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Zweites Kapitel

Über das Ewigschneehorn warf die Sonne einen goldenen Schleier. Die steile schwarze Felswand schimmerte durch das zarte Gespinst. Nach und nach bekamen alle Berge der Talwestseite diesen lichten Schmuck. Das königliche Blau des Himmels aber blitzte immer tiefer und heißer. Nur die Gipfelkette im Osten, hinter der der Tag heraufgestiegen, stand noch schattig, kalt und herrisch da.

In der Kammer Donats wartete der gepackte Handkoffer und platzte beinahe, so viel hatte der junge Mensch hineingestopft.

In der Wohnstube saß Arnold Zurbriggen beim einfachen Frühstück. Drei Ohrentassen trug der blanke tannene Tisch. Ein Laib Brot und ein währschaftes Stück Käse lagen tellerlos neben ihnen. Von beiden säbelte sich der Bergführer ab, soviel er brauchte. Aus der Küche kam Anschi, stellte den Emailkrug mit dem Milchkaffee vor den Vater hin, setzte sich selbst hinzu und sagte: »Er wird gleich kommen.«

Die Schritte, die über der Diele gegangen, wurden jetzt auf der Treppe hörbar.

»Ich gehe dann noch ein Stück mit ihm«, meldete Anschi.

Arnold Zurbriggen schwieg. Es machte ihm einiges zu schaffen, daß zum erstenmal eines der Kinder in die weitere und unbekannte Fremde ging; aber er war heute nicht mehr so redselig wie gestern und fragte bloß: »Hast ihm Essen eingepackt?«

Anschi bejahte. Dann fügte sie hinzu: »Wir wollen dann noch zusammen auf den Friedhof gehen.«

Alte Eifersucht regte sich in Zurbriggen, als könnte die tote Frau noch jetzt auf das Leben der beiden Kinder Einfluß nehmen. Aber auch das würgte er stumm in sich hinein.

Dann trat Donat ein. Er hatte nicht ruhig geschlafen. Sein gescheites Gesicht war bleich und übernächtig. In Gedanken schon halb auf der Reise, vergaß er den Morgengruß, sagte nur: »Es gibt einen schönen Tag.«

Anschi schenkte ihm die Tasse voll.

Dann saßen alle drei, die Köpfe über die Tassen gebogen, da, als gäbe es auf der Welt nichts Wichtigeres als Brotbrechen, Schlürfen und Schlucken. Nur einmal griff Zurbriggen in die Westentasche, klaubte einen zerknüllten Fünfzigfrankenschein hervor und legte ihn neben Donats Tasse. »Ein Notbatzen«, sagte er.

Donats Blick leuchtete auf. »Was sagst?« fragte er Anschi, als meinte er: Was sagst zu so einem Vater?

Zurbriggen nahm keine Notiz davon.

Mit einem »Gott's Dank«, steckte Donat das Geld ein.

Kein Aufwand irgendwelcher Zärtlichkeit lag in der kleinen Szene, aber die Einigkeit, die alle drei von jeher verbunden, schwebte zwischen ihnen und sprach aus ihrem Schweigen, das zuletzt fast etwas Verlegenes annahm, weil jedes fürchtete zu verraten, wie leid ihm ums Herz war.

Eine Viertelstunde später stand Donat, den schweren Handkoffer auf der Achsel, neben Vater und Schwester vor der Haustür.

»Der Koffer ist fast größer als der Mann«, scherzte Zurbriggen.

»Der Seilerkari nimmt mir ihn auf seinem Wagen mit«, erklärte Donat.

Und schon ließ der Abschiedskummer alle drei wieder wortlos dastehen. Aber Donat nahm einen Anlauf, streckte Zurbriggen die Hand hin und sagte: »Also, ade, Vater.«

»Ade! Lebwohl! Mach's recht!« klang es trocken zurück.

Dann redeten die zwei Hände noch ein Kurzes, drückten hart zu und lösten sich zögernd.

