Frühling / dein Gold-Gezelt
brach durch die Gassen!
Alles / waß Othem helt /
kan sich kaum fassen!
Venus alß Schäffrin worff
die süsse Glihder
draussen gantz fern vom Dorff
in Bluhmen nihder.
Gräsgens und Bürcken stehn
bundt durch-einander /
heymlig und ohngesehn
nacht sich Glückander.
Nachlässig hin-gesträkkt
siht er sie lihgen;
ihr Hund die Zunge bläkkt /
kaum käun die Zihgen.
Seinen Arm schlingt er kühn
ihr ümb die Hüfften –
wie ihr die Bakken glühn /
die Veilgens düfften!
Ey / ey / waß dhustu mir?
Nicht doch so derbe!
Waß ist denn daß for Thier?
Ich schrey / ich sterbe!
Endlich so ligt ihm da
lachend und offen /
waß sonst sein Traum blohß sah
gantz ohnverhoffen.
Truncken für Wollust schreyt
das Lufft-Gefihder /
Saturnens göldne Zeit
kam durchauß wihder!
Vor war ich sälbst so froh /
die Qwällen sprangen /
itzt schon kombt auff mein Stroh
der Dodt gegangen!
Ich bün so gantz entzwey /
der Lentz lacht Jungen –
Welt / deine Melodey
ist mir verklungen! |