Ferdinand Gregorovius
Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter
Ferdinand Gregorovius

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3. Clemens VII. Papst 18. November 1523. Giberti und Schomberg. Unglücklicher Feldzug Bonnivets in der Lombardei. Die Kaiserlichen rücken in die Provence. Marseille belagert. Rückzug. Schneller Zug Franz' I. auf Mailand. Er belagert Pavia. Schwankende Politik Clemens' VII. Expedition Stuarts nach Neapel. Bruch zwischen Karl und dem Papst. Schlacht bei Pavia.

Die Vakanz des Heiligen Stuhls war für den König von Frankreich ein glücklicher Zufall: sie stellte die Fortdauer des Bündnisses zwischen dem Papsttum und den Mächten in Frage und lähmte die Unternehmungen der Liga, ohne jedoch den Krieg in der Lombardei zu unterbrechen. Dort wurde mit schwankendem Glück um Cremona und Mailand gekämpft, während der Herzog Alfonso, von Modena abgeschlagen, sich Reggios und Rubieras bemächtigte.

In Rom sollte die neue Papstwahl vollzogen werden, und mit Begier warfen sich dazu Kandidaten auf. Von den älteren Kardinälen war Grimani am 27. August gestorben; Soderini saß noch in der Engelsburg, forderte sein Stimmrecht und wurde trotz des Widerspruchs Medicis und des kaiserlichen Botschafters am letzten Tag der Exequien Hadrians durch die älteren Kardinäle befreit und zum Konklave zugelassen. Dieses bezogen fünfunddreißig Wähler am 1. Oktober 1523 in der Sixtinischen Kapelle. Sie übertrugen die Konklavewache dem unglücklichen Großmeister von Rhodos. Als Vorbedeutung bemerkte man, daß die Zelle Medicis unter dem schönen Gemälde Peruginos aufgeschlagen war, welches die Übertragung des Schlüsselamts an Petrus darstellt; auch die Zelle Julius' II. hatte einst denselben Ort gehabt. Der mächtige Kardinal-Vizekanzler war der Gunst des Kaisers gewiß, und voll Begier nach dem Papsttum bemühte er sich ohne Scheu um die Protektion der Republik Venedig, an welche er schon am 19. September ein dringendes Bittgesuch gerichtet hatte, seine Wahl zu unterstützen.

Man bewilligte nicht die Forderung der Gesandten Frankreichs, die Ankunft aller französischen Kardinäle abzuwarten; Bourbon, Clermont von Auch und Lothringen trafen erst am sechsten Tage ein. Diese Herren traten in das Konklave gestiefelt und gespornt, Federn am Hut. Sie verstärkten alsbald die Gegner Medicis, welchen dreizehn von den Jüngeren aufstellten, während die Älteren, neunzehn Stimmen stark, ihn bekämpften. Kaiserlich gesinnt waren außer ihm Piccolomini, Farnese und Valle, Jacobazzi, Cesarini und Pompeo Colonna, aber dieser Kardinal bestritt die Wahl Medicis, welche der Herzog von Sessa eifrig betrieb. Es war in diesem Konklave, wo der Grund zu der bittern Feindschaft zwischen Pompeo und Medici gelegt wurde, welche später an dem Unglück Roms so viel schuld gehabt hat. Farnese bot dem Herzog von Sessa für seine Wahl 100 000 Dukaten, wovon 80 000 der Kaiser, 20 000 der Botschafter erhalten sollte; dasselbe Angebot machte er den Franzosen. Doch Medici war der Kandidat des Kaisers und Sessa hatte Befehl, ihm zum Papsttum zu verhelfen. Zwar pochte noch Wolsey auf kaiserliche Zusagen, und er bot wieder Himmel und Erde auf seine Wahl, aber die englischen Gesandten schrieben ihm bald, daß er keine Aussicht habe. Man wollte in Rom nichts mehr von einem Ausländer wissen. Im Namen der Stadt erklärten die Konservatoren an der Türe des Konklave, daß die Römer einen einheimischen Papst verlangten und sollte dieser ein Idiot sein. Sie drangen auf die Beschleunigung der Wahl.

Der Wahlkampf war heiß und zog sich durch fünfzig lange Tage hin, während man ungehindert mit der Außenwelt verkehrte. Der ehrgeizige Farnese sah seine Hoffnung schwinden, denn Medici gewann sechzehn Stimmen und faßte Grund. Von seinen Gegnern trat einer nach dem andern zu ihm über; selbst sein Todfeind Soderini, welcher dem Papsttum schon nahe war, ließ sich gewinnen. Lorenzo Pucci betrieb die Wahl Medicis mit Leidenschaft. Die Pfründen, welche dieser als Papst verteilen konnte, waren eine nicht geringe Ursache seines Siegs. Denn auch in diesem Konklave machte man das Gesetz, daß die Benefizien, die der Papst als Kardinal besessen, verteilt werden sollten. Cornaro und Pisani gingen zu Medici über, und als derselbe drohte, einen Feind der Colonna, Franciotto Orsini, den Kandidaten Frankreichs, auf die Wahlliste zu bringen, beschloß Pompeo, lieber ihm selbst seine Stimme zu geben. Für diese bot ihm Medici das Vizekanzleramt und den Palast Riarios.