Gleich darauf schritten Donat und Anschi davon. Sie wendeten sich zunächst dem Hause des Seilerkari, eines Bergseile flechtenden Bauern, zu, dessen Leiterwagen schon bereitstand. Donat ließ seinen Handkoffer mit einem Plumps darauffallen und rief durch die offene Haustür hinein: »Da ist dann das Felleisen.«

»Ich komme«, gab von drinnen der Seilerkari Bescheid, und Donat beschwichtigte ihn: »Laß dir Zeit! Wir werden uns schon treffen unterwegs.«

Dann setzten die Geschwister stumm ihren Weg zum Friedhof fort.

Inmitten der ausgedehnten Ortschaft stand die alte Kirche. Ihr starkes Mauerwerk zeigte die Wehrhaftigkeit des Mittelalters. Sie paßte noch in das stolze, einsame Gebirg und zu den dunkeln Wäldern, die das Dorf vor den Lawinen schützten. Wuchtvolle Wahrheit von der Vergänglichkeit alles Irdischen und der Gleichheit alles Menschlichen umschwebte sie; denn die Kreuze und Steine, die sie auf drei Seiten umstanden, wiesen neben vielen einheimischen Geschlechtern auch eine große Anzahl fremdklingender Namen auf. Da lag der junge Lord mit seinen beiden Führern, die in einer Spalte des zerrissenen Zurbriggengletschers erfroren waren. Der berühmte Forscher und Steiger, der vor mehr als dreißig Jahren zum erstenmal das Ewigschneehorn bezwungen und der Jahre nachher am tückischen Leißkamm sein Leben hatte lassen müssen, hatte da seinen Gedenkstein, gebrochen aus dem grauen Granit des von ihm besiegten Berges. Und neben vielen andern erzählte ein weißes, ragendes Marmorkreuz vom Absturz einer blutjungen Französin, die in Stöckelschuhen an einer steilen Halde nach Alpenrosen geklettert war. Nach Dutzenden zählten die Grabmäler der Führer, von denen die einen dem Beruf zum Opfer gefallen, die andern in ihrem ihnen fast weniger gewohnten Bette das Zeitliche gesegnet. Viele Hotelbedienstete ruhten da, die der kleinen alljährlich in Aufdenmatten einziehenden Sommerarmee angehört hatten. Zu ihnen hatte auch Elise Zurbriggen gezählt, deren schmucklose Tafel sich ängstlich an die Mauer des Beinhauses lehnte, das hinter der Kirche stand. Ein gutgepflegtes kleines Gartenviereck breitete sich vor dieser Tafel aus. An den niederen Buschrosen brachen eben die ersten Blüten auf.

Als die Geschwister das Grab erreichten, holte Anschi in einer Blechbüchse Wasser und besprengte die Rosen. Donat buchstabierte an der Schrift herum, die an die Mutter erinnerte, ohne eigentlich recht zu wissen, was er las. Nur die Tatsache nahm er wieder in sich auf, daß die Tote von Sumiswald, einer Gemeinde des bernischen Emmentals, gestammt, also kein Aufdenmattenkind gewesen. Er selbst war nie dorthin gekommen. Der Ort schien ihm fern, fremd. Er lag ihm irgendwo weit fort, wohin ihn selbst verlangte, und es kam ihm seltsam deutlich zu Bewußtsein, daß hier jemand, der eine weitere Welt gesehen, in eine einsame, enge Ecke verscharrt worden war.

»Hier kann ihr sicher nicht wohl sein«, murmelte er.

»Warum?« fragte Anschi erstaunt.

»Sie ist anderes gewöhnt gewesen«, antwortete er. »Sie hat nicht in dieses Nest gepaßt und – zum Vater erst recht nicht.«

»Der Vater kann nichts dafür«, verteidigte Anschi.

»Das wohl nicht«, gab Donat grüblerisch zurück, »aber manchmal meine ich, sie sei in mich hineingekrochen.«

Anschi wurde nicht klug aus ihm.

»Sie hat auch immer hinaus und hinauf wollen«, murmelte er weiter.

