Ferdinand Gregorovius
Wanderjahre in Italien
Ferdinand Gregorovius

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Endlich errichtete Paul IV. den Ghetto oder Judenzwinger. Bis auf seine Zeit hatten die Juden die, wenn auch nicht ausgesprochene Freiheit, überall in Rom zu wohnen. Natürlich wohnten sie sehr selten in der Mitte der Stadt, noch unter den Christen, ihren Hassern, zerstreut, sondern hielten sich beieinander in Trastevere und an dem Flußufer bis zur Brücke Hadrians. Nun wies ihnen der Papst, nach Art der Venezianer, ein streng abgesperrtes Quartier an, welches wenige enge Straßen unmittelbar am Tiber umfaßte und von der Brücke Quattro Capi bis zum heutigen «Platz der Tränen» reichte. Mauern oder Tore sperrten das Judenviertel. Man nannte es zuerst «Vicus Judaeorum», dann kam der Name Ghetto dafür auf, der nicht mit der venezianischen Benennung Guidecca zusammenzuhängen scheint und wahrscheinlich aus dem talmudischen Wort «Ghet» gebildet ist, welches Absonderung heißt. Es war am 26. Juli 1556, als die Juden Roms in diesen Ghetto zogen, weinend und seufzend wie ihre Vorfahren, da man sie in die Gefangenschaft führte.

So war Paul IV. Caraffa der grausame Pharao für die Juden Roms, welcher sie all den Übeln aussetzte, die aus Mangel an Raum und aus der niedern Lage der Wohnungen am Fluß entspringen mußten, und diese Übel waren Seuchen und das Fieber und ein ganzes Heer ägyptischer Plagen, deren Schrecken in Wahrheit schwer zu beschreiben sind. Als Caraffa im Jahr 1559 starb, und das römische Volk seine Wut an dem Toten auszulassen aufstand, das Haus der Inquisition plünderte und die Minerva, das Kloster der Dominikaner, stürmte, sah man auch die Juden, furchtsam Menschen, die sich an den Revolutionen selbst zur Zeit des Cola di Rienzo nie beteiligt hatten, aus ihrem Zwinger hervorkommen und Flüche auf das Andenken Pauls IV. schleudern. Ein Jude durfte es sogar wagen, der Statue des Papstes auf dem Kapitol den gelben Schandhut aufzusetzen; das Volk lachte, zertrümmerte die Bildsäule und schleifte ihren Kopf mit der Papstkrone durch den Kot. Welchem Schicksal aber die Juden Roms nach Einführung der neuen Ketzertribunale der Inquisition entgegengingen, wird derjenige wohl wissen, welcher mit der Geschichte jener Zeit bekannt ist. Viele Juden verbrannte man auf dem Platz der Minerva oder auf dem Campo dei Fiori, wo die Autodafés gehalten wurden. Es war die fürchterliche Zeit, da man auch Giordano Bruno lebendig verbrannte.

In den Ghetto eingesperrt, waren die Juden in fremdes Eigentum eingezogen. Denn die Häuser des Viertels gehörten Römern; auch angesehene Familien wohnten daselbst, wie die Boccapaduli. Ausziehend, blieben diese Eigentümer, jene Mieter. Weil sie aber für immer in jene Straßen eingesperrt wurden, mußten sie ein dauerndes Mietverhältnis feststellen, denn ohne dasselbe konnte sich für die Juden zweierlei Not ereignen: Obdachlosigkeit, wenn es dem Eigentümer einfiel, dem hebräischen Mieter zu kündigen; unerträgliche Verschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, wenn er darauf verfiel, den Zins zu steigern. So entstand das Gesetz, welches verordnete: die Römer bleiben im Eigentum der an die Juden vermieteten Wohnungen, aber jene haben die Häuser in Erbpacht; niemals darf dem jüdischen Einwohner die Miete gekündigt werden, sobald er den Zins richtig gezahlt; niemals darf der Zins erhöht werden; der Jude kann nach seinem Willen das Haus verändern und erweitern. Man nannte und nennt dieses noch heute bestehende Recht das «Jus Gazzagà». Kraft desselben ist der Jude im Erbbesitz des Mietkontrakts und darf diesen an Verwandte oder andere verkaufen, und noch heutigentags gilt es als eine köstliche Habe, im Besitz des Jus Gazzagà oder eines erblichen Mietkontraktes zu sein, und hochgepriesen wird das Judenmädchen, welches ihrem Bräutigam als Mitgift ein solches Dokument aufzuweisen imstande ist. So ward durch dieses wohltätige Gesetz dem Juden ein Dach gegeben, welches er gewissermaßen das seine nennen durfte.

