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[Vorwort]

Ich möchte meiner Studie über Julie Bondeli, für den Kenner ihrer geistigen Erscheinung und den Literarhistoriker, die Worte der Erklärung vorausschicken, daß mir keine anderen Quellen zur Verfügung standen, als die Briefe Juliens, die bekannten Urteile ihrer Zeitgenossen und die Schriften ihrer beiden literarischen Befürworter Schädelin und Bodemann. Ich bringe deshalb literarhistorisch nichts Neues. Was neu dazu kam, ist ein unveröffentlichter Brief, den Madame de Pury in Neuenburg mir freundlich überließ, ein Brief, der jedoch nicht von Julie selbst stammt, sondern von ihr handelt.

Die Aufgabe, die ich mir stellte, ist, den verblaßten oder auch gänzlich unbekannten Namen Julie Bondelis dem Ohre zugänglich und geläufig zu machen. Ich möchte in den leeren Rahmen das menschlich vertiefte Bild einer Frau hineinstellen, die zu den fähigsten, charaktervollsten ihres Geschlechtes gehört. Ich möchte auch, daß der Name Julie Bondeli fürderhin zur guten Vorbedeutung werde denjenigen, die sich noch in den Jahren des Wachsens und Werdens befinden, auf daß sie sich seiner erinnern, wenn sie unter den tüchtigsten Geistern unserer Stadt und unseres Landes Umschau halten, ihres geistigen Schutzes, ihrer seelischen Bürgschaft bedürfen.

Bern 1924.
Lilli Haller


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