Anschi erwiderte still: »Man muß mit dem zufrieden sein, was man hat.« Sie erinnerte sich der Vergangenheit, wie der Mutter daheim nichts gut genug und wie unwirsch sie oft gewesen. Der Vater hatte ihr dieserthalb oft leid getan.

»Das verstehst du nicht«, behauptete Donat und fuhr fort: »Ich weiß kaum mehr, wie die Mutter ausgesehen hat, weiß nur, was die Leute erzählen; aber sie hat vielleicht auch so ein Fieber in sich gehabt wie ich. Es ist einem dabei wind und weh. Man denkt immer nur: Wäre ich doch heraus aus dem ewigen Einerlei! Wie ein Sumpf, in dem man steckt, scheint einem das Leben.«

Anschi schwieg. Es war ihr bang um den Bruder. Sie empfand selbst nichts dergleichen. Ihr genügte das, was er schmähte. Sie mußte in diesem Augenblick denken, wie schön oft das Abendrot den Gipfel des Ewigschneehorns umspann und wie im Moorland hinterm Dorf die kleinen Gentianen leuchteten.

Donat ließ sich am Grab in ein Knie nieder. Anschi sah, daß er scheinbar sich mit dem Pflanzwerk zu schaffen machte. Aber dann war es, als tastete er im Erdreich, als wollte er die Mutter mit den Händen wieder ausgraben. Er tat das sicher unbewußt, denn er murmelte das übliche Vaterunser, wie man es am Hügel von Verwandten sprach. Aber plötzlich erhob er sich wieder und sprach laut und seltsam: »So, ade, Frau Elise Zurbriggen.« Da merkte Anschi, wie ganz und gar er mit seinen Gedanken bei der Toten gewesen, und wie nie zuvor schien er ihr jener Kind zu sein, mehr fast als sie selbst. Sie verstand auch besser als je zuvor, wie es den Bruder in die Welt hinauszog. So hatte es auch die Mutter hinausgedrängt! Rasch und etwas zerstreut betete auch sie das fällige Vaterunser.

Donat strebte schon dem Friedhofausgang wieder zu.

In der Straße holte sie ihn später ein. Seite an Seite durchschritten sie das langgestreckte Dorf. Schon taten die Magazine Fenster und Türen auf. Alle diese Läden waren auf die Besucher der Gasthöfe berechnet. Bergkristallwaren, Schnitzereien, Ansichtskarten, Sportartikel buhlten um die Gunst der Käufer. Friseure, Konditoreien, ein Reisebüro warteten auf Kunden. Gestelle mit Stöcken wurden in die Gasse hinausgestellt. Dort wischte ein Serviermädchen die Tische eines Gartenrestaurants sauber, und drüben an der Mauer sammelten sich die Führer und Träger, um stunden- und tagelang zu stehen und zu warten, bis ihre Bergsteigerkundschaft kam.

Von allen Seiten grüßte man die Geschwister. Nach allen Seiten standen sie Rede und nahm Donat noch Abschied. Sie gehörten erst wieder sich selbst, als sie den Wald erreicht hatten, in den ein Stück außerhalb des Dorfes die breite Straße zugleich mit der schäumenden Senne tauchte.

»Sie meinen es gut mit dir«, sagte Anschi von den Aufdenmattenern, die Donat Glück auf die Reise gewünscht.

»Das gilt mehr dem Vater als mir«, meinte Donat.

Dann erreichten sie eine Stelle, wo eine Brücke auf das andere Ufer der Senne hinüberleitete. Die Sonne hatte die Berge überwunden und goß ihr heißes Gold über die staubige Straße. In den Brückenwinkel drang sie noch nicht, aber jenseits standen Tannen, und ihre Spitzen tauchten in das Gold. Das Grün der jungen Zweige blitzte.

»Du mußt wohl umkehren«, sagte Donat und verhielt den Schritt. Die Reiseungeduld stak ihm in den Gliedern und trieb ihn, rascher fürbaß zu eilen.

