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Sechzehntes Kapitel.

Der Lord-Abt war auf diese hochmütige Weise den Blicken seiner harrenden Lehnsleute plötzlich entschwunden, aber der Unterprior war bemüht, diese Unhöflichkeit seines Vorgesetzten wieder gut zu machen, indem er sie herzlich als Familienmitglieder begrüßte, besonders Frau Elspath, ihre Pflegetochter und ihren Sohn Edward.

»Wo ist denn Halbert, der waghalsige Nimrod?« fragte er leutselig.

»Er ist ins Tal hinab gegangen und holt Wildbret, mit Verlaub Euer Ehrwürden,« erwiderte Frau Glendinning. »Sonst wäre er sicher anwesend an einem solchen Ehrentage für mich und die Meinen.«

»Nun freilich,« murmelte der Unterprior, »wir sind auch stets Freunde von einem schmackhaften Wildbraten gewesen. Doch jetzt auf Wiedersehen, gute Frau, ich muß mich zu Seiner Herrlichkeit, dem Vater Abt, verfügen.«

»Ehrwürdiger Herr,« sagte sie, »seid doch so gütig und legt ein Wort für uns ein, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Sagt doch, es sei nicht bös gemeint, und macht ein paar Entschuldigungen, wenn es ja an etwas fehlen sollte. Ihr wißt, wir haben alles Silberzeug verloren.«

»Macht Euch keine Sorge,« erwiderte der Unterprior, »der Mundschenk hat das Eß- und Tafelgeschirr des Abtes mitgebracht, und wenn es bei Eurer Bewirtung an etwas mangeln sollte, wir wissen auch den guten Willen zu schätzen.«

Mit diesen Worten begab er sich ins Speisezimmer, wo, so gut es in der Eile ging, die Vorkehrungen zu einem Mittagsmahl für den Abt und den englischen Ritter getroffen wurden. Der Lord-Abt, für den ein aus allen im Hause vorhandnen Mänteln hergerichtetes Polster noch nicht umfangreich genug geworden war, beschäftigte sich gerade damit, sich in dem geräumigen Lehnstuhl Simons ein weiches, gemütliches Plätzchen herzurichten.

»Ihr irrenden Ritter,« sagte der Abt zu Sir Piercie Shafton, »könnt Euch nicht denken, daß auch unsereins Last und Mühe hat. Aber auch wir sind nicht gewohnt, uns der Hitze und Plage des Dienstes zu entziehen. Kaum hatte ich erfahren, daß Ihr Euch hier befändet, und daß Ihr aus gewissen Gründen nicht ins Kloster kommen dürftet, so habe ich sofort meinen Leuten meinen Entschluß kund getan, nach Glendearg zu reiten. Bruder Timotheus, habe ich gesagt, laß meinen schwarzen Zelter satteln, der Unterprior und ein Dutzend Brüder sollen sich bereit halten; morgen früh, reiten wir nach Glendearg. Und der Küchenmeister und der Mundschenk sollen voraus reiten und den armen Leuten behilflich sein, ein uns angemessnes Mahl einzurichten. Ihr seht also, Sir Piercie, auch wir haben unsre Beschwerlichkeiten gehabt, und Ihr dürft uns keinen Vorwurf machen, wenn nicht alles so gut gegangen, ist.«

»Davon ist wirklich auch keine Rede,« entgegnete Sir Piercie Shafton. »Wenn Ihr so harte Beschwerlichkeiten auf Euch genommen habt, wie Eure Herrlichkeit mir sie schildert, so würde es mir sündigem Kinde der Welt übel anstehen, Beschwerde zu führen über ein Bett, das hart ist wie eine Pritsche, oder über Brot, das genau so schmeckt, als wenn verbrannte Wolle darin wäre, oder über andre Speisen, die ganz nach der rauhen Gegend hier schmecken.«