Die Bulle Pauls IV. bestätigte Pius v. Ghislieri im Jahre 1566, er erließ strenge Verordnungen gegen das Herumschweifen der Juden, welchen befohlen ward, mit der Nacht im Ghetto sich wieder einzufinden. Denn nach Ave Maria schlossen sich unerbittlich die Tore des Zwingers, und Strafe traf den draußen Ergriffenen, wenn es ihm nicht gelang, durch Geld die Wächter zu bestechen. Im Jahre 1569 untersagte derselbe Papst den Juden, in anderen Städten des Kirchenstaats zu wohnen als in Rom und Ancona, da sie vordem auch in Benevent und Avignon geduldet waren.

Aber kaum war sein Edikt erlassen, als Sixtus V. es wieder umstieß und in das Ghettoelend einen Schimmer von Hoffnung und Menschlichkeit fallen ließ. Der Wechsel der Päpste ließ überhaupt alle Zustände Roms wechseln wie in einer Tombola, einem Lotteriespiel. Sixtus V., ein Mann mit menschlichen Empfindungen, glücklich, geistreich, der christliche Erneuerer Roms, dessen Namen fast jede Straße und jeder Bau ins Gedächtnis ruft, fühlte Erbarmen mit dem Volk Israels; er erließ im Jahre 1586 die Bulle «Christiana pietas infelicem Hebraeorum statum commiserans», worin er die früheren Privilegien der Juden erneuerte. Er gestattete ihnen, frei im römischen Staat zu wohnen, das heißt in den gemauerten Orten, den Städten und Kastellen. Er erlaubt ihnen, jedes Gewerbe und Geschäft zu treiben, außer dem Weinschank, dem Getreide- und dem Fleischhandel. Er gestattete ihnen den freien Verkehr mit den Christen, so daß sie selbst christlicher Dienste sich bedienen durften, ohne jedoch christliche Dienstboten zu halten. Er sorgte für größere Bequemlichkeit ihrer Wohnungen, er bewilligte ihnen großmütig so viel Schulen und Synagogen, als sie deren bedurften, er erlaubte die Anlegung von hebräischen Bibliotheken. Er untersagte es, die Juden an ihren Festtagen vor Gericht zu laden, er schaffte das Judaszeichen ab, er verbot, Judenkinder mit Gewalt zu taufen, oder reisende Juden mit außerordentlichen Wegelasten zu plagen. Er ermäßigte den Tribut und setzte ihn auf ein geringes Kostgeld herab, außer den Gebühren, die er ihnen für die Karnevalischen Pallii zu zahlen auferlegte. So gab Sixtus der Welt das Beispiel eines christlichen Papstes und segnete sein Andenken für alle Zukunft, so daß, was er für die Juden aus eigener Großmut tat, eine bleibende Zierde seines Namens ist.

Hier also hatten die Hebräer einmal einen glücklichen Griff in die Tombola getan, aber weil es ein Lotteriespiel war, konnte das Blatt plötzlich umschlagen. Und so geschah es auch, denn wenige Jahre nach dem Tode Sixtus' V. hob Clemens VIII. Aldobrandini alle jene die Juden betreffenden Verordnungen auf, er erneute das Edikt Caraffas und stieß sie in die Trostlosigkeit zurück.