Den Rücken an das steinerne Brückengeländer gelehnt, standen sie nebeneinander. Die Senne brauste und zischte in der Tiefe. Blau und klar schimmerte die Weite.

»Wo wirst du heute abend sein?« fragte Anschi, und es kam ihr erst zu Bewußtsein, wie sehr ins Ungewisse hinaus er zog.

Er scharrte mit dem Fuß im Sande. »Dir kann ich es ja sagen«, antwortete er, ohne sie anzusehen. »Wahrscheinlich werde ich ins Welsche ziehen. Heutzutage muß einer Sprachen können. Aber wann und wie und wo – denke dir halt, ich werde heute abend irgendwo an einem Zipfel unseres kleinen Schweizleins ankommen.«

»Gottlob, daß ich nicht in deiner Haut stecke«, erwiderte Anschi, » ich weiß gern meinen Weg.«

»Das Ziel weiß ich auch«, entgegnete Donat mit knappen Lippen.

Er streckte die Hand aus, als sei es ausgemacht, daß jetzt Abschied genommen werde. Dann mit dem Blick noch einmal voll die Gestalt der Schwester in sich aufnehmend, fügte er hinzu: »Ein schönes Mädchen bist du geworden. Ganz anders als ich.«

»Vor allem bist du kein Mädchen«, lachte Anschi. Und dann, ernster, nun ihrerseits ihn messend, meinte sie: »Ein Bergbub bist du nicht.«

»Alles von der Mutter«, fiel er in sein Grübeln zurück. »Du so hell und ich so dunkel! Niemand würde uns für Geschwister ansehen. Die Natur hat an uns zweien ihre Laune ausgelassen.«

Noch immer hafteten seine Gedanken bei der Mutter. Er sprach, und sein Geist war doch nicht recht bei den Worten. Der schweifte jetzt auch schon auf die Wanderwege, in eine dunkle Zukunft hinaus.

In der Tat aber waren sie einander nicht ähnlich, wie sie so nebeneinander standen: Anschi paßte in den kühlen Bergmorgen mit ihrem strohblonden Haar, der hellen Haut, den dunkelblauen Augen und den langsamen, noch kindlich eckigen Gebärden. Donat hatte beinahe etwas Südländisches in seinem Äußern, der geschmeidigen Gestalt, dem schmalen, blassen Gesicht mit den scharfen, dunkeln Brauen, ebenso wie in der flinken Beweglichkeit.

»Wenn du einmal wieder heimkommst, werden wir noch viel verschiedener sein«, meinte Anschi.

»Wieso?« fragte Donat.

»Weil du dann noch mehr von der Fremde haben wirst und ich von der Bergbauerschaft.«

»Ein fremder Herr wird man nicht so leicht«, erwiderte er. In seinen Gedanken war Fremde und Herrentum schon eins. Dieses Wort »Herr« hatte auch die Mutter immer gebraucht. Die Herren hatten es gut, hatte sie immer gesagt und damit die von ihr beneideten Fremden gemeint. Ein »Herr« zu werden war ihr allezeit als das Erstrebenswerteste erschienen, wobei »die Herren« ihr eine Gattung, einfach die Zugehörigen einer höheren Gesellschaftsschicht vorgestellt hatten. Donat dachte daran, und der Ehrgeiz brannte in ihm.

»Das kann ich dir versprechen«, fuhr er dann fort, »ich komme nicht heim, bis ich etwas geworden bin.«

Anschi fühlte, daß sie ihn lange nicht mehr sehen würde. Halb war sie stolz auf seinen Unternehmungsgeist, halb bangte ihr noch immer um ihn. Er ging in eine ganz andere Welt hinaus, während sie in der Enge des Tales und der noch größeren der väterlichen Stube zurückblieb. Sie neidete ihm nichts. Sie dachte nur, daß das eine schwierige Fahrt für ihn werden würde.

