Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Er passirt an ihrer Thür vorbey

Ode Jambica

Der Winter stirbt im Wald,
deß freuen sich die Faunen
und blahsen, daß es schallt,
auff ihren Feld-Bosaunen.
Die trühbe Zeit ist hin,
der Venus weisse Taube
legt ihre Eyerchin
in Mavors Bikkel-Haube.

Der Thetis blaue Schooß
ligt wihder frey und offen,
durchs lebhafft grüne Moos
kömbt Qwäll ümb Qwäll geloffen.
Das klükkert durch den Hag
und glüzzert immer dotier,
die Welt von Tag zu Tag
wird durchauß Bluhmen-völler.

Schon sizzt vor ihrer Thür
das freundliche Florindgen,
ich spreche höfflich für,
wie geht es dir, mein Kindgen?
Gleich wird sie über roht,
ach, nur ein eintzges Schmäzzgen!
man stirbt darvon nicht todt,
sie fältelt sich am Läzzgen.

Zwey Marmol-Ballen zwänckt
das allzu dünne Minder,
ihr jiüsses Uhr-Werck sänckt,
bald, hebt es sich auch wihder.
Sie sprengen fast den Zwilch,
kukk, wie sie sich bewegen,
der Juno weisse Milch
ist kohl-pech-schwartz dargegen.

Du duppel Kuß-Altar,
auß dem sich Rohsen krüllen,
bald wirstu gantz und gar
mich mit Vergnügen füllen.
Dan steht mir alles frey,
wekk, du bestirnter Schleyer,
dan kikakt die Schallmey
zu Tellens Hochzeits-Feyer!


 << zurück weiter >>