In diesem Elend blieben sie nicht allein das 17. Jahrhundert hindurch, sondern es steigerte sich noch im 18. durch die Edikte Clemens' XI. und Innocenz' XIII. Dieser verbot den Juden jedes andere Geschäft als den Handel mit alten Tüchern und Lappen und altem Eisen, was man «Stracci ferracci» nannte, erst Benedikt XIV. Lambertini gestattete ihnen im Jahre 1740 auch den Handel mit neuen Tuchwaren, welchen die Juden denn auch heute eifrig betreiben. Man sah sie also bis auf diese Zeit mit alten Sachen hausieren gehen, und in den Straßen hörte man sie Hep! rufen, womit sie sich ankündigten und zum Kauf ihres Bettels einluden.

Das 16. und 17. Jahrhundert, wo die Medici den Juden in Toskana so große Freiheiten gaben, war vielleicht die drückendste Zeit, welche die römische Ghettobevölkerung erlebte. Ich finde in einer römischen Schrift vom Jahre 1677 («Stato vero degli Ebrei in Roma, stamperia del Varese») die Angabe, daß die Judenzahl damals sich auf 4500 Menschen belief, darunter befanden sich 200 wohlhabende Familien. Der Verfasser sagt, daß der Ghetto im 16. Jahrhundert 4861 Skudi an Tribut aufzubringen hatte, im 17. Jahrhundert aber nur 3207 Skudi. Obgleich jene Schrift im höchsten Sinn judenfeindlich ist, wage ich doch nicht, sie durchweg der Lüge zu zeihen. Der Verfasser bemerkt, daß trotz der Beschwerden der Juden, welche sie immer und immer formulierten, der Ghetto reich sei, daß er nach Bezahlung aller Lasten alle fünf Jahre 19 470 Skudi zurücklege, daß er überhaupt ein Vermögen von einer Million besitze. Ohne Zweifel gab es damals reiche Juden in Rom; unter den Hehlern, Diebshelfern und Nekromanten des Ghetto saßen die Wucherer, die Schelme aller Schelme, und scharrten Zins zu Zins. Kein Papst vermochte diese jüdischen Bankgeschäfte zu unterdrücken. Die verschuldeten Nobili schätzten die Juden, und während der Ghetto mit dem Schimpf der Zeit bedeckt war, empfing der römische Große und der Kardinal, ja der Papst selbst, den gelbbehuteten Wucherer in seinem Palast. Der Verfasser jener Schrift sagt: 235 000 Skudi hätten sich die Juden von den Christen erwuchert, und es vergehe kein Abend, wo sie nicht mindestens 800 Skudi aus Christentaschen durch die Tore des Ghetto in ihre Häuser schleppten. Das verschmitzte Volk wußte mit allen Künsten Geld zu erschwindeln – und dieser Wucher mußte dem Haß der Christen Nahrung geben. Johann von Capistrano hatte einst Eugen IV. eine Flotte angeboten, die Juden samt und sonders aus Rom über das Meer wegzuführen. «Nun er tot ist», sagt der mit Recht erbitterte Verfasser jener Schrift, «wäre zu wünschen, daß er dem Papst Clemens IX. eine Flotte vom Himmel schickte, um all diese Diebe aus Rom zu schaffen.» Die jüdischen Rothschilde nahmen damals 18 Prozent. So ist bis auf den heutigen Tag jüdisches Geld eine rächende Macht geblieben; auch der heutige Ghetto leiht auf Zinsen. Um Geld und Erwerb dreht sich hier alles, und wie sollte es auch anders sein? Als ich eines Tages durch eine Straße des Ghettos ging, rief mir ein elendes Judenweib, welches an Lumpen nähte, nach: «Herr, was befehlen Sie?» Die Geistesgegenwart dieses Weibes zu prüfen, drehte ich mich augenblicklich zu ihr um und rief: «Fünf Millionen!» Hierauf sagte das Weib augenblicklich: «Gut, Herr, vier für mich und eine für Euch!» – Ja, Israel kann sich nicht verleugnen.