In der Nacht vom 18. auf den 19. November 1523 ging Julius Medici endlich als Papst hervor. Am Jahrestag seines Einzugs in Mailand wurde er als Clemens VII. ausgerufen. Die Niederlage der französischen, der Sieg der kaiserlichen Partei waren vollkommen. »Medici«, so schrieb Sessa an Karl, »ist Ihr Geschöpf; jetzt ist Ihre Macht so groß, daß sie Steine in gehorsame Söhne verwandeln kann.«

Auch die Römer jubelten: die Sonne der Medici strahlte wieder über der Stadt; man hoffte auf einen glänzenden Hof. Der neue Papst verteilte am 21. November seine Benefizien den Kardinälen, welchen er sie im Konklave versprochen hatte. Soderini wurde in allen seinen Gütern in Florenz wie Rom hergestellt, Campeggi ward an Stelle des eben verstorbenen Grassis Bischof von Bologna; Cornaro erhielt den Palast S. Marco, Pompeo Colonna den Palast Riarios. Dieser Kardinal heuchelte entweder Zufriedenheit mit der Wahl Medicis, oder es gab einen Augenblick, wo er sie zu empfinden glaubte. Am 22. November beglückwünschte er den Marchese von Mantua, den Freund des neuen Papsts, zu dessen Wahl und sprach die Hoffnung aus, daß sie zum Heil des Papsttums, Italiens und der Welt gereichen werde. Alle Italiener waren erfreut; der Doge schrieb, daß er die edelsten Männer Venedigs absenden werde, Clemens VII. wie eine Gottheit auf Erden anzubeten.

Am 26. November wurde er gekrönt. Des nahen Jubeljahres wegen verschob er die Besitznahme vom Lateran. Mit sechsundvierzig Jahren bestieg der Bastard des ermordeten Julian den päpstlichen Thron, ein ernster und tätiger Mann, obwohl nicht unberührt von den Lüsten der Zeit; trocken und nervös, ohne königliche Art. Das Bildnis, welches Raffael von ihm als Kardinal gemalt hat, zeigt einen Menschen mit Zügen des Mißtrauens im Angesicht, ein kleinliches Wesen ohne Spur einer groß fühlenden Seele. Es ist ein dürftiges Antlitz, welches Mißtöne in der Empfindung weckt. Medicis Reichtum und Ansehen, der Besitz von Florenz, welches er lange und gut regiert hatte, die staatsmännische Klugheit, die man ihm zuschrieb, ließen einen Papst erwarten, der seine Vorgänger an Größe übertreffen würde. Das war die allgemeine Ansicht, die man von ihm hatte.

Daß er sofort Männer von Ruf an sich zog, wie Sadoleto, den er als seinen Sekretär nach Rom berief, gewann ihm die öffentliche Meinung. Sein Vertrauter aber war der junge geistreiche Giammatteo Giberti, ein Bastard gleich ihm, Sohn eines genuesischen Seekapitäns und um 1495 in Palermo geboren. Schon als Kind hatte er ihn in sein Haus aufgenommen. Giberti, durch klassische Bildung ausgezeichnet und in der römischen Akademie schnell zu Ruf gekommen, wurde schon in seinem zwanzigsten Jahre zu diplomatischen Geschäften gebraucht. Nach dem Tode Leos hatte ihn sein Gönner nach Flandern zu Karl V. geschickt, um diesen für die Sache der Medici zu stimmen, und sodann war er mit dem neuen Papst Hadrian nach Italien zurückgekehrt. Giberti war uneigennützig, ernst und fromm. Als sich der Klerikerorden der Theatiner unter Tiene und Caraffa in Rom bildete, wollte er sich ihm anschließen, und die Anerkennung dieser Genossenschaft durch Clemens VII. am 24. Juni 1524 war wesentlich sein Werk. Kaum Papst geworden, machte Clemens seinen Günstling zum Datar und bald zum Bischof von Verona.

