Ferdinand Freiligrath
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Ferdinand Freiligrath

Ein Glaubensbekenntniß

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Vorwort

I.

Aus Spanien. Darmstadt, Nov. 1841
Zu Immermann's Gedächtnis. St. Goar, Juni 1842
Ein Flecken am Rhein. St, Goar, Sept. 1842
Ein Brief. St. Goar, Jan. 1843
Mit raschen Pferden. St. Goar, Jan. 1
Die Winde. St. Goar, Jan. 1843

II.

'S ist ein Bestreben, herb und mühevoll,
Das brennende Wort zu halten in den Schranken,
Und in der dunkler Urne Groll
Und Zorn zu häufen – selber den Gedanken
Zu einem Schatze machend, der nur dann
Mit kühnem Spruch gehoben werden kann.
Wenn Nacht und Schlaf und Schatten niedersanken
Ich trug es nicht! –
                    Felicia Hemans, Das Waldheiligthum

Guten Morgen! St. Goar, Jan. 1844
Prinz Ludwig von Preußen. St. Goar, Okt. 1843
Un noch einmal der Zopf. St. Goar, Okt. 1843
Der Königsstuhl bei Rhense. St. Goar, Okt. 1843
Dorgfeschichten. St. Goar, Nov. 1843
Des Kaisers Segen. St. Goar, Nov. 1843
Trotz alledem.* St. Goar, Dez. 1843
Die Freiheit! Das Recht!** St. Goar, Dez. 1843
Ein Denkmal. Darmstadt, Mai 1842
Ein Patriot. St. Goar, Jan. 1844
Am Baum der Menschheit.*** St. Goar, Jan. 1844.
Im Himmel. St. Goar, Jan. 1844.
Von acht Rossen. St. Goar, Jan. 1844.
Die weiße Frau. St. Goar, Jan. 1844.
Vom süßen Brei. St. Goar, Jan. 1844.
Wann? St. Goar, Jan. 1844.
Im Irrenhause. St. Goar, Jan. 1844.
Kinderlied. St. Goar, Febr. 1844.
Wallenstein. St. Goar, Febr. 1844
England an Deutschland. St. Goar, Jan.. 1843
Feldmusik. St. Goar, Febr. 184
Vom Harze. St. Goar, Febr. 1844
Eine Seele. St. Goar, Febr. 1844
Der Baum auf Rivelin. St. Goar, Febr.. 1844
Hohes Wasser. St. Goar, Febr. 1844
Aus dem schlesischen Gebirge. St. Goar, März. 1844
Auch ein Walpurgisnachttraum. St. Goar, März. 1844
Hamlet. St. Goar, April. 1844
Zwei Flaggen. St. Goar, April.1844
Flotten=Träume. St. Goar, Juli 1844
Noch zwei Sonette. St. Goar, Aug. 1843
Der Schüler Ancillon's. Asmannshausen, Mai 1844
Der Adler auf dem Mäusethurm. Asmannshausen, Mai 1844
Das Fensterkreuz. Asmannshausen, Mai 1844
Wisperwind. Asmannshausen, Mai 1844
An Hoffmann von Fallersleben. Asmannshausen, Mai 1844
Ihr kennt die Sitte wohl. St. Goar, Dez. 1843
Vorläufig zum Schluß. Asmannshausen, Mai 1844

*)**)***) Da ich der Meinung bin, daß für eine künftige Geschichte der Censur nicht genug Einzelfälle zusammengetragen werden können, so hänge ich hier noch zwei Erkenntnisse des Ober-Censurgerichts an. Eins derselben (das über das Gedicht: "Am Baum der Menschheit ..." ist schon längst allgemeiner bekannt geworden; das andere wird bei dieser Veranlassung – nicht zum ersten Male veröffentlicht, wohl aber zum ersten Male durch die beiden Gedichte commentirt, deren vom Kölner Censor beliebte Unterdrückung es "von Rechts wegen" zu bestätigen für gut fand. Was würde der edle, ehrliche Burns sagen, wenn er sein herrliches "A man 's a man for a' that" mit solcher Elle gemessen sähe!

