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Grundidee zu Gabrielens Liede.

Ich sang diese Worte in Stries, zu einer volksliederähnlichen Melodie, mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend; später machte Gerstenbergk ein Lied daraus, und Kniewel komponierte es, es steht in der »Gabriele«.

Ich muß noch einmal vor Dir stehn,
Noch einmal Dein klar Auge sehn!
Dich fassen bei der lieben Hand
So recht mit einem Mal!
Drum wenn ich nur erst bei Dir wär',
Dann wär' schon Alles recht,
Und wenn ich nur erst bei Dir wär',
Wie's Gott dann schicken möcht'!

Ich muß Dir sagen noch einmal
All meines Herzens Lust und Qual,
Dir sagen, was Dir lang bekannt,
All' meine Lieb' und Treu.
Drum wenn ich nur erst bei Dir wär',
Dann wär' schon Alles recht,
Und wenn ich nur erst bei Dir wär',
Wie's Gott dann schicken möcht'!

Muß hören Deiner Stimme Klang,
Gebet, und all der Schmerzen Drang,
Erd' muß noch einmal Himmel seyn,
Und selig ich und Du!
Drum wenn ich nur erst bei Dir wär',
Dann wär' schon Alles recht,
Und wenn ich nur erst bei Dir wär',
Wie's Gott dann schicken möcht'! –


Grundidee zu Gabrielens Liede

H 1, Seite 16 f. – Signatur Sibyllens: 42.

Johanna Schopenhauers Roman »Gabriele«, den selbst Goethe bewunderte, erschien 1819/20. Er enthielt vier Gedichte, die laut Angabe der Vorrede den Freund Johannas, Müller von Gerstenbergk, zum Verfasser haben. Das hier gemeinte findet sich im 2. Band (1820), S. 198 f.: »Noch einmal muß ich vor Dir stehn«; die Vertonung des Gedichtes unter dem Titel »Sehnsucht« von Dr. Kniewel in Danzig brachte der 3. Band (1820) in einer Notenbeilage.


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