Neben Giberti besaß sein höchstes Vertrauen Nikolaus von Schomberg, ein Sachse aus Meißen. Dieser Mann war im Jahre 1497 als Reisender in Pisa gewesen, wo ihn eine Predigt Savonarolas so tief ergriff, daß er in dessen Orden trat. Er hatte sich sodann der mediceischen Partei angeschlossen, war von Leo X. als Professor der Theologie nach Rom berufen und im Jahr 1520 zum Erzbischof von Capua gemacht worden. Leo hatte sich Schombergs in vielen Aufträgen bedient, und mit ihm war auch Clemens VII. schon als Kardinal auf das innigste befreundet. Diese beiden Räte behaupteten sich in der Gunst des neuen Papsts, obwohl sie entgegengesetzten Parteien angehörten; denn Giberti war französisch und Schomberg kaiserlich gesinnt. Ihren widerstreitenden Einflüssen schreibt Guicciardini zum großen Teil das schwankende Wesen zu, welches Clemens VII. bald zur Verwunderung aller Welt offenbarte. Dies Wesen war Natur, aber es steigerte sich durch die diplomatische Schule, aus welcher Clemens hervorkam, und die mißliche Lage des Papsttums zwischen den beiden Machtströmungen der Zeit hatte eben jener Schule zur Herrschaft verholfen. Das Papsttum der Medici war in allen Grundsätzen politischen Tuns machiavellistisch. Nach den Regeln des »Fürsten« hatte Leo X. und mit ihm der Adept seiner Staatskünste, Julius Medici, regiert. Clemens setzte nur die Klugheits-Politik seines glücklichen Vetters fort. Weniger von der Zeit begünstigt und durch die zur Katastrophe anschwellende Macht der europäischen Gegensätze heftiger bedrängt, machte er sie zur Politik des Argwohns und der Furcht.

Als er Papst wurde, sah er den Horizont von drohenden Gewittern schwarz: die Reformation in Deutschland, der Krieg in Italien, die Feindschaft der Mächte, die furchtbare Größe des Sultans, alles bedrohte das erschütterte Papsttum. Er selbst war nur bedingungsweise frei, denn von seinem Vorgänger erbte er die Liga zum Schutze Italiens, das heißt wider Franz I., und diese war wesentlich sein eignes Werk gewesen. Der Kaiser durfte erwarten, gerade an ihm einen tätigen Bundesgenossen zu finden. Aber Julius Medici war jetzt Papst: auch er wollte neutral bleiben, den Krieg zwischen Frankreich und Karl stillen, das vereinigte Europa wider die Türken wenden. Mit Argwohn blickte er auf die Gefahr, welche die sich befestigende Herrschaft Spaniens der Freiheit Italiens bringen mußte, und für diese war Clemens aus Rücksicht auf den Kirchenstaat nicht unempfindlich.

Der Krieg nahm seinen Fortgang. Bonnivet, mehr Höfling als Feldherr, war gegen Mailand vorgedrungen, während Bayard und Federigo da Bozzolo Lodi eroberten und in die Burg Cremona frische Truppen warfen. Zum Entsatze Mailands, welches Prospero verteidigte, rückten allmählich die Bündischen herbei, und Bonnivet hob am Ende des November die Belagerung auf. In der befreiten Stadt starb am 30. Dezember der achtzigjährige Prospero. Die Kaiserlichen befehligten Lannoy und Pescara, und Bourbon war Statthalter für Karl, dem er jetzt in demselben Mailand diente, wo er früher der Vizekönig Franz I. gewesen war. Zuzüge aus Österreich, Kriegsvölker aus Neapel verstärkten das kaiserliche Heer, so daß es zum Angriff überging. Im Februar 1524 fiel auch Cremona. Schrittweise nach Piemont gedrängt, wurde Bonnivet endlich im Mai mit Schimpf und Schande nach Frankreich zurückgeworfen. Auf diesem Rückzuge fand am 30. April Bayard den Heldentod.

Clemens verfolgte diese Ereignisse mit tiefem Mißtrauen. Was er am meisten fürchtete, war die dauernde Besitznahme Mailands durch den Kaiser. Er hatte diesen wohl in der Stille mit Geldmitteln unterstützt, aber es doch abgelehnt, als tätiges Mitglied der Liga aufzutreten, wozu ihn der Herzog von Sessa und Karls Abgesandter, Adrian von Croy, drängten. Er sann auf Mittel, sich vom Drucke Spaniens loszumachen, gegen dessen Herrschaft das italienische Nationalgefühl in Aufregung kam. Heimlich unterhielt er Verbindungen mit Frankreich; Venedig suchte er von der Teilnahme am Kriege abzubringen: im März 1524 hatte er Schomberg an den Kaiser und auch an den König Franz mit Vorschlägen eines Waffenstillstandes geschickt. Der Kaiser selbst wollte die Friedensvermittlung des Papsts annehmen und sandte deshalb Gerhard de la Plaine, Herrn de la Roche, im Mai nach Rom ab. Aus allen diesen Versuchen ergab sich kein Resultat.

