Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Die Natur des Schönen.

Von selbst kann sich das Schöne nur entfalten,
Es strömet aus dem Innern unbewußt,
Der Mensch vermag darüber nicht zu walten,
Er ruft es nicht hervor nach seiner Lust.

Wenn die Entzückung seine Seele hebet,
Er willenlos allein das Eine fühlt,
Wird ihm, was kein Bemühen je erstrebet;
Wie dessen sich bewußt, ist er gekühlt.

Wenn ihn die Angst um Irdisches will fassen,
Ob gegen Hergebrachtes er gefehlt,
Dann hat die Muse ihn auch schon verlassen,
Gefühl verstummt, wie Ueberlegung wählt.

Es muß der Mensch des Menschen Werk vergessen,
Sich überlassen dem beseelten Schwung,
Nicht ordnen darf die Worte er, noch messen;
Begeistern nur kann die Begeisterung.


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