Edward Gibbon

Edward Gibbon wurde am 8. Mai 1737 geboren und starb am 16. Januar 1793.

Nach dem Julianischen Kalender, der bei seiner Geburt in England noch gültig war, kam er am 27. April 1737 (erst nach Einführung des Gregorianischen Kalenders feierte er seinen Geburtstag am 8. Mai) als ältester Sohn einer wohlhabenden Familie in Putney, Surrey zur Welt. Als Kind durch seine schwache Gesundheit oft am Schulbesuch gehindert, verbrachte er viel Zeit lesend in der gut ausgestatteten Bibliothek seines Elternhauses.

Mit 15 Jahren schickte sein Vater ihn auf ein College in Oxford, wo er seine Lehrer durch außerordentliche Kenntnisse und Bildung beeindruckte. Der konventionelle Unterricht in Religion und Geschichte, der sich auf die wörtliche Vermittlung von Glaubenssätzen der anglikanischen Kirche beschränkte, rief seinen Widerspruch hervor; er konvertierte zum Katholizismus, was einen Skandal hervorrief und seinen Vater veranlasste, ihn nach Lausanne unter die Obhut des calvinistischen Geistlichen Daniel Pavilliard zu schicken. Unter dem Einfluss seines protestantischen Ziehvaters schwor er aber nicht nur, wie beabsichtigt, dem katholischen Glauben ab, sondern er kam in Kontakt mit den Ideen des französischen Rationalismus und lernte Voltaire kennen. Er verbrachte fünf Jahre in der Schweiz und vertiefte in dieser Zeit auch seine Kenntnisse in Latein und der französischen Sprache. Seine Liebe zu der schönen und gebildeten Suzanne Curchord blieb unerfüllt, weil sein Vater diese Verbindung mißbilligte. Edward Gibbon heiratete nie.

Im Alter von 21 Jahren kehrte er nach England zurück. Nach einer Zeit beim Militär brach er im Jahr 1763 zu einer zweijährigen Europareise auf. Er besuchte Paris, verbrachte fast ein Jahr in Lausanne und reiste dann weiter nach Italien und traf im Oktober 1764 in Rom ein. Tief beindruckt von den historischen Zeugnissen der grandiosen Vergangenheit der Stadt kam ihm die Idee zu seinem berühmten Buch, 'Decline and Fall of the Roman Empire'.

Bis zum Beginn der Arbeit an diesem monumentalen Werk vergingen noch fast zehn Jahre; der erste Band erschien 1776, die Bände 2 und 3 im Jahr 1781. Das Buch war ein großartiger Erfolg; die erste Auflage war innerhalb weniger Tage vergriffen, auch weitere Auflagen konnten die enorme Nachfrage kaum befriedigen. Noch heute, über zweihundert Jahre später, findet sein Buch auch unter Nichthistorikern viele begeisterte Leser.

Nach kurzer Zeit in einem öffentlichen Amt entschließt er sich 1783 wieder nach Lausanne überzusiedeln. Hier findet er die nötige Ruhe, um die drei letzten Bände vom 'Verfall und Untergang des Römischen Reiches' zu schreiben, die am 8. Mai 1788, seinem 51.Geburtstag, erscheinen.

Die Unruhen und Wirren der französischen Revolution von 1789 griffen auch auf Lausanne über. Der drohende Vormarsch der französischen Revolutionsarmee auf die Schweiz und seine Krankheit veranlassen Edward Gibbon im Mai 1793 nach England zurückzukehren. Vergeblich versuchte er, seine Hodenschwellung operativ behandeln zu lassen. Im Winter verschlechterte sich sein Gesundheitszustand schnell. Er starb am 16. Januar 1794 im Alter von 56 Jahren.

'Verfall und Untergang des Römischen Reiches' liest sich frisch wie kaum ein anderer Text aus dem späten 18. Jahrhundert. Die neuere Geschichtsforschung mag zwar einen Teil der dargestellten Fakten revidiert haben, aber die hohe literarische Qualität des Werkes, seine feine Ironie und sein geistreicher Humor machen es unsterblich.


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(Übersetzung und Copyright 2012 Cornelius Mellville:)