Der Connetable faßte den Plan, die Erfolge rasch und kühn auszubeuten, indem das kaiserliche Heer in Frankreich selbst eindrang. Bourbon stellte dem Kaiser vor, daß ein Einfall in die Provence Südfrankreich zum Aufstand wider den König treiben werde. Der Plan wurde vom Papst dringend widerraten, doch von Karl genehmigt: im Juli 1524 drang die siegreiche Armee in die Provence. Antibes, Toulon, Aix, andere Orte wurden schnell erobert, und im August begann man die Belagerung der Stadt Marseille. Aber die Zusagen des Connetable erfüllten sich nicht; der monarchische Geist hatte bereits tiefe Wurzeln selbst in Südfrankreich gefaßt, wo man den Verräter verabscheute, den glänzenden König liebte. Marseille selbst verteidigte in dessen Solde Renzo Orsini von Ceri mit Glück, während Franz I. eine große Truppenmacht bei Avignon zusammenzog, jene wichtige Hafenstadt zu entsetzen. Pescara forderte endlich die Aufhebung der mörderischen Belagerung, was am 28. September geschah. Nach vielem Verlust führte Bourbon die entmutigten Kaiserlichen nach Italien zurück, der König aber drang in derselben Stunde über Montbrians vor, um dem abziehenden Feinde zuvorzukommen und das entblößte Mailand einzunehmen. Schweizer, deutsche Landsknechte, Franzosen, Italiener, etwa 50 000 Mann bildeten seine furchtbare Heeresmacht.

Es war ein sonderbarer Wettlauf beider Armeen gegen Mailand hin. Hier befand sich Lannoy in sehr übler Lage, da das Land von Truppen entblößt, die Stadt selbst durch die Pest unhaltbar war. Im Sturme drang der König vor: Sforza floh ins Kastell Pizzighettone, und sein Minister Morone ermahnte die unglücklichen Mailänder, die Franzosen aufzunehmen, sobald sie nur erschienen. Nachdem Lannoy die Kriegsvölker Pescaras und Bourbons an sich gezogen hatte, warf er Besatzungen nach Lodi, Cremona, Pavia und Alessandria und überließ Mailand dem Feinde. In diese verödete Stadt zogen die Franzosen am 26. Oktober 1524 wieder ein. Der König ließ ihre Bastionen zerstören und das Kastell durch Tremouille einschließen. Wenn er seine Kräfte nicht durch Belagerung von Städten zersplittert hätte, so würde er die auf Lodi zurückgewichenen Feinde vernichtet haben. Aber er legte sich am 28. Oktober mit aller Macht vor Pavia.

Diese feste ghibellinische Stadt, worin einst die alten Langobardenkönige gethront hatten, hielt, mit wenigem spanischem Volk und 4000 Deutschen unter dem Grafen Eitel Fritz von Zollern und Johann Baptista von Lodron, der heldenmütige Spanier Antonio de Leyva. Den Angriffen des Königs und seines kühnsten Generals Anne de Montmorency, selbst den Meutereien der hungernden und ungelöhnten Besatzung begegnete er mit wahrer Feldherrngröße. Blutig warf er die Franzosen am 4. Dezember in ihre Laufgräben zurück; doch nicht ablassen wollte Franz, so daß sich um dies hochgetürmte, alte, düstere Pavia die Schicksale des ganzen Krieges zusammendrängten.

Beide Mächte bestürmten unterdes den Papst um offenen Beitritt; mit beiden unterhandelte er; für keine entschied er sich; nach dem Erfolg der Belagerung Pavias wollte er seine Entschlüsse richten. Mit so feiner Vorsicht sah man nie einen Staatsmann auftreten. Giberti hat sein Verfahren mit dem eines Schiffers verglichen, welcher mehr als einen Anker bereithalten muß. Wenn Frankreich siegte, ankerte er hier, wenn Spanien, ankerte er beim Kaiser, doch nie zu fest. Seine Lage war freilich verzweifelt. Seine Vorgänger hatten das Papsttum zwischen die Scylla und Charybdis gesetzt. Zur ersten Macht Italiens geworden, aber zu schwach, um die Großmächte von sich fernzuhalten, wurde dasselbe von dem zeitweise stärkeren Magnet, dem Sieger, angezogen, und es suchte aus Selbsterhaltungstrieb den Besiegten zu kräftigen. Mit der Unabhängigkeit Italiens mußte auch die des Heiligen Stuhls verloren gehen; jene zu retten, war daher die Aufgabe des Papsts, und sie konnte als die einzige Rechtfertigung für das Dasein des Kirchenstaats gelten. In der Diplomatie, im Labyrinth der großen Weltpolitik, deren Mittelpunkt noch immer Italien war, ging Clemens VII. jämmerlich unter. Kaum würde auch die Reformation in Deutschland so schnell Boden gefaßt haben, wenn nicht das Papsttum von eben jenen Bedürfnissen seiner weltlichen Stellung so fest umstrickt gewesen wäre. Überall zeigte sich Clemens den Verhältnissen der Zeit gegenüber so schwach, daß seine Gestalt Zug für Zug zum kläglichen Gegenbilde Julius II. geworden ist. Kleinliche Begierden nach Erweiterung des Kirchenstaats und seines Hauses störten in diesem engherzigen Menschen stets die Richtung ins Große.

