl«, war Gallus einverstanden, allein er wußte nicht recht, was er sagte. Es reute ihn schon, daß er sich zum Aufbruch angeschickt. Er hätte jetzt auf einmal noch eine Menge Zeit gehabt. Den Zurbriggen gleich wieder vergessend, tändelte er mit Anschi, bot ihr die Hand und sagte: »Halte mir morgen den Daumen.« Ihre Hand glitt in die seine. Aber beide Hände waren ungeschickt oder blöd; sie fielen gleich wieder auseinander, so gern sie festgehalten hätten. Dann blieb nichts übrig, als daß Gallus doch wegging.

Als er schon ein paar Schritte fort war, bat auch Anschi noch: »Gib acht dann, hörst«.

Und jetzt war ihr, sie sollte ihn zurückhalten. Und jetzt wäre er beinahe noch einmal umgekehrt, um sie zu fragen, ob es ihr denn leid täte, wenn – –

Von da an hatten Gallus und Anschi das Dorf noch einmal so lieb als vorher. Und das Leben auch. Die Anschi stellte jeden Herrgottsmorgen ein Singen an, als sei ein Tag schöner als der andere. Und Gallus blieb nicht länger in den Klubhütten oben als nötig war, ja zeigte sich gar nicht so kundeneifrig wie sonst. Und wenn er vom Berg kam, machte er schnelle Beine und ärgerte sich, wenn seine Begleiter keine Eile hatten. Im Zurbriggenhaus war er ein häufiger Gast.

Der alte Bergführer meinte in seiner Berufseitelkeit, die Besuche gälten nur ihm, und weil Gallus sich nach wie vor mit ihm über die Angelegenheiten ihres Faches unterhielt, war er sein Kommen zufrieden. Es gab ja auch immer Gemeinsames zu besprechen, und Gallus schätzte Zurbriggens Erfahrung und hörte ihm gerne zu. Dieser aber fand in ihm das, was er am eigenen Sohn vermißte, und schöpfte allmählich eine Zuneigung zu ihm, die vielleicht auf den in der Ferne wandernden und immer stiller werdenden Sohn gewartet hatte.

Daß Anschi sich zuweilen zu den Männern setzte, war ein ganz natürlicher Vorgang. Man fing an, eine kleine Familie zu bilden, hielt dann und wann gemeinsame Mahlzeit. Gallus klopfte wohl auch mit Zurbriggen ein Kartenspiel. Erst nach und nach dämmerte diesem auf, daß der Gast auch für die Tochter Auge und Ohr hatte. Er sah näher zu. Dann bemerkte er ihr zeitweises Beisammenstehen, die vertrauliche, bald die heimliche Art ihrer Unterhaltung. Es mißfiel ihm nicht. Es fing an, ihn zu freuen. Zwei helle, gesunde Menschen waren das, Gallus und Anschi! dachte er. Anschi verbarg sich auch nicht vor ihm. Als Gallus mit einer Gruppe von Bergsteigern eine Hochgebirgswanderung antrat, die eine ganze Woche dauern sollte, kam sie alle Tage mit der Frage zu ihm: »Wo meint Ihr, Vater, daß sie jetzt sein könnten?« Und alle Augenblicke sah er sie mit dem Fernrohr nach den Gipfeln spähen. Da fragte er: »Es gibt wohl bald eine Brautschaft, he?«

Nun hob sie das Gesicht zu ihm, und in ihrer Antwort war so wenig eine Falte wie in diesem. »Vielleicht, Vater«, gab sie mit einem Lächeln zu. »Gallus redet nicht viel. Wir sind beide nicht gesprächig. Aber ich glaube schon, daß er mich mag.«

»Und du?« fragte Zurbriggen.

Da brach aus ihren Augen ein fast befremdlicher Glanz, und sie antwortete: »Er ist ein Mensch wie ein klarer Bach. Man kann in ihn hinuntersehen, und es ist immer eine gute Luft um ihn.«

Zurbriggen wußte nicht recht, was er mit diesen Worten anfangen sollte. Aber, ein so menschenunkundiger Mann er sein mochte, so war ihm doch, es vollziehe sich da vor seinen Augen etwas besonders Gutes, und das Herz wurde ihm weit und ein wenig andächtig, wie etwa, wenn er früher von einem Berg aus den tiefen blauen Nachthimmel betrachtet und der mächtige Mond an ihm aufgezogen war. Er stellte die beiden, Gallus und Anschi, in Gedanken nebeneinander. Sie schienen ihm wie selten zwei zusammenzupassen, schienen ihm zwei von denen zu sein, denen man lange nachschaut, wenn sie einem begegnen, weil man so etwas Freies, Schattenloses selten zu sehen bekommt. Aber die Vernunft hieß ihn doch sagen: »Von Haus aus hat er nichts, soviel ich weiß, der Gallus. Kann er denn eine Frau ernähren?«

Anschi hielt die gefalteten Hände in den Tisch gelegt, an dem sie saß, und antwortete heiter und gelassen: »Nur nicht gesprengt, Vater! Vorläufig wissen wir ja noch nicht, ob er es will.« Dann aber, wie eine, die ihrer Sache gewiß und gewohnt ist, alles ruhig zu überlegen, fuhr sie fort: »Die Zeiten sind schlecht. Man heiratet sich Sorgen an, wenn man heiratet. Es eilt ja auch nicht, wenn eines weiß, was es am andern hat und ihm wert ist.«

Eine Stille fiel ein. Zurbriggen dachte an seine eigene Ehe, und sie erschien ihm jetzt erst wie ein staubiger Fetzen.

Anschi war inzwischen aufgestanden. Sie öffnete ein Fenster und sah in die Nacht hinaus. Sterne leuchteten über den dunkeln Bergen. Sie aber suchte mit den Gedanken da oben wieder den, nach dem sie mit dem Fernrohr schon tagsüber gestöbert hatte. »Vielleicht sollte ein Bergführer überhaupt nicht heiraten«, sagte sie dann mit jähem und strengem Ernst. »Es ist genug, wenn eine Liebste ihn früher oder später ins Haus getragen bekommt. Es brauchen nicht auch noch Kinder da zu sein.«

Auch das war Zurbriggen ein fremdes Wort. Er hatte vom Berg nie heimgedacht. Und ebenso sicher wußte er, daß die Elise, seine Frau, seinetwegen keine unruhige Stunde gehabt. »Da gäbe es aber viele Ledige in der Welt«, entgegnete er.

»Ledig und ledig ist zweierlei«, erwiderte Anschi, und es war, als lausche sie nach Schritten hoch und fern in den Bergen.

Zurbriggen strich sich den grauen Bart. Er merkte jetzt vieles: es war schon weit mit Anschi und dem Gallus! Sie hing schon an ihm, dem Glückspilz, als wäre sie an ihm festgewachsen! Und sein Beruf, der einst auch der seine gewesen, war gefährlich! Nie vorher hatte er das so gespürt und bedacht. Eine leise Unruhe um den, der jetzt auch im Gebirg war, rumorte sonderbar in seinem dessen nie gewohnt gewesenen Innern.


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