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Lebwohl!

Lebwohl, lebwohl! Ich ruf es in die Leere;
Nicht zögernd sprech ich's aus in deinem Arm,
Kein pochend Herz, kein Auge tränenwarm,
Kein bittend Wort, daß ich dir wiederkehre.
Lebwohl, lebwohl! Dem Sturme ruf ich's zu,
Daß er den Gruß verwehe und verschlinge.
Es fände doch das arme Wort nicht Ruh –
Mir fehlt das Herz, das liebend es empfinge.

Als noch dein Lächeln ging durch meine Stunden,
Da kam's mir oft: »Wach auf! es ist ein Traum!«
Nicht fassen konnt ich's – jetzo faß ich's kaum,
Daß ich erwacht, und daß ein Traum verschwunden.
Lebwohl, lebwohl! es ist ein letztes Wort,
Kein teurer Mund wird mir ein andres geben.
Verweht ist alles, alle Lust ist fort –
»Die kurze Lieb, ach, war das ganze Leben!«

Mög deinen Weg ein milder Gott geleiten!
Fernab von mir ist nah vielleicht dein Glück.
Ins volle Leben du – ich bleib zurück
Und lebe still in den verlaßnen Zeiten.
Doch schlägt mein Herz so laut, so laut für dich,
Und Sehnsucht mißt die Räume der Sekunden –
Lebwohl, lebwohl! An mir erfüllen sich
Die schlimmen Lieder längst vergeßner Stunden.


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