Im Sommer 1524, wo er die Franzosen aus Italien fliehen sah, hatte er sich dem Kaiser zugewendet und seine Bedingungen gestellt: Rückgabe Reggios und Rubieras und Sicherung des päpstlichen Salzmonopols für den Betrieb in den mailändischen Staaten. Karl hatte das abgelehnt. Als nun wieder Franz I. seinen Siegeslauf durch die Lombardei nahm, wandte sich Clemens zu diesem. Offen trug man in Rom den Haß gegen Spanien zur Schau; die Wappen Frankreichs stellte der Kardinal Orsini an seinem Palast auf; man rief: es lebe der König von Frankreich, der Kaiser der ganzen Welt! Im Anfange des November schickte der Papst zum Könige Alberto Pio von Carpi und auch Giberti, der zugleich mit dem Vizekönig um Waffenstillstand unterhandeln, das heißt ihn hinhalten sollte. Giberti schloß in der Stille eine Übereinkunft mit dem Könige: der Papst versprach ihm, beim Besitze Mailands nicht hinderlich zu sein, und der König sicherte jenem alles zu, was er vom Kaiser nicht hatte erhalten können. Man behauptete sogar, daß es Giberti war, der dem Könige den gefährlichen Plan eingab, John Stuart, Herzog von Albany, mit Truppen gegen Neapel auszuschicken, wofür in Rom Werbungen gestattet werden sollten. Der König hoffte nämlich, daß die Kaiserlichen deshalb die Lombardei verlassen würden, um Neapel zu retten. Vom kaiserlichen Heer trennte sich nicht ohne Willen des Papsts Giovanni Medici, um in die Dienste Franz I. zu treten. Diesen unterstützte offen mit Geld und Munition der Herzog von Ferrara. Auch Venedig, voll Furcht, der Kaiser möchte sich in Mailand festsetzen, fiel von Karl ab und schloß heimlich einen Vertrag mit Franz und dem Papst. Florenz blieb untätig; den dortigen Staat regierte im Auftrage des Papsts der unfähige Silvio Passerini, Kardinal von Cortona, welcher zugleich Vormund der beiden jungen Medici Hippolyt und Alexander war, denn einen nach dem andern hatte diese Bastarde der Papst dorthin geschickt, das Regieren zu lernen und die Vorteile des Hauses wahrzunehmen.

Clemens urteilte richtig, daß die Vereinigung der Lombardei mit Neapel unter dem Zepter des Kaisers die Knechtschaft Italiens herbeiführen müsse; konnte er aber wünschen, daß Franz I. sich auch Neapels bemächtigte, wenn er die Lombardei besaß? So schwankte er hin und her, beiden Parteien verdächtig. Als er dem König den begehrten Durchzug seiner nach Neapel bestimmten Truppen bewilligte, konnte er vorgeben, daß ihn die Not dazu zwinge. Stuart brach am Ende 1524 mit 2000 Pferden und 3000 Mann Fußvolk auf und rückte ins Toskanische, woselbst Renzo von Ceri zu ihm stieß. Er verlor eine kostbare Zeit in Lucca und Siena, wo er mit Wissen des Papsts die Regierung änderte, dann im Land der Orsini, wo er Söldner warb und Geldmittel herbeitrieb. Nach Rom war als zweiter Bevollmächtigter des Königs Lodovico Canossa gekommen, jetzt Bischof von Bayeux, und offen würde sich Clemens für Frankreich erklärt haben, wenn Pavia fiel. John Stuart nahm er freundlich in seine Staaten und selbst in Rom auf, als dieser endlich gegen Neapel herabrückte. Dem Vizekönig Lannoy, welcher eine heftige Erklärung an ihn geschickt hatte, ließ er sagen, daß er gezwungen sei, sich mit Frankreich abzufinden. Er zeigte das auch am 5. Januar 1525 mit unbestimmten Worten Karl selber an; und Sessa meldete diesem, daß der Papst an jenem Tage das Bündnis mit Frankreich abgeschlossen habe.