Mit Strenge hielt man im 18. Jahrhundert darauf, daß die Juden an bestimmten Tagen christlichen Bekehrungspredigten beiwohnten. Schon Gregor XIII. (1572) hatte die Verordnung erlassen, sie sollten gehalten sein, jede Woche eine Predigt anzuhören. Ein Jude selbst hatte diesen Gebrauch eingeführt, natürlich ein bekehrter, Andreas mit Namen, welcher mit hündischer Konvertitenseele in den Papst Gregor drang, jenes Edikt zu erlassen. Man sah also am Sabbat Häscher der Polizei in den Ghetto kommen und die Juden mit Peitschenhieben in die Kirche treiben, Männer, Weiber und Kinder, wenn diese über zwölf Jahre alt waren. Es mußten sich mindestens 100 Männer und 50 Weiber, später 300 an der Zahl, zur Predigt einfinden. Am Eingang der Kirche zählte ein Wächter die Eintretenden; in der Kirche selbst wachten Häscher über die Aufmerksamkeit der Anwesenden, und schien ein Jude teilnahmslos oder schlaftrunken, so weckten ihn Peitschenhiebe und Stöße. Ein Dominikaner hielt die Predigt, wobei das Allerheiligste vom Altar genommen war, er sprach über solche Texte des Alten Testaments, welche die Juden an demselben Tag in ihrer Synagoge hatten lesen oder erklären hören, damit auf die jüdische Erklärung die katholische unmittelbar folge, und der Hebräer imstande sei, die christliche Wahrheit zu erkennen. Diese Predigten wurden anfangs in San Benedetto alla Regola gehalten, später aber in jener Kirche Sant Angelo in Pescaria, vor der einst Cola di Rienzo seine ersten begeisterten Reden an die Römer hielt.

Verweilen wir einen Augenblick an dieser kleinen, in die finstere Halle der Oktavia eingebauten Kirche, des Engels Fischverkäufer; sie erweckt Erinnerungen an einen der merkwürdigsten Menschen des römischen Mittelalters. Cola war im Jahre 1313 im Rione der Regola geboren, also nahe am Judenviertel, und wie die «Vita» Rienzos sagt, lag seine Wohnung am Flußrand zwischen den Mühlen auf dem Wege, welcher zur Regola führt, hinter San Tommaso unter dem Judentempel (sotto lo tempio de li Judei). Dort hielt sein Vater Lorenzo eine Herberge, und seine Mutter Maddalena erwarb ihren Unterhalt durch Waschen und Wassertragen. Sein Haus also stand in der Nähe jener Kirche Sant Angelo in Pescaria, und hier war es, wo er an der äußern Wand das merkwürdige allegorische Gemälde malen ließ. Man sah auf ihm Könige und Männer aus dem Volke in einem Feuer verbrennen, auch eine Matrone, die schon halb verbrannt war, auf der rechten Seite eine Kirche, aus welcher ein weißgekleideter Engel kam, ein nacktes Schwert in der Hand, während er mit der Linken die Matrone aus dem Feuer zog. Auf der Höhe des Glockenturms standen St. Peter und St. Paul und sprachen: «Engel, Engel, hilf unserer Herbergsmutter» (Agnilo, agnilo succuri a l'albergatrice nostra). Außerdem sah man vom Himmel viele Falken (Barone) in das Feuer fallen, und eine schöne weiße Taube, die in ihrem Schnabel einen Myrtenkranz trug und ihn einem kleinen Vogel (Rienzo) gab, der die Falken vom Himmel jagte, worauf er den Myrtenkranz der Matrone aufs Haupt setzte. Darunter stand geschrieben: «Ich sehe die Zeit der großen Gerechtigkeit, und du erwarte diese Zeit.» Dies war das Bild, welches Cola darstellen ließ. Die «Vita» nennt jene Kirche die des Engels Fischverkäufer (de santo Agnilo Pescivennolo), weil schon damals in der Halle der Oktavia die Fische verkauft wurden. Hier werden also auch die Juden zusammengeströmt sein, das Gemälde zu betrachten, aber wir hören nicht, daß sie sich am Aufstand beteiligten, und nur nach dem Tode Rienzos traten sie in merkwürdiger Weise in diesem Trauerspiel handelnd auf. Sie bestatteten die Leiche des Volkstribunen. Als er am Kapitol ermordet war, schleppte das Volk seinen verstümmelten Leichnam auf die Piazza San Marcello, wo man ihn an den Füßen aufhing. Dort blieb er zwei Tage, ein Ziel für die Steinwürfe der Straßenbuben, bis am dritten Tag Jugurta und Sciarretta Colonna den Befehl gaben, den Toten nach dem Mausoleum des Augustus zu bringen. Hier versammelten sich, wie die Lebensbeschreibung sagt, alle Juden in großer Zahl, und nicht einer blieb zurück, und sie machten ein Feuer von trockenen Disteln, in dies Feuer wurde die Leiche geworfen, sie war fett, und wegen ihrer großen Fettigkeit brannte sie leicht (ardeva volentieri). Es standen dort die Juden sehr geschäftig und emsig, und im Haufen schürten sie die Disteln, auf daß sie brennen; so ward jener Leichnam zu Staub gemacht, und es blieb keine Faser übrig. – Man glaube nicht, daß es Anhänglichkeit war, welche die Juden bewog, dem Cola diesen Dienst zu leisten, den das römische Volk wohl als tiefsten Schimpf betrachtete. Die Juden wollten vielmehr den Colonnas schmeicheln; das strenge Regiment Rienzos, welches in allen Dingen eine neue Ordnung eingeführt hatte, konnte denen nicht erwünscht sein, die im Trüben fischten und von Hehlerei und Wucher sich bereicherten.