»Es schmerzt mich,« erwiderte der Abt, »daß Ihr dieses gastfreundliche Haus nicht in bessrer Vorbereitung angetroffen habt, – aber wenn Ihr unser, der heiligen Jungfrau geweihtes Haus mit Eurer Anwesenheit beehren wolltet, so sollt Ihr vollauf zufrieden gestellt werden.«

»Wenn ich Euer Hochwürden die Gründe nennen soll,« antwortete Sir Piercie Shafton, »warum ich vorläufig Eurem wohlbekannten Hause nicht nahen und Eure schätzenswerte Gastfreundschaft nicht genießen darf, – so müßten Euer Hochwürden mir noch ein wenig Zeit lassen oder –« und er warf einen Blich um sich her, »unsre Zuhörer hier vermindern. Denn Eure Weisheit wird einsehen, daß man nicht vorsichtig genug sein kann, wenn der Kopf eines Mannes auf dem Spiele steht.«

Der Abt befahl seinen Begleitern, mit Ausnahme des Unterpriors das Gemach zu verlassen.

»Vor unserm Freunde und Ratgeber, Vater Eustachius, könnt Ihr ohne Scheu sprechen. Er besitzt mein ganzes Vertrauen, und ist auch des Euern würdig.«

Sir Piercie Shafton verneigte sich vor den ehrwürdigen Mönchen, und mit einem Seufzer, der so schwer war, als wollte er ihm den Brustpanzer sprengen, begann er:

»Ich habe wohl Grund dazu, so tief zu seufzen, denn seit ich die prachtvolle Sphäre des englischen Königshofes mit einem entlegnen Winkel in dieser unzugänglichen Wüste vertauscht habe, ist mirs, als wäre ich aus dem Himmel ins Fegfeuer gekommen. Vor kurzem noch brach ich mit meinesgleichen auf dem Turnier eine Lanze, bald für die Liebe der Ehre, bald für die Ehre der Liebe – und jetzt fälle ich die Lanze gegen Landstreicher Und Diebesgesindel. Vor kurzem noch habe ich auf der lustigen Schaubühne des Hofes eine glänzende Rolle gespielt, jetzt sitze ich in einem schottischen Hundestall. Vor kurzem noch umschwebte ich die Schönheiten des englischen Thrones, jetzt muß ich mich mit der kalten Höflichkeit eines schottischen Fräuleins begnügen oder gar mich von einem Müllermädchen anstarren lassen.«

Der Abt hörte diese Reihe von Klagen verblüfft an und wußte nicht, was er darauf erwidern sollte. Der Unterprior, kam seinem Herrn, der ihn ratlos ansah, zu Hilfe und sprach:

»Wir bedauern lebhaft, Herr Ritter, die vielen Unannehmlichkeiten, die das Schicksal Euch aufgebürdet hat, doch können wir uns noch immer nicht erklären, aus welchem Grunde Ihr Euch in eine so mißliche Lage schicken müßt.«

»Ehrwürdiger Herr,« fuhr der Ritter fort, »verübelt es einem unglücklichen Menschen nicht,, wenn er ein Weilchen bei der Aufzählung seiner Leiden verweilte, wie jemand, der in einen Abgrund gestürzt ist, die Höhe mißt, von der er gefallen ist.«

»Ich meine aber doch, es wäre vernünftiger,« versetzte Vater Eustachius, »wenn er denen, die ihn aufzuheben herbeikommen, sagen wollte, welches Nein er gebrochen habe.«

»Ehrwürdiger Vater,« antwortete der Ritter, »Ihr habt da in dem kleinen Zweikampf unsres Geistes einen Meisterstoß geführt, während ich sozusagen meinen Lanzenschaft zerbrochen habe. Verzeiht, daß ich in der Sprache des Turniers rede, in der Ihr ohne Zweifel nicht bewandert seid. – Ach, das Turnier! Die köstliche Versammlung alles Edeln, Schönens und Heitern! O, Ihr himmlischen Schönheiten, die Ihr mit Euern strahlenden Augen dem Ganzen die schönste Weihe verleiht! Piercie Shafton wird nie wieder in die Bahn reiten, das Ziel Eurer bewundernden Blicke – nie wieder wird er seinen Gegner besiegen und die Ehrenrunde reiten, den Lohn empfangen, den die Schönheit der Ritterlichkeit spendet.«

Er hielt inne, rang die Hände und sah gen Himmel, wie es schien, völlig verloren in Betrachtung seines verlornen Glückes.