Da unterbrach er schon jäh ihr Grübeln: »Schluß jetzt! Man könnte meinen, ich wäre zum Schwatzen hiehergekommen!« Er nahm Anschis Hand. »Grüß mir den Vater noch«, fuhr er fort. »Und bleibt gesund beieinander.« Und schon ließ er jäh ihre verlegen zuckenden und zögernden Finger aus den seinen fallen und nahm einen Anlauf über die Brücke wegabwärts.

Von drüben winkte er noch einmal. Eine Sekunde lang hing seine Seele noch an dem Schulkind fest, das seine Schwester war, und trug er ihr Bild mit sich, wie sie verloren und vielleicht auf einen letzten Gruß wartend an der Brücke stand. Aber das Tosen der im Fallen immer wilder werdenden Senne hörte er schon nicht mehr. Und sein Schritt wurde rascher, gepeitschter, als ließe Ungeduld ihm nicht Ruhe, und trotziger, als wäre er bereit, mit der Stirn durch Wände zu stoßen. Nach einer Weile überlegte er, welchen Zug an der Hauptstation er noch erreichen werde.

Anschi indessen stand lange an der Brücke. Donat war verschwunden. Leer und still lag drüben die Straße. Sie dachte noch über ein kleines Vorkommnis nach. Sie hatte es als recht und billig angesehen, dem Bruder vor dem großen Abschied einen Kuß zu geben, obgleich so etwas sonst zwischen ihnen nicht üblich gewesen. Nun war Donat plötzlich davongelaufen. Das quälte sie. In ihren Augenwinkeln glitzerte es. Gott wußte, wann sie den Donat wiedersah!

Dann machte sie sich auf den Heimweg. Der Morgen war vorgerückt. Die Sonne feuerwerkte mächtig am Himmel. Anschi entledigte sich ihrer Jacke und ließ sich die Arme vom warmen Morgen streicheln. Sie hatte heute keine Schule. Langsam schlenderte sie heimzu und hatte das Gefühl, daß ein immer weiterer Raum sich zwischen sie und den wandernden Donat legte. Nun sah sie auch ihre Umgebung wieder. Das morgendlich leuchtende Hochtal. Schön! dachte sie. Und schön war, daß der Vater noch da war! Und einmal würde vielleicht Nachricht von Donat kommen, und einmal viel später kam er vielleicht selbst zurück!

Sie schritt ihres Weges. Der Leiterwagen des Seilerkari mit dem Gepäck des Donat rollte an ihr vorbei. Sie gab dem Mann noch einen Gruß mit. Und strebte selbst rascher heimwärts.

Von weitem schon sah sie den Vater in seinem Stuhle vor der Haustür sitzen. Die Krücken lehnten neben ihm. Er war nicht ganz hilflos, half sich in allem selbst, nur das Bergsteigen ging eben nicht mehr.

»Da bin ich wieder«, grüßte sie, als sie ihn erreichte.

Er tat, als wäre nichts dabei. »Es wird ein heißer Tag«, meinte er. Er fragte nicht nach Donat. Auch das war nichts Ungewöhnliches: man verriet nicht, was man dachte.

»Er läßt Euch noch grüßen«, richtete Anschi ihren Auftrag aus.

Zurbriggen blickte ans Ewigschneehorn hinauf. Heute wäre so ein Tag für den bösen Berg! Oft hatte er da oben die Macht der Sonne erfahren.

Anschi trat in die Haustür. »Er hat einen heillosen Willen, Vater«, sagte sie, sich noch einmal umwendend, von Donat.

Wie die Mutter, dachte Zurbriggen. Aber selbst jetzt noch gab er keinen Bescheid. Aber der Anschi zeigte er ein gutes Gesicht. Er war froh, daß sie da war.

»Was wollt Ihr zu Mittag, Vaterbub?« fragte sie ihn. Ihre Augen lachten dazu. Sie nannte ihn oft so, seit er in ihrer Obhut stand.

»Mach was du willst; es ist noch immer recht gewesen«, erwiderte er.

So traten sie die lange Zeit an, da Donat seinen Weg durch die Fremde ging.


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