Poggio Fiorentino
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234.
Von dem Munde des Kardinals Angelotto, den man öffnete, statt ihn lieber zu schließen.

Angelotto in Rom war ein redseliger und bissiger Mann, der niemand schonte. Als er infolge der Schuld der Zeit, um nicht zu sagen, infolge der Dummheit der Menschen, zum Kardinal gemacht worden war, schwieg er im geheimen Konsistorium der Kardinäle eine Zeitlang, wie die Sitte es erfordert. (Die neuen Kardinäle halten nämlich, wie man sagt, den Mund geschlossen, bis der Papst ihnen erlaubt, zu reden.) An einem solchen Tage sagte der Kardinal von San Marcello auf die Frage, was sie im Konsistorium getan hätten: »Wir haben dem Angelotto den Mund geöffnet.« Da rief ich: »Oh! 233 es wäre besser gewesen, ihm den Mund mit einem starken Riegel zu verschließen.«

 


 


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