Der Unterprior wußte jedoch gezierte Übertreibung von der Irrede des Wahnsinns zu unterscheiden, und er hielt denk Ritter ernstlich vor, daß der Lord-Abt eine so weite Reise, die ihn bei seinem Alter sehr angestrengt hätte, nur aus dem Beweggrunde unternommen hätte, um zu erfahren, ob er Sir Piercic Shafton helfen könne. Dies sei aber nur möglich, wenn er ihn genau darüber unterrichte, warum er in Schottland Zuflucht gesucht hätte.

»Der Tag geht zur Neige,« setzte er hinzu mit einem Blick nach dem Fenster, »und wenn der Abt ins Kloster zurückkehren müßte, ohne das, was er wissen wollte, erfahren zu haben, so wäre das allerdings für beide Teile unerfreulich; die größre Unannehmlichkeit liegt hoch wohl auf Eurer Seite, Herr Ritter.«

Dieser Wink half.

»O, Göttin der Höflichkeit,!« rief »der Ritter. »So weit habe ich Deine Gebote außer acht gelassen, daß ich die Zeit dieser ehrwürdigen Prälaten mit meinen Klageliedern vergeude. So wisset denn, ehrwürdiger Herr, ich, Euer armer Gast, bin durch Geburt dem Piercie von Northumberland verwandt, dessen Geschichte ich Euch in aller Kürze erzählen will –«

»Das ist nicht nötig,« unterbrach ihn der Abt, »wir kennen ihn als einen guten, echten Edelherrn und als tapfern Vorkämpfer unsers Glaubens. Noch gerade weil Ihr mit ihm verwandt seid, Sir Piercie Shafton, erklären wir Euch, Ihr seid uns sehr willkommen, und wir werden Euch nach Kräften beistehen, wenn wir nur erst wissen, wie.«

»Ich bin Euch für ein so liebenswürdiges Anerbieten allezeit verbunden,« antwortete Sir Piercie Shafton, »ich brauche auch für jetzt nicht mehr zu sagen, als daß mein ehrenwerter Vetter von Northumberland nach einer Unterredung mit mir und einer großen Anzahl erlesener Geister unsrer Zeit über die Frage, auf welche Weise und durch welche Maßregeln der Dienst des Herrn gemäß den Satzungen der katholischen Kirche sich in diesem, vom wahren Glauben abgefallnen Königreich England wieder einführen ließe, mich so weit in diese geheime Verbindung hineingezogen hat, daß schon dieses hinreicht, mich vogelfrei zu machen und meine persönliche Sicherheit zu gefährden. Die Prinzessin Elisabeth hat nämlich genaue Kunde von unserm Anschlag erhalten. Mein ehrenwerter Vetter hielt es nun für das Beste, daß ein einzelner für die Gesamtheit Schimpf und Schande auf sich nähme, und hierzu hat er mich erlesen. Ich habe nun diese Bürde um so bereitwilliger auf mich genommen, als mein gütiger, ehrenwerter Verwandter sich von jeher als edelsinniger Freund erwiesen hat, und als ferner mein Vermögen – ich weiß selber nicht, wie das gekommen ist – nicht mehr ausreicht, um den Aufwand zu bestreiten, zu dem wir erlesenen Geister genötigt sind, um uns einigermaßen vom Pöbel zu unterscheiden.«

»Eure Privatverhältnisse haben es Euch also nicht erlaubt,« bemerkte der Unterprior, »ins Ausland zu fliehen? Und diese mißlichen Vermögensverhältnisse sind neben der Vereitlung des Staatsstreiches der Grund, weshalb Ihr in Schottland Zuflucht gesucht habt?«

»Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen,« antwortete der Höfling. »Und mit knapper Not habe ich meinen Hals vor der Schlinge gerettet. In fliegender Eile bin ich nach Norden geflüchtet, denn ich hielt es für das Beste, meinen ehrenwerten Vetter Northumberland auf einem seiner zahlreichen Schlösser zu besuchen. Bei Northallerton begegnete ich einem gewissen Vaughan, einem Bediensteten meines Vetters, welcher mir mitteilte, ich konnte bei ihm keinen Schutz finden, denn mein Vetter habe dem Befehle, der von Hofe an ihn ergangen sei, nachkommen und Haftbefehle wider mich erlassen müssen.«

»Mir scheint,« erwiderte der Abt, »Euer ehrenwerter Verwandter ist sehr grausam gegen Euch verfahren.«

»Es hat so den Anschein, Hochwürden,« entgegnete Sir Piercie, »allein ich kann für die Ehre meines Vetters von Nothumberland mit meinem Leben eintreten. Vaughan gab mir im Auftrage meines Vetters ein zuverlässiges Pferd, einen Beutel mit Gold, und zwei Grenzreiter, wie man sie nennt, als Führer, die mich nach dem Hause eines gewissen Barons – wenigstens will er für einen solchen gelten – brachten, – ich meine, in das Haus Julians von Avenel, bei dem ich Aufnahme fand. Es gab wenig zu essen dort, aber doch mußte ich beim Abschied noch ganz gut zahlen, denn dem Freiherrn gefiel mein in Silber gearbeiteter kostbarer Dolch so gut, daß mir nichts andres übrig blieb, und ich ihn, bitten mußte, ihn als Geschenk anzunehmen. Er ersparte mir die Mühe, ihn zweimal zu bitten, und steckte das wertvolle Kunstwerk sogleich in seinen schmutzigen Gürtel von Büffelleder, in welchem die edle Waffe, auf mein Wort, Hochwürden, mehr wie das Schlachtmesser eines Metzgers als wie der Dolch eines Edelmannes sich ausnahm.

Wenn ich noch länger bei ihm geblieben wäre, so hätte er mir mit allerlei Komplimenten noch den Rest meiner Garderobe abgegaunert, bis aufs Hemd hätte er mich ausgezogen, das schwöre ich Euch bei den Göttern der Gastfreundschaft! Zum Glück bekam ich einen Brief von meinem Vetter, in welchem er mir mitteilte, er habe meinetwegen an Euch geschrieben und zwei Koffer mit Kleidungsstücken an Euch geschickt, nämlich mein rotseidnes Wams mit den Goldtressen, den dazu gehörigen verzierten Gürtel, ferner zwei Paar schwarzseidne Pumphosen, ein schwarzseidnes Wams mit Pelzbesatz, ferner –«

»Herr Ritter,« unterbrach ihn der Unterprior, »erlaßt uns die weitre Aufzählung Eurer Garderobe. Die Mönche des Klosters unsrer lieben Frauen sind keine räuberischen Freiherren, und was in den Koffern an uns geschickt worden ist, ist aufs ehrlichste heute hierher geschafft worden. Gemäß dem, was Euer Vetter uns mitgeteilt hat, dürfen wir wohl annehmen, daß Ihr vorläufig, soweit es sich mit Euerm hohen Stand und Verdienst verträgt, unbekannt bleiben wollt?«

»Leider, leider, Euer Ehrwürden,« antwortete der Höfling, »eine Klinge kann nicht blitzen, so lange sie in der Scheide steckt – ein Demant kann nicht leuchten, so lange er in der Schatulle liegt, so kann auch das Verdienst, das durch die Verhältnisse gezwungen ist, sich selbst unter den Scheffel zu stellen, die Augen der Welt nicht auf sich lenken.«