Der spanische Hof war tief aufgebracht. »Ich selbst«, so rief Karl aus, »will nach Italien kommen, mich an allen denen zu rächen, die mich beleidigt haben, und zumal an diesem einfältigen Papst.« Er schwor Rache den Venetianern wie dem Herzog Alfonso. An Clemens schrieb er am 7. Februar: er sei erstaunt, daß er von allen seinen Bundesgenossen abgefallen sei; Stuart sei weniger gegen Neapel als dazu bestimmt, ihn, den Papst, einzuschüchtern. In einem andern Brief beklagte er sich über seine Undankbarkeit, da er ihn auf den Heiligen Stuhl erhoben habe; er erklärte sich zum Frieden bereit unter Bedingungen, welche der Vizekönig vorschlagen werde. Trotz dieses Abfalls wolle er seine Pläne durchführen und wenn es seine Krone kostete. »Jetzt«, so sagte Karl, »ist keine Zeit, von Luther zu reden.«

Unterdes zog sich die Belagerung Pavias so sehr in die Länge, daß die Venetianer und Clemens dem Könige dringend rieten, sie aufzuheben. Die schwer bedrängte Stadt verteidigten die Deutschen unter Leyva mit spartanischem Heldenmut. Ihren Entsatz zu beschleunigen, war Bourbon nach Innsbruck und Augsburg geeilt, wo er ein paar tausend Kriegsknechte unter Marx Sittich von Ems und dem Grafen Nikolaus von Salm zusammenbrachte. Auch Georg von Frundsberg folgte dem Rufe des Vizekönigs und des Erzherzogs Ferdinand; es galt, die Perle Mailand dem Reich zu erhalten und auch den eigenen Sohn Kaspar zu befreien, der als Hauptmann in Pavia lag. Der rastlose Held brachte elf Fähnlein Landsknechte in Tirol zusammen, und mit diesen stieß er anfangs Januar zu dem kaiserlichen Heer, das noch immer in Lodi lag. Der Vizekönig hatte hier zur Verteidigung Neapels abziehen wollen, wurde aber durch Pescara, Frundsberg und Morone daran gehindert, welche richtig erkannten, daß die Entscheidung am Po fallen müsse.

Es war die höchste Zeit, Pavia zu entsetzen und das kaiserliche Heer in Tätigkeit zu bringen, dessen Lage durch Soldmangel mit jedem Tag unerträglicher wurde. Die finanziellen Verhältnisse waren damals so beschaffen, daß der größte Monarch der Welt, in dessen Reich die Sonne nicht unterging, sich oftmals außerstande sah, 200 000 Goldgulden aufzubringen oder ein Heer, dessen Stärke etwa einer heutigen Division glich, auch nur ein paar Monate lang zu ernähren. Das Heer zählte kaum 24 000 Mann, aber es bestand aus den Veteranen Spaniens und Deutschlands, die das Bewußtsein ihrer vielen Siege über die Franzosen entflammte. Die hungernden und ungelöhnten Krieger schworen, mit dem Geschrei »Kaiser und Reich« zu siegen oder unterzugehen. Noch bemühte sich der Papst mit Friedensvermittlungen. Mailand würde er dem Könige, Neapel dem Kaiser gelassen haben, wenn man nur seine Forderungen bewilligte. Beim König von Pavia war sein Legat Aleander; bei den Kaiserlichen in Lodi befand sich Schomberg, welcher sie vom Angriff zurückhalten sollte. Er fand hier nichts als wütenden Haß gegen den abtrünnigen Papst; mit bloßem Schwert trieb Frundsberg den Pfaffen aus dem Lager fort.

Endlich brachen die Kaiserlichen von Lodi auf, am 24. Januar 1525, entschlossen, dem Feinde die Schlacht zu bieten. Sie rückten auf Marignano, anscheinend um Mailand einzunehmen, dann aber wendeten sie sich gegen Pavia. Am 3. Februar nahmen sie dort Stellung, in Schußweite des feindlichen Lagers. Der König hatte dieses mit Schanzen und Gräben starkgemacht: auf der einen Seite deckte es der Ticino, auf der andern der große ummauerte Tiergarten mit dem Jagdschloß Mirabella. Einige tausend Deutsche, nämlich das berüchtigte Volk der schwarzen Banden unter denn verbannten Herzog Richard von Suffolk und Franz, dem Bruder des Herzogs von Lothringen, 6000 Schweizer, 4000 Italiener, 6000 Franzosen, meist Gascogner, und die prachtvolle Reiterei des Hommes d'Armes nebst furchtbarer Artillerie bildeten das wohlverpflegte Heer des Königs. Trotzdem war seine Lage nicht vorteilhaft: in seinem Rücken lag Pavia, vor ihm die kaiserliche Armee. Der unkluge Abzug Stuarts hatte eine empfindliche Lücke gemacht, und diese wurde bald durch die Graubündner vergrößert, welche nach ihrer Heimat zurückkehrten, um Giangiacomo Medici, den Kastellan von Mus, aus Chiavenna zu vertreiben. Palisse wie die päpstlichen Legaten rieten dem König, keine Schlacht anzunehmen, sondern nach Binasco abzuziehen, denn Hunger würde Pavia von selbst zu Falle bringen und Not die Kaiserlichen auflösen. Doch nichts wollte Franz davon hören, und auch Bonnivet bestärkte seine verderbliche Ansicht.

