Benvenuto Cellini
Leben des Benvenuto Cellini
Benvenuto Cellini

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

II. Gleichzeitige Künstler

Wenn von Jahrhunderten oder andern Epochen die Rede ist, so wird man die Betrachtung vorzüglich dahin richten, welche Menschen sich auf dieser Erde zusammengefunden, wie sie sich berührt oder aus der Ferne einigen Einfluß aufeinander bewiesen, wobei der Umstand, wie sie sich den Jahren nach gegeneinander verhalten, von der größten Bedeutung ist. Deshalb führen wir die Namen gleichzeitiger Künstler in chronologischer Ordnung dem Leser vor und überlassen ihm, sich einen flüchtigen Entwurf jenes großen Zusammenwirkens selbst auszubilden.

Hiebei drängt sich uns die Betrachtung auf, daß die vorzüglichsten im fünfzehnten Jahrhundert geborenen Künstler auch das sechzehnte erreicht und mehrere eines hohen Alters genossen: durch welches Zusammentreffen und -bleiben wohl die herrlichen Kunsterscheinungen jener Zeiten mochten bewirkt werden, um so mehr, als man die Anfänge, deren sich schon das vierzehnte Jahrhundert rühmen konnte, von Jugend auf vor Augen hatte.

Und zwar lebten, um nur die merkwürdigsten anzuführen, im Jahre 1500, als Cellini geboren wurde:

Gentile Bellin, Johann Beilin, Luca Signorelli, Leonard da Vinci, Peter Perugin, Andreas Mantegna, Tizian, Giorgione, Raphael, Andrea del Sarto, Primaticcio, Franz Penni, Sansovino, Fra Bartolommeo, Franz Rustici, Albrecht Dürer, Michelangelo, Balthasar Peruzzi, Julius Roman, Correggio Polidor von Caravaggio, Rosso, Holbein, der erste in einem Alter von einundachtzig, der letzte von zwei Jahren.

Ferner wurden in dem ersten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts geboren:

Perin del Vaga, Parmegianin, Daniel von Volterra, Jakob Bassan, Bronzin, Franz Salviati, Georg Vasari, Andrea Schiavone und Tintoret.

In einer so reichen Zeit ward Cellini geboren und von einem solchen Elemente der Mitwelt getragen. Der unterrichtete Leser rufe sich die Eigenschaften dieser Männer summarisch in Gedanken zurück, und er wird über das Gedränge von Verdiensten erstaunen, welches jene Epoche verschwenderisch hervorbrachte.


 << zurück weiter >>