Nach dieser Episode kehren wir zu den Judenpredigten zurück. Sie wurden später nur fünfmal im Jahr gehalten, und der Gebrauch wollte von selbst erlöschen, als Leo XII. Genga (1823-1829) ihn erneuerte. Heute ist auch diese Barbarei geschwunden, sie ward abgeschafft im ersten liberalen Regierungsjahr Pius' IX., wie man mir erzählte.

Dem zum Christentum bekehrten Juden lohnte natürlich die Erlösung aus dem Ghetto, das Bürgerrecht und alles Menschenrecht, welches dessen Folge ist. Es ereignete sich nicht selten, daß Juden aus dem Ghetto getauft wurden; dann wurden sie, wie das im Charakter von Konvertiten liegt, bekehrungssüchtiger als ihre Bekehrer. So liest man heute auf einer Kirche gegenüber dem Ghetto an der Brücke Quattro Capi, auf deren Fronte die Kreuzigung gemalt ist, in hebräischer und lateinischer Schrift den zweiten Vers aus dem 65. Kapitel des Jesaias: «Ich recke meine Hände aus den ganzen Tag zu einem ungehorsamen Volk, das seinen Gedanken nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist.» Es ist dies eine Mahnung, welche ein bekehrten Jude, dem neuen Glauben zu schmeicheln, dort hat aufschreiben lassen.

Nach der mittelalterlichen Sitte empfingen jüdische Täuflinge den Namen ihrer Taufpaten, und weil sie diese unter den angesehensten Männern Roms suchten, geschah es, daß sich Juden in die ältesten Adelsfamilien Roms einschmuggelten. Mancher getaufte Jude nannte sich fortan nach dem Namen des Barons, der sein Pate gewesen war, und es gab jüdische Colonna, jüdische Massimi, jüdische Orsini; ja, man behauptet heutzutage in Rom, daß manches stolze römische Fürstengeschlecht, nachdem es ausgestorben, durch Juden aus Trastevere fortgeführt worden sei.


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