1.
Erkenntniß des königlichen Ober-Censurgerichtes in Sachen der "Kölnischen Zeitung"

Auf die am 8. Januar c. eingegangene Beschwerde des Ferdinand Freiligrath vom 3. Jan. d.J. wegen Versagung der Druckerlaubnis für zwei zur Aufnahme in die "Kölnische Zeitung" bestimmte Gedichte hat das Ober-Censurgericht, nach erfolgter Erklärung des Staats-Anwalts in seiner Sitzung vom 13. Februar 1844, an welcher Theil genommen haben: Der Präsident, Wirklicher Geheimer Ober-Justizrath uns Staatsekretär, Dr. Bornemann, und die Mitglieder: Geheimer Ober-Justizrath Dr. Göschel, Geheimer Obertribunalsrath Ulrich, Wirklicher Legationsrath Graf von Schlieffen, Professor der Rechte Dr. von Lancizolle und Geheimer Finanzrath von Obstfelder, auf den Vortrag zweier Referenten für Recht erkannt:

daß die erhobene Beschwerde für begründet nicht zu erachten, vielmehr die den Druck der gedachten Gedichte versagenden Verfügungen des Censors rsp. vom 30. Dezember pr. und 2. Januar c., wie hierdurch geschieht, zu bestätigen seien.

Von Rechts wegen.

Gründe

Die Grundgedanken, von welchen beide Gedichte ausgehen, sind bei klarer und reiner Auffassung und Anwendung vollkommen wahr, und mögen auch in poetischer Form ausgesprochen und verherrlicht werden. Es ist aber denselben in vorliegenden Gedichten eine solche Wendung und Beziehung gegeben, daß damit den gegen die bestehende, soziale und politische Ordnung der Dinge ankämpfenden Tendenzen – in dem ersten den falschen Freiheits-Ideen, in dem anderen der feindlichen Entgegensetzung der verschiedenen Stände – in aufregender Weise das Wort geredet wird, weshalb die Censurwidrigkeit dieser Gedichte nach Artikel IV. der Censur-Instruction sich klar herausstellt.

Berlin, den 13. Februar 1844
Das königl. Ober-Censurgericht, Bornemann

2.
Erkenntniß des königlichen Ober-Censurgerichtes in Sachen der "Kölnischen Zeitung"

Auf die von Ferdinand Freiligrath vom 27. Januar d.J. eingereichte Beschwerde wegen versagter Druck-Erlaubnis, hat das Ober-Censurgericht, nach erfolgter Erklärung des Staats-Anwalts in seiner Sitzung vom 13. Februar 1844, an welcher Theil genommen haben: Der Präsident, Wirklicher Geheimer Ober-Justizrath uns Staatsekretär, Dr. Bornemann, und die Mitglieder: Geheimer Ober-Justizrath Dr. Göschel, Geheimer Obertribunalsrath Ulrich, Wirklicher Legationsrath Graf von Schlieffen, Professor der Rechte Dr. von Lancizolle und Geheimer Finanzrath von Obstfelder, auf den Vortrag zweier Referenten für Recht erkannt:

daß die Seitens des Censors unterm 14. Januar d. J. ausgesprochene Versagung der Druck-Erlaubnis für ein, für das Feuilleton der "Kölnischen Zeitung" bestimmtes, unter der Ueberschrift:

Am Baum der Menschheit drängt sich Blüth' an Blüthe,

zur Censur vorgelegtes Gedicht, mit Ausnahme des dritten und vierten Verses der zweiten Strophe, – in dem Betrachte, daß mit der eben bemerkten Ausnahme, der übrige Theil des Gedichtes nichts Censurwidriges enthält, die gedachten beiden Verse aber, als Verunglimpfung einer mit dem preußischen Staate in freundschaftlicher Verbindung stehenden Regierung, nach Artikel IV. der Censur-Instruction unzulässig sind, – wie hiermit geschieht, aufzuheben und dem vorgenannten Gedichte, mit der bezeichneten Ausnahme, die Druck-Erlaubnis zu ertheilen.
Von Rechts wegen

Berlin, den 13. Februar 1844
Das königl. Ober-Censurgericht, Bornemann