»Ich zweifle nicht, hochwürdiger Herr und Vater,« sagte der Unterprior, »daß Ihr in Eurer Weisheit Mittel und Wege finden werdet, diesen Herrn und edlen Ritter in Sicherheit zu bringen, ohne dabei unsre Brüderschaft zu gefährden, denn es ist Euch ja bekannt, daß in diesen abenteuerlichen Zeiten schon Schritte getan worden sind, alle kirchlichen Stiftungen zu vernichten. Wir sind, wenn uns auch schon mehrfach gedroht worden ist, bisher immer mit einem blauen Auge davon gekommen, aber unter den jetzt am Hofe der Königin herrschenden Verhältnissen werden sich diese Verhältnisse sicher noch verschlimmern.«

»Hochwürdiger Herr,«, fiel ihm Piercie Shafton ins Wort, »während Ihr über diesen Punkt beratet, will ich Euch von meiner Gegenwart befreien, denn es liegt mir sehr viel daran, zu erfahren, in welchem Zustande meine Garderobe hier angekommen ist, und ob sie etwa unter der Reise hierher gelitten hat. Denn es sind vier Anzüge von feinstem Stoff und geschmackvollstem Schnitt dabei, außerdem sind meine gestickten Hemden darunter – Ihr werdet sicher verzeihen, wenn ich sogleich nachsehe, wie es damit steht.«

Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, und der Unterprior warf ihm einen vielsagenden Blick zu und flüsterte: »Wo Dein Schatz ist, da ist auch Dein Herz.«

»Die heilige Jungfrau erhalte uns unsre fünf Sinne!« rief der gute Abt aus, der über den Wortschwall des Ritters fast den Verstand verloren hatte. »Wie kann bloß in dem Kopfe eines Mannes weiter nichts sein als seidne Kleider, Stickereien und der Himmel weiß, was für Plunder! Wie konnte bloß der Earl von Northumberland einen solchen Flederwisch zu seinem Vertrauten in lebenslänglichen Komplotten machen!«

»Wenn er ein andrer Charakter wäre,« erwiderte der Unterprior, »so hätte er sich für die Rolle des Sündenbocks, zu der ihn allem Anschein nach der Earl für den Fall eines Mißlingens von vornherein auserlesen hatte, nicht so vortrefflich geeignet. Er ist weiter nichts als ein Stutzer. Aber wir haben nur mit den Folgen zu rechnen, die es für uns haben kann, wenn wir uns seiner annehmen. Welche Strafe könnte uns treffen, wenn man uns überführen könnte, daß wir einem Staatsverbrecher Obdach gewährt hätten? Es fänden sich wohl viele schottische Schmarotzer, die sich sogleich die Güter unsrer Stiftung erbetteln würden, und ein englisches Heer wäre sofort zur Stelle, unsern heiligen Bezirk mit Feuer und Schwert heimzusuchen. Wir müssen auf der Hut sein, und dürfen diesen Menschen, ich meine, den Sir Piercie Shafton, nicht in unsern Klostermauern beherbergen.«

»Was sollen wir aber mit ihm tun?« erwiderte der Abt. »Sein Gönner, der Earl von Northumberland, war uns immer wohlgesinnt, er kann uns nützen und uns schaden, je nachdem wie wir mit seinem Verwandten umgehen.«

»Laßt ihn hier bleiben,« erwiderte der Unterprior. »Der Ort hier ist entlegen und versteckt, und wenn er auch nicht seinem Stande gemäß bewirtet wird, so braucht er dafür auch weniger eine Entdeckung zu befürchten. Wir müssen eben dafür sorgen, daß er hier so gut wie möglich aufgehoben ist.«

»Nun Wohl, Vater Eustachius, ich billige Deinen Vorschlag,« antwortete der Abt. »Wir werden ihm insgeheim Wein und Weißbrot schicken. Doch da kommt der Tafeldecker mit den Speisen. Ich muß gestehen, ich bin recht hungrig nach dem langen Ritte.«


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