Zwanzig Tage lang lieferten die Gegner einander Gefechte. Diese Scharmützel, worin sich Pescara glänzend hervortat, fielen stets zum Nachteil der Franzosen aus. Schwer traf den König auch der Verlust des kühnsten seiner Banden-Kapitäne, Giovanni Medici, den eine Wunde kampfunfähig gemacht hatte. Die Feldherren des Kaisers trieb endlich grimmige Not, einen Handstreich zu wagen, ehe die Soldfrist der Landsknechte abgelaufen war. Sie beschlossen, das französische Lager nachts anzugreifen, indem sie die Mauer des Tiergartens durchbrachen; ein Ausfall aus Pavia sollte ihnen zu Hilfe kommen. Dieser Überfall verwandelte sich in die Entscheidungsschlacht am Freitagmorgen des 24. Februar, denn erst in dieser Frühe hatte man die festen Mauern des Parks an der Nordseite durchbrechen können. Pescara und sein Neffe, der Marchese Alfonso del Vasto, führten das Fußvolk, Bourbon und der Vizekönig die Panzerreiter, Frundsberg die 28 Fähnlein Landsknechte des Nachzugs. Als sie in den von Tälern und Gebüsch durchschnittenen Tiergarten eindrangen und das Jagdschloß Mirabella besetzten, welches zum Vereinigungspunkt bestimmt war, zog ihnen der Feind in Schlachtordnung entgegen. Alsbald entspann sich der grimmigste Kampf. Die französische Artillerie Galliots riß tiefe Lücken in die Reihen der Landsknechte und der Spanier; die Hommes d'Armes, vom Könige in Person angeführt, drängten die kaiserliche Reiterei zurück; die Geschütze wurden meist erobert. »Es war ein schwerer Angriff«, sagt Reissner, »zu beyder seit waren alte Kriegsleut, die nicht allein umb Ehr, sondern umb das Italisch Imperium kriegten.« Der König sah die Reihen der Feinde durchbrochen, und jubelnd hielt er sich für den Herrn Italiens. Doch mit verzweifelter Anstrengung führte jetzt Pescara die spanischen Arcabuseros herbei; sie warfen die französische Reiterei nieder, und der Tapferkeit der Landsknechte Frundsbergs erlagen auch die schwarzen Banden. Das entschied den Kampf in wenigen Stunden.

Als die Schweizer zuerst den Herzog von Alençon mit seiner Reiterei fliehen sahen, wurden auch sie bestürzt; diese starken Männer, welche sonst in Schlachten mit wilder Kampflust selbst den Kanonenschlünden entgegenstürzten, wichen jetzt vor den Handrohren zurück und verweigerten den Kampf. Da war es um den Sieg geschehen. Im Gewühl, welches alle Ordnungen durcheinander wälzte, sanken die Edelsten Frankreichs; tot lagen der Admiral Bonnivet, der greise, edle Herzog la Palisse, der schlachtenberühmte alte La Tremouille, Richard de la Pole von Suffolk, Franz, Bruder des Herzogs von Lothringen; viele große Herren waren in Feindesgewalt. Tapfer hatte der König gekämpft, den Marchese Ferrando Castriota, Scanderbegs Enkel, mit eigner Hand erstochen, und er selbst war leicht verwundet worden. Als er sein Fußvolk, auch seine Hommes d'Armes wanken und fliehen sah, wandte er langsam sein Pferd. Seine glänzende Kleidung und die Ordenskette St. Michaels gaben ihn als einen Mann von Rang zu erkennen; zwei spanische Kapitäne, Diego d'Avila und Juan d'Urbieta, setzten ihm heftig zu. Mehrere Herren, die ihm beisprangen, der greise Galeazzo von Sanseverino, der Graf la Tonnère, Marafin, Marschall Thomas de Foix, stürzten verwundet von ihren Rossen nieder. Der Graf von Salm hieb ihm in die rechte Hand, empfing selbst einen Stich in den Schenkel und stach endlich des Königs Pferd nieder. Den Spaniern, die über ihn herstürzten, gab er sich, halb unter dem Pferde liegend, zu erkennen. »Sire«, so rief Charles de La Motte, »ergebt Euch meinem Herrn, dem Herzog von Bourbon.« Mit Verachtung sagte der König: »Ich kenne keinen solchen als mich selbst.« Nur dem Vizekönig wollte er sich ergeben. Man suchte Lannoy: er eilte herbei; den großen König Frankreichs fand er in der kläglichsten Gestalt, blutend, kaum kenntlich, mit abgerissenen Gewändern: Helmbusch, Gürtel, Ordenskette, den silbernen Waffenrock hatten ihm die wütenden Kriegsknechte, die ihn schreiend umringten, vom Leibe gerissen, weil jeder etwas von ihm als Pfand besitzen wollte. Tief erschüttert küßte Lannoy des Königs Hand, empfing kniend den ihm gereichten Degen und bot dem Gefangenen den seinigen dar. Pescara kam, kniete ehrfurchtsvoll vor dem Könige nieder, Tränen in den Augen; del Vasto, andere Herren taten das gleiche. Als der Connetable das große Ereignis hörte, schüttelte er seinen Degen in der Luft, steckte ihn ein, sprang vom Pferd, kniete verwirrt vor dem Könige nieder und wollte seine Hand küssen. Die zog Franz zurück. »Wenn Ew. Majestät«, so sagte der abtrünnige Bourbon, »meinem Rat gefolgt wären, so würden Sie sich nicht in dieser Lage befinden.« Der König seufzte: »Geduld, weil mich das Glück verlassen hat.« Pescara bewog Bourbon, sich zurückzuziehen.

