Achim von Arnim und Clemens Brentano
Des Knaben Wunderhorn / I. Band
Achim von Arnim und Clemens Brentano

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Kriegslied des Glaubens.

Mündlich nach Martin Luther Lieder. Zittau 1710. S. 502.
und Phil. von Sittewald II. Band S. 691.

          Ein feste Burg ist unser Gott,
Ein gute Wehr und Waffen,
Er hilft uns frei aus aller Noth,
Die uns jetzt hat betroffen;
Der alte böse Feind,
Mit Ernst es jetzt meint,
Groß Macht und viel List
Sein grausam Rüstung ist;
Auf Erd ist nicht seins Gleichen.

Und wenn die Welt voll Teufel wär,
Und wollten uns verschlingen,
So fürchten wir uns nimmermehr,
Es soll uns doch gelingen;
Der Feind von dieser Welt,
Wie wild er sich stellt,
Thut er uns doch nichts;
Er scheuet ja das Licht,
Ein Wort das kann ihn fällen.

Gott Ehr und Preis, der uns zu Gut,
Den Feind durch uns will schlagen,
Und über uns hat treue Hut
Auf seinem Feuerwagen;
Sein ganz himmlisch Heer
Rondet um uns her,
Lobsingt, lobsinget ihm,
Lobsingt mit heller Stimm:
Ehr sey Gott in der Höhe!

Sein Wort sie sollen lassen stehn,
Kein Dank dafür nicht haben,
Wir haben es wohl eingesehn
Mit seinem Geist und Gaben.
Nehmen sie den Leib,
Gut, Ehr, Kind und Weib,
Laß fahren dahin,
Sie haben keinen Gewinn;
Das Reich muß uns doch bleiben!

Lob, Ehr und Preis sey seiner Macht,
Sein ist die ewge Veste,
Er wacht und schillert Tag und Nacht,
Daß alles geht aufs Beste;
Jesus ist sein Wort,
Ein heimlich offen Wort,
Ihn ruft Wacht zu Wacht
Zum Trost durch die Nacht,
Bis alle Vögel ihm singen.


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