Horaz
Oden
Horaz

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23. An Phidyle.

      Wenn du gen Himmel flehende Hand' erhebst,
Bei jungem Mondlicht, ländliche Phidyle,
    Wenn du die Laren sühnst mit Weihrauch,
        Heurige Frucht, dem Blut des Ferkels,
Nicht fühlt den pestanhauchenden Afrikus
Der schwangre Weinstock, oder verödenden
    Melthau das Feld, noch zarter Anwachs
        Strenge der Luft im gereiften Obstjahr.
Denn was aus Schneehöhn nähret der Algidus,
Geweiht im vielfach mästenden Eichelforst,
    Auch was Albanertriften tragen,
        Färbe des Pontifex Axt, ein stattlich
Siegsopfer: du nicht darfst der Versöhnungen
Durch vielen Mord untadliges Wollenviehs;
    Nur Rosmarin den kleinen Göttern
        Drehst du zum Kranz und der Myrte Reisig.
Ob auch geschenklos rührt den Altar die Hand;
Kein Opferaufwand sänftiget mehr den Zorn
    Der Hauspenaten, als ein wenig
        Heiliges Schrot und ein knisternd Salzkorn.

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