Diese jauchzenden Krieger mit den blutigen Schwertern und Spießen in ihrer Faust, die bewegten oder staunend erstarrten Heldengestalten der Feldherren in ihren strahlenden Rüstungen und farbigen Gewändern, die mit den Panzerrossen niedergestürzten Edlen, tot hingestreckte Fürsten und Herren bildeten um die Person des gefangenen Königs eine ritterliche Szene ohnegleichen, zu welcher das trümmervolle Schlachtfeld des Parks die Umrahmung machte. Sie ist das großartigste Schlachtenbild des XVI. Jahrhunderts. Eine weltgeschichtliche Katastrophe hat sich darin vereinigt. Solche Augenblicke vergißt die Zeit nicht mehr. Und dies tragische Schauspiel in Pavia wiederholte sich als eine gleiche weltgeschichtliche Szene, doch in nie vorher gesehenen Verhältnissen in unsern Tagen, wo auf dem grauenvollen Schlachtfeld bei Sedan der gefangene Kaiser Frankreichs dem König Wilhelm von Preußen, dem Wiederhersteller des Deutschen Reiches, seinen Degen und mit ihm das Zepter der europäischen Macht übergab. Denn schon mehr als drei Jahrhunderte dauert dieser erbitterte Kampf um die europäische Hegemonie zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich. Die großen Gegensätze, um deren Spannung sich die Geschichte Europas bewegt hat und noch lange bewegen wird, sind die des lateinischen und des deutschen Geistes überhaupt, und ihr Kampf begann auf Grund des Besitzes Italiens und der Reichsgewalt unter Karl V. und Franz I. die moderne Gestalt anzunehmen, während in derselben Zeit die Reformation auch dem religiösen Gegensatz die Fortdauer gab.

Die Luft erscholl vom donnernden Viktoriaruf des Heers. Was noch auf französischer Seite zusammenstand, zerstob in Flucht. Alençon gewann zwar die Brücke des Ticino, die er abwarf, aber die von Leyva verfolgten Schweizer ertranken rottenweis im wilden Strom. Alle Kriegsgeräte, das Geschütz, das Lager fielen dem Sieger zu. Das französische Heer war vernichtet. Von Pavia bis zur Certosa lagen mehr als 12 000 Mann hingestreckt; die edelsten Herren vom Adel Frankreichs waren tot; mit dem Könige gefangen: Heinrich d'Albret, Sohn des Königs von Navarra, der Marschall Anne de Montmorency, Fleuranges, Sohn Rupprechts von der Mark und Herrn von Sedan, S. Pol, der Bastard von Savoyen, Federigo von Bozzolo, zahllose Kapitäne niederen Ranges. In wenig Stunden war das Herzogtum Mailand wiedererobert, war die deutsche Reichsgewalt in Italien hergestellt und Karl V. auf den Gipfel der Macht erhoben. Pescara, Frundsberg und Leyva waren die Helden dieses großen Tags.

Aus dem befreiten Pavia flogen Boten nach Spanien und Deutschland, nach England und Rom. Als der Komtur Don Ruy Diaz de Pennalosa im Schloß zu Madrid vor den jungen Kaiser trat, ihm zu sagen, daß am 24. Februar, seinem eigenen Geburtstage, der König Frankreichs sein Gefangener geworden sei, erblaßte Karl. Langsam wiederholte er des Boten Worte. Nachdenkend schwieg er, wandte sich, ging in sein Schlafgemach, betete dort auf den Knien. Die Befreiung Europas durch einen Kreuzzug gegen die Türken war der Gedanke, der vor seine erschütterte Seele trat. Keinen Freudenschuß ließ er abfeuern: Dank-Prozessionen ließ er durch Madrid ziehen. Nie zeigte sich Karl V. größer als in dieser glücklichsten Stunde seines Lebens, wo eine Zukunft voll schrankenloser Macht vor seinen Blicken lag.


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